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Zeckenalarm

Die homöopathische und naturheilkundliche Begleitung von Insektenstichen

Das Thema Zecken ist wieder einmal brandaktuell. Auch andere giftige Stechmücken sind auf dem Vormarsch. Was können wir/Sie als Betroffene tun und welche Möglichkeiten haben wir überhaupt?

Foto:
© 2025- Pixabay.com: Wildlife and nature photographer. Exclusive photos : https://karits.eu/

 

 

Dies und einiges mehr wollen wir in diesem Brennpunkt beleuchten. Es geht um Prävention, Erste Hilfe und eine gute Ausstattung der Hausapotheke.

Fangen wir mit den Zeckenstichen an. Am wichtigsten ist, die schnellstmöglichste Entfernung der Zecke. Zeckenstiche können zwei unterschiedliche Krankheitsbilder auslösen:

· FSME = Frühsommermeningitis-Enzephalitis (dagegen gibt es eine Impfung, die besonders in zeckenreichen Gegenden empfohlen wird). Die schulmedizinische Behandlung richtet sich auf die Linderung der Symptome, meist in Form von Schmerzmitteln und fiebersenkenden Arzneien. Bei neurologischen Symptomen kann eine intensivmedizinische Behandlung erforderlich sein. Eine ursächliche Behandlung ist hier nicht möglich.

· Borreliose = die Lyme-Borreliose ist eine Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Borrelia burgdorferi ausgelöst wird. Menschen können durch einen Stich einer Zecke, die man auch landläufig Holzbock nennt, infiziert werden. Man erkennt eine Borreliose durch das Auftreten einer ringförmigen Hautrötung, die sogenannte Wanderröte (Erythema migrans), an der Einstichstelle eines Zeckenstiches. Sie ist meist mindestens 5 cm groß, blasser in der Mitte und breitet sich langsam nach außen aus. Die Wanderröte kann Tage bis Wochen nach dem Stich sichtbar werden und ist nicht unbedingt immer an der Stichstelle selbst zu finden. Die schulmedizinische Behandlung erfolgt in der Regel mit Antibiotika. Je nach Stadium und Ausprägung können verschiedene Antibiotika und Verabreichungswege (oral oder intravenös) zum Einsatz kommen. Eine frühzeitige Behandlung ist wichtig um schwerwiegende Verläufe zu vermeiden. Der Nachweis einer vorliegenden Borreliose erfolgt über eine Antikörperbestimmung, diese zeigt, ob es sich um eine alte oder frische Infektion handelt. Diese können im Blut durch verschiedene Labortests, wie ELISA oder Immunoblot, nachgewiesen werden.

 

In den ersten Wochen nach einer Infektion werden IgM-Antikörper detektiert (frühes Stadium), während IgG-Antikörper länger im Blut nachweisbar sind.

IgG-Antikörper entwickeln sich etwas später als IgM und sind länger im Blut nachweisbar. Ein positiver IgG-Nachweis kann sowohl auf eine aktuelle als auch auf eine vergangene Infektion

hinweisen. Ein positiver IgG-Nachweis kann sowohl auf eine aktuelle, wie auch auf eine abgelaufene Infektion hinweisen.

 

An dieser Stelle möchten wir auf die naturheilkundliche bzw. homöopathische Hilfe bei frischen Zeckenstichen eingehen. Diese Hinweise ersetzen keinen Besuch beim Arzt oder Heilpraktiker:

· Entfernen Sie die Zecke möglichst bald mit einer Zeckenzange, Zeckenkarte usw.

· In Apotheken erhalten Sie ein Testkit zur Einsendung und Untersuchung der Zecke auf Vorliegen einer Borreliose

· Desinfizieren Sie die Einstichstelle oder verwenden Sie unverdünnte Calendula-Tinktur = Ringelblumentinktur (generell bei Vorliegen von allen Insektenstichen) oder Echinacea-Essenz.

 

Folgende homöopathische Arzneien wie Tinkturen sollten vorrätig sein:

Ledum palustre C30 Globuli Link zur Seite: https://www.homoeopathischer-notdienst.de/2009/07/28/ledum-palustre/ Anwendungsgebiete von Ledum sind: Stichwunden, Schusswunden, Tierbisse und Stacheln. Bei tiefen Stichverletzungen, wenn ein spitzer Gegenstand tief ins Gewebe eingedrungen ist: Nadeln, Nägel, Dornen, Holzsplitter, Injektionsnadeln und bei Verletzung durch tief eindringende Tierbisse und Stachel, z.B. Katzenbiss, Rattenbiss, Insektenstiche, Stachelfisch, Seeigel. Auch bei Verletzung mit großem, prall gefülltem Bluterguss, oft dunkel bis schwarz.

Die Verfärbung nach einer Verletzung, Injektion oder Impfung kann bisweilen lange anhalten.

Modalitäten: besser durch kalte Anwendungen.

 

Gunpowder D8 Globuli: Link zur Seite: https://www.homoeopathischer-notdienst.de/2020/03/24/gunpowder/

Anwendungsgebiete von Gunpowder sind: Wunden und Wundinfektion durch Tierbisse, Katzenbisse, Insektenstiche oder sonstige Wundverletzungen, insbesondere bei Wunden mit rotem Rand, rotem Hof um die Wunde. Oder wenn Ledum keine ausreichende Besserung brachte. Im Falle einer bereits beginnenden oder bestehenden Wanderröte sollte Gunpowder in der niedrigsten Potenz (in Deutschland aktuell D8, Altstadtapotheke Amberg) über einen Zeitraum von 3 Wochen eingenommen werden. Hier gibt man 3×5 Globuli pro Tag.

 

Borrelia-Nosode (C30, C200, Barlach-Apotheke, Altstadtapotheke Amberg, Remedia.at usw): Ein Borreliose-Nosode ist eine homöopathische Zubereitung, die aus dem Erreger der Borreliose, dem Bakterium Borrelia burgdorferi, hergestellt wird. Es wird in der Homöopathie zur Behandlung der Borreliose eingesetzt, oft in Kombination mit anderen Mitteln. Die Anwendung sollte nach Absprache mit dem behandelten Homöopathen erfolgen.

 

Als lokale Anwendungen kommen in Frage:

Calendula Tinktur/Essenz

Die Ringelblume ist eine Pflanze, die sich zur Desinfektion von Wunden oder offenen Verletzungen auszeichnet. Calendula fördert die Wundheilung ohne entstellende Narbenbildung. Auch bei aufgerissener Haut oder zerfetztem Gewebe, auch bei alten Wunden, die nicht heilen wollen und eitern. Auch bei oberflächlichen Brandwunden als Umschläge zu verwenden. Bewährt haben sich hier auch lauwarme Umschläge (15 Minuten) mit verdünnter Tinktur.

Verdünnung bei offenen Wunden: 1-2 Teelöffel der Tinktur auf 250 ml abgekochtes Wasser. Bei Insektenstichen verwendet man Calendula-Tinktur unverdünnt. Der Juckreiz lässt schnell nach. Vorsicht ist angezeigt bei Vorliegen einer bekannten Allergie gegen Korbblütler.

 

Echinacea Tinktur/Essenz

Echinacea ist eine Pflanze aus der Gattung der Korbblütler, wie z.B. Arnika, Bellis und Calendula. Es ist ein sehr altes Wundheilmittel der nordamerikanischen Indianer.

Indikation: Zur Reinigung und Desinfektion von offenen Wunden, Tierbissen, Bissen giftiger Tiere, Spinnen, Schlangen, Skorpione. Echinacea beugt einer Wundinfektion vor.

Als Urtinktur zur Desinfektion von Wunden – durch rostigen Nagel oder Tierbisse

Echinacea kann innerlich, wie äußerlich angewandt werden.

Hinweis: Nicht verwenden bei Vorliegen einer Allergie gegen Korbblütler.

 

Eine weitere homöopathische Arznei muss noch Erwähnung finden, besonders, wenn es sich um üble Folgen von giftigen Insekten handelt:

 

Carbolicum acidum – Karbolsäure, ein wichtiges Mittel bei allergischen Reaktionen auf Insektenstiche bis hin zu anaphylaktischem Schock, besonders, wenn sich Schwellungen oder Quaddeln ausbreiten, verbunden mit einer plötzlich eintretenden Schwäche. Karbolsäure ist unter anderem auch bekannt als kraftvolles Antiseptikum. Auf dem nächsten Foto sehen Sie eine allergische Reaktion nach Stichen einer Sandfliege. Man sieht, blutig unterlaufende Bläschen oder Pusteln, die stark jucken und brennen. Eine solche Reaktion auf Insektenstiche ist beispielsweise eine Indikation für das homöopathische Mittel Carbolicum acidum.

Man verwendet sowohl niedrige D-Potenzen, wie auch Potenzen bis C30.

© 2025- Renate Krause

Differentialdiagnostisch sollten wir uns noch abschließend mit weiteren Insektengiften befassen, gerade wenn es sich um anaphylaktische Reaktionen handelt. Beide Mittel sollten in einer gut sortierten Hausapotheke nicht fehlen:

Apis melifica – Bienengift

Bei größerflächigem Ödem (Schwellung) um die Einstichstelle, mit stechenden-brennenden Schmerzen und Hitze des betroffenen Körperteiles; bei allergischer Reaktion nach Bienen/Wespenstich, Quincke-Ödem (starkes Anschwellen des Rachens, Gesichts und der Lippen), anaphylaktischer Schock.

 

Bei drohendem Schock, Quincke-Ödem oder Anzeichen von Anaphylaxie bzw. schweren allergischen Reaktionen immer sofort den NOTARZT rufen!

Vespa – Wespengift

Wenn sich hellrote, erhabene, harte Schwellungen ausbreiten, einhergehend mit Kältegefühl, wie Wellen über den Körper. Heftige Schmerzen durch den Stich, als würden schneidende Instrumente eindringen oder Haken herausgezogen, auch wie elektrische Schläge.

 

Urtica urens – Brennnessel (Tinktur und tiefe Potenzen)

Bei allergischer Reaktion mit Quaddelbildung auf Bienenstiche oder andere Insekten.

 

Lachesis mutus – Buschmeisterschlange

Zellulitis mit Brennen und bläulich-schwarz verfärbter Schwellung. Sektionswunden.

Helleborus

Foto:2020 Jutta Fritton

Helleborus niger, Christrose

Allgemeines

Helleborus gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse, die aus über 1800 verschiedenen Arten besteht. Die immergrüne mehrjährige krautige Pflanze  wächst  in Zentral- und Südeuropa, aber auch in Nordamerika und Kanada.Der Name Schwarze Nieswurz bezieht sich auf die  schwarzen  Wurzeln und die Verwendung als Niespulver, der Name Schneerose auf die frühe Blütezeit. Denn   diese Pflanze passt sich nicht dem Rhythmus des Jahres an, sondern entfaltet ihre ganz eigene Individualität, die  darin besteht, dass sie im Winter blüht, mit Farben von weiss und grün  über blassrot bis dunkelviolett. Helleborus ist giftig, es enthält neben Saponinen die Herzglykoside Helleborein und Hellebrin und  wurde schon von den alten Griechen erfolgreich bei Gemütsstörungen eingesetzt, außerdem verwendete man es als herzstimulierendes und diureseanregendes Mittel. Auch viele Sagen  ranken sich um die Christrose, von ihrer Entstehung durch Engelshand in der Heiligen Nacht  bis zum Brauch, sie in den Vorgarten in der Nähe der Haustür einzupflanzen, um böse Geister abzuhalten.
Helleborus gehört zur Pflanzenfamilie der Ranunculaceae, mit den Themen  krankhafte  Überempfindlichkeit,  blanke Nerven, Verärgerung und Beleidigtsein  bis zu Abstumpfung und Gleichgültigkei als passive Reaktion.

Charakteristika

Helleborus hat eine besondere Affinität zu Gemüt und Gehirn, zu Nerven und Sensorium.

Abstumpfung und geistige Dumpfheit, Gleichgültigkeit, Stupor

Langsamkeit,  geistige Trägheit,  Empfindung, als sei der Kopf leer, antwortet langsam und mit großer Anstrengung, unfähig, Informationen zu verarbeiten, die durch die Sinnesorgane vermittelt werden, Konzentrationsschwierigkeiten

Schwaches Gedächtnis, kann sich kaum erinnern, was man ihm gesagt hat

Unbeholfen, ungeschickt, besonders, wenn er sich nicht auf das, was er tut, konzentriert

Hilflos, traurig und verzweifelt bis zu Selbstmordgedanken, quälende Angst, fleht um Hilfe

chron. Folgen von Gehirnerschütterung und Kopfverletzung

Kopfschmerzen, Meningitis, oft mit gefurchter oder gerunzelter Stirn oder Kaubewegungen des Mundes

Konvulsionen, unwillkürliche Bewegungen, Koma

Völlegefühl im Magen, Kolitis, wässrige Diarrhöe

Abneigung gegen Äpfel, kälteempfindlich,

Modalitäten

Agg: kalte Luft, Unterdrückungen,  16h bis 20h, abends
amel: Konzentration auf das, was er tut, Ablenkung

Gunpowder

 

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Arnica montana

 

Arnica ist ein Mittel, das seine hervorragende Wirkung vor allem bei stumpfen Verletzungen und Traumatas entfaltet. Diese können ausgelöst sein durch einen Unfall oder eine Operation. Durch die Verletzung kommt es zu einem Blutaustritt aus den Gefäßen und zu einer Quetschung des Gewebes. Dies führt zu enormen Schmerzen, einer großen Empfindlichkeit, Wundheits- und Zerschlagenheitsgefühl sowie einer großen Angst und Abneigung berührt zu werden. Arnica ist auch ein wunderbares Mittel bei Stoß oder Schlagverletzungen des Kopfes, wie zum Beispiel bei einer Gehirnerschütterung.

Hauptindikation: Traumata – Verletzungen – Muskelkater – Schock – Blutungen – Quetschungen – Verstauchungen – Zahnschmerzen – Keuchhusten

Charakteristika:

Angst berührt zu werden, Angst vor Annäherung, will alleine gelassen werden. Der Arnica-Patient behauptet, „er sei gesund und schickt den Arzt fort.“

Nach Verletzungen mit stumpfen Gegenständen (Haut ist dabei unverletzt, keine offenen Wunden); in fast allen Fällen wo sich Hämatome gebildet haben. Blau-schwarze Hautflecken nach Traumata.

Zerschlagenheits-, Wundheits-, und Quetschungsgefühl. Fühlt sich wie „verprügelt“ nach Traumata
schlimmer durch Bewegung und Berührung
selbst das Bett scheint zu hart

Große Schmerzempfindlichkeit, mit Angst berührt zu werden

Kopfverletzungen, Traumata z.B. bei Kindern die gestürzt sind. Meningitis (Hirnhautentzündung) nach Verletzung

Arnica ist ein gutes Mittel für Rekonvaleszenz nach Operation oder Geburt. Beschwerden, die von Unfall zurückgeblieben sind, sogar nach vielen Jahren.

Muskelkater nach Überanstrengung (z.B. lange Wanderung), Patient kann nicht gerade gehen wegen Wundheitsgefühl im ganzen Körper.

Zahnschmerzen: nach zahnärztlicher Behandlung.

Blutungen: der Bindehaut oder Netzhaut wegen heftigem Husten, geplatzte Adern Verletzung der Augen mit periorbitaler (um die Augen herum) Hämatombildung.

Aufstoßen und Durchfall mit Geruch von verdorbenen Eiern.

Modalitäten

Verschlechterung:   durch Bewegung, Berührung, feuchte Kälte, vom Weintrinken, nach dem Schlafen, beim Liegen der linken Seite

Besserung:   beim Flachliegen