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Electricitas

Elektrizität

Das Mittel wird aus mit Strom gesättigtem Milchzucker hergestellt. Elektrischer Strom fließt zwischen zwei Polen, von denen einer positiv und einer negativ geladen ist. Dabei entsteht eine Spannung, die die Elektronen als Ladungsträger auf ihrem Weg vom Minus- zum Pluspol freisetzen, und zwar gegen den Widerstand des Materials, das den Strom leitet. Auf der psychischen Ebene kann sich das so äußern, dass es dem Patienten wichtig ist, sich gegen Widerstand durchzusetzen und die eigene Individualität zu erhalten, oder dass er eine Empfindung von Fließen oder Getrieben- Werden hat (Bhawisha Joshi).

Allgemeine

Bei elektrisierten Personen kommt es oft zu einem Beben des ganzen Körpers, beginnend in

den Wangenknochen, Kribbeln in den elektrisierten Körperteilen und heftigem Brennen

anschließend Schwäche, Erschlaffung, Schmerz und Lähmung der erschütterten Körperteile

begleitet von Angst, Zittern und Ruhelosigkeit (Caspari, Murphy)

Gemüt

Starke nervöse Angst, nervöser Tremor, ruhelos, Furcht beim Herannahen eines Gewitters,

Gedächtnisverlust, macht Fehler in Bezug auf die Zeit, macht lächerliche Gesten, hysterisch oder

abgestumpft

Abdomen

Krampfartige schneidende Schmerzen, durchzuckende Stiche von links nach rechts, Auftreibung,

laute Geräusche

Völlegefühl im Magen, Übelkeit nach dem Essen, vermehrter Appetit zwischen den Mahlzeiten

Tenesmus im Rektum

Augen

Abgespanntheit, Trockenheit, Entzündung, heftig ziehende Schmerzen

Brust

Einschnürungsgefühl, beschleunigte oder schwache Atmung, Herzklopfen, stechend Schmerzen

vom Herzen quer über die Brust

Extremitäten

Steifheit, Paralyse besonders der Beine, Zittern, Schmerzen in alten Wunden, nächtliche

schießende Schmerzen, rheumatische Schmerzen, Schweregefühl

Haut

Jucken, Kribbeln, Hautausschläge, Quaddeln, Karbunkel, schwarze Verfärbungen

Kopf

Schmerz des Hinterkopfes wie geprellt oder reißend vom Nacken zur Stirn, schießend

Schmerzen, reißende durchzuckende Schmerzen in den Zähnen

Ohr

Schmerzen lancierend, pulsierend, Rötung, Hitze

Rücken

Kribbeln der Wirbelsäule, Brennen in den Schultern, durchzuckende oder ziehende Schmerzen

Schlaf

Starke Schläfrigkeit, tiefer Schlaf, oder Schlaflosigkeit

Schweiß

Vermehrt, vor allem nachts

Opium

Opium (Schlafmohn, Papaver somniferum)

Botanik

Opium ist eine einjährige Pflanze und wird bis zu 150 cm hoch. Die Stängel sind blaugrün, kahl und führen Milschsaft. Die wenigen großen Blüten sind blassviolett, weiß oder rot. In der Homöopathie wird der Milchsaft aus den Köpfen des Schlafmohns verwendet. Ritzt man unreife Kapseln an und läßt den austretenden Milchsaft eintrocknen, entsteht eine braune Masse, die der Grundstoff für weitere Zubereitung von Opium, Morphium und halbsynthetisches Heroin ist. Opium gehört zur Familie der Papaveraceaen und wächst in Europa und Asien. In Deutschland ist der Anbau genehmigungspflichtig, allein in Indien und Pakistan unterliegen Anbau und Verarbeitung keinerlei Beschränkungen.

Charakteristika

Opium greift Nerven, Geist, Gemüt und Sinne an. Das wohl bekannteste Symtpom ist Schmerzlosigkeit, wo Schmerzen zu erwarten wären.
Es besteht eine Unempfindlichkeit des Nervensystems, eine schläfrige Benommenheit, eine Trägheit und ein Mangel an vitalen Reaktionen. Phatak beschreibt es als „Negativzustand“. Der Patient kann vollkommen sein Bewußtsein verlieren, in einen apoplektischen Zustand geraten.
Es kann zu Ekstasen und Verzückungen des Gemütes kommen, der Patient phantasiert stark, er fühlt sich wie im Traum. Er leidet unter Sinnestäuschungen, denkt, daß er nicht zuhause ist.
Opium ist ein sehr wichtiges Mittel nach einem Schock oder Trauma, das nicht überwunden wird, immer wieder tritt das Bild des Schreckens vor Augen. Der Blick ist stier und glasig und die Pupillen reagieren nicht, die Lider hängen tief. Das Gesicht ist aufgedunsen, rot und schwitzig.
Der Schlaf ist tief und benommen, tiefes schnarchen und rasselnd Atmung ist typisch für dieses Mittel. Die Glieder zucken im Schlaf.
Der Puls ist voll und langsam und es bestehen heiße Schweiße am Rumpf und Kopf, nicht so an den Extremitäten.

Modalitäten

Verbesserung: Kälte, fortgesetztes Gehen, Entblößen
Verschlimmerung: Furcht, Gemütsbewegungen, Schock, Gerüche, Alkohol, Schlaf, unterdrückte Absonderungen, bzw. Ausbleiben von Absonderungen, unterdrückte Hautausschläge und Erhitzung oder direkte Sonne.

Indikationen

Atemstillstand im Schlaf, Schockzustände, Epilepsie, Krampfzustände, Fieber, Apoplex, Bewußtseinsverlust, Schwindel bei alten Menschen, Darmlähmung, Verstopfung, Sepsis.

Causticum

Causticum, bekannt als „Hahnemanns Ätzstoff“, enthält schwefelsaures Kalium und gebrannten Marmorkalk in einer homöpathischen Aufbereitung.

Chemisch betrachtet handelt es sich bei Causticum um ein Destillat aus Calciumoxid und Kaliumhydrogenphosphat.

Das Persönlichkeitsprofil von Causticum: Der praktische Idealist

„Vor allem bewahrt Euch stets die Fähigkeit, jede Ungerechtigkeit, die irgendwo in der Welt begangen wird, auf`s Tiefste zu empfinden. Das ist der schönste Charakterzug eines Revolutionärs.“
Che Guevara (1928 – 1967) in seinem Abschiedsbrief an seine Kinder

Che Guevara versinnbildlicht das homöopathische Arzneimittel Causticum, indem er Empathie, Gerechtigkeitsempfinden, Mitleid, Idealismus, soziales Engagement und Kämpfertum in sich vereint.
Der Idealismus einer Causticum-Persönlichkeit basiert auf zwei Faktoren.

Zum einen auf der Fähigkeit sich in das Leiden anderer hineinzuversetzen und zum anderen darauf, Unrecht wahrzunehmen und zu benennen.
Hinzu kommt sein analytischer Verstand, der ihn konkret handeln lässt, um seine Vision einer gerechteren und sozialeren Gesellschaft wahr werden zu lassen.
 
Causticum-Persönlichkeiten sind an gesellschaftlichen, sozialen, aber auch spirituellen Themen interessiert. Sie mischen sich ein, wenn es um Einschränkung von Persönlichkeitsrechten geht oder Ungerechtigkeiten in Politik und Wirtschaft. Überempfindlich und zornig können sie auf Nachrichten im Fernsehen oder Tageszeitungen reagieren. Sie schreiben Leserbriefe, rufen bei Radiosendern an, um ihre Meinung kund zu tun.
Sie glauben daran, dass sie etwas verändern können.
 
Causticums sind geborene Kämpfer.
Er muss nie eigenes Leid erfahren haben, um sich für eine Sache einzusetzen. Er braucht keine persönlichen Gründe. Es liegt einfach in seiner Natur.
 
Causticums können so couragiert und engagiert sein, dass sie Gefahr laufen andere zu langweilen. Immer nur über sozialkritische Themen sprechen zu wollen, kann andere moralisch und intellektuell leicht überfordern. Das macht Causticum- Persönlichkeiten oft zu Einzelgängern.
 
Die Leidenschaft ihre Ideen umzusetzen kann in Fanatismus umschlagen. Causticum-Persönlichkeiten würden auch für ihre Ideale sterben.
 
Es ist also nicht verwunderlich, dass viele Causticum-Persönlichkeiten im Laufe ihres Lebens Gefahr laufen, desillusioniert zu werden, wenn die Welt nicht auf ihre Visionen reagiert.
 
Durch seine große Sensibilität kann er Fehlschläge und Oppositionen nicht einfach abtun. Er reagiert tief gekränkt, wenn seine Kampagnen fehlschlagen und läuft Gefahr in Verzweiflung und Bitterkeit zu versinken.
 
Auch der Verlust eines geliebten Menschen kann eine Causticum-Persönlichkeit tief verwunden. Causticums haben ein warmes und romantisches Herz und lieben leidenschaftlich. Der Kummer über einen Verlust ist tief und die Erinnerung an den geliebten Menschen schmerzt sehr.
 
Obwohl Causticum-Persönlichkeiten in der Regel offen, liberal und kämpferisch erscheinen, sind sie auch ängstlich.
 
Je introvertierter eine Causticum-Persönlichkeit ist, desto zwanghafter kann sie werden. Sie werden unruhig, wenn sie ihre mentale Energie nicht auf ein äußeres Ziel richten können. Bei anhaltendem Stress kann dies in allen Arten von Zwängen münden.
 
So können sie extrem ordentlich und perfektionistisch sein, Bilder in fremden Wohnungen gerade rücken, ständig kontrollieren, ob die Wohnungstür abgeschlossen ist oder sich zwanghaft die Hände waschen.
 
Ältere Causticums sind oft gebrechlich, schüchtern und etwas verwirrt. Sie sind sehr empfänglich für äußere Eindrücke wie Lärm oder schlechte Nachrichten. Kleinigkeiten können sie aus der Ruhe bringen und führen zu zittern, stottern und Ängstlichkeit. Das Nervensystem wird immer anfälliger und hypersensibel. Auch kann er unrealistische Ängste vor Gespenstern oder schlimmen Krankheiten entwickeln. Er wird immer misstrauischer und die Angst vor dem Tod wird größer.

Je mehr Projekte und Pläne die Welt zu verändern scheitern und je älter er wird, umso mehr beschleicht ihn das Gefühl, etwas Schlimmes könnte passieren. Mit der Welt, mit sich selbst oder seiner Familie. Der Idealismus der Jugend schwindet und mit ihm das Selbstbewusstsein, die Offenheit, das Kämpferische und die mentale Klarheit.

 

 

Körperliche Symptome:
Causticum-Erkrankungen wie Nervenschmerzen und Gesichtslähmungen treten im Zuge von durch kalten Wind und Durchnässen begünstigten Erkältungskrankheiten auf, während warm-feuchte Wetterlagen positive Effekte haben.

Nicht nur Erkältungen, sondern auch Sprechen und Singen führen bei diesem Typ schnell zu Heiserkeit bis zur Lähmung der Stimmbänder. Feuchte Innenraumluft bringt Erleichterung: Luftbefeuchter und regelmäßiges Inhalieren besänftigen die gereizten Schleimhäute.

Ebenfalls typisch für Causticum sind Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates: Bei Kontraktion von Muskeln, Bändern und Sehnen stellt sich ein intensives Verkürzungs- und Steifheitsempfinden ein; auch über nächtliche unruhige Beine wird geklagt. Außerdem charakteristisch: Ein schwankend-holpriges Gangbild.

Kinder, die an einer Nervenschwäche leiden, lernen verspätet laufen und nässen ein.

Causticum-Patienten sind eher dunkelhaarig, jedoch mit empfindlicher Haut; die Zunge zeigt im Zentrum einen roten Streifen, die Haut von Händen und Gesicht neigt zur Warzenbildung, Wunden heilen hier langsam.

Typisch sind trockene Atemwegsschleimhäute: Patienten leiden unter Schnupfen, Halsschmerzen und Rachenentzündungen, entsprechender Heiserkeit und quälendem, trockenem Husten (auch Keuchhusten) bis zur Stimmbandlähmung; sie können festsitzenden Schleim kaum abhusten. Ein Husten, der tagsüber völlig verschwindet ist ein Hinweis auf dieses Mittel.

Causticum hilft entsprechend bei Kontrakturen der Beugesehnen, Muskelverkürzungen und Torticollis, besser als Schiefhals bekannt, sowie bei rheumatischen Problematiken wie Arthritis und Arthrose mit ziehendem oder reißendem Schmerzempfinden.

Die Haut zeigt trockene Ekzeme und Warzen. Patienten sind für Sonnenbrand wie Erfrierungen gleichermaßen empfindlich. Auch Herpesinfektionen sind häufig.

Langsam oder kaum heilende (Brand-)Wunden und erneut aufbrechende Narben profitieren von der wundheilenden Wirkung dieses Mittels: Zu Anfang schmerzlindernd, verhindert es später das Wuchern von Narbengewebe.

Geburten oder Katheteranwendungen haben fast immer Gewebeüberdehnungen zur Folge: Quasi paralysiert, wird die Blase, oder damit der Urinfluss, kaum gespürt. Blasen- und manchmal Afterschließmuskel sind geschwächt. Beim Lachen oder Niesen gehen ungewollt Harn bzw. Stuhl ab; aber auch Verstopfungen prägen das Verdauungssystem.

Lähmungen der willkürlichen Muskulatur (Zungenlähmung) führen zu Stottern, Zungen- und Wangenbiss; Augenlider schließen sich ungewollt. Auch Gesichtsneuralgien, Migräne und Schwindel sind Zeichen des beeinträchtigten Nervensystems.

 

Causticum-Menschen wird eine Vorliebe für geräucherte Nahrungsmittel zugeordnet.

Verschlechterungen:

  • am Morgen,
  • bei trockener Luft,
  • bei kaltem Wind,
  • im Liegen oder in Bückhaltung.

Verbesserungen bei:

  • feuchtem (Regen-)Wetter,
  • Feuchtigkeit generell,
  • Wärme,
  • Genuss kalter Getränke.