Homöopathische Behandlung von Kindern mit ADS/ADHS

Projektarbeit

Im Rahmen der Weiterbildung „Homöopathie und Naturheilverfahren“ der Bayerischen Landesapothekerkammer

zum Thema

Homöopathische Behandlung von Kindern mit ADS/ADHS

Lola Fritton

31.08.2014

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung…………………………………………………………………………………..3

  2. Klassische Homöopathie bei ADHS……………………………………………….3

2.1 Musca domestica……………………………………………………………………4

2.2 Tuberculinum…………………………………………………………………………5

2.3 Sulfur…………………………………………………………………………………….6

    1. Homöopathisches Komplexmittel Zappelin®……………………………………7

    2. Studie: Homöopathische Behandlung von hyperaktiven Kindern………..7

    3. Ausblick………………………………………………………………………………………8

    4. Literaturverzeichnis………………………………………………………………………9

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1. Einleitung

Wenige Erkrankungen werden in den unterschiedlichen Medien so kontrovers diskutiert wie die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Ein Subtyp ist nach deutschen Leitlinien die Aufmerksamkeits-Defizit-Störung (ADS), eine unaufmerksame, nicht hyperaktive Form[1]. Allgemein versteht man unter Konzentrationsstörung oder Konzentrationsschwäche „die verminderte Fähigkeit, seine gesamte Aufmerksamkeit über eine längere Zeitspanne auf einen Sachverhalt, eine Aufgabe oder eine Person zu fokussieren“[1]. Mit einer Prävalenz von 9,2% für Jungen und 2,9% für Mädchen gehört die Erkrankung zu den häufigsten psychischen Auffälligkeiten im Kindesalter[1]. Meist setzt die Symptomatik schon vor dem sechsten Lebensjahr ein, auffällig wird sie jedoch oft erst im ersten Schuljahr, wenn die betroffenen Kinder sich nicht ruhig verhalten oder dem Unterricht nicht folgen können. Es gibt drei Hauptsymptome, anhand der die Erkrankung diagnostiziert wird: Aufmerksamkeitsdefizit, Hyperaktivität und Impulsivität[2]. Es gibt keine Schweregrade der Erkrankung, sondern nur ein Ja oder Nein. Die Behandlung erfolgt dann nach erfolgter Diagnose weitgehend symptomatisch unter Einsatz von Stimulanzien wie Methylphenidat und Dexamphetamin mit begleitender Verhaltenstherapie. Das Verständnis der Ätiologie und der Pathogenese ist sehr begrenzt, wahrscheinlich sind die Ursachen multifaktoriell, wobei erbliche Prädisposition und Umwelteinfluss gleichermaßen eine wichtige Rolle spielen. Nur durch disziplinierte wissenschaftliche Anstrengungen auf verschiedenen Gebieten wird es möglich werden, die Diagnostik und Therapie weiterzuentwickeln. Neben modernen naturwissenschaftlichen zellbiologischen und molekularen Methoden ist es auch von großer Bedeutung, die seelischen und familiären Aspekte zu betrachten. Integrative Therapierichtungen und darunter komplementäre Methoden wie die Homöopathie können hier eine wichtige Rolle spielen und sind dringend erforderlich. Dass beeindruckende Behandlungserfolge mit der Homöopathie möglich und auch nachweisbar sind, wird aus der im Kapitel 4 beschriebenen Studie ersichtlich.

2. Klassische Homöopathie bei ADHS

Kinder drücken ihren Zustand mehr durch das aus, was sie tun, als durch das, was sie sagen. Deshalb ist es wichtig, ihr Handeln, ihr Spielen, ihre Gestik und Mimik, ihren emotionalen Zustand und ihr soziales Umfeld, gerade bei chronischen Krankheiten, zu betrachten. Elterliche Schilderungen ergänzen diese Wahrnehmung und bedürfen besonderer Aufmerksamkeit. Bei der Anamnese sollten deshalb nicht nur Symptome selbst erfasst werden, sondern auch die familiären Lebensumstände, die bisherige Entwicklung, sowie bisherige Erkrankungen und deren Behandlung. Voraussetzung für eine homöopathische Behandlung ist deshalb, dass der Arzt und die betroffene Familie genügend Geduld und eine gute Beobachtungsgabe aufbringen und der behandelnde Arzt oder Homöopath über genügend therapeutische Erfahrung verfügt. Im Folgenden sollen drei wichtige Mittel zur Behandlung der ADHS/ADS mit typischen Symptomen und Modalitäten vorgestellt werden.

2.1 Musca domestica

Stuben- oder Hausfliege aus der Familie der Echten Fliegen – Muscidae. 
Der Ausgangsstoff ist die ganze Fliege.

Die Stubenfliege kommt in der ganzen Welt vor, immer in Assoziation mit Menschen und Tieren. Sie lebt 10 bis 40 Tage, je nach Umweltbedingungen. Durch ihre Vorliebe für Schweiß, Kot und eiternde Wunden ist sie Überträger vieler Infektionskrankheiten, wie z.B. Ruhr, Typhus, Cholera, Salmonellose. Mithilfe ihres Speichels können sie so ziemlich alle Nährstoffe zersetzen und mit einem Rüssel aufnehmen. Das Weibchen kann in ihrem kurzen Leben mehrere hundert Eier legen; hätte sie nicht so viele natürliche Feinde wie z.B. die Spinne, wäre die Anzahl der Fliegen nicht unter Kontrolle zu halten. [3]

Musca domestica Kinder sind unruhige Seelen und eine innere Rastlosigkeit treibt sie von einem Platz zum anderen. Sie können sehr ungeduldig sein und ihr Gegenüber unablässig bedrängen. Ermahnungen halten sie nur kurz von ihren Vorhaben ab, dann versuchen sie erneut und unbeirrt, sie in die Tat umzusetzen. In ihrer Ruhelosigkeit sind sie teilweise sehr ungeschickt, Gedanken schwirren wahllos durch den Kopf. Sie stoßen überall an, schmeißen Sachen um und laufen ziellos durch die Gegend. Das Chaos im Kopf äußert sich nicht selten in Schulschwierigkeiten, beim Schreiben lassen sie Worte oder ganze Sätze aus. Wie die Fliege selbst hat das Mittel eine Vorliebe für faulende Substanzen, Kot und Müll, was sich in Träumen, aber auch in der Ausdrucksweise zeigt („Mist“, „Dreck“, „vergammelt“). Sie sind unordentlich und haben auch einen Hang zum Dreckigen, sie sind gern draußen, matschen gerne rum und meistens kommen sie von oben bis unten schmutzig heim. Sie haben Probleme mit der Sauberkeitserziehung, Einnässen und Einkoten stört sie offensichtlich nicht. Die Kinder neigen zu Unfällen, das heißt ihre Wahrnehmung für Gefahren ist schlecht ausgebildet. Zusammen mit der mangelnden Konzentration, ihrem chaotischen Seelenleben und ihrer Rastlosigkeit sind die Kinder gefährdet und man muss auf sie besonders aufpassen.
 Erwachsene, die Musca domestica benötigen, haben eventuell den Hang zum Schmutzigen in einen übertriebenen Putzfimmel kompensiert. Die Unruhe der Musca-Kinder äußert sich körperlich am stärksten in den Gliedern, vor allem in den Armen. Musca domestica ist getrieben von einem Verlangen nach Bewegung und hat ein Bedürfnis, sich im Freien zu betätigen. Geschlossene Räume können bei ihnen zu Beklemmung, klaustrophobischen Anwandlungen oder Atemnot fuhren. Wie bei allen Tiermitteln ist die sexuelle Energie gesteigert, bei der Stubenfliege im Besonderen gibt es einen starken Hang zum Masturbieren und eine Vorliebe für Pornografie. [4]

Allgemeines


Verlangen nach Bewegung und Aktivität


Reizbarkeit und Aggressivität


Neigung zu Depressionen und Verunsicherung


Angst vor Unfall, anderen Menschen, Homosexualität, vor sexuellen Übergriffen


Beklemmung in geschlossenen Räumen

Träume von Müll


Starke Rastlosigkeit


Konzentrationsmangel

Chaotisches, auffälliges Verhalten, Schulschwierigkeiten


Gefühl, ausgegrenzt zu werden, verlorenes Gefühl

Atemnot und hohl klingender Husten

überempfindlicher Geruchssinn, Wahrnehmungstäuschung bzgl. des Geruchssinns

Schweregefühl in den Knochen, manchmal abwechselnd mit Leichtigkeit

Herpes (sehr häufig)

Verstopfung

Verlangen nach Schokolade, Speck, Saurem, Bier [4]

Modalitäten


schlechter: windiges, stürmisches Wetter, Kälte, Käse


besser: feuchtwarmes Klima, Wärme, Bewegung, Aktivität [4]

2.2 Tuberculinum

Nosode aus Mycobacterium tuberculosis

Der Tuberculinum-Patient ist innerlich unzufrieden und dabei unfähig, die Ursache für diese Unzufriedenheit zu erklären. Diese Frustration drückt sich dann leicht in Bösartigkeit aus. Er versucht mit allen Mitteln, sein Leben aufregender zu gestalten, sei es durch Reisen, Drogen oder häufige Veränderungen im Beruf oder in Beziehungen.

Tuberculinum ist ein wichtiges Kindermittel für rezidivierende infektiöse Krankheiten und bei klassischer Hyperaktivität ist es ein unverzichtbares Mittel. Das Kind ist unfähig, lange an einem Ort zu verweilen, es ist laut, launisch und verlangt sehr viel Aufmerksamkeit. Außerdem kann das Kind sehr wütend, ja sogar gewalttätig werden und neigt dazu, andere zu schlagen. Es besteht körperlich eine starke Neigung zu allergischen Erkrankungen und Atemwegsproblemen. [5],[6], [11]

Allgemeines

Große Müdigkeit, Schwäche

braucht Veränderung und Aufregung

Verlangen zu reisen

Häufige Erkältungen, Grippe

Nachtschweiß

Heißhunger mit Abmagerung

Allergie gegen Milch, Katzen

Nächtliches Zähneknirschen

Verlangen nach Geräuchertem, Erfrischendem, kalte Milch, Alkohol

Entzündungen mit Eiter [5]

Modalitäten

schlechter: Kälte, feuchtes Wetter, körperliche Anstrengung, vor Gewitter

besser: im Freien, im Wind, Ofenwärme, Bewegung [5]

2.3 Sulfur

Sulfur ist eines der am häufigsten verwendeten homöopathischen Mittel und es ist schwierig, die essentiellen Punkte in Kürze darzustellen. Betrachtet man das chemische Element Sulfur, ist es ein Stoff, der sich leicht bei niedrigen Temperaturen entzündet. Die Kinder, bei denen dieses Arzneimittel angezeigt ist, sind von ihrem Naturell her sehr „heißblütig“ und voller Energie und Tatendrang. Sie sind neugierig, robust, willensstark und extrovertiert, dabei stehen sie gerne im Mittelpunkt und können wütend reagieren, wenn sie nicht genügend Aufmerksamkeit bekommen. Selbstüberschätzung und Egoismus sind zwei weitere Charakteristika, obwohl sie dabei oft ein starkes Bedürfnis nach Bestätigung haben. Sie wissen jedoch, was sie wollen und nehmen kaum Rücksicht auf die Bedürfnisse ihrer Mitmenschen. In Gruppen sind sie oft der Anführer-Typ, im positiven Fall sind sie beliebt, im negativen Fall können sie aggressiv und böse reagieren und Verhaltensstörungen entwickeln. Auf der anderen Seite sind Sulfur-Kinder überaus wissbegierig und haben einen großen Sinn für mechanische Zusammenhänge und können in ihrem Wissensdurst zu kleinen „Spezialisten“ werden, in allen Gebieten, die sie interessieren, wie Computer oder auch Philosophie. In anderen Bereiche sind sie dafür aber extrem gleichgültig, was sich zum Beispiel in ihrem äußeren Erscheinungsbild zeigt. Sie sind eher unordentlich, die Kleider haben Flecken vom Essen, das Haar ist fettig und ungekämmt, das Hemd ist falsch zugeknöpft oder hängt aus der Hose. Auch äußerlich erkennbar sind Sulfur-Kinder an ihrer starken Neigung zu Hautausschlägen, die gerötet sind und stark jucken und brennen. Die Kinder sind generell sehr warmblütig und zuviel Hitze verschlechtert ihren Zustand. Bei Schulkindern ist vor allem gegen 11 Uhr morgens ein gewisser Konzentrationsmangel begleitet von Lethargie zu beobachten. [5], [7], [11]

Allgemeines

brennende Schmerzen

rote Körperöffnungen, rote Lippen

übelriechende Absonderungen, Durchfall oft morgens, treibt aus dem Bett

Beschwerden linksseitig

großer Hunger vor allem auf süß und fett

Abneigung gegen Eier

durstig auf kalte Getränke

Abneigung gegen Baden und Waschen

brennende Augen

Abneigung gegen Körpergerüche anderer Menschen [5]

Modalitäten

schlechter: Wärme, Bewegung, Luftzug, Stehen, Berührung, 11 Uhr, Winter

besser: frische Luft, langsame Bewegung, Absonderungen [5]

3. Homöopathisches Komplexmittel Zappelin®

Zappelin ist ein Komplexmittel, das bei nervösen Erkrankungen angewendet wird und aus einer Kombination von vier homöopathischen Mitteln besteht. Laut Firmenangaben wird es auch beim sogenannten Zappelphilipp-Syndrom eingesetzt[8]. Bei diesem Syndrom handelt es sich um eine abgeschwächte Form des ADHS und hier gibt es laut Hersteller Erfolge. Es setzt sich zusammen aus folgenden homöopathischen Einzelmitteln mit ihren Hauptsymptomen, die das Gemüt betreffen:

Chamomilla Dil. D12 2,5 mg – Zorn, große Reizbarkeit

Kalium phosphoricum Dil. D6 2,5 mg – geistige Erschöpfung

Staphisagria D12 2,5 mg – Beschwerden als Folge unterdrückter Wut oder Demütigung

Valeriana Dil. D6 2,5 mg – Erregtheit, Ruhelosigkeit

Es handelt sich bei dem Präparat um eine Standard-Rezeptur; zu bemängeln ist hierbei, dass die große Stärke der Homöopathie, die Mittelwahl exakt auf die einzigartige Persönlichkeit des Kindes abzustimmen, nicht greifen kann. Zudem muss immer mit dem Auftreten von Prüfsymptomen gerechnet werden. Dann wird womöglich die Dosierung gesteigert und die Symptome verschlimmern sich.

Problematisch sind auch die Angaben des Herstellers, nach denen es sich um eine absolut sanfte Selbstregulation des Körpers handelt und das Mittel auch in der Selbstmedikation ab einem Jahr gegeben werden kann[8]. Die Behandlung gehört eindeutig in die Hände eines erfahrenen Arztes oder Homöopathen, der die Behandlung dauerhaft begleitet.

4. Studie: Homöopathische Behandlung von hyperaktiven Kindern

In den Jahren 2001 bis 2005 wurde an der Universität Bern in der Abteilung für Kinderneurologie und Neuropsychologie und dem Institut für mathematische Statistik eine randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudie mit homöopathischer Behandlung von 62 Kindern mit ADS durchgeführt. Das Studiendesign umfasste eine offene Screeningphase, in der nach Bönninghausen und Hahnemann das bestpassende homöopathische Mittel bestimmt wurde, danach eine doppelblinde Crossover-Studie und schließlich eine offene Langzeitbehandlung von durchschnittlich 19 Monaten. Durch die bei ADS besonders schwierige Mittelfindung ist die Verblindung erst nach der Screeningphase mit Mittelfindung möglich.

In der Crossover-Studie wurden zwei Gruppen von Kindern im Alter von 6 und 16 Jahren, bei denen ADS nach neurologischer und neuropsychologischer Untersuchung diagnostiziert worden war, parallel untersucht. Die eine erhielt Verum für sechs Wochen gefolgt von Placebo, die andere Gruppe zuerst Placebo und dann Verum, beide Gruppen anschließend wiederum unverblindet Verum für sechs Wochen. Danach folgte die offene Langzeitbehandlung.

Die homöopathische Behandlung erfolgte in Q-Potenzen in täglicher Verabreichung, wobei jede andere Behandlung sofort oder ausschleichend abgesetzt wurde. Als primärer Messwert diente ein sogenannter Conners Global Index (CGI), in dem die Eltern und/oder Lehrer 10 AD(H)S-Schlüsselsymptome mit einer Werteskala von 0 = nicht vorhanden bis 3 = sehr stark vorhanden bewerten mussten.

Conners Global Index: Schlüsselsymptome

Unruhig oder übermäßig aktiv

Stört andere Kinder

Erregbar, impulsiv

Bringt angefangene Dinge nicht zu Ende, kurze Aufmerksamkeitsspanne

Ständig zappelig

Unaufmerksam, leicht abgelenkt

Erwartungen müssen umgehend erfüllt werden, leicht frustriert

Weint leicht und häufig

Schneller und ausgeprägter Stimmungswechsel

Wutausbrüche, explosives, unvorhersagbares Verhalten

Der CGI und ein weiterer Fragebogen für Verhaltensänderungen wurden zu Beginn der Screeningphase und vor und nach jeder Crossover-Phase evaluiert. Bereits nach der Screeningphase konnten hochsignifikante Besserungen in der Fähigkeit visuelle Details zu erkennen, in der geteilten Aufmerksamkeit und der Impulsiviät festgestellt werden. Eine Untersuchung von neuropsychologischen Parametern während der Crossover-Phase ergab zusätzlich einige bemerkenswerte Unterschiede des Verhaltens und der Wahrnehmungsleistungen zwischen Verum und Placebo. Der CGI nahm unter Verum um durchschnittlich 1,67 Punkte ab. Dieser eher geringe Wert liegt zum einen an einem starken Carryover-Effekt aus der Screeningphase, das heißt, dass sich die therapeutische Wirkung der Homöopathie in die Placebophase hinein fortsetzte und zum anderen daran, dass Eltern und Kinder unter Verum wohl zu Anfang eher Placebo erwarteten. Im Verlauf der Langzeitbeobachtung sank der CGI jedoch wieder hochsignifikant von 19 auf 7 bei der abschließenden Untersuchung 19 Monate nach Therapiebeginn.

Limitierend bei diesem Studiendesign sind sicher der Zeitbedarf bis eine substantielle Besserung eintritt und die Abhängigkeit von der Beobachtungsgabe der Eltern. Außerdem wäre eine Studie mit vergleichbaren Patienten unter Homöopathie, Stimulanzien und Placebo wertvoll. [9], [10]

5. Ausblick

Wünschenswert wäre es, die Homöopathie als Behandlungsmethode in der Therapie des ADHS zu etablieren. Besonders wichtig wäre hierbei eine verstärkte Zusammenarbeit von Homöopathen, Kinderärzten und Kinderpsychiatern. Viele Eltern haben die Sorge, dass mit einer medikamentösen Behandlung in Form von Stimulanzien ihre Kinder daran gewöhnt werden, psychische Belastungen und Probleme mit Tabletten zu „lösen“. Die Symptome werden von den Stimulanzien zumeist aber nur kurzzeitig beeinflusst und stellen sich nach dem Absetzen wieder ein. Die langfristige Wirkung ist bei diesen Mitteln unklar und die Liste der Nebenwirkungen lang. Bei der homöopathischen Behandlung werden nicht allein die ADHS-Symptome behandelt, sondern das Kind mit all seinen Beschwerden und welch positive Wirkung diese ganzheitliche Betrachtung und Behandlung haben kann, wurde in der Berner Studie eindrücklich gezeigt. Weitere alternative oder ergänzende Behandlungsmöglichkeiten, wie Ergotherapie, Ernährungsumstellung, Sport und ein regelmäßiger Tagesablauf gehören zu jeder Therapie und mit Hilfe der Homöopathie können hier langfristige Besserungen eintreten.

6. Literaturverzeichnis

[1] Bilharz C: Pass doch mal auf! Konzentrationsstörungen bei Kindern. In Deutsche Apotheker Zeitung 32/2014: S. 54-58

[2] Görtz-Dorten A, Döpfner M: Diagnostik der ADHS. In Pharmakon 1/2014: S. 37-42

[3] http://www.biologie-schule.de/fliege-steckbrief.php (Download am 18.08.2014)

[4] http://system-sat.de/musca_domestica.htm (Download am 15.07.2014)

[5] Morrison, R: Handbuch der homöopathischen Leitsymptome und Bestätigungssymptome. 1. Auflage. Groß Wittensee: Kai Kröger Verlag für homöopathische Literatur; 1995

[6] http://system-sat.de/tuberculinums_allgemein.htm (Download am 15.08.2014)

[7] Homöopathisches Repetitorium. Auflage Juni 2007. Deutsche Homöopathie Union Karlsruhe

[8] http://www.zappelin.de (Download am 15.08.2014)

[9] Frei, H, Everts, R, von Ammon, K, Thurneysen A. (2006): Homöopathische Behandlung von hyperaktiven Kindern: Ergebnisse einer randomisierten, placebo-kontrollierten Doppelblindstudie mit Crossover. In Zeitschrift für klassische Homöopathie 50/2006

[10] Frei, H: Die homöopathische Behandlung von Kindern mit ADS/ADHS. Stuttgart: Haug Verlag; 2005.

[11] Boericke, W: Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre. Kandern: Narayana Verlag; 2007

Hiermit bestätige ich, Lola Fritton, dass ich diese Projektarbeit selbst angefertigt und alle benutzten Quellen angegeben habe.

München, den 31.08.2014