Agaricus muscarius

 


Fliegenpilz, Amanita muscaria, aus dem Reich der Fungi, Agaricaceae
Die Urtinktur wird aus dem oberirdischen Fruchtkörper hergestellt.

Der Fliegenpilz ist auf der ganzen Erde verbreitet, außer in Australien. Er kommt vom Sommer bis zum Herbst verbreitet in Nadel- und Laubwäldern vor, besonders gern steht er bei Birken und geht mit ihnen eine Symbiose ein.
Seine Hauptwirkstoff ist die Ibotensäure, die umgewandelt in Muscazon im Körper eine leicht psychotrobe Aktivität erzeugt. Außerdem finden sich geringe Mengen Muscarin, ein Pilz-Atropin. Die drogenartige Wirkung des Fliegenpilzes ist sehr von seinem Standort abhängig, In Südosteuropa mehr als im Süden. Die Vergiftungssymptome werden als Pantherina-Syndrom bezeichnet und es treten Symptome auf, die einem Alkoholrausch ähnlich sind. Wie zum Beispiel Verwirrung, motorische Unruhe, Mydirasis (Weitstellung der Pupille) und Ataxie (unregelmäßiges gehen). Die Prognose einer Fliegenpilzvergiftung ist gut, ein Tod durch Vergiftung wurde nie berichtet.
Vor der Entdeckung von chemischen Insektenmitteln, hat man kleingeschnittenen Fliegenpilz in Milch auf den Tisch gestellt, um Fliegen abzuwehren, daher auch der Name.

Allgemeines
Das Mittel hat einen deutlichen Bezug zum Nervensystem. Rucken, Zucken, Zittern und Jucken sind starke Indikationen. Das Leitsymptom  für Agaricus sind die unwillkürlichen Bewegungen, jeder einzelne Muskel, jeder Körperteil kann zucken. Es hat zerebrale Erregungsszustände, die sich in verschiedenen „Verrücktheiten“ ausdrücken: lachen, singen, pfeifen, springen und der Redefluss nimmt kein Ende. Die Kinder sind gefährdet, sogenannte „Unfaller“, sie stolpern dauernd und können Gefahren nicht einschätzen. Agaricus hat sich auch als Mittel bei körperlicher und geistiger Retardierung bewährt.
Die kleinen und auch großen  Patienten sind ruhelos, geschäftig, die Launen wechseln schnell und im allgemeinen sind sie fröhlich und optimistisch, können jedoch in einen Zustand von lähmungsartiger Schweigsamkeit fallen.
Eine hervorstechende Eigenschaft ist die Angst vor Krebs, sie beschäftigen sich sehr mit ihrem Körper und jedes Pickelchen wird genauestens beobachtet und kontrolliert. Die Krebsphobie und die Beschäftigung mit Krankheiten und ihren möglichen letalen Folgen münden in morbide Vorstellungen von Tod, Särgen, Leichen, Beerdigungen.
Agaricus ist ein gutes Arzneimittel bei ADS, ADHS, minimale cerebrale Dysfunktion (MCD), Neigung zu epileptischen Anfällen, Tics, spastische Motorik, Schielen, Faszialislähmung, Parästhesien, Phobien und Ms.

Charakteristika
●  Erregung und Ekstase
●  Schreckliche Angst vor Krebs, Angst um die Gesundheit
●  poetische Zustände in der Nacht
●  Schwindel in der Sonne
●  Zwang den Kopf hin und her zu bewegen
●  Doppeltsehen, Nystagmus, Zucken des Augenlides, mouches volantes
●  Zuckungen der Gesichtsmuskeln, Gesichtsneuralgien
●  Grimmassenartige Mundbewegungen
●  Frostbeulen
●  Kloßgefühl im Hals
●  Heuschnupfen mit Juckreiz in den Ohren und im Gaumen
●  Gefühl eines Klumpens im Magen
●  Erhöhtes sexuelles Verlangen, sexuelle Erregung mit Jucken der Genitalien
●  Extreme Kreuzschmerzen und Ischiasbeschwerden
●  Rückenschmerzen, die im Sitzen viel schlechter sind
●  Ungeschicklichkeit der Extremitäten, Zuckungen, Rucke, Tremor

Modalitäten
Schlimmer:  kalte Luft, Frost, vor Gewitter, Sonne, Alkohol, Tabak, geistige Anstrengung und Überforderung, Druck auf die Wirbelsäule, nach Geschlechtsverkehrt, während Menstruation, Berührung, morgens.
Besser:  sanfte Bewegung im Freien, langsames Gehen, nach Schlaf, nach Entleerung von Darm und Blase