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Hyoscyamus niger

Bilsenkraut, Hühnerkraut, Solanaceae – Nachtschattengewächs

 

 

Pharmakologisches / Arzneilich genutzte Teile / Vorkommen und Physiologie

Das schwarze Bilsenkraut ( vulgär auch Hühnerkraut genannt, weil es, obwohl unschädlich für viele Tiere, äußerst giftig für Geflügel ist ), ist eine krautige Pflanze aus der Familie der Solanaceen, die in unserem Lande auf Schutthalden, in der Nähe der Wohnstätten, auf Brachland, in Hecken und an Wegrändern wächst.

Stengl, Blätter und Blüten fassen sich klebrig und verströmen einen schlechten, übelkeitserregenden Geruch aus. Auch der Geschmack ist durchaus Übelkeit erregend.

Die Pflanze enthält das Alkaloid Hyoscyamin, die der Hauptwirkstoff zu sein scheint und dessen Wirkung dem Atropin (Bella donna) sehr ähnlich ist.

Wir benutzen die ganze Pflanze, während der Blüte im Juli gesammelt, um daraus eine Urtinktur herzustellen, aus der wir die verschiedenen Dynamisationen verschütteln. ( Lathoud )

 

Toxikologie

Das schwarze Bilsenkraut enthält neben Hyoscyamin auch das Alkaloid Skopolamin.

Es hat zu Vergiftungen geführt durch Verwechslung der Blätter und Wurzeln mit Pastinaken Wurzeln oder Endivien. Durch Verzehren durch Zufall, sowie durch zu große arzneiliche Dosen, vor allem der Tinktur.

Die Vergiftungssymptome erscheinen zwischen 10 Minuten bis zu zwei Stunden nach Aufnahme der Bilsenkraut Teile. Die Mortalität liegt bei ung.11,6 Prozent.

Skopolamin und Hyoszin lähmen die Funktionen der Großhirnrinde.

 

Einen Einblick in Varianten des Vergiftungsverlaufes geben die folgenden Vorkommnisse :

Vier Knaben im Alter zwischen 5 und 11 Jahren hatten eine größere Menge Samenkapseln gegessen und wurden daraufhin ins Krankenhaus gebracht :

Der 11jährige zeigte ein gerötetes Gesicht, Lippen trocken, Pupillen maximal erweitert; der Knabe schlägt um sich, wälzt sich umher und schreit öfters laut auf. Durch die Magenpumpe und dem anschließenden Erbrechen wurde eine große Menge schwarzer Samenkörner entleert. Ihm wurden 9 mg Morphium injiziert, die ihn in einen tiefen Schlaf brachten. Am nächsten Morgen war er wach und völlig klar und erzählte, dass er 21 Samenkapseln gegessen hätte.

 

Der 5jährige spricht bei der Aufnahme fortwährend unzusammenhängende Worte mit heiserer Stimme und greift mit den Händen in der Luft umher. Die Lippen sind trocken, im Brustbereich ein scharlachähnliches Exanthem, Pupillen äußerst weit. Auch hier wurden durch Magensonde und Erbrechen massenhaft Samenkörner entleert. 3 mg Morphium schafften Ruhe, doch erwachte der Knabe in der Nacht und wurde sehr unruhig, wobei er ständig phantasierte. Auf weitere 3 mg Morphium schlief er gegen Morgen wieder ein. Die Pupillen waren im Schlaf sehr eng, wurde er aufgeweckt, so erweiterten sie sich sofort auf das Maximum, um im Schlaf wieder zu verengen. Das Scharlachexanthem war morgens völlig verschwunden und als der Patient erwachte, war er vollkommen klar.

 

Bei dem 9jährigen waren die Pupillen ebenfalls ad maximum erweitert, das Gesicht gerötet, die Stimme heiser; der Knabe selbst war still, apathisch und ließ sich ohne weiteres die Magensonde einführen; auch bei ihm wurde eine Menge Samen entleert; er gab an etwa 20 Kapseln gegessen zu haben. Da er ruhig war, bekam er vorerst kein Morphium, wurde aber zum Abend hin sehr unruhig, so dass ihm 6 mg Morphium injiziert wurden, die jedoch völlig ohne Wirkung blieben, während er immer mehr delirierte; eine weitere Gabe von 6 mg blieben ebenfalls wirkungslos. Morgens wurde ihm ein warmes Bad mit kalter Übergießung gegeben, worauf er einschlief und am Nachmittag völlig klar erwachte.

 

Der 7jährige klagte über Trockenheit im Mund, sprach heiser, das Gesicht war gerötet, das Sensorium vollkommen frei. Auf ein Emetikum erfolgte Erbrechen mit einigen Samenkörnern; Morphium wurde nicht gegeben. Am nächsten Morgen sprach er noch etwas heiser, sein subjektives Befinden war aber ein gutes.

Bei Vergiftungen erfolgt die gleiche Behandlung wie bei Belladonna-Vergiftungen. ( Louis Lewin )

 

Organaffinität / Seitenbeziehungen

Hyos. wirkt speziell auf das Gehirn und verursacht von da aus in jedem Organ eine Serie von Symptomen, die man in drei Stufen einteilen kann: zunächst eine Phase der Erregung mit Spasmen, dann eine asthenische Phase, in der sich Kongestionen durch Stagnation des Blutes in den Kapillaren einstellen und schließlich eine paralytische Phase, die ins Koma mündet.

 

Miasmatische Zuordnungen

Psorisch

Zählt lt. Bönninghausen zur 2. Klasse derjenigen Mittel, die eine kurze Wirkungsdauer besitzen.

 

Klinische Indikationen

Alkoholismus; Morbus Alzheimer; Amaurose; Angina pectoris; Augenerkrankungen; Bauchtyphus; Blasenlähmung; Bronchitis, Chorea; Delirium tremens; Delirium; Diarrhoe, Dysmenorrhoe; Eklampsie; Epilepsie; Geisteskrankheit; Hämoptyse; Hämorrhagie; Harnretention; Husten, Hydrophobie; Hypochondrie; Hysterie; Konvulsionen; unterdrückte Lochien; Manie; manische Depression; Meningitis; Nachtblindheit; Nasenbluten; Neuralgie; Nymphomanie; Paralyse; Morbus Parkinson; Parotitis; Pneumonie; Psychische Störungen; Raserei; Schizophrenie; Schlafstörungen; Senilität; Sexueller Wahn; Syphilophobie; Tetanus; Wochenbettpsychose; Zahnschmerzen.

 

Causae

Eifersucht; unglückliche Liebe; Kummer; Schreck; Üble Folgen von unterdrückten Lochien oder  Milchsekretion.

 

Leitsymptome

Große Erregung mit Delirien und Halluzinationen; Geschwätzigkeit

 

Manie, begleitet von Raserei, Tanzen, wildem Reden und Lachen

 

Argwöhnisch und Angst beobachtet zu werden

 

Verlangen sich zu entblößen, die Kleidung auszuziehen, entblößt und berührt die Genitalien

 

Furcht vergiftet zu werden; von Tieren gebissen zu werden,

 

Folgen von unglücklicher Liebe, von Aufregungen, von Eifersucht und erlittenem Unrecht.

 

Krämpfe der unwillkürlichen und willkürlichen Muskulatur; Tremor und Zuckungen

 

Epileptische Anfälle, v.a. mit bläulichem, aufgetriebenem Gesicht

 

Zähneknirschen; Kiefersperre

 

Unwillkürlicher Abgang von Stuhl und Harn  ( durch Lähmung )

 

Krampfartiger Reizhusten, sobald er abends im Bett warm geworden ist

 

Ruhelose Finger, spielt ständig damit, zupft an der Bettdecke; macht Gesten

 

Gemütssymptome

Die Gemütssymptome sind der wichtigste Bereich des Mittelbildes.

Das Nervensystem ist geschwächt.

Er kann seine Gedanken nicht ordnen, sein Minenspiel nicht beherrschen. Sein Geist ist durcheinander, die Bewegungen unausgeglichen.

Wenn dieser Zustand sich verschlimmert, führt die geistige Verwirrung zu Erregung, Delirium, Halluzinationen, Manie und Wahnsinn.

Krampfanfälle treten auf und alle diese nervösen und muskulären Paroxysmen gehen schließlich in einen Zustand tiefer Bewusstlosigkeit über.

Passive Delirien, Halluzinationen: Er taucht aus seinem Stupor auf, um zu reden und verwirrte Gespräche zu führen und versinkt dann wieder in seinen Stumpfsinn.

Wechselnde Zustände im Delirium : er ist mild und gleich darauf wieder ärgerlich und erregt.

Im Stumpfsinn liegt er ausgestreckt, murmelt unverständlich, zupft an der Bettdecke. Von dem was um ihn herum vorgeht begreift er nichts; greift nach allem was er erreichen kann, greift auch nach unsichtbaren Dingen – dieser Zustand hält an bis er wieder in tiefe Bewusstlosigkeit fällt.

Misstrauisch, eifersüchtig, zum Streiten aufgelegt, reizbar gegen jeden. Dieser Zustand misstrauischer Reizbarkeit wird von Phobien begleitet, bei denen er Angst hat allein zu sein, ermordet zu werden, zu essen, zu trinken oder Medizin zu nehmen aus Furcht vor Vergiftung.

Irrereden, Delirium, Possenhaftigkeit, lächerliche Bewegungen, Lachen und sinnloses Geschwätz.

Er sieht alle möglichen unbeschreiblichen Dinge; Er bildet sich alles Mögliche ein über die Menschen, die um ihn herum sind, wie auch über sich selbst.

Er wird sehr argwöhnisch und dieser Argwohn kann auftreten sowohl bei akuten Krankheiten, wie auch bei Schüben geistiger Verwirrung.

Er misstraut jedem; Er bildet sich ein verfolgt zu werden, dass sich alle gegen ihn verschworen haben, dass er keine Freunde mehr hat.

Er will nackt sein, sich ausziehen. Anfangs erfolgt dieses Bedürfnis nackt zu sein aufgrund der Überempfindlichkeit der Haut, die es ihm unmöglich macht Kleidung zu ertragen. Das kommt bei Irrsinn vor, kann aber auch bei akuten fieberhaften Erkrankungen auftreten. Es kommt ihm nicht in den Sinn, dass es etwas Ungewöhnliches oder Unanständiges ist. Er kann sich aber aus sexueller Erregung heraus ausziehen, kann dabei sehr obszön werden.

Erotischer Wahnsinn mit heftiger Eifersucht; unzüchtiger Wahnsinn, bei dem er grobe und obszöne Lieder singt. ( Lathoud )

 

Körperliche Beschwerden

Kopf:

Blutandrang zum Kopf mit Kopfschmerzen, die sich durch Wärme bessern und durch Bewegung und Vornüberbeugen verschlechtern; Krämpfe des Gehirns.

 

Augen:

Pupillen sind erweitert, gerötete und ungewöhnlich glänzende Augen. Wilder, funkelnder Blick; Lähmung der Augenmuskeln, Doppeltsehen, Gegenstände erscheinen in farbiger Umrandung; Funken und Blitze vor den Augen.

 

Ohren:

Taubheit durch Lähmung des Hörnervs; summende, singende, brausende Geräusche. Schwerhörigkeit nach Apoplexie ( wenn Belladonna versagte ).

 

Nase:

Nasenlöcher rußig, rauchig, Nasenbluten hellrot mit Speichelfluss; Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns.

 

Gesicht:

Rote, heißes, geschwollenes Gesicht; Kaltes, blasses Gesicht, bläulich, livide; Verzerrtes Gesicht; Stumpfsinniger Gesichtsausdruck; Macht Grimassen und lächerliche Gesten; Unterkiefer fällt herab; Kiefersperre. Gesicht wird sehr rot bei Hustenanfällen.

 

Mund:

Schaum vor dem Mund, Stinkender Mundgeruch, fauliger oder salziger Geschmack. Wundheitsgefühl der Weichteile zwischen Zahnfleisch und Wangen. Trockenheit von Mund, Rachen und Lippen.

 

Hals:

Krampfhafte Einschnürung des Halses, kann keine Flüssigkeiten schlucken, besser gehen feste und warme Speisen. Flüssigkeiten kommen zur Nase heraus oder gelangen in den Kehlkopf. Furcht vor Flüssigkeiten; Stechende Trockenheit; brennend, schießende, nadelartig stechende Halsschmerzen.

 

Verdauungsorgane:

Magenkrämpfe in periodischen Anfällen, besser durch Erbrechen; Koliken mit lautem Schreien, Erbrechen und Konvulsionen; Bitteres, leeres Aufstoßen; Schluckauf bei Säuglingen, Schluckauf durch Gehirnerschütterung.

Aufgetriebenes  Abdomen, Kolik, als ob das Abdomen platzt; Rote Flecken ( Petechien ) am Abdomen; Offener Nabel bei Säuglingen, durch den  Urin durchsickert.

Schwäche des Analspinkters verursacht große Schwierigkeiten beim Zurückhalten des Stuhls. Unwillkürlicher Stuhlabgang im Fieber, im Schlaf und durch Erregung. Diarrhoe nach der Entbindung; Obstipation mit Epilepsie.

 

Urogenitaltrakt:

Unwillkürliches Wasserlassen; häufige, spärliche, schmerzhafte, nächtliche Miktion; Harnverhaltung nach der Entbindung; Ausscheidungstörungen bei Kindern mit Hirnschaden;

Nephritis mit Delirium;

Übermäßiger Sexualtrieb; entblößt seine Genitalien; spielt mit den Genitalien im Fieber;

Hysterische oder epileptische Krampfanfälle vor den Menses; Menses sehr reichlich, hellrot; blasse Blutung mit Konvulsionen; Bettnässen während den Menses; Erkältungen setzen sich im Uterus fest und verursachen Wehen ähnlichen Schmerzen; Konvulsionen in der Schwangerschaft; Konvulsionen wenn Lochien oder Milch unterdrückt werden; Wochenbettpsychose; Nymphomanie;

 

Atmungsorgane /Brust:

Rauheit im Kehlkopf und Heiserkeit der Stimme; Krampfartiger, trockener, kitzeliger Husten, der ihn nachts aufweckt, Verschlimmerung durch Hinlegen, besser durch Aufsetzen; Krampfartiger Reizhusten, sobald er abends im Bett warm geworden ist; Rasselnde Atmung mit viel Schleim in den Atemwegen,

Druck , Enge und Angst in der Präkordialregion; Chronisches Herzklopfen mit Angst;

 

Rücken / Extremitäten:

Rückenschmerzen, v.a. in der Lendengegend mit Schwellung der Füße; Herpesartige Flecken im Nackenbereich;

Ruhelosigkeit der Finger, zupft an der Bettwäsche; Große Ruhelosigkeit, jeder Muskel zuckt; Krämpfe in Waden und Zehen; Zittern der Hände und Füße; Geballte Fäuste mit eingezogenen Daumen während Konvulsionen:

 

Haut:

Haut ungewöhnlich trocken und heiß; Brüchige Haut, mangelnde Empfindung; Scharlach mit ausgeprägten Gemütssymptomen; Windpocken mit Bläschen in Gruppen; Große Blutblasen; Gangränöse Flecken; Pusteln um Geschwüre; Unterdrückte Hautausschläge mit Diarrhoe;

Erschöpfender Schweiß im Schlaf;

 

Schlaf

Schlaflosigkeit die ganze Nacht mit Ruhelosigkeit, Zucken und Auffahren; Epileptische Anfälle enden mit tiefem Schlaf; Schläft ein, beim Beantworten von Fragen; Kind weint und schluchzt im Schlaf, ohne zu erwachen; Tiefer, komatöser Schlaf mit Konvulsionen und unwillkürlichen Bewegungen der Glieder.

 

Allgemeines

Ohnmachtsanfälle, wiederholte Ohnmachten; Allmählich zunehmende große Schwäche; Beschwerden nach Einatmen von Äther; Heftige Krankheitsverläufe; Passend für nervöse, gereizte, leicht erregbare Menschen;

 

Modalitäten, Allgemein und Lokal

AMEL: durch Bewegung, Aufsetzen, Wärme, Bücken

 

AGG: durch Gemütsbewegungen, Eifersucht, unglückliche Liebe, Kummer, Berührung, Kälte, abends und nachts; im Liegen, nach dem Essen; vor, zu Beginn und während der Menstruation.

 

Arzneibeziehungen / DD zu ähnlichen Mitteln

Stramonium: Verhaltensstörung und Manie; Gewalttätigkeit; Furcht vor Wasser; übermäßiger Sexualtrieb; Konvulsionen, Strabismus; Geschwätzigkeit; Eifersucht; Zuckungen und Tics.

 

Lachesis: Geschwätzigkeit, Eifersucht, Furcht vor Vergiftung; heftige Wutausbrüche; übermäßiger Sexualtrieb; Schwierigkeiten beim Schlucken; Apoplexie.

 

Weitere Vergleichsmittel:

Nymphomanie: Platina, Cantharis

 

Eifersucht und Folgen von: Ignatia, Apis, Nux vomica,

 

Motorische Unruhe: Agaricus, Tarantula, Arsen, Rhus tox., Jodum

 

Delirien: Belladonna, Cannabis ind., Veratrum album,

 

Unwillkürlicher Stuhlabgang: Aloe, Arsen, Acid.- phos., Phos.,

 

Lähmung der Blase mit unwillkürlichem Harnabgang: Opium

 

Reizhusten schlimmer nachts: Drosera,

 

Hyos. folgt gut auf : Bell., nux-v., op., rhus-t.,

 

Es folgen gut : Bell., phos., puls., stram., verat.

 

Literaturquellen :

Boericke, Seideneder, Clarke, Mezger, Lathoud, Murphy, Morrison, Bönninghausen, Vermeulen, Voisin, Lewin.

 

Apis Regina

die Bienenkönigin umgeben von Arbeiterinnen

 

soziale Insekten wie Bienen, Ameisen, Wespen oder Termiten haben immer eine Königin, die lange lebt, sie ist sehr fruchtbar und ist das einzige geschlechtsreife Weibchen in einem Stock, Sie gründet das Volk und bringt neue Generationen hervor. Ihre vornehmste Arbeit ist das Legen von Eiern. Die Arbeiterinnen im Stock sind Weibchen, die sich nicht fortpflanzen können, sie bringen der Königin die Nahrung, bringen die Eier zur Eiablage und sorgen für Sauberkeit. Ohne die Arbeiterinnen gäbe es kein Weiterleben für den Bienenstock. Die Königin entwickelt sich in einer speziellen Wabe, die nur für sie da und etwas abseits ist, sie wird häufiger gefüttert und ihr Nahrung ist das berühmte „Gelee Royale“, eine Mischung aus Pollen, Honig und Nektar.

Frisch geschlüpfte Königinnen werden Jungfrauköniginnen genannt, unter Umständen führen sie einen erbitterten Kampf gegen andere geschlüpfte Jungfrauen und auch gegen die Königin, bis sie die einzige ist, die überlebt. Diese führt nun ihr Volk an.

Nach dem Sieg über ihre Rivalinnen begibt sie sich auf den „Hochzeitsflug“, dabei paart sie sich mit bis zu 20 Drohnen (diese existieren einzig zur Paarung, danach sterben sie). Nun ist sie eine begattete Königin und kann Eier produzieren und ablegen, bis zu 2000 Eier an einem Tag.

Die Bienenkönigin unterscheidet sich auch äußerlich von Drohnen und Arbeiterinnen. Sie ist etwas größer, ihre Beine besitzen keine Vorrichtung zum Sammeln von Pollen, sie hat einen speziellen Stachel, der nur gegen andere rivalisierende Königinnen eingesetzt wird.

Die Königinnen sondern ein spezielles Drüsensekret ab, das sogenannte „Dominanzpheromon“, das ihre Vormachstellung garantiert.

Allgemeines

für die Homöopathie ergibt sich schon aus der Phänomenologie der Bienenkönigin ein interessantes Arzneimittelbild. Da ist vor allem die Fruchtbarkeit, die enorme Kapazität an Eiern, die sie legen kann, eine gewisse Promiskuität, sie lässt sich von bis zu 20 verschiedenen Drohnen begatten. Sie hat eine absolute Vormachtstellung, sie ist die Königin, die keine anderen neben sich duldet, dafür hat sie einen Stachel, um die Rivalinnen auszuschalten. Sie lässt sich von ihren Untergebenen, den Arbeiterinnen bedienen und mit feinstem Futter versorgen. Auf der anderen Seite hält sie das Volk zusammen, sie ist eine Matriarchin, eine Matrone, die Mutter von allen, die ihr Volk zusammenhält und für Nachwuchs sorgt. Wie die meisten der Insekten ist sie reizbar, zappelig und nervös, immer in Bewegung, multitasking und empfindlich auf äußere Einflüsse. Das Tierreich steht außerdem für Eifersucht, Aggressivität und Konkurrenzverhalten.

Die unten stehenden Symptome sind größenteils aus der „Synoptische Referenz – Homöopathische Arzneien aus dem Tierreich“ von Frans Vermeulen entnommen. Sonst war nichts zu finden, weder in der Literatur noch im Internet. Die Firma Wala bietet ein Kombipräparat an „Aurum/Apis Regina“, zwei Chefs in einem Mittel mit folgenden Indikationen;

Wirken stimmungsaufhellend und beruhigend

Stärken die Nerven und lindern Erschöpfung

Helfen auch bei Stimmungsschwankungen in den Wechseljahren

Wirken seelisch bedingten Organstörungen entgegen, die sich z. B. in Kopfschmerzen, Magenbeschwerden, Schwindelgefühlen oder Kreuzschmerzen äußern können

Empfehlenswert bei Gedächtnis- und Konzentrationsschwächen

Es besteht eine Affinität zu Rücken und Gliedmaßen, Sinneseindrücke, weibliche Geschlechsorgane und auch zum Magen.

Symptome

Gemüt:

Angst um die Gesundheit

sehr geschäftig und Besserung durch Beschäftigung

Abneigung gegen Dunkelheit

Verlangen nach Ordnung und auch nach Veränderung

Eifersucht, Zorn, Verlangen zu töten

Konzentrationsstörungen, zu hektisch, immer in Eile

Ungeschickt, Abstände werden falsch eingeschätzt

Herrscherin, Wegbereiterin

Gefühl von Gefahr, aufwachen mit Schrecken

Körperliche Symptome

ausgeprägter Geruchsinn, scharfes Seh- und Hörvermögen

die Akkommodation ist beim sehen fehlerhaft, die Augen sind lichtempfindlich

die Zumge schmerzt wie verbrannt, vergrößertes Gefühl

Steifheit morgens, besser durch Bewegung

Hitze und Brennen in Händen und Füßen, Stauungsgefühl und Pulsieren der Hände

feine scharfe wie mit einem Messer stechende Schmerzen

leichtes und etwas schwindeliges Gefühl, die Gegenstände bewegen sich, hinlegen>

Extreme Übelkeit, schnelle Bewegung >

sehr starke und klumpige Menstruation

Schmerzen in den Ovarien, < im rechten

Träume

Angriffe von wilden Tieren, Ermordet werden, Feinde, Grausamkeit, Kidnapper, Menschen und Menschenmengen, Parties

Essen und Trinken

Verlangen: bittere Getränke, bittere Schokolade, Kaffee, kalte Getränke, Saures und Süßes

Modalitäten:

Besser durch: warme Speisen, gehen, beim essen, trockenes Wetter, kaltes Wetter

Schlechter durch: erhitzt werden, Ermüdung

Vespa vulgaris

die gemeine Wespe ist eine Wespenart aus der Gattung der Kurzkopfwespen und ist eine echte Wespe (Vespinae). Sie unterscheiden sich in Königinnen, Arbeiterinnen und Drohnen. Wie bei den Bienen leben die Tiere in symbiotischen Kolonien, die Königinnen sind einzig zum Eierlegen bestimmt, die Arbeiterinnen versorgen sie mit Nahrung. Ihr gesamter Staat (also die Koloniengröße) erreicht etwa 500 bis 5000 Arbeiterinnen. Der Staat ist arbeitsteilig organisiert, die einzelnen Wespen sind – je nachdem ob sie Arbeiterinnen, Drohnen oder Königinnen sind – mit Nestbau, Zellensäuberung, Larvenfütterung, Versorgung der Königin, Brutpflege (Aufgabe der Königin), Begattung (Drohnen) mit Nahrungsbeschaffung beschäftigt.

Im Spätherbst stirbt die alte Königin und ihr Wespenstaat löst sich auf, auch die Arbeiterinnen sterben und nur die begatteten Wespen (die Jungköniginnen) überleben in morschem Holz, auf Rinden und im Moos und gründen nach ihrem Winterschlaf einen neuen Wespenstaat.

Die Wespe gehört zu den sozialen Insekten, sie besitzt eine Taille und ihr Rumpf ist gelb-schwarz gestreift, Arbeiterinnnen messen ca. 12 bis 17 mm während die Königin etwa 20 mm lang ist. Im Gegensatz zu den behaarten Bienen hat die Wespe und auch die Hornisse einen glatten glänzenden Körper. Anders als die vegetarischen Bienen fressen die Wespen auch Fleisch; für die Fütterung ihrer Brut sammeln sie Insekten, Fliegen, Raupen und Ameisen. Wespen sind angriffslustig, bei geringer Provokation stechen sie zu und spritzen ein Stechgift mit ihrem dafür bestimmten Stachel.

Der Stich

„die lebende Wespe erzeugt mit ihrem Stich brennende Schmerzen, als würde die gestochene Stelle mit glühenden Nadeln durchbohrt. Krämpfe, die in allen Muskeln gespürt werden können; verliert die Besinnung beim Gehen, kommt erst einige Häuserblock später zu sich, antwortet nicht (…), schaut ins Leere, kann sich nicht an den Anfall erinnern“ (William Rowbotham – Beschreibung eines Stiches der gemeinen Wespe).

Vespa vulgaris in der Homöopathie

Allgemeines

Das homöopathische Arzneimittelbild der Vespa vulgaris (nicht zu verwechseln mit der Hornisse – der vespa crabro) hat eine Affinität zur Neurologie, zum Herz-Kreislaufsystem und zur Sexualität. Anzunehmen aber nicht geprüft ist durch das Leben in Kolonien ein soziales Verhalten, das bestimmten Regeln unterliegt, je nach ihrem sozialen Stand (Arbeiterin, Drohne, Königin). Allgemein ist den Tiermitteln aggressives und rivalisierendes Verhalten (Stich bei geringster Provokation) und den Insekten speziell die Ruhelosigkeit und Nervosität.

Symptome

sie lieben bunte Farben und glitzernde Dinge

Gefühl des Verstecktseins, der Tarnung, des Unsichtbarseins

empfindlich auf Gerüche und Geräusche

harte und produktive Arbeiter

Aggression, Eifersucht

Nervös, kribbeliges Gefühl an Händen und Füßen

rote Hände und Füße und Brust

extrem heiße Hände und Füße

Prickeln am Kopf, Hinterkopf und Nacken

Laryngismus stridulus

geschwollene Zunge und entzündete Mandeln

Hitze und Enge in der Brust

Atmung und Schlucken behindert

erhöhte Herzfrequenz

Verdauungsstörung

Schmerzen in den Ovarien und Geschwüre im Uterus

Hitzewallungen

Ohnmacht

Ödeme äußerlich

Verschlimmerung:

Ofenwärme, geschlossene Räume (Ohnmacht und Erbrechen), scharf Gewürztes

Verbesserung:

kaltes Waschen von Händen und Gesicht

Verlangen:

Milchprodukte, Käse, Salz, Süßigkeiten

es gibt sehr wenige Informationen über das homöopathische Arzneimittelbild der Vespa vulgaris, die meisten Beschreibungen finden wir über die Vespa crabro (Hornisse), die auch vorwiegend in der Homöopathie verwendet wird.

Die Symptome der Vespa vulgaris haben wir größenteils der „Synoptischen Referenz“ von Frans Vermeulen und der Homöopathie-Plattform „www.system-sat“ entnommen.

Lachesis muta

Lachesis muta (Buschmeisterschlange)

Wichtigste Symptome von Lachesis muta sind die Eifersucht und die Geschwätzigkeit. Sie besitzt eine intensive Ausstrahlung, die Gefühle sind extrem leidenschaftlich, sie ist voller Gedanken und Erregung, sie muss reden, um sich ein Ventil zu schaffen. Das hohe Maß an Leidenschaft und sexueller Energie der Lachesis nährt Gefühle von Zorn, Hass und Misstrauen und eben der Eifersucht. Ängste vor Schlangen, Gift, Vergiftung, ersticken.

Die Allgemeinsymptome von Lachesis sind Hitze, allgemeine Verschlimmerung während des Schlafes, Besserung durch Absonderungen, linksseitige Symptome, rot bis purpurne Verfärbungen, Abneigung gegen enge Kleidung, vor allem um den Hals, Schlaflage nur auf der rechten Seite möglich. Häufige Erkrankungen, die Lachesis heilt, sind Alkoholismus, Apoplexie, Globus hystericus, Herzerkrankungen, Hypertonie, klimakterische Beschwerden, Halsentzündungen, Schlaflosigkeit, manische Zustände, Phobien, Verhaltensstörungen.

Im Jahr 1828 von Constantin Hering als Heilmittel erkannt, er führte Prüfungen an sich selbst und Mitarbeitern durch, wobei er selbst neben sehr niedrigen Potenzen auch eine unverdünnte Tinktur testete, mit der Folge einer bleibenden Lähmung seines linken Armes.

Das homöopatische Arzneimittel wird aus dem schonend getrocknetem Gift der Buschmeisterschlange erstellt.

‚Sie besitzt zweieinhalb Zentimeter lange Giftzähne und kann, wenn sie gereizt wird einen Menschen verfolgen und angreifen – was nur wenige Schlangen tun.‘ [CHOULTER].