Tabacum

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Tabacum

 

Dieses Mittel sollte man bei allen Beschwerden in Betracht ziehen, die durch Tabakmißbrauch hervorgerufen werden. Auch bei der Raucherentwöhnung kann dieses Mittel eine gute Stütze sein, um Entzugerscheinungen zu lindern.

 

Dieses homöopathische Mittel ist angezeigt bei Patienten, die an heftiger Übelkeit, Schwindel oder Durchblutungsstörrungen leiden.

 

Key-notes:

 

Übelkeit in Verbindung mit kaltem Schweiß, leichenhafter Blässe

Schwindel und Durchblutungsstörrungen mit Kälte und Kollaps

 

Körperliche Symtome:

Übelkeit, Seekrankheit, morgendliche Übekeit während der Schwangerschaft, kalter Schweiss, Blässe, Ohnmachtsneigung. Übelkeit macht handlungsunfähig

Schwindel mit starkem kalten Schweiss agg Bewegung, Augenöffnen, Aufstehen, aufwärts sehen. Steigert sich zu Bewusstlosigkeit, amel: frische Luft, Erbrechen

Kopf: Migräne mit starker elender Übelkeit schlechter durch Licht und Lärm, steigert sich mit Sonnenaufgang und lässt mit Sonnenuntergang nach, periodisch ein oder zwei Tage

Magen-Darm Trackt: schreckliches flaues Schwächegefühl im Magen, herabsinkendes Gefühl im Magen, Seekrankheit, ständige Übelkeit schlechter durch Tabakgeruch und besser durch frische Luft, Kältegefühl im magen und Übelkeit, Erbrechen bei geringster Bewegung, Koterbrechen, Schwangerschaftsübelkeit besser durch Bauch abdecken und schlechter morgens

Kreislauf: Durchblutungsstörrungen mit kalten Extremitäten und Kollaps, Frost mit kaltem Schweiss und eiskalter Haut

Gemütssymptome:

Während der körperlichen Symptome erscheinen die Patienten apathisch, emotional distanziert

fühlt sich extrem elend, niedergeschlagen, gleichgültig

plötzliche Angst nachts

Modalitäten:

Verschlechterung: Bewegung, warme Räume, auf einem Schiff oder fahren im Auto

Besserung: im Freien, frische Luft, Kälte, Abdomen abdecken, in der Dämmerung, weinen, Erbrechen

 

cannabis indica

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Cannabis indica gehört zur Familie der Cannabaceae, die in den gemäßigten

Regionen Zentralasiens heimisch ist, aber heute beinahe weltweit vorkommt.

Die Pflanze wird bis 2 m hoch und hat dunkelgrüne, breit gefingerte Blätter. Sie

enthält verschiedenste Cannabinoide, isomerische Tetrahydrocannabiole (THC)

Cannabinol und Cannabidiol und ist die traditionelle Quelle für Marihuana

(Blätter und Blüten) und Haschisch (Harz).

Sie gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschen, in China wurde sie

bereits vor 8500 Jahren genutzt, neben der Verwendung als Rauschmittel auch

für medizinische Zwecke. In Indien wurde sie schon sehr früh für religiöse

Zwecke genutzt, als Hilfe zur Meditation und zur Überwindung von Hunger und

Durst. Im alten Griechenland wurde sie als Heilmittel für Ohrenschmerzen,

Ödeme und Entzündungen verwendet, afrikanische Stämme nutzen sie als

Antiseptikum und zur Schmerzlinderung, und in der ayurvedischen und

mohammedanischen Medizin wurde und wird sie als blutstillendes und

krampflösendes Mittel, als Analgetikum, Hypnotikum und Sedativum

eingesetzt. Bei uns durfte Cannabis von Ärzten seit März 2017 bei

schwerwiegenden Erkrankungen (z.B MS, chron. Schmerzen) mit einem

Betäubungsmittelrezept verordnet werden, seit 1.April 2024, dem Inkrafttreten

des neuen Cannabis-Gesetzes, geht es mit einem einfachen elektronischen

Rezept.

Aufgrund des weltweiten Cannabis-Konsums ist es als homöopathisches Mittel

oft hilfreich, nicht nur bei Konsumenten, sondern auch bei Kindern, deren

Eltern viel Haschisch oder Marihuana zu sich genommen haben. Cannabis

erzeugt einen Zustand von Exaltiertheit mit vielen Einbildungen, Wahnideen

und Halluzinationen, sowohl auditiv als auch visuell, es hat einen

besänftigenden Einfluss bei vielen nervösen Störungen.

Gemüt

– Sehr liebenswürdig oder verschlossen, argwöhnisch, misstraurisch und voller

Ängste

– übermäßige Geschwätzigkeit, maßloses Lachen, voller Spaß und Unfug, oder

extrem glücklich und zufrieden, nichts stört

– Angst und Panikattacken, auch bei Flashbacks nach Drogenkonsum

– Furcht, den Verstand zu verlieren, Furcht, die Kontrolle zu verlieren, Angst

vor der Dunkelheit, vor dem Tod, Angst sein homöopathisches Mittel zu anti-

dotieren

– geistig verwirrt, vernebelt, desorientiert, weither geholte

Gedankenverbindungen mit vielen Erklärungen und Theoretisieren, fixe Ideen, z.B. vergeht die Zeit zu langsam, Sekunden scheinen wie Jahre oder wenige Kilometererscheinen wie eine riesige Ausdehnung

– plötzlicher Gedächtnisverlust, vergisst, was er zu schreiben oder sagen

beabsichtigte, beginnt einen Satz, aber kann ihn nicht beenden. Die Gedanken

drängen aufeinander ein, kann seine Gedanken nicht auf ein Thema

konzentrieren, verliert den Faden beim Erzählen

– steht zwischen zwei Welten, Gefühl der Dualität, extrakorporale Erlebnisse,

Hellsichtigkeit, Wahrträume über die Zukunft, Mangel an Verbindung zu sich

selbst oder anderen

– Symptome setzen ein bei Reisen oder beim Umzug an einen neuen Ort

Kopf

– Empfindung, als ob sich der Scheitel öffnet und schließt, < Lärm, heftige

Kopfschmerzen, dumpf, schwer, klopfend, wie von einem Schlag, berstend, als

würde das Schädeldach angehoben, > Kaffee

– Einschnürung der Hinterkopfes, wie von einem Band

– unwillkürliches Schütteln des Kopfes

– Schwindel, als ob sie vom Boden abhebt, < Aufstehen

– Gefühl, als ob kalte Wassertropfen auf den Kopf fallen

Augen

– Empfindung der Vergrößerung, als würden sie aus den Augenhöhlen

hervortreten

Mund

– Zähneknirschen im Schlaf

– Trockenheit von Mund und Lippen, schaumiger und klebriger Speichel, Zunge

haftet am Gaumendach

Herz

– Herzklopfen, weckt aus dem Schlaf, durchbohrender Schmerz mit

Beklemmung, sehr langsamer Puls

Abdomen

-krampfhafte Schmerzen im Epigastrium, wund, Gefühl, als ob kaltes Wasser

durchs Abdomen läuft, pulsieren, Empfindung als seinen die Eingeweide

locker, Diarrhö, gelb und schmerzlos

Männl. Genitalien

– gesteigerter Sexualtrieb, Priapismus, heftige schmerzhafte Erektionen,

Rückenschmerzen nach Koitus,scharfes Stechen in der Harnröhr

– Prostatitis

Weibl.Genitalien

– starke sexuelle Erregung mit Unfruchtbarkeit

– reichliche Menstruation, Rückenschmerzen während der Menses,

krampfartige Schmerzen im Uterus

– drohender Abort

– Brennen beim Wasserlassen mit eitriger Absonderung

Harnwege

– brennender, fein stechender Schmerz in der Harnröhre, vor, während,

nach dem Wasserlassen

– chronische Harnwegsentzündung

– muss warten, bis der Urin zu fließen beginnt, der Urin tröpfelt heraus,

nachdem der Strom nachlässt

Rücken

-Schmerzen, < beim Lachen, hindert am Sprechen, gezwungen, gebeugt zu

gehen, aufgrund von Schmerzen quer über Schulter und Wirbelsäule

– Gefühl im Anus, als ob er auf einem Ball sitzt

Extremitäten

– Schmerzen in den Fußsohlen, als trete man auf Stacheln, Taubheitsgefühl

in den Fußsohlen, breitet sich aufwärts aus

– einzeln Gliedmaße fühlen sich leicht an, als würden sie schweben, was als

beängstigend erlebt wird

Schlaf

– Alpträume beim Einschlafen, prophetische Träume, erotische Träume

– schläfrig, aber kann nicht schlafen, chronische Schlaflosigkeit

– übermäßige Schläfrigkeit

Temperatur

– Mangel an Lebenswärme, frösteln, reichlicher klebriger Schweiß, steht in

Tropfen auf der Stirn

Speisen

– großer Durst auf kalte Getränke

– Verlangen nach Süßigkeiten

– Abneigung gegen Wasser

– schlimmer durch Alkohol, Kaffee, Tabak

– besser durch Limonade, Kaffee (bei Kopfschmerz und Schwindel)

Modalitäten

Besser: durch Umhergehen im Freien, frische Luft, kaltes Wasser, in der Ruhe,

durch Lockern der Kleidung

Schlechter: durch Kaffee, Likör, Tabak, Liegen auf der rechten Seite, morgens

Cannabis sativa

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Der Hanf, Cannabis sativa, ist in der Homöopathie ein bewährtes Arzneimittel. Die Einsatzgebiete sind vielfältig, ganz besonders scheint es den Urogenitaltrakt und die Atemwege anzusprechen. Häufig berichten Menschen, die von Cann-s. profitieren können, von einer großen Müdigkeit, vor allem nach dem Essen, wie nach einer großen Anstrengung.

Ein charakteristisches Symptom von Cann-s. ist das Gefühl von fallenden Wassertropfen, auf den Kopf zum Beispiel, oder vom Herz, Magen, Anus.

 

Wenn Sprachstörungen im Krankheitsbild auftauchen, stottern, Wortverwechslungen (etwas anderes sagen als man meint), Verschreiben, Verwirrtheit, Hast oder Zusammenhanglosigkeit im Bezug auf die Sprache, kann man an Cann-s. denken. Auch, wenn die Stimme zittrig ist.

 

Schlucken kann ein Thema sein: ein Erstickungsgefühl beim Schlucken wird oft beschrieben, oder dass man sich verschluckt und das Geschluckte in die Luftröhre gelangt.

 

Geist & Gemütsebene: Constantin Hering spricht von Traurigkeit, morgens verzweifelt, nachmittags aber lebhaft. Weiterhin beschreibt er eine Ängstlichkeit, Besorgnis, besonders in der Magengrube empfunden, zusammen mit Atembeklemmung und Herzklopfen.

 

Kopf: Gefühl von Wassertropfen, die auf den Kopf fallen; ein Kribbeln der Kopfhaut; Druck an der Nasenwurzel; Schwindel

 

Augen: Hornhauttrübung; nebelhaftes Sehen; Druck von innen nach außen

 

Atemwege: Beklemmung mit Herzklopfen; Atemnot, „kann nur atmen, wenn er aufsteht“; Erstickungsanfälle; Asthma

 

Herz: als würde etwas vom Herzen heruntertropfen; Spannung im Herzen; Herzklopfen; Perikarditis

 

Harnwege: geteilter Urinstrahl; Harnverhalt mit Verstopfung; brennender Schmerz beim Urinieren; Zick-Zack-Schmerz entlang der Harnröhre; Empfindlichkeit der Harnröhre; Harnröhrenentzündung; gehen mit gespreizten Beinen; heißer Urin; Berührung oder Druck schmerzhaft

 

Männliche Geschlechtsorgane: sexuelle Übererregbarkeit; gesteigerter Geschlechtstrieb; Phimose; Schmerzhafte Erektionen (spannender Schmerz); Ziehen im Hoden

 

Weibliche Geschlechtsorgane: gesteigerter Geschlechtstrieb; Amenorrhoe (Ausbleiben der Menstruation) nach Überanstrengung

 

Extremitäten: Verstauchung der Finger; Luxation (lat. luxare „verrenken“) der Kniescheibe beim Treppensteigen; Gefühl von schweren Füßen beim Treppensteigen; ziehender Schmerz in den Füßen

 

Schlaf: nicht erholsam; furchtbare Träume, durch die ein Erwachen mit Desorientierung erfolgen kann; Schläfrigkeit tagsüber

 

Zustand verschlechtert durch: Treppensteigen, Hinlegen

 

Antidot: Als Antidot (kann einen Wirkstoff inaktivieren oder dessen Wirkung herabsetzen bis aufheben) bei großen Dosen: Zitronensaft; bei kleinen Dosen: Camphora

 

 

Quellen:

Kurzgefasste Arzneimittellehre von Constantin Hering, Boericke Materia Medica, Allen Leitsymptome

 

Alcoholus

Homöopathische Abkürzung: Alco
Wissenschaftlicher Name: Ethylalkohol, Ethanol
Chemische Formel C2H5OH
Verwendeter Alkohol nach Clarke: Weingeist (vinum sublimatum), reines Ethanol
Gewöhnlicher Alkohol entsteht durch Gärung. Bei der alkoholischen Gärung reagiert meist
Glucose und Fructose zu Ethanol und Kohlendioxid. Durch Destillation kann der Alkohol
extrahiert werden & es wird ein reiner, geschmacksneutraler Alkohol gewonnen. Alkohol
ist das älteste bekannte Desinfektionsmittel. Industriealkohol erhält man durch technische
Synthese, dieser wird als Lösungsmittel, Reinigungsmittel oder auch Zwischenprodukt zur
Herstellung von Kosmetika, Arzneimittel und Farben verwendet.
Alkohol ist farblos und leicht entzündlich. Er hat einen charakteristischen Geschmack und
Geruch.
Wird Alkohol konsumiert, verteilt er sich schnell im ganzen Körper. Über die Blutbahn
erreicht er alle Organe, einschließlich Gehirn. Er hat Einfluß auf das zentrale
Nervensystem und kann damit Stimmung, Verhalten und kognitive Funktionen verändern.
Alkohol ist ein Zellgift. Ein hoher Konsum über viele Jahre kann die Hirnstruktur & die
Persönlichkeit verändern.
Ein kleiner Teil des Alkohols wird über Schweiß und Atem ausgeschieden. Der größte Teil
jedoch wird von der Leber abgebaut, dass kann mehrere Stunden dauern.
Genussdrogen des Alltags wie Kaffee, Tee, Schokolade oder Alkohol sind uns modernen
Menschen so zur Gewohnheit geworden, dass ihr Unheilpotenzial und die Abhängigkeit
von diesen Substanzen oft nicht mehr als Gefahr betrachtet wird – doch gerade in dieser
Form einschleichender Verführung und Abstumpfung liegt ein Teil ihrer Gefahr.
Chronischer Alkoholismus ist ein weltweites Problem, welches nicht nur Alkoholiker
selbst, sondern auch die Menschen um ihn herum betrifft.

Alkohol= der Enthemmer, Verführer, Verharmloser, Beziehungs-Verhinderer, Isolator,
Zerstörer, aber auch der Lustige, Mutmacher, Tröster, Überlebenshelfer, Wärmende.
Extreme Enthemmung steht extremer Hemmung gegenüber. Diese beiden Auffälligkeiten
können sich miteinander abwechseln. Auch eine Art kindische Angeberei oder vorgespielte
Tapferkeit, mit Angst vor Entlarvung, die sich in Aggressivität äußern kann, kann sich
zeigen. Verzweifeltes Bedürfnis nach Anerkennung & Wertschätzung.

Gemüt

• gesteigerte Freude, großes Freiheitsverlangen
• kreativ, voller Tatendrang, Vergnügungsdrang
• gesellig, kontaktfreudig, witzig, geschwätzig
• Hemmungsverlust, zu viel reden, lautstarkes Übertönen anderer, lautes Lachen,
albernes, kindisches Benehmen
• Lügen, aus Spaß oder um etwas zu bekommen
• Mangel an moralischem Empfinden, keine Reue oder Scham, wenn bei Verfehlungen
ertappt
• gesteigerte Leistungsfähigkeit oder auch nur das Gefühl Kraft zu haben bis hin zur
völligen Erschöpfung
• Gefühl – Seele verlässt den Körper, Schwebezustand
• arglos bei Enthüllung von Geheimnissen
• aufgeblasene Vorstellung von sich selbst, Prahlerei, unrealistische Projekte
• Wutanfälle, wenn man versucht ihnen Grenzen zu setzten
• geschärfte Sinne, Überempfindlichkeit der Sinne, geraten leicht in Verzückung durch
Stimulation der Sinne, vertragen diese Überladung allerdings nicht
• gesteigerter Sexualtrieb
• Unruhe, körperlich & geistig
• überwältigende Schläfrigkeit, lebhafte Träume mit starken Emotionen
• Koordinationsstörungen
• Verwirrung, Vergesslichkeit, Delirien
• spürt sich selbst nicht, will nicht erkannt werden
• Verlangen nach Stimulanzien & stimulierendem, stark gewürztem Essen

Körperliche Merkmale

• fettige Ablagerungen in tieferliegenden Organen, daraus folgend organische Erkrankung
von Herz, Nieren, Leber und Pankreas
• Krankheiten der Blutgefäße
• Beschwerden der Nebenhöhlen, agg durch Bücken, amel durch gewürzte Speisen, gelbe,
blutige Absonderungen,
• Schwindel
• Tremor, schlimmer durch Anstrengung
• Infektionsneigung
• Korsakow- Syndrom
• Pneumonien

Echinacea

Foto und Text: Renate Krause

Sonnenhut, Echinacea rudbeckia, Schmalblättrige Kegelblume, USA,

Familie: Compositae

Echinacea angustifolia ist die westliche Gattung und darf nicht mit Echinacea purpurea oder Purpursonnenhut verwechselt werden.

Tinktur der ganzen frischen Pflanze

Phytotherapeutisch
Wie Arnika, Bellis perennis und Calendula ist Echinacea eine Pflanze aus der Gattung der Korbblütler Die Indianer Nordamerikas verwendeten Echinacea bereits als Wundheilmittel. Echinacea ist das Tonikum für Immunsystem und Blut. Es wurde auch bekannt als „Meyers Blutreiniger“. Echinacea wurde von Kräuterheilkundigen lange Zeit bei typhösen Zuständen, Diphterie, malignem Scharlach, Karbunkel und Furunkel eingesetzt. Ebenso auch als septisches Mittel bei Tier- und Schlangenbissen und bei Insektenstichen.Homöopathisch
Blutvergiftung oder schwaches Blut; Septikämie durch Schnittverletzung oder Wunde, oder durch Operation (Pyrogenium). Akute Autoinfektion, septische Zustände, Bisse von giftigen Tieren (Schlangen, Skorpionen, Spinnen, Feuerameisen) Lymphangitis, Neigung zu bösartigen Beschwerden bei akuten und subakuten Störungen, Gangrän (Rhus-t, Ars).Miasmatische Zuordnung/en
Akut/subakut. Kein sehr tief wirkendes Mittel.

Klinische Indikationen

Appendizitis
Autoinfektion
Bissverletzungen
Störungen im Blut
Blutvergiftung (DD Gunpowder)
Furunkel
Gangrän
Offene Krebserkrankungen
Bisswunden tollwütiger Tiere
Schlangen- oder Skorpionbisse
Immunstörungen
Impetigo
Üble Folgen von Impfungen
Influenza
Septikämie
Septische Wunden
Lymphangitis
Wunden

Causae
Folgen von Verletzungen (Wunden), Bissen, Impfungen
Mögliche Symptome bei Sepsis

Symptome

Purpurne oder schwarze Verfärbung
Große Berührungsempfindlichkeit
Starke Schwellungen im Bereich der Wunde
Lymphknotenschwellungen
Stirnkopfschmerzen, Fieber
Brennende, lanzierende Schmerzen
Große Erschöpfung
Sepsis nach der Entbindung, Wochenbettfieber (mit Frostschauder)

Symptome beim Fieber

Wundfieber mit Kälteschaudern über den Rücken
Rotes Gesicht und Völle des Kopfes
Erhöhter und voller Puls
Erschöpfung und Schwäche (obwohl die Wundentzündung erst kurz besteht)

Vergleiche Wundmittel, Sepsis:

Arsenicum album (schmutzige oder schwarze Verfärbung der Teile, große Schwäche, Angst, Ruhelosigkeit, Brennschmerz).

Anthracinum (Wunden mit schwarzen Pusteln und heftigem Brennschmerz, heftiger als bei Ars.)
Lachesis (Bisswunden, die sich blau verfärben).

Gunpowder (Wunden, Verletzungen mit Eiterung, Abszessbildung, drohende Sepsis oder bei rotem Entzündungsring um die Wunde, wenn keine klare Indikation für ein anderes Arzneimittel vorliegt.

Lachesis (wenn sich Bisswunden blauf verfärben, Wunden, Bisswunden giftiger Tiere, Schlangen, die schnell anschwellen und leicht bluten; erträgt nicht die geringste Berührung der Region, Verschlimmerung durch Schlaf, Wunden werden gangränös.

Vipera (Tierbisse durch Schlangen oder Hunde, Infektionen, wenn sich als erstes Symptom die Haut entzündet – Styphylokokken und Streptokokken Infektionen der Haut, fleckige, dunkle Haut, blutend, berstende Schmerzen).

Pyrogenium (Septisches Fieber, Wundinfektionen, Eiterung, übelriechende Geschwüre, aashafter Geruch, Puls im Missverhältnis zur Körpertemperatur).

Baptisia (sehr schnell einsetzende Sepsis mit großer Entkräftung und schläfriger Benommenheit, Gesichtsausdruck wie betrunken, dunkelrot, Empfindung „Körperteile sind im Bett verstreut“).

Echinacea purpurea (ähnlich wie Echinacea angustifolia, hat eine schwarze Wurzel, wenn bei schleichenden Fiebern eine schwarze Zunge zu beobachten ist).

Carbolicum acidum (nach Insektenstichen, brennende und juckende Blasen, blutige Bläschen, Erysipel).

Crotalus horridus (Purpurfarbene Wunden, erysipelatöse Entzündung, F. v. Insektenstichen, entzündete Tierbisse, Wunden werden blau-lila, mit bläulicher Verfärbung der Umgebung, dunkle schwarze Blutung, die aus allen Körperöffnungen fließen könnte.

Plantago major
Pflanzliches Antibiotikum, wirkt ähnlich wie Echinacea. Altes Heilmittel bei Schnitt- und Stichwunden, Tierbisse, Entzündung der Wunden mit schmerzhafter Schwellung, bisweilen Schwellung dick wie ein Hühnerei, Neigung zu Gangrän, F. von Verbrennungen.

Anwendung
Lokal als Echinacea-Tinktur (Umschläge die mit der Tinktur befeuchtet wurden 1:1 verdünnt mit Wasser). Als Urtinktur bei Immunstörungen, ansonsten D- und C-Potenzen.

Literaturquellen
Murphy, Notfallglobuli (Stefanovic)

Helleborus


Helleborus niger, Christrose

Allgemeines

Helleborus gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse, die aus über 1800 verschiedenen Arten besteht. Die immergrüne mehrjährige krautige Pflanze  wächst  in Zentral- und Südeuropa, aber auch in Nordamerika und Kanada.Der Name Schwarze Nieswurz bezieht sich auf die  schwarzen  Wurzeln und die Verwendung als Niespulver, der Name Schneerose auf die frühe Blütezeit. Denn   diese Pflanze passt sich nicht dem Rhythmus des Jahres an, sondern entfaltet ihre ganz eigene Individualität, die  darin besteht, dass sie im Winter blüht, mit Farben von weiss und grün  über blassrot bis dunkelviolett. Helleborus ist giftig, es enthält neben Saponinen die Herzglykoside Helleborein und Hellebrin und  wurde schon von den alten Griechen erfolgreich bei Gemütsstörungen eingesetzt, außerdem verwendete man es als herzstimulierendes und diureseanregendes Mittel. Auch viele Sagen  ranken sich um die Christrose, von ihrer Entstehung durch Engelshand in der Heiligen Nacht  bis zum Brauch, sie in den Vorgarten in der Nähe der Haustür einzupflanzen, um böse Geister abzuhalten.
Helleborus gehört zur Pflanzenfamilie der Ranunculaceae, mit den Themen  krankhafte  Überempfindlichkeit,  blanke Nerven, Verärgerung und Beleidigtsein  bis zu Abstumpfung und Gleichgültigkei als passive Reaktion.

Charakteristika

Helleborus hat eine besondere Affinität zu Gemüt und Gehirn, zu Nerven und Sensorium.

Abstumpfung und geistige Dumpfheit, Gleichgültigkeit, Stupor

Langsamkeit,  geistige Trägheit,  Empfindung, als sei der Kopf leer, antwortet langsam und mit großer Anstrengung, unfähig, Informationen zu verarbeiten, die durch die Sinnesorgane vermittelt werden, Konzentrationsschwierigkeiten

Schwaches Gedächtnis, kann sich kaum erinnern, was man ihm gesagt hat

Unbeholfen, ungeschickt, besonders, wenn er sich nicht auf das, was er tut, konzentriert

Hilflos, traurig und verzweifelt bis zu Selbstmordgedanken, quälende Angst, fleht um Hilfe

chron. Folgen von Gehirnerschütterung und Kopfverletzung

Kopfschmerzen, Meningitis, oft mit gefurchter oder gerunzelter Stirn oder Kaubewegungen des Mundes

Konvulsionen, unwillkürliche Bewegungen, Koma

Völlegefühl im Magen, Kolitis, wässrige Diarrhöe

Abneigung gegen Äpfel, kälteempfindlich,

Modalitäten

Agg: kalte Luft, Unterdrückungen,  16h bis 20h, abends
amel: Konzentration auf das, was er tut, Ablenkung

Camphora

Camphora beeinflusst tiefgreifend die lebenswichtigen Prozesse des Körpers.

Es gilt als Antidot gegen homöopathische Arzneimittel.

Kampfer wirkt kühlend wenn auf die Haut augetragen.

Camphora verhindert, dass das Blut die Peripherie erreicht: den Kopf, die Extremitäten oder den Penis.

Es verursacht Kollaps (aufgrund des Mangels an Blut zum Gehirn),

Deswegen wirkt das homöopathische Mittel gut bei z.B.

Raynaud-Phänomen (Ischämie der Hände und Füße, die durch Gefäßkrämpfe daran gehindert wird, die Peripherie zu erreichen)

oder Impotenz (aufgrund der Unterbrechung der Blutversorgung) in der Form, dass der Koitus für eine Weile normal verläuft, aber die Erektion plötzlich verloren geht.

Das Mittelbild Camphora lässt sich in diesen drei Symptomen zusammenfassen:

extreme Kälte,

Kollaps

und Krämpfe (insbesondere tonische Krämpfe).

Ein typischer Camphora-Fall ist eine Person, die an der äußeren Oberfläche ihres Körpers, Gesicht und Nase kalt ist. Das Gesicht ist blass oder kollabiert und möglicherweise bläulich (zyanotisch). Die Zunge und der Mund sind kalt und der Atem ist so kalt, dass er aus einem Keller zu kommen scheint. Trotz dieser Kälte besteht ein Verlangen nach eiskaltem Wasser. Der Durst kann so gewaltig sein, dass er nahezu unstillbar ist.

Das eigentümliche Symptom ist ein Zustand des plötzlichen Zusammenbruchs, in dem der Körper eiskalt wird und der Patient trotzdem nicht bedeckt sein will. Ist er trotzdem bedeckt, leidet er oft unter Hitze und schwitzt ausgiebig.

Typisch für diesen wiedersprüchlichen Zustand sind z.B. Nächtliche menopausale Hitzewellen.

Andererseits kann es einen Zustand innerer brennender Hitze mit großer Angst und Schweiß geben, und dann ist der Patient abgeneigt, aufgedeckt zu werden. Er fühlt sich entweder zu warm oder zu kalt: drinnen will der Patient die Fenster offen haben, will etwas Kaltes spüren; draußen fühlt er sich zu kalt.

Die Zirkulation scheint außer Kontrolle geraten zu sein. Es ist, als ob die natürliche Kontraktion und Entspannung der Arterien bei Temperaturänderungen nicht stattfinden kann.

Wir können uns vorstellen, dass Camphora es den Arteriolen ermöglicht, sich plötzlich zu entspannen, so dass überschüssiges Blut die Peripherie erreicht, und dann ziehen sie sich plötzlich zusammen und unterbrechen die Blutversorgung fast vollständig, was Kollaps und Kälte verursacht.

Der Camphora-Zustand ist einer der Gegensätze, nicht nur auf dem Gebiet der Wärmeregulierung.

Bei der geringsten Provokation oder Schmerz entsteht eine extreme Erregbarkeit, dann Reizbarkeit, die bald in eine Art Raserei übergeht. Die Patienten können sich nicht kontrollieren, wissen nicht, was sie wollen. Patienten können in einem Moment Rasereizustände oder sogar gewalttätiges Verhalten zeigen. Nach dieser Phase geht der Patient in das entgegengesetzte Extrem über: Er ist völlig erschöpft, am Rand des Zusammenbruchs. Er zeigt keinerlei Reaktion und scheint nichts zu fühlen.Die Haut ist kalt und unempfindlich wie Marmor.

Krampfanfälle sind auch eine wichtiges keynote dieses Mittels. Sie können von hysterischer Aufregung und Geschrei begleitet werden. Es kann zu Erbrechen, häufigem Harndrang und konvulsiven Kontraktionen der Gliedmaßen und Bewusstlosigkeit kommen. Zu tonischen, sogar Tetanus-ähnlichen und epileptischen Anfällen.

Zur Vervollständigung dieses Bildes der seltsamen und eigenartigen Symptome und Modalitäten muss noch eine weiteres Symptom von Camphora erwähnt werden. Das Nachdenken über bestehende Beschwerden hat einen großen Einfluss auf den Zustand des Patienten. Bei den meisten Heilmitteln verschlimmert dies die Beschwerden des Patienten, während sich der Patient bei Camphora meist besser fühlt, wenn er über seine Beschwerden nachdenkt.

Bei den meisten akuten Beschwerden gibt es einen Zustand extremer nervöser Erregung, fast Raserei, mit ungeheurer Angst und Unruhe, Krämpfen, Blähungen gefolgt von einem raschen und plötzlichen Kraftabfall und völliger Erschöpfung.

Gemüt

Alle äußeren Objekte können bei der betroffenen Person Angst hervorrufen. Die Gedanken können nicht kontrolliert werden.


Während des Anfangsstadiums gibt es eine ungeheure Unruhe. Jedes Geräusch, das im Raum zu hören ist, erschreckt ihn. Seine Phantasie füllt die Dunkelheit mit Geistern und Gespenstern. Die unbelebten Dinge des Raumes werden lebendig und erschrecken ihn.

Diese Zustände treten meist auf, wenn man allein in der Dunkelheit ist, deswegen hat der Patient eine übermässige Angst allein zu sein und vor der Dunkelheit.


Aber all diese Ängste und Wahnvorstellungen müssen zusammen mit dem ganzen Bild von Angst, Raserei, Kälte und Krämpfen verstanden werden. Wenn diese Phase der Erregung vorüber ist, wird er unempfindlich, erschöpft, kollabiert und friert.

In seinem chronischen Zustand ist Camphora reizbar und diktatorisch innerhalb der Familie. Diese Menschen sind leicht beleidigt. Sie sind streitsüchtig und zeigen eine dogmatische, alles wissende Haltung, mit der Neigung, jedem zu widersprechen.

Wenn die gereizte Stimmung vorübergeht, können sie selbszerstörerisches Verhalten an den Tag legen, depressiv, traurig und verzweifelt werden. Es gibt ein Gefühl von unbeschreiblichem Elend, Unbehagen und Abscheu, sowohl körperlich als auch emotional. Die Depression kann auch mit einem Gefühl von ungewöhnlicher Müdigkeit und mit häufigem Gähnen und Dehnen verbunden sein.
Gedächtnisverlust und Verwirrtheit

Gedächtnisverlust ist ein wichtiges Merkmal. Nach psychischen oder sensorischen Störungen ist die Erinnerung an alles, was er während dieser Zeit getan hat, oft völlig verloren. Er kann sich nicht mehr daran erinnern, was er getan hat.

Wenn es Alzheimer und gleichzeitig Raynaud-Phänomen in einem Fall gibt, sollte dies an dieses Heilmittel erinnern.

Allgemeines

Es ist eine so tiefe Kälte, dass der Körper blau und kalt wird. Eine seltsame Empfindung ist, als ob ein kalter Wind über den Körper oder Teile davon wehen würde oder als ob eine kalte Flüssigkeit über ihn lief. Das Gefühl deskalten Windes“ ist sogar auf den bedeckten Stellen spürbar, gleichzeitig schwitzt der Patient aber stark, wenn er bedeckt ist.

Der ganze Körper wird trocken und dann unempfindlich wie Marmor. Lebenswärme ist nicht mehr spürbar. Nicht nur der Tastsinn verschwindet, sondern auch der Unterschied zwischen heiß und kalt. Kochender heißer Tee scheint kalt, und es kann auch objektive Empfindung von Kälte der Zunge, des Mundes und des Rachens selbst beim Schlucken heißer Flüssigkeiten geben.

Abscheu vor Tabak.

Schock durch oder nach Verletzungen oder Infektionen, Verärgerung, Sonnenstich oder Exposition gegenüber extremer Kälte angezeigt sein.

Es gibt eine große Empfindlichkeit und eine Verschlimmerung durch kalte Luft und Zugluft. Aber Kälte kann auch besser werden durch Kälte und schlechter durch Abdeckung!

 

Kopf:

pulsierende Kopfschmerzen im Hinterkopf

Gesicht kalt und/oder blau

kalter Atem

Mund ist zu einem Grinsen verzogen

 

Verdauung:

Cholera

 

Urogenitaltrakt:

Grüner Harn

Blasenentzündung mit brennenden Schmerzen

 

Brust:

Infekt mit Kollaps

Innere Kälte

 

Extremitäten:

Arthritis kalt und schmerzhaft

kalte Hände und Füße

kalte Flecken

Krämpfe im Fußrücken

 

Haut:

Ekzem durch Sonnenlicht

 

Agg: Unterdrückung von Schweiss und Absonderungen, Alleinsein, Dunkelheit

Amel: Nachdenken über Beschwerden

Strontium carbonicum

Strontium carbonicum

Das homöopathische Mittel Strontium carbonicum – Strontiumcarbonat, SrCO3, früher auch kohlensaures Strontium genannt – ist eins der Mittel, die bei Sportverletzungen infrage kommen können. Es ist ein Mineral mit ähnlichen Eigenschaften wir Caliciumcarbonat. Außerhalb der Homöopathie findet es Verwendung als Absorber von Röntgenstrahlung.

Laufbegeisterte mit einer Tendenz zum Umknicken sollten dieses Mittel am besten in ihrer Hausapotheke ergänzen, sofern es nicht ohnehin vorhanden ist. Es hat sich bei Beschwerden der Knochen bewährt, besonders der Oberschenkelknochen, aber auch Verstauchungen deckt es ab, vor allem, wenn die Sprunggelenke betroffen sind und sich Ödeme gebildet haben. Die Schmerzen können einen einer Ohnmacht nahebringen und sorgen für Unbehagen im ganzen Körper.

Nach Operationen spielt Strontium carbonicum ebenfalls eine wichtige Rolle, besonders wenn der Blutverlust groß war. Bei Schock durch Operationen, die beispielsweise durch einen Unfall nötig wurden, ist es eins unserer wichtigsten Mittel. Eine der Modalitäten ist extreme Kälteempfindlichkeit. Auch wichtig zu wissen: Krämpfe in Waden und Fußsohlen gehören ins Arzneimittelbild. Die Füße können eiskalt sein. Außerdem können Menschen, die dieses Mittel brauchen, über Missempfindungen und Taubheitsgefühle klagen, das bekannte Ameisenlaufen wird häufig beschrieben.

Clemens von Bönninghausen, einer von Hahnemanns Schülern und später enger Vertrauter, ebenfalls Wegbereiter der homöopathischen Praxis, beschreibt den Schmerzcharakter in den Extremitäten reißend, besonders die Gelenke sind betroffen, am heftigsten zeigt sich der Schmerz abends und nachts im Bett. Aber auch flüchtige Schmerzen, die gar nicht richtig lokalisiert werden können, sind nicht untypisch.

Generell wirkt das Mittel auch auf den Blutkreislauf, es sorgt durch Blutandrang für Spannungsempfindungen. Nicht überraschend kommt es auch bei Hypertonie und Arteriosklerose, pochenden Arterien und drohendem Schlaganfall häufig zum Einsatz.

Es hat einen Bezug zur rechten Körperhälfte.

Kommt es zu einer Abmagerung, auch infolge postoperativer Erschöpfung, und die Kleidung schlackert nur so um den Körper, kann man auch an Strontium carbonicum denken.

Geist und Gemüt: es können Niedergeschlagenheit, Reizbarkeit, Vergesslichkeit, Ängstlichkeit auftreten, plötzliche Wutausbrüche wurden beobachtet

Kopf: der Schmerz zieht vom Scheitel bis in den Oberkiefer, es können Übelkeit und Schwindel auftreten; wenn der Schmerz vom Nacken nach oben zieht und das Einhüllen des Kopfes verbessert

Nase: beim Naseputzen häufig blutige Krusten, die aus der Nase kommen

Gesicht: Hitze, Erröten, Flush-Neigung (anfallsweise auftretende Rötung)

Extremitäten: Krämpfe, besonders in Waden und Fußsohlen; verstauchte Knöchel; Ödeme an den Knöcheln; wenn eine einseitige Einschränkung der Gliedmaßen vorliegt; Knochenschmerzen (werden häufig im Knochenmark empfunden); Rheumatismus; Ischias mit Ödemen an den Knöcheln

Herz/ Kreislauf: das Herz fühlt sich an als würde es eingedrückt, erstickt

Haut: heftige Ausschläge, juckend, nässend, brennend, die in der Sonne besser werden

Schlimmer: Kälte; Entblößen eines Körperteils; abends; bei Wetterwechsel; Berührung; Bücken

Besser: Wärme, Sonne, Licht; ein heißes Bad; wenn man sich warm einhüllt, v. a. den Kopf

 

Conchiolinum

Conchiolinum – eine Knochenarznei per excellence
Synonym: Mater perlatum, Perlmutt.
Perlmutter ist eine Ausscheidung der Auster, aber auch anderer Salz- und
Süßwassermuscheln, die an der Innenseite der Schale abgelagert wird. Sie bildet
somit die innerste Schicht der Austernschale, benachbart der mittleren Schicht, aus
der Calcium carbonicum Hahnemanni gewonnen wird. Wie dieses besteht es
hauptsächlich aus Calciumcarbonat (92%) aber auch zu 6% aus Conchiolinum, einer
organischen Substanz und zu 2% aus Wasser. Durch eine schichtenförmige
Ablagerung der beiden Substanzen entsteht das bunte, schillernde Aussehen.
Das komplette Wissen über das homöopathische Arzneimittel Conchiolinum stammt
aus der Toxikologie bei Perlmuttarbeitern. Das permanente Einatmen der Stäube
bewirkt zunächst Katarrh der Atemwege und später dann Entzündungen an den
Knochenenden, beginnend in den Diaphysen bis hin zu den Epiphysen.
Eine Arzneimittelprüfung wurde von Flick R. und Klun C, durchgeführt.
Hinsichtlich der Miasmatik ist festzustellen, dass Conchiolinum zu den 4-5 wertigen
Knochenmitteln zählt und deshalb den Homöosyphilitika zuzuordnen ist.
Die nächsten analogen Arzneimittel sind Calcium phosphoricum und Calcium
carbonicum.
Klinisch setzt man Conchiolinum bei vielfältigen Knochenerkrankungen ein,
besonders wenn die Wachstumsfugen betroffen sind. Ferner bei Fieber,
Lungenbeschwerden und Osteitis (Knochenentzündung).
Weitere klinische Indikationen sind:
nächtliche Wachstumsschmerzen bei syphilitischen oder tuberkulinischen
Kindern
Morbus Schlatter
Knochenzysten
Knochentumore
Osteomyelitis, Osteosarkom
Knochennekrose der Hüfte
Ostitis fibrosa cystica Recklinghausen
Osteochondrose dissecans
Exostosen
Frozen shoulder
Schreckliche chronische Mittelohrentzündungen, ggf. mit Absonderung von
altem, schwarzem Blut
Zwergwuchs (niedrige Potenzen)
Riesenwuchs (höhere Potenzen)
Pyämie/Sepsis
Die Affinität dieser Arznei erstreckt sich zu den Knochen von: Unterkiefer,
Schlüsselbein, Schulterblatt, Tibia, Fibula und Füßen.
Die Symptomatik wird wie folgt beschrieben: anfangs besteht ein mehr oder weniger
heftiger Schmerz im Knochen, der Plötzlich einsetzt, anfangs anhaltend, später
intermittierend. Bald nach Erscheinen des Schmerzes kommt es zu Fieber, Durst,
Appetitverlust, Schlaflosigkeit, dunklem Urin mit Sediment. Dann tritt eine Schwellung
auf, die sich um einen oder anderen Ende einer Diaphyse entwickelt, niemals in der
Mitte davon oder in der Epiphyse. Die Schwellung hat einen klaren scharfen Rand.
Sie ist sehr schmerzhaft bei der geringsten Berührung, zuerst weich und elastisch.
Sie kann aber knochenhaft werden. Bisweilen kann eine Eiterung auftreten.
Clarke, ein bekannter Homöopath heilte mit Conchiolinum C3 einen zarten,
schwächlichen Knaben, der zu den unterschiedlichen Zeiten Schmerzen in seinem
linken Knie hatte. Der linke mediane Femurcondylus war geschwollen und
empfindlich. Die Heilung verlief rasch und die allgemeine Gesundheit war
gleichermaßen stark gebessert.
Quellen:
Robin Murphy, klinische Materia Medica, Narayana Verlag
Der Neue Clarke, Band 2, Stefanovic-Verlag.
Mitschrift der Miasmatischen Fortbildung bei Yves Laborde
Siehe Foto, Copyright Renate Krause

Lobelia inflata

c: H. Zell, wikimedia

Lobelia inflata

Bei Lobelia inflata, dem Indianertabak, handelt es sich um eine einjährige giftige Pflanze, die dem echten Tabak sehr ähnlich sieht, aber botanisch nicht mit dem Tabak verwandt ist. Sie stammt aus Nordamerika und wird bis zu einem Meter hoch. Die enthaltenen Alkaloide beeinflussen über das vegetative Nervensystem vor allem die Atmung und die Verdauung. Bei Überdosierung kommt es zur Reizung der Schleimhaut im Magen-Darm-Trakt und in den Atemwegen.

Als Homöopathikum wird Lobelia inflata eingesetzt bei:

– Atemwegsproblemen

  • chronisches Asthma
  • Psychisch bedingter Atemnot (Hyperventilation)
  • Engegefühl in Brust- und Bauchbereich
  • krampfartigem Husten
  • Trockenem Husten, Reizhusten
  • Hyperventilation
  • Atemnot, Kurzatmigkeit
  • Gefühl eines Kloßes im Kehlkopf, welches das Schlucken verhindert

– Übelkeit/Magenbeschwerden

  • akute Übelkeit mit Erbrechen, kaltem Schweiß und Schwindelanfällen
  • Schwangerschaftsübelkeit mit Erbrechen
  • Zigarettenrauch und unangenehme Gerüche lösen Erbrechen aus
  • Nikotinentzugserscheinungen (Nervosität)
  • Speichelfuss, zäher Schleim -> Räuspern, weißlich belegte Zunge, metallischer Geschmack
  • Sodbrennen und Magendruck
  • Magenübersäuerung
  • Magenkrämpfe

– Kopfschmerzen mit Schwindel und Druck auf der oberen Hälfte der Augäpfel

– Schweißausbrüchen, Schwitzen




Patienten, die Lobelia inflata benötigen, sind nervös und ängstlich (hypochondrisch, Angst vor Krankheit) bis zur Hysterie.

Modalitäten

Verbesserung
  • Trinken von geringen Mengen Wasser
  • Wärme

Verschlimmerung
  • Kälte
  • am Morgen
  • Alkohol
  • Tabak
  • Bewegung
  • Zigarettenrauch und unangenehme Gerüche