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Cantharis

Die Spanische Fliege wirkt besonders auf die Schleimhäute und das Gewebe im Urogenitalbereich (Harnröhre, Blase, Niere und Sexualorgane) sowie die Haut. Es ruft einen plötzlichen, entzündlichen Prozess hervor, der gekennzeichnet ist durch brennende Schmerzen. Die Beschwerden sind heftig und intensiv, was auch in der Erregung des Gemüts zum Ausdruck kommt.

Charakteristika

Oft angezeigt bei Blasenentzündung, Harnröhrenentzündung oder Nierenbeckenentzündung mit heftigen Beschwerden beim Wasserlassen

Blasenentzündungen mit enormen brennenden Schmerz vor, nach und insbesondere beim Urinieren. Urin kommt nur tröpfchenweise mit brennenden, schneidenden, schießenden Schmerzen. Harndrang. Die brennenden Schmerzen und der unwiderstehliche Harndrang sind die Merkmale bei diesen entzündlichen Prozessen.

Urin oft mit Blutbeimengungen

Brennen in jedem Körperteil

Verbrühungen und Verbrennungen der Haut, die zu Blasenbildung führen. Lindert den starken Schmerz, der nach einer Verbrennung auftritt. Fördert die Abheilung von Verbrennungen.

Zustand mit enormen Schmerzen und Erregung

Sexualtrieb ist übermäßig gesteigert. Erektion. Ständiges sexuelles Verlangen. Findet teilweise keine sexuelle Befriedigung auch nicht nach Selbstbefriedigung oder Geschlechtsverkehr.

Erektionen oder sexuelle Erregung mit blutigen Absonderungen aus der Harnröhre

Ruhelosigkeit, Unzufriedenheit, wild bis zu fast manischem Erregungszustand

Bei Sonnenbrand, mit heftigen brennenden Schmerzen, im Zustand vor Blasenbildung

Brennender Durst, aber Abneigung gegen Getränke

Modalitäten

Verschlechterung:   urinieren (vor, während und danach), Annäherung, Berührung Geräusch von Wasser, kaltes Wasser, helle, glitzernde Gegenstände

Besserung:   Wärme, Ruhe, Reiben

Ignis alcoholis

Feuer

Das Wort Feuer stammt vom althochdeutschen fiur und bezeichnet die Flammenbildung bei der Verbrennung, während Licht und Wärme abgegeben wird. Immer schon war man sich der großen Macht des Feuers bewusst, sowohl als zündender Lebensfunke für notwendige schöpferische Lebensprozesse als auch als großer Zerstörer, wenn es nicht mehr kontrolliert werden kann. Seine Beherrschung war ein wichtiges Element für die Weiterentwicklung des Menschen und die Gründung von Zivilisationen. In vielen frühen Religionen wurde seine Kraft den Göttern zugeschrieben.

Nuala Eising stellte das homöopathische Mittel durch die Verbrennung von reinem Alkohol her und führte eine Arzneimittelprüfung durch. Eine heilende Wirkung entfaltete es bei Verbrennungen und Sonnenbrand, bei Hautausschlägen und Hitzewallungen, außerdem im psychischen Bereich bei Klaustrophobie sowie Furcht vor Gewittern. Nach Louis Klein hat es eine gewisse Ähnlichkeit mit Alcoholus, was aufgrund des Herstellungsprozesses verständlich ist. Nach Karl Josef Müller hat es Ähnlichkeiten mit Ignatia und Sulfur.

Symptome

Dünnhäutig, extrovertiert, hitzig, rastlos, ärgerlich-explosiv, gesprächig, offen, erträgt keine Ungerechtigkeit, abergläubisch, grausam gegen Katzen

Wie andere homöopathische Imponderabilien empfindlich auf Energien wie Magnetismus, Wellen oder Mond-Gravitation

Wahnidee eine Berufung zu haben oder besessen zu sein

Jucken der Kopfhaut, drückender Kopfschmerz, Schweregefühl

Trockene Augen, rotes Gesicht, Hitzewallungen nach dem Essen, in der Menopause

Die Haut ist empfindlich gegen Hitze, gegen Sonne, wird schnell rot

Übelkeit, Auftreibung im Magen und Abdomen, Schweregefühl

Atemnot nach dem Essen

Beklemmung in der Brust, Herzklopfen, beschleunigter Puls

Extremitäten: Hautausschläge, rheumatische Schmerzen, Schweregefühl, Steifheit

Schwäche morgens nach dem Erwachen, nach dem Essen

Ohnmacht durch Hunger, mit Zittern, Zittern durch Angst

Verlangen nach Bananen, nach Mehlspeisen, Süßigkeiten

Amel: Aktivität, Anstrengung, Bewegung, im Freien, Essen einer kleinen Menge, Lockern der Kleidung

Agg: Alkohol, Salz, Druck der Kleidung

Radium metallicum

Radium ist ein blauweiß glänzendes, relativ weiches und radioaktives chemisches Element und gehört zu den Erdalkalimetallen,der 2. Hauptgruppe des Periodensystems. Dieses 6. Element der Gruppe ist ein Zwischenprodukt natürlicher Zerfallsreihen. Es entsteht durch den Atomzerfall von Uran und Thorium und hat eine Halbwertszeit von 1600 Jahren ( RA 226 ).

Radium kommt natürlicherweise in kleinen Konzentrationen im Gestein und in Böden vor und verbindet sich stark mit diesen Materialien. Aus diesem Grund sind wir immer geringfügig mit Radium und dessen radioaktiver Strahlung belastet. Der Abbau von Uran hat oft hohe Radiumkonzentrationen in Gewässern in der Nähe dieser Minen zur Folge. Durch die Verbrennung von Kohle und anderen Brennstoffen hat die Radiumkonzentration stark zugenommen. Wenn Trinkwasser aus Tiefbrunnen gewonnen wird, die sich in der Nähe von Mülldeponien befinden, kann es mit Radium belastet sein. Zur Zeit gilt es noch nicht als bewiesen, dass die Belastung mit den natürlich vorkommenden Radiumkonzentrationen Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen hat. Eine höhere Konzentration kann jedoch zu Zahnbruch, Anämie, grauem Star oder Krebs führen. Grund dafür ist die Gammastrahlung, die sich über weite Strecken verbreiten kann.

Charakteristika

Radium erkennt und sieht keine gefährlichen Situationen. Auch wenn ihnen schon mehrmals etwas passiert ist, schützt sie diese Tatsache nicht vor weiteren Unfällen. Sie erkennen keine Gefahr, da ihnen die Fähigkeit fehlt, diese zu spüren. Radium ist stur und eigensinnig und lässt sich durch nichts beeinflussen oder stoppen. Kinder können nicht gebändigt oder erzogen werden. Sie machen das, was sie wollen, und lassen sich durch nichts davon abhalten. Häufig haben diese Kinder eine schwierige Kindheit erlebt und zeigen sich unversöhnlich bezüglich der Verletzungen durch die Eltern.

Radium fürchtet sich vor Atomkrieg und Zerstörung und träumt auch davon.

Es fühlt sich zerbrechlich und träumt von Knochensplittern.

Furcht vor Gespenstern und Geistern

Verlangen nach Gesellschaft

mürrisch, reizbar, ruhelos, traurig

körperliche Wunden heilen schlecht

brennende Schmerzen, Folgen von Verbrennung und Bestrahlung

Hautausschläge; juckende, trockene Haut

Träume von zukünftigen Ereignissen ( hellsichtig) und Blut

schlechte Blutgerinnung

Leeregefühl im Magen und bösartige Geschwüre im Pylorus

Rheumatismus, schmerzender Gelenke und Muskeln, Unbeweglichkeit, Steifheit

Diabetes mellitus

Epitheliom

Leukozyten vermindert

Urin eiweißhaltig

Verlangen nach geräuchertem Fleisch und Schweinespeck

Abneigung gegen Süßigkeiten

Modalitäten

Amel: durch Bewegung und Druck, Juckreiz durch heißes Wasser

Agg: nachts

Medusa

Medusa

Ohrenqualle, Lappenqualle, Aurelia aurita, Familie der Cnidaria, Nesseltiere. Der Ausgangsstoff ist das ganze Tier, im Sommer gesammelt (Remedia).

Quallen können von wenigen Millimetern bis zu einem Meter Durchmesser erreichen, die gallertartigen Organismen bestehen zu 99 % aus Wasser. Sie haben keinen Anus und typisch für die Medusen ist die Doppelsymmetrie: sie haben vier Magensäcke, vier Mundlappen und …. kleine Sinnesorgane treten vierfach … auf (aus Homeoepathia viva). Für ihre Beute haben sie lange Fangarme, deren Nesseln eine Flüssigkeit abgeben, die heftigste Hautaussschläge auslösen.

Der Hauptwirkunsbereich in der Homöopathie ist die Haut, der Urogenitaltrakt und die Drüsen. Klinisch erfolgreich eingesetzt wird es bei Ödemen, Bläschenausschlag, Laktation, Allergie, Unverträglichkeit (Massimo Mangialovor),

Verbrennungen, Sonnenbrand, Fischeiweißallergie und Sonnenunverträglichkeit (Materia Medica Müller 1.1).

Gemüt

ästhetische Erscheinung ist wichtig, eitel, Angst vor dem Altwerden, zarfühlend

in Beziehung zu anderen Menschen können sie sehr kalt sein

angepasst und formbar, bietet wenig Angriffsfläche für Konflikte, harmonistisch, bevorzugt Routine.

Nichtakzeptanz seiner eigenen Geschlechtes, Probleme mit dem Frau-sein, wie Sepia,

Tanzen gerne, schweben dann eher.

Hass auf Personen, die ihr Leben genießen (Blackie).

Gesicht

das Gesicht ist aufgedunsen, geschwollen, ödematös

weiblich

Gestörte Laktation. Phellandrium und Medusa stimulieren die Milchproduktion (Mangialavori).

Haut

Nesselsucht und Urtikaria (großflächig), brennende und juckende Bläschen. Hautausschlag v.a. Gesicht, Arme, Schultern und Brüste, Ekzem der Ohren

Allgemein

schlank, essen ist nicht wichtig.

Fischunverträglichkeit, Fischallergie

Verlangen nach Salz

Schlaf, Bewegung und Essen >

Besserung am Meer

 

Causticum

Causticum, bekannt als „Hahnemanns Ätzstoff“, enthält schwefelsaures Kalium und gebrannten Marmorkalk in einer homöpathischen Aufbereitung.

Chemisch betrachtet handelt es sich bei Causticum um ein Destillat aus Calciumoxid und Kaliumhydrogenphosphat.

Das Persönlichkeitsprofil von Causticum: Der praktische Idealist

„Vor allem bewahrt Euch stets die Fähigkeit, jede Ungerechtigkeit, die irgendwo in der Welt begangen wird, auf`s Tiefste zu empfinden. Das ist der schönste Charakterzug eines Revolutionärs.“
Che Guevara (1928 – 1967) in seinem Abschiedsbrief an seine Kinder

Che Guevara versinnbildlicht das homöopathische Arzneimittel Causticum, indem er Empathie, Gerechtigkeitsempfinden, Mitleid, Idealismus, soziales Engagement und Kämpfertum in sich vereint.
Der Idealismus einer Causticum-Persönlichkeit basiert auf zwei Faktoren.

Zum einen auf der Fähigkeit sich in das Leiden anderer hineinzuversetzen und zum anderen darauf, Unrecht wahrzunehmen und zu benennen.
Hinzu kommt sein analytischer Verstand, der ihn konkret handeln lässt, um seine Vision einer gerechteren und sozialeren Gesellschaft wahr werden zu lassen.
 
Causticum-Persönlichkeiten sind an gesellschaftlichen, sozialen, aber auch spirituellen Themen interessiert. Sie mischen sich ein, wenn es um Einschränkung von Persönlichkeitsrechten geht oder Ungerechtigkeiten in Politik und Wirtschaft. Überempfindlich und zornig können sie auf Nachrichten im Fernsehen oder Tageszeitungen reagieren. Sie schreiben Leserbriefe, rufen bei Radiosendern an, um ihre Meinung kund zu tun.
Sie glauben daran, dass sie etwas verändern können.
 
Causticums sind geborene Kämpfer.
Er muss nie eigenes Leid erfahren haben, um sich für eine Sache einzusetzen. Er braucht keine persönlichen Gründe. Es liegt einfach in seiner Natur.
 
Causticums können so couragiert und engagiert sein, dass sie Gefahr laufen andere zu langweilen. Immer nur über sozialkritische Themen sprechen zu wollen, kann andere moralisch und intellektuell leicht überfordern. Das macht Causticum- Persönlichkeiten oft zu Einzelgängern.
 
Die Leidenschaft ihre Ideen umzusetzen kann in Fanatismus umschlagen. Causticum-Persönlichkeiten würden auch für ihre Ideale sterben.
 
Es ist also nicht verwunderlich, dass viele Causticum-Persönlichkeiten im Laufe ihres Lebens Gefahr laufen, desillusioniert zu werden, wenn die Welt nicht auf ihre Visionen reagiert.
 
Durch seine große Sensibilität kann er Fehlschläge und Oppositionen nicht einfach abtun. Er reagiert tief gekränkt, wenn seine Kampagnen fehlschlagen und läuft Gefahr in Verzweiflung und Bitterkeit zu versinken.
 
Auch der Verlust eines geliebten Menschen kann eine Causticum-Persönlichkeit tief verwunden. Causticums haben ein warmes und romantisches Herz und lieben leidenschaftlich. Der Kummer über einen Verlust ist tief und die Erinnerung an den geliebten Menschen schmerzt sehr.
 
Obwohl Causticum-Persönlichkeiten in der Regel offen, liberal und kämpferisch erscheinen, sind sie auch ängstlich.
 
Je introvertierter eine Causticum-Persönlichkeit ist, desto zwanghafter kann sie werden. Sie werden unruhig, wenn sie ihre mentale Energie nicht auf ein äußeres Ziel richten können. Bei anhaltendem Stress kann dies in allen Arten von Zwängen münden.
 
So können sie extrem ordentlich und perfektionistisch sein, Bilder in fremden Wohnungen gerade rücken, ständig kontrollieren, ob die Wohnungstür abgeschlossen ist oder sich zwanghaft die Hände waschen.
 
Ältere Causticums sind oft gebrechlich, schüchtern und etwas verwirrt. Sie sind sehr empfänglich für äußere Eindrücke wie Lärm oder schlechte Nachrichten. Kleinigkeiten können sie aus der Ruhe bringen und führen zu zittern, stottern und Ängstlichkeit. Das Nervensystem wird immer anfälliger und hypersensibel. Auch kann er unrealistische Ängste vor Gespenstern oder schlimmen Krankheiten entwickeln. Er wird immer misstrauischer und die Angst vor dem Tod wird größer.

Je mehr Projekte und Pläne die Welt zu verändern scheitern und je älter er wird, umso mehr beschleicht ihn das Gefühl, etwas Schlimmes könnte passieren. Mit der Welt, mit sich selbst oder seiner Familie. Der Idealismus der Jugend schwindet und mit ihm das Selbstbewusstsein, die Offenheit, das Kämpferische und die mentale Klarheit.

 

 

Körperliche Symptome:
Causticum-Erkrankungen wie Nervenschmerzen und Gesichtslähmungen treten im Zuge von durch kalten Wind und Durchnässen begünstigten Erkältungskrankheiten auf, während warm-feuchte Wetterlagen positive Effekte haben.

Nicht nur Erkältungen, sondern auch Sprechen und Singen führen bei diesem Typ schnell zu Heiserkeit bis zur Lähmung der Stimmbänder. Feuchte Innenraumluft bringt Erleichterung: Luftbefeuchter und regelmäßiges Inhalieren besänftigen die gereizten Schleimhäute.

Ebenfalls typisch für Causticum sind Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates: Bei Kontraktion von Muskeln, Bändern und Sehnen stellt sich ein intensives Verkürzungs- und Steifheitsempfinden ein; auch über nächtliche unruhige Beine wird geklagt. Außerdem charakteristisch: Ein schwankend-holpriges Gangbild.

Kinder, die an einer Nervenschwäche leiden, lernen verspätet laufen und nässen ein.

Causticum-Patienten sind eher dunkelhaarig, jedoch mit empfindlicher Haut; die Zunge zeigt im Zentrum einen roten Streifen, die Haut von Händen und Gesicht neigt zur Warzenbildung, Wunden heilen hier langsam.

Typisch sind trockene Atemwegsschleimhäute: Patienten leiden unter Schnupfen, Halsschmerzen und Rachenentzündungen, entsprechender Heiserkeit und quälendem, trockenem Husten (auch Keuchhusten) bis zur Stimmbandlähmung; sie können festsitzenden Schleim kaum abhusten. Ein Husten, der tagsüber völlig verschwindet ist ein Hinweis auf dieses Mittel.

Causticum hilft entsprechend bei Kontrakturen der Beugesehnen, Muskelverkürzungen und Torticollis, besser als Schiefhals bekannt, sowie bei rheumatischen Problematiken wie Arthritis und Arthrose mit ziehendem oder reißendem Schmerzempfinden.

Die Haut zeigt trockene Ekzeme und Warzen. Patienten sind für Sonnenbrand wie Erfrierungen gleichermaßen empfindlich. Auch Herpesinfektionen sind häufig.

Langsam oder kaum heilende (Brand-)Wunden und erneut aufbrechende Narben profitieren von der wundheilenden Wirkung dieses Mittels: Zu Anfang schmerzlindernd, verhindert es später das Wuchern von Narbengewebe.

Geburten oder Katheteranwendungen haben fast immer Gewebeüberdehnungen zur Folge: Quasi paralysiert, wird die Blase, oder damit der Urinfluss, kaum gespürt. Blasen- und manchmal Afterschließmuskel sind geschwächt. Beim Lachen oder Niesen gehen ungewollt Harn bzw. Stuhl ab; aber auch Verstopfungen prägen das Verdauungssystem.

Lähmungen der willkürlichen Muskulatur (Zungenlähmung) führen zu Stottern, Zungen- und Wangenbiss; Augenlider schließen sich ungewollt. Auch Gesichtsneuralgien, Migräne und Schwindel sind Zeichen des beeinträchtigten Nervensystems.

 

Causticum-Menschen wird eine Vorliebe für geräucherte Nahrungsmittel zugeordnet.

Verschlechterungen:

  • am Morgen,
  • bei trockener Luft,
  • bei kaltem Wind,
  • im Liegen oder in Bückhaltung.

Verbesserungen bei:

  • feuchtem (Regen-)Wetter,
  • Feuchtigkeit generell,
  • Wärme,
  • Genuss kalter Getränke.