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Silicea

copyright: Didier Descouens

Die Kieselsäure wird als konstitutionelles Mittel bei schüchternen, zu Drüsenschwellungen und Eiterungen neigenden Patienten angewendet, die extrem kälteempfindlich sind und trotzdem zu Schweiß vor allem am Kopf und an den Füßen neigen. Häufig kommt es im Kindesalter zum Einsatz.

Bei den akuten Krankheiten sind es in erster Linie Eiterungen, Ohren- und Nebenhöhlenentzündungen die als Heilmittel Silicea benötigen.

Charakteristika

  • Neigung zu Eiterungen

  • Verstopfung mit „zurückschlüpfendem“ Stuhl

  • Schweiß am Kopf und im Nacken schlimmer im Schlaf ( speziell bei Kindern )

  • Scharfer übelriechender Schweiß, besonders der Füße

  • Brüchige weißfleckige Nägel, eingewachsene Nägel

  • Furcht vor Nadeln oder spitzen Gegenständen

  • Prüfungsangst, Schüchternheit

  • Akute und chronische Ohren- und Nebenhöhlenentzündungen

  • Gefühl eines Haares auf der Zunge

  • Kopfschmerz vom Hinterkopf zur Stirn oder rechtsseit

Modalitäten

Verschlechterung: Zugluft, Kälte, geistige Anstrengung, Milch , Alkohol, Neumond

Verbesserung: Wärme und warme Anwendungen

Abneigung: Fett, Muttermilch

Argentum nitricum

Argentum nitricum Silbernitrat Höllenstein

Silbernitrat ist ein Salz der Salpetersäure (AgNO3). Es bildet farb- und geruchlose Kristalle, ist extrem reaktionsfreudig und leicht in Wasser löslich. Es wird in der Photographie und zur Versilberung verwendet, zur Herstellung von Spiegeln, Haarfärbemitteln und für Gravuren. In der Histologie gebraucht man es zur Färbung von Gewebeschnitten und in der Kriminaltechnik zur Sichtbarmachung von Fingerabdrücken. Silbernitrat verbindet sich mit dem Eiweiß des Gewebes und erzeugt oberflächliche Entzündungen, Reizungen, Verbrennungen und Verfärbungen, bei Einnahme verursacht es starke Bauchschmerzen, Erbrechen und Diarrhoe. Früher wurde es als Schutz vor Ophthalmie bei allen Säuglingen nach der Geburt 1%ig in die Augen getropft. Wegen vermuteter Störung der Mutter-Kind-Beziehung  durch diese Maßnahme wurde es  in den achziger Jahren eingestellt.

Allgemeines

Der Argentum nitricum Mensch ist sehr emotional und handelt oft impulsiv aus irrationalen Motiven heraus, die er nicht beherrschen kann ( z.B. einen Schraubenzieher in die Steckdose stecken oder das eigene Kind zu verletzen).  Diese Impulse können von einfachen ungestümen Handlungen bis zu zwanghaften Gedanken und Ritualverhalten führen. Außerdem ist er sehr beeinflussbar und ängstlich, hat viele Phobien und leidet unter Erwartungsspannung und Lampenfieber. Hauptangriffspunkte dieser Arznei sind Gemüt, Nerven und Schleimhäute ( vor allem Magen und Augen).

Charakteristika

Impulsiv, beeinflussbar, Mitgefühl

Höhenangst, Klaustrophobie, Agarophobie, Furcht auf Brücken, Angst zu spät zu kommen, Angst um die Gesundheit, Angst vor Ohnmacht, Angst beim Alleinsein, besser in Gesellschaft

Beschwerden durch Erwartungsspannung, Durchfall, Magenschmerzen, meint alles werde fehlschlagen, versucht, Prüfungen aus dem Weg zu gehen, aber wenn er sich selbst vergisst, zeigt er gute Leistungen

Immer in Eile, wenn er mit etwas beginnt, will er es sofort fertigstellen

Gestörte Wahrnehmung von Raum und Zeit, meint z.B die Wände würden ihn zerquetschen, Entfernungen scheinen vergrößert

Wahnidee verlassen zu sein, verloren zu sein

Warmblütig, starkes Verlangen nach frischer Luft

Empfindung von Splittern (Hals, Urethra, Rektum) , von Vergrößerung , besser durch Druck oder straffes Bandagieren,

Stauungskopfschmerz mit Fülle und Schwere, besser durch festes Einbinden, Schwindel

Bindehautreizung, leuchtend roter Fleck auf der Sklera

Magenbeschwerden mit starken Blähungen und lautem Aufstoßen, durch Emotionen, Schlafverlust oder während der Menses, Erbrechen morgens aus Angst vor dem Tag

Anfallsartiges heftiges Herzklopfen

Diarrhöe nach Süßigkeiten oder durch Erwartungsspannung,  Rumpeln im Abdomen, Blähungen, Kolitis

Konvulsionen, epileptische Krampfanfälle,  nachts, durch Schreck, aus Nervosität, während der Menses, Ataxie und Schwere der Beine, Parese

Verlangen nach Süßigkeiten und Salz, Eis, Käse, Fett

Abneigung Fett, Schweinefleisch

 

Modalitäten

Agg: Emotionen (Angst, Spannung), , warme Räume, Zucker, Rechtsseitenlage

Amel: Kälte, frische Luft, fester Druck ( Bandage), Bewegung, Wind ins Gesicht wehen lassen, Aufstoßen

 

 

 

Aethusa cynapium

copyright: H. Zell

Hundspetersilie, Narrenpetersilie, Gartenschierling, Familie der Umbeliferae

Aethusa cynapium ist hochgradig giftig und kann bei entsprechender Dosierung innerhalb von wenigen Stunden tödlich enden.Die Pflanze ist in Europa und Asien vor allem an Wegrändern, auf Äckern, an Bahndämmen, in Weinbergen und vor allem als Unkraut im Garten zu finden und kann bis zu 100 cm groß werden. Die Blätter sind zwei- bis dreifach gefiedert und im Unterschied zur genüsslichen Gartenpetersilie glänzen sie an der Unterseite. Die weißen Blüten bilden Dolden, die von Juni bis Oktober blühen. Zerreibt man die Blätter riecht sie leicht nach Knoblauch.

Vergiftungserscheinungen sind Brennen im Mund, Übelkeit, Erbrechen, Magenkrämpfe, Durchfall, erweiterte Pupillen, aufsteigende Lähmung, Bewußtseinstrübung, Auftreibung des Leibes und schwarze Verfärbung.

Die Urtinktur wird aus der frisch blühenden Pflanze hergestellt.

Charakteristika

Als Homöopathikum wirkt Aethusa vorwiegend auf Zentralnervensystem, Verdauungstrakt, Kopf, Nacken, Drüsen.

Vithoulkas beschreibt Personen, die Aethusa brauchen, als isoliert und in einer eigenen Welt lebend. Sie können sich schlecht emotional ausdücken, also weder weinen noch schimpfen oder trotz starker Emotionen keine Rührung zeigen. Oft widmen sie ihr Leben den Tieren und lieben diese abgöttisch.

Die Patienten haben Angst vor dem Einschlafen aus Furcht, nicht mehr aufzuwachen, sie

haben Angst vor Operationen

Sie haben enorme Ängste und Blackouts, besonders vor Prüfungen, sie sind ruhelos, haben große Konzentrationsschwierigkeiten und Lernen fällt schwer.

Die Causa kann Milch, geistige Anstrengung oder bevorstehende Prüfung sein.

Typisch für Aethusa ist die Heftigkeit aller Beschwerden, wie beispielsweise heftige Reaktion auf Milch, heftige Krämpfe, heftige Schwäche, auch heftige deliröse Zustände mit Halluzinationen.

Allgemeines

Prüfungsangst

Konzentrationsschwierigkeiten, Lernschwäche

Selbstgespräche

Konvulsionen, Epilepsie

Schlaflosigkeit, erwacht häufig mit Atemnot

drückende Kopfschmerzen, Hinterkopfschmerz, zieht die Wirbelsäule hinunter

hippokratisches Gesicht, auch bei Kindern, es ist runzelig und sieht alt aus

Schwerste akute Brechdurchfälle mit Schwäche, besonders bei Säuglingen

Milchunverträglichkeit bei Säuglingen, alles wird erbrochen, Durchfall

Laktoseunverträglichkeit, Milchallergie

Hautausschläge und Herpes

Kälte des Körpers und kaltschweißige Haut

Durstlos

Abneigung gegen Fett und Obst

Verlangen nach Salz und Teigwaren

Modalitäten

Besserung der Beschwerden durch:

zuhause, Ruhe, Bandagieren des Kopfes, frische Luft, im Freien, in Gesellschaft

Verschlechterung durch:

Milch, heißes Wetter, Zahnung, zu viel Essen, nach Stuhlgang, nach Erbrechen, Überanstrengung, Prüfungen, von 3 bis 4 und abends

Anacardium

1.Anacardium orientale

 

Anacardium aus Ostindien, ostindischer Tintenbaum, Elefantenlausbaum , Malakkanussbaum

Es gehört zur Familie der Sumachgewächse ( Anacardiaceae), ist ein breitblättriger Baum von ca 20m Höhe und wächst am Fuß des Himalayas und in den tropischen Gebieten Indiens. Er hat grünlich weiße Blüten und schwarze Steinfrüchte. Das homöopathische Mittel wird aus den Früchten hergestellt. Der Name kommt aus dem Griechischen „ana“ heißt nach oben, ohne und „kardia“ Herz, er bezeichnet das (nach oben) Herauswachsen der Nuss aus der Fruchtschale.  Bereits im Altertum wurde mit der Malakkanuss Handel betrieben, das Öl wurde als Antiseptikum, als galletreibendes Mittel oder auch zum Schutz gegen Termiten verwendet. Außerdem besitzt es eine antikarzinomatöse Wirkung.

2.Anacardium occidentale

Anacardium aus Westindien, südamerikanisches Anacardium, Cashew-Baum, Acajoubaum, Nierenbaum oder Herznussbaum

Es gehört ebenfalls zur Familie der Sumachgewächse und ist Lieferant der beliebten Cashew Nüsse und des Cashew Apfels.

 

In der Homöopathie wird meist Anacardium orientale verwendet, das Bild beider Nüsse ist schwer voneinander zu unterscheiden. Bei Hautbeschwerden soll Anacardium occidentale besser wirken. Dass Anacardium 2 Varianten hat, die an zwei  so unterschiedlichen Stellen auf der Erde wachsen entspricht dem Charakteristikum des Mittels, denn die Zweiteilung zieht sich wie ein roter Faden durch das Mittelbild. In der Psyche äußert sich dies durch starke einander entgegengesetzte Tendenzen, der Patient wird gleichzeitig in 2 Richtungen gezogen, die Bezeichnung aus der Literatur hierfür ist die „Wahnidee, dass auf einer Schulter ein Engel und auf der anderen ein Teufel sitzt“.

 

Gemütssymptome

Minderwertigkeitskomplex, Mangel an Selbstvertrauen, versucht sich zu beweisen

Widersprüchliche Tendenzen, zB. liebenswert oder boshaft; wollen Nähe, sind aber misstrauisch und verschlossen; Furcht vor Aggression, aber selbst aggressiv,…..

Können sich nicht entscheiden, Willensschwäche

Gefühl der Abspaltung, von sich selbst, der Gesellschaft, der Welt, den sozialen Normen, kein Bezug zur Realität

Plötzlicher Gedächtnisverlust, Prüfungsangst!!!

Geschwächte oder pervertierte Sinneswahrnehmungen, hört Stimmen

Hass, Gefühllosigkeit, extreme Zornesausbrüche, Verlangen zu fluchen, Grausamkeit zu Tieren

Schwere Depression bis hin zu suizidaler Depression

Oft Missbrauch, Misshandlung in Familie, Ehe oder persönlichen Beziehungen, Alkohol- und Drogenmissbrauch

Nach D. Grandgeorge ein hilfreiches Mittel bei Familien mit Zwillingsgeburten

 

Körpersymptome

Symptome verschwinden beim Essen und kehren einige Stunden später wieder

Drückende Schmerzen, Empfindung eines stumpfen Pflocks in einem Körperteil (Magen, Gelenke)

Empfindung wie von einem Reifen oder Band um einzelne Körperteile, innere Einschnürung

Magengeschwüre, Gastritis, Obstipation mit Stuhldrang, der beim Pressen vergeht

Sehnenverletzungen, besonders Achillessehne

Ekzem mit starkem Juckreiz, besser durch heißes Wasser

Taubheitsgefühle von einzelnen Körperteilen

Abneigung gegen Gekochtes, Bohnen und Erbsen, Verlangen nach Süßigkeiten, Salz, Milch, Schnaps

 

Modalitäten

Amel: Essen, während der Verdauung, Bewegung, heißes Wasser, kalte Getränke während Hitze

Agg: geistige Anstrengung, Emotionen, fest auftreten, reiben, fasten, Kälte, Zugluft, frische Luft

 

 

 

Gelsemium sempervirens

Gelsemium ist eine gelb blühende Pflanze, die im Süden heimisch und sehr giftig ist. Besonders wirksam ist die Rinde der Wurzeln. Diese Pflanze enthält das Alkaloid Gelsemin, das eine narkotische Wirkung hat und teilweise an Stelle von Opium verwendet wurde. Bei Vergiftungen mit dieser Pflanze sind Lähmungen die hervorstechenden Symptome. Hauptangriffspunkt des Arzneimittels ist das Nervensystem. Es erzeugt in erster Linie eine Schwäche und Zittern, welche sich körperlich, geistig und seelisch bemerkbar macht, wie zb. bei Lampenfieber. Die Lähmungen können verschiedene Muskeln betreffen, sind aber besonders häufig bei den Augenlidern zu beobachten. Akute Erkrankungen wie z.B. eine Grippe, gehen oft einher mit einer Schwere der Augenlider, starker Schwäche, Zittern, Frostschauer und Kopfschmerzen.

Charakteristika

  • Beschwerden durch starke Gemütsbewegungen, besonders Schreck, Erregung des Gemüts z.B. durch schlechte Nachrichten, unangenehme Überraschungen, Lampenfieber
  • Zittern durch Schwäche
  • Schwere der Augenlider kann sie kaum öffnen, fallen immer wieder zu
  • Lampenfieber z.B. bei Prüfungen oder öffentlichen Auftritten
  • Beschwerden durch Erwartungsspannung (Speziell Diarrhoe )
  • Frostschauder den Rücken herauf und herunter
  • Heftigste Kopfschmerzen vom Hinterkopf zur Stirn, über den Augen – Besserung durch Urinieren
  • Furcht das Herz könne aufhören zu schlagen, wenn man sich in Bewegung hält
  • Durstlosigkeit (vor allem während Fieber)
  • Doppeltbilder während Kopfschmerzen
  • Furcht zu fallen bei Kindern die im Bett liegen
  • Matt, apathisch, Schwierigkeiten zu Denken. Verlangen alleine zu sein

Modalitäten

Verschlechterung: Gemütsbewegungen, Furcht bes. vor Prüfungen, Frühlingswetter, Rauchen von Tabak

Besserung: Reichliches Urinieren, Nach-vorn-Beugen