Hura

Hura brasiliensis

Allgemeines

Hura brasiliensis oder crepitans, der Sandbüchsenbaum, ist ein stattlicher immergrüner Laubbaum in Mittel- und Südamerika. Er hat eine rauhe warzig-stachelige Rinde, erreicht bis zu 40 m Höhe und gehört zur Familie der Euphorbiaceae (Wolfsmilchgewächse). Ein giftiger milchiger Saft (von den Brasilianern Assaku genannt) ist in allen Teilen der Pflanze enthalten, er kann bei Augenkontakt Blindheit verursachen und wurde früher als Pfeilgift oder Fischgift benutzt. Blätter und Wurzelrinde finden Verwendung als Heilmittel.

Die gerundeten hartschaligen Früchte haben etwa die Größe einer Orange , platzen im Reifezustand explosionsartig mit sehr lautem Krachen auf und werden mit enormer Geschwindigkeit bis zu 40m weit geschleudert. Wegen des Knallgeräusches werden sie auch Essensglocke der Affen genannt.

In der Homöopathie wird die Tinktur des Milchsaftes verwendet. Hauptwirkungsbereiche sind das zentrale Nervensystem, der Magendarmtrakt, Schleimhäute und Haut.

Arzneimittelbild

Psyche: Wahnidee, alleine auf der Welt zu sein, verlassen, verachtet, verstoßen, isoliert und unglücklich, glaubt, die Zuneigung von Freunden verloren zu haben, Selbstmitleid, bildet sich ein, bald eine nahestehende Person zu verlieren. Es ist wie das Gefühl eines Leprakranken, der durch einen unglückseligen Schicksalsschlag aus der Gesellschaft ausgestoßen wird.

Grundloses Weinen gefolgt von Lachen, gefolgt von Frösteln, Lachen bei jedem Schmerzanfall

Träume von Zerstörung, von abgeschnittenen Köpfen oder Armen, Verstümmelung, von Gräbern, Ruinen, Revolutionen und Attentätern

Liebevoll, gewissenhaft

So wie der Milchsaft gummiartig ist, ist Hura in psychischer Hinsicht wie eine Art Latex, Liebe wird als elastische Kraft erlebt, die umso stärker wird, je weiter die geliebte Person entfernt ist. Wenn das Gummiband reißt, wie zB beim Tod eines geliebten Kindes, ist das eine Katastrophe, über die man nie hinwegkommt (Grandgeorge)

Verwirrung, verirrt sich in wohlbekannten Straßen

Abdomen: schreckliche Kolik mit Diarrhöe und Schaudern, windende stechende Schmerzen

Hunger, auch unmittelbar nach dem Essen

Augen: prickeln, brennen, Sandgefühl, rote Lider , Blindheit

Brust: Stiche in der Brust, Seufzen, Erstickungsgefühl beim Denken an etwas, das schief gelaufen ist, Husten durch Trockenheit der Glottis, gelbes dickes schaumiges Sputum, rostfarbener Auswurf

Extremitäten: rheumatische Schmerzen, Taubheitsgefühl, Hitze in den Nägeln

Kälte der Füße, 1 Fuß kalt, einer heiß

Haut: rote bläschenartige Pickel, bei Druck brechen sie auf und Wasser spritzt mit großer Kraft heraus, kleine, juckende Pickel, rote Blasen auf vorspringenden Knochenteilen wie zB der Haut über den Wangenknochen, Spannung der Haut, Engegefühl in der Stirn

Rektum: häufiger erfolgloser Stuhldrang, Einschnürungsgefühl am Anus, Diarrhöe gefolgt von Schwäche der Brust

Rücken: Nackensteife, Taubheitsgefühl im Halswirbelbereich, reißender Schmerz in der Dorsalregion, heftige Lumbal-und Lumbosakralschmerzen mit schmerzhafter Steifheit

Schwindel : Schwindel beim Gehen im Freien, Empfindung wie in der Luft zu gleiten, als würden die Füße den Boden nicht berühren