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Nitricum acidum

Nitricum acidum, auch bekannt als Salpetersäure.

 

Allgemein:

Allgemeine Schwäche des Nervensystems, ärgerliche Gereiztheit und Neigung zu Wutausbrüchen. Entzündungen der Schleimhäute mit scharfen, übelriechenden Absonderungen und Neigung zu Geschwürsbildung und Blutungen. Nitricum acidum hat eine besondere Affinität zu den Übergängen von Haut zu Schleimhaut und verursacht Splitterschmerzen in den erkrankten Teilen. Es gibt eine Neigung zu Blutungen aus allen Organen und reichlich, sauren Nachtschweißen. Die Beschwerden verschlimmern sich durch Wetterwechsel, Kälte und Nässe, während sie durch Fahren im Wagen besser werden.

 

Causae

Üble Folgen von Schlafmangel, Krankenpflege. Verletzung der Wirbelsäule. Antibiotika, Penicillin, Quecksilber.

 

Gemütssymptome

Traurig, verdrießlich, schwermütig, hoffnungslos; Kann unangenehme Gedanken nicht los werden; Große geistige Mattigkeit. Bei jedem Versuch über eine Sache nachzudenken, schwinden die Gedanken; Er ist ein Nervenbündel und weint, aber in seinem Kummer verbissen, weist er jeden Trost ab; Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung; bildet sich ein, bald zu sterben; Ängstlichkeit, als lebe er in einem beunruhigenden Prozess oder Streit; Ärgerlich über die geringste Kleinigkeit, auch über sich selbst; Anfälle von Wut und Verzweiflung, mit Flüchen und Verwünschungen. Bei Streitigkeiten Zittern an allen Gliedern.

 

Körperliche Beschwerden

Kopf und Schwindel:

Gefühl wie von einem Band um den Kopf; Zermalmende Kopfschmerzen; Schmerzhafte Spannung im Kopf mit Übelkeit; Pulsierender Kopfschmerz; Nekrose des Mastoids; Feuchter, krustiger Ausschlag auf der Kopfhaut; Haarausfall am Scheitel. Schwindel, verschlechtert bei Lagewechsel.

 

Augen:

Scharfe, stechende Schmerzen; Gonorrhoische Ophthalmie; Syphilitische Iritis; Doppeltsehen; Lähmung der Oberlider; Kleine Wärzchen auf den Oberlidern, die leicht bluten und stechen.

 

Nase:

Chronischer Nasenkatarrh mit gelbem, übel riechendem, fressendem Sekret; Rote, schorfige Nasenspitze.

 

Gesicht:

Das Gesicht ist allgemein blass; elendes Aussehen; die Stirn gespickt mit kleinen Pickeln, die beim Kratzen bluten; Abschälen der Lippen; Mundwinkel roh und rissig; Unterkieferdrüsen geschwollen und schmerzhaft.

Ohren: Sehr empfindlich gegen Lärm (Coff., Nux.v.); Nachhall in den Ohren vom eigenen Sprechen; Zystische Tumore an den Ohrläppchen.

 

Verdauungstrakt:

Stechende Schmerzen, wie von Splittern beim Schlucken; Tonsillen, rot, geschwollen, uneben mit kleinen Geschwüren; Dyspepsie durch Missbrauch von Salz; Übelkeit mit saurem Aufstoßen, kann keine Speisen zu sich nehmen; Erbrechen von Schleim und Speisen durch Husten. Ikterus, Schmerz in der Leber. Diarrhoe durch Antibiotika, Penicillin; Heftig schneidende Schmerzen nach Stuhlgang, läuft aus Qual umher; Ulzerationen nach Dysenterie; Hämorrhoiden bluten schnell; Verstopfter Darm mit Fissuren im Rektum; starkes Pressen, aber es wird nur wenig entleert; Stühle zerreißen den Anus, selbst weiche Stühle.

 

Urogenitaltrakt:

Häufiger Harndrang; Harn sehr übel riechend oder wie Pferdeharn; Urin wird kalt gefühlt in der Harnröhre. An der Vorhaut und Eichel Bläschen und Geschwüre; blutiger Ausfluss aus der Harnröhre; Geschwollene, wulstige, dunkelrote Harnröhrenmündung; Krampfhafte, anhaltende, unangenehme Erektionen; Strikturen durch Syphilis oder Gonorrhoe. Menses früh, reichlich, wie schmutziges Wasser, mit Schmerzen im Rücken, Hüften und Oberschenkeln; Leukorrhoe färbt die Wäsche gelb oder hinterlässt Flecke mit schwarzem Rand; Blutiges Wasser aus Vagina oder Hämorrhagien durch Überanstrengung; Äußere Teile wund, mit Geschwüren (Hep., Merc., Thuja); Haarausfall an den Genitalien (Nat-m., Zinc.).

 

Atemorgane und Brust:

Harte Knoten oder Atrophie der Mammae; Atemnot mit Beängstigung, kann vor Brustschwäche kaum atmen und sprechen, dabei Herzschwäche mit aussetzendem Puls; Heftiger husten, besonders nachts mit blutig geflecktem Auswurf; Nervöses Herzklopfen, ausgelöst durch die geringste geistige Erregung; Herzklopfen mit Hitze, Angst und Zittern während der Menses.

 

Haut und Schweiß:

Warzen groß und ausgefranst, bluten bei Berührung oder beim Waschen; Geschwüre bluten leicht; Geschwüre mit splitterartigen Schmerzen; Übermäßige Granulationen; Kupferfarbene Flecken an den Schienbeinen; trockene Haut, erodiert, eingerissen in jedem Winkel; Haut juckt beim Entkleiden; Alte Narben werden schmerzhaft bei kaltem Wetter. Übel riechender Achselschweiß, nachts; Schwitzt leicht und erkältet sich dann; Scheiß mit kalten Händen und blauen Nägeln; Schweiß riecht nach Pferdeharn.

Rücken und Extremitäten: Gelenke steif, krachend bei Bewegung und sehr schmerzhaft, schlimmer bei Wetterwechsel; ziehende Schmerzen in der Nacht; übel riechender Fußschweiß, verursacht Wundheit der Zehen mit stechenden Schmerzen; Herpes zwischen den Fingern; Blaue Nägel, Nägel verformt, verfärbt, gelb, gekrümmt; eingewachsene Nägel mit Ulzeration

 

Schlaf:

Schläfrigkeit den ganzen Tag durch Schwäche, mit Schwindel; Schmerzen kommen im Schlaf; Hochfahren, wie durch Schreck beim Einschlafen; Schlaflosigkeit nach 2 Uhr.

 

Modalitäten:

AGG: durch Berührung, Erschütterung, Bewegung, geistige Anstrengung oder Schock, Lärm, kalte Luft, Feuchtigkeit, kaltes Klima, Wetterwechsel, heißes Wetter, Bettwärme, Schlafmangel, Quecksilber, abends und nachts.

AMEL: durch gleitende Bewegung, Fahren im Wagen, anhaltenden Druck und mildes Wetter.

Argentum nitricum

Argentum nitricum Silbernitrat Höllenstein

Silbernitrat ist ein Salz der Salpetersäure (AgNO3). Es bildet farb- und geruchlose Kristalle, ist extrem reaktionsfreudig und leicht in Wasser löslich. Es wird in der Photographie und zur Versilberung verwendet, zur Herstellung von Spiegeln, Haarfärbemitteln und für Gravuren. In der Histologie gebraucht man es zur Färbung von Gewebeschnitten und in der Kriminaltechnik zur Sichtbarmachung von Fingerabdrücken. Silbernitrat verbindet sich mit dem Eiweiß des Gewebes und erzeugt oberflächliche Entzündungen, Reizungen, Verbrennungen und Verfärbungen, bei Einnahme verursacht es starke Bauchschmerzen, Erbrechen und Diarrhoe. Früher wurde es als Schutz vor Ophthalmie bei allen Säuglingen nach der Geburt 1%ig in die Augen getropft. Wegen vermuteter Störung der Mutter-Kind-Beziehung  durch diese Maßnahme wurde es  in den achziger Jahren eingestellt.

Allgemeines

Der Argentum nitricum Mensch ist sehr emotional und handelt oft impulsiv aus irrationalen Motiven heraus, die er nicht beherrschen kann ( z.B. einen Schraubenzieher in die Steckdose stecken oder das eigene Kind zu verletzen).  Diese Impulse können von einfachen ungestümen Handlungen bis zu zwanghaften Gedanken und Ritualverhalten führen. Außerdem ist er sehr beeinflussbar und ängstlich, hat viele Phobien und leidet unter Erwartungsspannung und Lampenfieber. Hauptangriffspunkte dieser Arznei sind Gemüt, Nerven und Schleimhäute ( vor allem Magen und Augen).

Charakteristika

Impulsiv, beeinflussbar, Mitgefühl

Höhenangst, Klaustrophobie, Agarophobie, Furcht auf Brücken, Angst zu spät zu kommen, Angst um die Gesundheit, Angst vor Ohnmacht, Angst beim Alleinsein, besser in Gesellschaft

Beschwerden durch Erwartungsspannung, Durchfall, Magenschmerzen, meint alles werde fehlschlagen, versucht, Prüfungen aus dem Weg zu gehen, aber wenn er sich selbst vergisst, zeigt er gute Leistungen

Immer in Eile, wenn er mit etwas beginnt, will er es sofort fertigstellen

Gestörte Wahrnehmung von Raum und Zeit, meint z.B die Wände würden ihn zerquetschen, Entfernungen scheinen vergrößert

Wahnidee verlassen zu sein, verloren zu sein

Warmblütig, starkes Verlangen nach frischer Luft

Empfindung von Splittern (Hals, Urethra, Rektum) , von Vergrößerung , besser durch Druck oder straffes Bandagieren,

Stauungskopfschmerz mit Fülle und Schwere, besser durch festes Einbinden, Schwindel

Bindehautreizung, leuchtend roter Fleck auf der Sklera

Magenbeschwerden mit starken Blähungen und lautem Aufstoßen, durch Emotionen, Schlafverlust oder während der Menses, Erbrechen morgens aus Angst vor dem Tag

Anfallsartiges heftiges Herzklopfen

Diarrhöe nach Süßigkeiten oder durch Erwartungsspannung,  Rumpeln im Abdomen, Blähungen, Kolitis

Konvulsionen, epileptische Krampfanfälle,  nachts, durch Schreck, aus Nervosität, während der Menses, Ataxie und Schwere der Beine, Parese

Verlangen nach Süßigkeiten und Salz, Eis, Käse, Fett

Abneigung Fett, Schweinefleisch

 

Modalitäten

Agg: Emotionen (Angst, Spannung), , warme Räume, Zucker, Rechtsseitenlage

Amel: Kälte, frische Luft, fester Druck ( Bandage), Bewegung, Wind ins Gesicht wehen lassen, Aufstoßen