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Scorpio europaeus

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Fotograf: Rafael Minguet Delgado 

Skorpion-Arzneimittel in der Homöopathie umfassen verschiedene Arten, darunter ist der Scorpio europaeus (Europäischer Skorpion). Skorpione, wissenschaftlich Scorpiones, gehören zur Ordnung der Spinnentiere (Arachnida). Das homöopathische Mittel Scorpio europaeus wird aus dem Gift des in Europa heimischen Skorpions hergestellt. Es wird stark verdünnt, so dass keine toxische Wirkung mehr davon ausgeht, aber eine energetische Informationsebene erhalten bleibt.
Generell kann dieses homöopathische Skorpionmittel hilfreich sein bei Zuständen wie Hyperaktivität, starker Unruhe, Impulsivität und Konzentrationsstörungen – besonders, wenn plötzliche emotionale Ausbrüche, Reizbarkeit und extreme Verhaltensweisen auftreten, die sich aber mit Ruhephasen und konzentriertem Fokus auf eine Sache abwechseln können. Auch eine Angstsymptomatik in unterschiedlicher Ausprägung ist häufig feststellbar.
Ebenso ambivalent kann das Verhältnis von Kindern und Jugendlichen, die dieses Arzneimittel brauchen könnten, zu den Eltern sein: In einem Moment beschimpfen sie ein Elternteil, im nächsten Moment wollen sie Nähe und Halt.
Ein auffallend durchdringender Blick spricht für die Gabe dieses Mittels.

Anwendung Scorpio europaeus
⦁ kann bei ADHS-Symptomen zum Einsatz kommen, etwa bei starker innerer Unruhe, impulsivem Verhalten und Konzentrationsschwierigkeiten
⦁ Eine Prüfung des Europäisches Skorpions wurde 1995 von Hans Eberle und Friedrich Ritzer durchgeführt und in ihrer ‚Arzneimittellehre – Neue homöopathische Arzneien I’ veröffentlicht. Als Leitsymptome auf psychischer Ebene werden unter anderem angegeben:
⦁ ausgeprägte Aggressivität, die sich mit Rücksicht und Fürsorge abwechseln kann.
⦁ Eigensinn und Bösartigkeit
⦁ Einzelgängertum
⦁ Starkes Streben nach Unabhängigkeit
⦁ Provokatives, selbstzerstörerisches und leidbetontes Verhalten

⦁ Das Mittel Scorpio europaeus (scor.) ist im Repertorium beispielsweise in folgenden Rubriken zu finden:

Körperlich:
Auge – Pupillen – erweitert
Nase – Niesen – häufig (auch ein wichtiges Heuschnupfenmittel)
Gesicht – Kiefersperre
Mund – Speichelfluß – reichlich
Innerer Hals – Haares; Gefühl eines
Haut – Insektenstiche
Allgemeines – Wunden- Schwellung der
Allgemeines – Ruhelosigkeit
Allgemeines – Tetanus
Allgemeines – Tetanus – Prophylaxe gegen
Allgemeines – Konvulsionen
Allgemeines – Konvulsionen – tetanische Starre; Starrkrampf
Allgemeines – Speisen und Getränke – Milch amel. (verbessert) – warme
Allgemeines – Speisen und Getränke – Orangen agg. (verschlechtern)
Psychisch:
Gemüt – Angst – andere, um
Gemüt – Angst – andere, um – geliebte Personen, um
Gemüt – Angst – Familie, um seine
Gemüt – Gesellschaft – Verlangen nach – Familie, der
Gemüt – anklammern – Mutter, an die
Gemüt – Eifersucht – Kindern, bei
Gemüt – Reizbarkeit – Mutter, gegenüber der
Gemüt – Streitsucht, Zanken – Familie, gegen seine
Gemüt – Zorn, Ärger – Familie, gegen die – Eltern
Gemüt – Raserei, rasende Wut – plötzlich, anfallsweise
Gemüt – Familienmitglieder, Abneigung gegen – Eltern, Abneigung gegen die
Gemüt – Hass – Familie, für
Gemüt – Fröhlichkeit, Heiterkeit, Ausgelassenheit, Lustigkeit – Abneigung gegen
Gemüt – Zorn, Ärger – Ungeduld, mit
Gemüt – Zorn, Ärger – plötzlich, anfallsweise
Gemüt – Zorn, Ärger – abwechselnd mit – Heiterkeit
Gemüt – boshaft, rachsüchtig, heimtückisch – abwechselnd mit Sanftmut
Gemüt – Zerbrechen; Drang, Dinge zu
Gemüt – Zerstörungssucht, zerstört Dinge
Gemüt – hinterlistig, verschlagen
Gemüt – Tanzen, Verlangen nach
Gemüt – Ruhelosigkeit, Nervosität – Kindern, bei
Gemüt – Ideen, Einfälle – Reichtum an Ideen, kreative Gedanken, zuviel
Gemüt – chaotisch
Gemüt – Drohen, droht
Gemüt – Antworten, antwortet – schroff, kurz angebunden
Gemüt – Furcht – Spinnen, vor
Gemüt – Furcht – Panikanfälle, überwältigende
Gemüt – Farben – Verlangen nach – schwarz – Kleidung
Gemüt – verlassen zu sein, Gefühl – Isolation, Vereinsamung, Gefühl von

Cina maritima

Wurmsamen, Zitwerbeifuß, Cina artemisia, Compositae

Pharmakologisches / Arzneilich genutzte Teile / Vorkommen

Die Tinktur wird aus Artemisia cina, dem in der kirgisischen Steppe (nördliches Turkestan) heimischen Wurm- oder Zitwersamen, hergestellt. Verwendet werden jedoch nicht die Samen dieser Pflanze, sondern die vor der Blüte geernteten Blütenköpfchen. Sie riechen eigenartig würzig und schmecken widerlich bitter. Ihr wirksames Prinzip ist das bekannte Alkaloid Santonin.

Der Gebrauch ist aus dem Orient zu uns gekommen. Im uralten Kulturland litten die Menschen immer schon unter Verwurmung. Schon seit der Zeit der Kreuzzüge befindet sich die Droge bei uns im Handel, weil sie auch hier als Wurmmittel begehrt war. Cina ist ein kraftvolle Arznei, um Spulwürmer auszutreiben. (Leeser)

 

Toxikologie

Man hat Santoninvergiftungen studiert und danach das folgende klinische Bild entworfen: Typisch sind halbseitige Krämpfe, die in einer Gesichtsseite beginnen und schubweise wiederkehren, zwischen denen Phasen fast völliger Gesundheit liegen. Die Krämpfe sind zunächst klonisch, dann tonisch. Der Kreislauf ist wenig verändert, die Atmung jedoch sehr verlangsamt und droht aufzuhören. Wir beobachten Stummheit und unwillkürliche Entleerungen, bei stärkerer Dosis volles Koma mit Schnarchen, violetter Gesichtsfarbe, Schaum vor dem Mund, Zähneknirschen, Pupillenerweiterung und allgemeine Konvulsionen. Der Tod tritt durch Atemstillstand ein.

 

Organaffinität

Cina ist vorwiegend ein Wurmmittel, da es sämtliche Symptome hervorbringt, die einen Wurmbefall charakterisieren – sowohl geistige, nervöse und körperliche.

 

Miasmatische Zuordnungen

Apsorisch

Zählt lt. Bönninghausen zur 2. Klasse derjenigen Mittel, welche eine kurze Wirkungsdauer besitzen

 

Klinische Indikationen

Erweitertes Abdomen. Abmagerung, Anämie, Asthenopie, Asthma, Augenerkrankungen, Bettnässen; Bronchitis, Chorea, Diarrhoe, Erbrechen, Fadenwürmer, Husten, Hypoglykämie; Intermittierendes Fieber; Jucken; Kachexie; Keuchhusten; Kolik; Konvulsionen; Kopfschmerzen; Leukorrhoe; Madenwürmer; Nasenbluten; Neuralgie; Obstipation; Paraplegie; Parasiten; Pruritus ani; Remittierendes Fieber; Scharlach; Schluckauf; Sehstörungen; Spasmen; Spulwürmer; Strabismus; Übelkeit; milchiger Urin; Verdauungsstörung; Würmer; Zähneknirschen; Zahnung; Zuckungen.

 

Causae

Üble Folgen von Parasiten, Würmern.

 

Leitsymptome

  • Zornige, eigensinnige, kneifende Kinder, die um sich schlagen
  • Bohren in der Nase oder Reiben der Nase und häufiges Gähnen
  • Krampf- und Keuchhusten bei großer Reizbarkeit und motorischer Unruhe
  • Zähneknirschen im Schlaf; Enuresis nocturna
  • Konvulsionen, die im Zusammenhang mit Wurmbefall auftreten
  • Verschlimmerung durch Schreck und Aufregung; durch Berührung
  • Starker Hunger kurz nach der Mahlzeit; je größer der Hunger, desto stärker die Abmagerung
  • Wurmbefall; Würmer im Stuhl,; Anales Jucken

 

Gemütssymptome

Extrem üble Laune und Bösartigkeit bei Kindern; Möchte getragen werden, was aber nicht bessert; Reizbarkeit > schnelles Schaukeln; Sehr empfindlich, reizbar, bockig und unzufrieden; das Kind ist nur sehr schwer zu besänftigen; Reizbarkeit während der Zahnung; heftige Schreianfälle nachts; Schreien, Schlagen und beißen; Verlangt viel Dinge, aber weist alles, was man ihm anbietet zurück; Konvulsionen bei Kindern wenn sie geschimpft oder bestraft werden; Gleichgültigkeit gegen Liebkosungen; Schlechter durch angesehen werden; Empfindliche, nervöse Frauen mit Reizbarkeit während den Menses; Ernsthaft und empfindlich, beim kleinsten Witz beleidigt;

 

Körperliche Beschwerden

Kopf und Schwindel:

Schwindel und Schwarzwerden vor den Augen beim Aufrichten; Ohnmachtsanwandlungen beim Aufstehen; alles besser beim Niederliegen; Kopfschmerz, abwechselnd mit Schmerz im Abdomen > Bücken; Dreht den Kopf von einer Seite zur anderen; Kopfschmerz vor oder nach einem epileptischen Anfall; Frauen müssen die Haare offen tragen während der Kopfschmerzen; Kinder ertragen das Haare bürsten nicht. Betäubender Kopfschmerz, Reizung der Meningen durch Würmer.

Augen:

Pulsieren des Ziliarmuskels; Strabismus durch abdominale Reizung durch Würmer>; Herabhängen und Schwere der Lider; Augenüberanstrengung mit Kopfschmerz;

Nase:

Nase juckt die ganze Zeit; Zupft und bohrt in der Nase, bis es blutet; Kind zupft sich an der Nase und schreit auf im Schlaf; Niesen mit Keuchhusten; Eingezogene Nasenlöcher; Blutung aus Nase und Mund, mit Brennen in der Nase;

Gesicht:

Bläulich-weiß um den Mund; Blass mit dunklen Ringen um die Augen; Zähneknirschen im Schlaf; Chorea artige Bewegungen des Gesichts und der Hände;

Ohren:

Krampf artiges Zucken im äußeren Ohr, wie Ohrenschmerzen; Grabendes Gefühl und Kratzen in den Ohren; Gehör beeinträchtigt.

Verdauungstrakt:

Zähneknirschen nachts im Schlaf; Kaut und schluckt im Schlaf; Bitterer Geschmack vor Frost;

Erschwertes Schlucken von Flüssigkeiten, geräuschvolles Schlucken; Andauernde, unwillkürliche Schluckbewegung;

Drehender Schmerz um den Nabel > Druck; Kolik mit schneidenden, kneifenden Schmerzen, durch Würmer; Heißhunger, grabendes, nagendes Gefühl, nach dem Essen; häufiger Schluckauf; Andauernder Druck im Magen nachts, verursacht Ruhelosigkeit; Grabendes Gefühl in der Magengrube, mit Gefühl, als ob zahllose Würmer darin krabbeln; Erbrechen von Faden- und Spulwürmern; Erbrechen mit sauberer Zunge; Erbrechen und Diarrhoe unmittelbar nach dem Essen und besonders nach dem Trinken.

Würmer; Jucken am Anus; Spul- und Fadenwürmer; Stühle weiß, wässrig; Unwillkürlicher Stuhlgang; Stühle mit rötlichem Schleim; Stühle grün, schleimig; Obstipation; Weißer Schleim wie kleine Stückchen Popcorn, nach kneifender Kolik.

Urogenitaltrakt:

Urin, trübe, weiß und milchig; Unwillkürlicher Harnabgang nachts; Bettnässen < bei jedem Vollmond; Häufiger Drang mit reichlicher Harnentleerung, den ganzen Tag;

Üble Folgen von Masturbation, Sehschwäche; Jucken der Genitalien.

Kind verweigert die Brust; Abneigung gegen Muttermilch; Uterusblutung vor der Pubertät; Wehen artige Schmerzen, häufig rezidivierend, als ob Menses einsetzt; Krampfhaftes Gähnen bei Amenorrhoe.

Atemorgane und Brust:

Würgender Husten morgens; Keuchhusten; Husten so heftig, das die Augen tränen und das Brustbein schmerzt; Das Kind hat Angst zu sprechen oder sich zu bewegen, aus Furcht, einen Hustenanfall auszulösen; Periodischer Husten, jedes Frühjahr, jeden Herbst;

Kapilläre Bronchitis bei Kindern und Atemlosigkeit; Schleimrasseln in Lungen und Hals mit übermäßiger nervöser Reizbarkeit; Gurgelndes Geräusch vom Hals zum Magen nach Husten;

Gefühl, als ob das Brustbein zu nah am Rücken liegt; Brust, wie von beiden Seiten zusammengedrückt;

Qualvolle Angst um das Herz beim Arbeiten im Freien; Intermittierender Puls, setzt jeden 17. Schlag aus.

Haut und Schweiß:

Hauterkrankungen von Säuglingen und skrofulösen Kindern; Reiben von Gesicht, Ohren, Nase und Perineum; Juckende und gereizte Hautstellen im Zusammenhand mit Würmern; Geschwüre mit spärlicher Absonderung.

Saurer Körpergeruch, besonders bei Kindern; Nach dem Schweiß oder vor dem Frost Erbrechen von Speisen mit gleichzeitigem Heißhunger.

Rücken und Extremitäten:

Kind wirft die Arme von einer Seite zur anderen; Krampfartiges Ausstrecken der Füße, besonders bei Kindern; Zucken und ruckartige Verzerrung der Glieder; Plötzliches, einwärts gerichtetes Zucken der Finger, der rechten Hand; Ziehende, reißende Schmerzen die gesamte Wirbelsäule hinab.

 

Unverträglichkeiten, Abneigungen, Verlangen

Heißhunger nach dem Essen; Hunger vor oder während intermittierendem Fieber; Isst viel, aber nimmt nicht an Gewicht zu;

Abneigung gegen Muttermilch; Brot schmeckt bitter;

Verlangt nach vielen und verschiedenen Sachen, nach Süßigkeiten, nach Brot; Lehnt gewöhnliche Dinge ab und wünscht Leckereien;

Durst auf kalte Getränke;

 

Schlaf

Unruhiger Schlaf, wälzt sich herum, mit Weinen und Klagen; Beschwerden beim gähnen; Zähneknirschen nachts im Schlaf; kaut und schluckt im Schlaf; Pavor nocturnus bei Kindern, schreit auf, kreischt, erwacht mit Schreck; Kind schläft besser auf dem Bauch oder schläft nur, wenn es in den Schlaf geschaukelt wird. Bettnässen;

 

Allgemeines

Nervöse Reizbarkeit mit krampfartigen Bewegungen und Verdauungsstörungen, meist im Zusammenhang mit Würmern.

 

Die Pathogenese von Cina ist sehr charakteristisch. Wenn die entsprechenden Symptome vorliegen, so sollte man homöopathisch höhere Potenzen geben. Man wird erleben, dass die Symptome verschwinden und vielleicht gehen keine Würmer ab, wie nach allopathischen Santoningaben. Die Symptome brauchen auch durchaus nicht immer reflektorisch durch Würmer hervorgerufen zu sein; z.B. hilft das Mittel beim Keuchhusten der reizbaren, mürrischen und eigensinnigen Kinder ganz gut. (Stauffer)

 

Modalitäten

AMEL: durch Liegen auf dem Abdomen, Wischen der Augen, Bewegung, Schaukeln, Kopfschütteln.

AGG: durch Würmer, Verärgerung, angesehen werden, Starren, Gähnen, im Schlaf, äußerlicher Druck, Berührung, im Freien, kalte Luft, kaltes Wasser, Sonne, im Sommer, beim Vollmond, nachts, vor Mitternacht.

 

Arzneibeziehungen / DD zu ähnlichen Mitteln

Kinder kommen nur zur Ruhe, wenn man sie auf dem Arm trägt: Chamomilla, Borax

Kinder wollen nicht berührt und angesehen werden: Antimonium crudum

Wurmbeschwerden: Artemisia vulg., Spigelia, Sulphur

Kopfrollen der Kinder: Belladonna, Hyoscyamus, Stramonium, Helleborus, Agaricus, Zincum

Krämpfe und Zuckungen: Cuprum, Zincum

Jucken an der Nasenspitze: Lycopodium, Sulphur, Cobaltum nitr.

 

Ergänzungsmittel: Calc., Dros., Rat., Sulph.,

Folgemittel: Calc., Chin., Ign., Nux-v., Plat., Puls., Rhus-t., Sil., Stann.

 

Literaturquellen

Bönninghausen, Seideneder, Mezger, Leeser, Murphy, Stauffer, Lathoud, Morrison, Allen

 

Nux vomica

Nux vomica (Brechnuß, Krähenaugenbaum)

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