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Mercurius solubilis
Ursprung
Das chem. Element Mercurius ist das einzige Metall, dass bei Raumtemperatur flüssig ist. Die Abkürzung Hg Hydrargyrum bedeutet flüssiges Silber. Aufgrund seiner hohen Oberflächenspannung benetzt es die Unterlage nicht, sondern bildet einzelne, abgeplattete Tröpfchen. Es läßt sich sehr schwer fassen. Wenn es auseinanderfällt, fließt es in Bruchteilen von Sekunden wieder eng zusammen und läßt sich nicht mehr teilen. Gleichzeitig durchdringt es alle Grenzen, vielleicht daher der Name des Götterboten Merkur (röm. Mythologie), der alle Grenzen überschreiten konnte und sowohl in der Götter- als auch in der Menschen- und Unterwelt verkehrte.
So wie das chem. Element läßt sich die Mercurius Persönlichkeit schwer in Grenzen fassen. Wie das Thermometer (früher mit Quecksilber gefüllt) auf die kleinste Schwankung reagiert, so empfindlich reagiert Mercurius auf alle Reize, kann aber nicht angemessen darauf reagieren. Alle Organe des Körpers können auf Merc. reagieren, aber besonders betroffen ist das lymphatische System. Mit allen Membranen, Drüsen, inneren Organen und Knochen.
Charakteristika
- überempfindlich, emotional instabil, rastlos, introvertiert, Ängste, hat das Gefühl, daß jeder sein Feind ist
- destruktive Impulse, die aber meist kontrolliert werden
- übermäßige Speichelbildung, macht das Kopfkissen naß im Schlaf
- Metallgeschmack im Mund, stinkender Mundgeruch
- Aphten, geschwollenes, blutendes Zahnfleisch, große schlaffe Zunge mit Zahneindrücken, eitrige Tonsillitis, akute und chron. Otitis
- reichlich öliger Schweiß bei jeder Beschwerde, wodurch die Beschwerden noch schlimmer werden, verbunden mit großer Schwäche, Erschöpfung, Zittern
- Nachtschweiß, reichlich, stinkend, klebrig
- Schmerzen nachts schlimmer
- Dysenterie mit grünlichem Stuhl, Kolik und Ohnmacht
- große Schwäche und Zittern, Tremor der Hände, Parkinson
- geistige Verlangsamung, antwortet langsam, Stottern, Gedächtnisschwäche
- Verlangen Brot und Butter, Abneigung Süßigkeiten
Modalitäten
Schlechter durch Kälte und Wärme, Bewegung, Anstrengung, Liegen rechts, Bettwärme
Besser Ruhe
Lachesis muta
Lachesis muta (Buschmeisterschlange)
Wichtigste Symptome von Lachesis muta sind die Eifersucht und die Geschwätzigkeit. Sie besitzt eine intensive Ausstrahlung, die Gefühle sind extrem leidenschaftlich, sie ist voller Gedanken und Erregung, sie muss reden, um sich ein Ventil zu schaffen. Das hohe Maß an Leidenschaft und sexueller Energie der Lachesis nährt Gefühle von Zorn, Hass und Misstrauen und eben der Eifersucht. Ängste vor Schlangen, Gift, Vergiftung, ersticken.
Die Allgemeinsymptome von Lachesis sind Hitze, allgemeine Verschlimmerung während des Schlafes, Besserung durch Absonderungen, linksseitige Symptome, rot bis purpurne Verfärbungen, Abneigung gegen enge Kleidung, vor allem um den Hals, Schlaflage nur auf der rechten Seite möglich. Häufige Erkrankungen, die Lachesis heilt, sind Alkoholismus, Apoplexie, Globus hystericus, Herzerkrankungen, Hypertonie, klimakterische Beschwerden, Halsentzündungen, Schlaflosigkeit, manische Zustände, Phobien, Verhaltensstörungen.
Im Jahr 1828 von Constantin Hering als Heilmittel erkannt, er führte Prüfungen an sich selbst und Mitarbeitern durch, wobei er selbst neben sehr niedrigen Potenzen auch eine unverdünnte Tinktur testete, mit der Folge einer bleibenden Lähmung seines linken Armes.
Das homöopatische Arzneimittel wird aus dem schonend getrocknetem Gift der Buschmeisterschlange erstellt.
‚Sie besitzt zweieinhalb Zentimeter lange Giftzähne und kann, wenn sie gereizt wird einen Menschen verfolgen und angreifen – was nur wenige Schlangen tun.‘ [CHOULTER].
Hepar sulphuris
Hepar sulfuris (Kalkschwefelleber)
Kalkschwefelleber oder Kalziumsulfit, hat einen Organbezug zum Nervensystem, der Haut, dem Bindegewebe, Drüsen und den Schleimhäuten des Atemtrakts. Das Mittel zeichnet sich in erster Linie durch eine starke Empfindlichkeit aus. So wie ein hochgradig entzündeter Abszess empfindlich ist in Bezug auf Berührung, Schmerz und jede Einwirkung von außen, so empfindlich und schutzlos sind diese Patienten. Diese Empfindlichkeit finden wir auf allen Ebenen: geistig, emotional und körperlich. Geistig, emotional kann sich diese Empfindlichkeit gegenüber allen Reizen von außen zeigen (in Furcht vor Menschen und deren Annäherung) oder der starken Empfindlichkeit gegen Schmerzen. Auf der körperlichen Ebenen finden wir eine extreme Empfindlichkeit gegen Kälte und kalte Luft. Es besteht eine starke Eiterungsneigung, weswegen es bei Abszessen, Akne, Mandelentzündung, Nebenhöhlenentzündung etc. angewendet wird.
Charakteristika
- Äußerst empfindlich auf äußere Eindrücke (Schmerz, Berührung, Druck, Kälte)
- Extreme Empfindlichkeit gegen Kälte und Zugluft, Mangel an Lebenswärme und Verschlimmerung durch Kälte
- Erträgt Kälte nicht, nicht einmal Abdecken von Körperteil, Hand oder Fuß
- Starke, splitterartige, stechende Schmerzen, z.B. bei einer Mandelentzündung oder Halsentzündung
- Eiterung bei geringster Verletzung. Haut ungesund, Neigung zu Akne, übelriechende Absonderungen, saurer Geruch
- Furunkel, Abszesse mit starker Empfindlichkeit auf Berührung, kann nicht einmal Kleidung ertragen, Nagelbettentzündungen
- Ohren extrem empfindlich gegenüber Wind oder kalte Luft. Sehr schmerzhafte Mittelohrentzündungen bei Kindern, die nachts erwachen und sich nicht beruhigen lassen.
- Husten: kruppartig, würgend, erstickend. Nach Einwirkung von trockenem Wind, schlechter Kälte
- Schwellung und Verhärtung der Drüsen
- Reizbar, missmutig, mürrisch. Wutausbrüche, gewalttätige Impulse, impulsiv
- Schutzlosigkeit und Verwundbarkeit. Kann äußere Dinge nicht abwehren, Furcht vor Feuer, Unfällen, Gewalt
Modalitäten
Verschlechterung: Kälte (Winter, Luftzug, Wind), Abdecken, kalte Getränke, nachts
Besserung: Wärme, warm einpacken, z.B. Kopf, feuchtes Wetter