Ramakrishna

Auch wenn die strenge klassische Tradition mit der gezielten Suche nach dem Simillimum immer noch die Leitlinie in der klassischen Homöopathie ist, so haben sich doch im Laufe der Jahre viele unterschiedliche Methoden entwickelt,  wie man an die Behandlung von Krankheiten herangeht.

Wir wollen in unseren Newslettern in kurzer Form einige dieser neuen Behandlungsansätze darstellen – und beginnen dieses Mal mit der Methode Ramakrishnans, der einer der weltweit bekanntesten homöopathischen Krebstherapeuten ist. Er hat eine ganz eigene Methode entwickelt, um diese Krankheit begleitend zu behandeln..

Da es sich bei Krebs um eine sogenannte „einseitige“ Krankheit (n.Hahnemann, § 173 Org) handelt, bei der es nicht mehr viele individuelle Merkmale gibt – arbeitet er schwerpunktmäßig mit  Mitteln, die einen Bezug zu der jeweiligen Tumorart haben. Von diesen Mitteln gibt es Listen.
Er gibt diese in wöchentlichem Wechsel mit Nosoden wie zB Carcinosinum und Scirrhinum. Erst später, wenn mehr individuelle Merkmale auftauchen, kommt ev. ein Konstitutionsmittel hinzu.
Er erwartet nach 1-2 Monaten eine positive Veränderung der Tumorgröße oder -marker  (in Bezug auf den normal zu erwartenden Verlauf), sonst wechselt er das Mittel.
Mit diesem forcierten Vorgehen versucht er, die Krankheit auf 2 verschiedenen Ebenen zu bekämpfen und im Wettlauf gegen die Zeit effektiver zu sein. Außerdem vermeidet er durch den wöchentlichen Wechsel der Arzneimittelgaben  einen möglichen Gewöhnungseffekt, aber auch eine Verschlimmerung durch zu häufige Wiederholungen.

Die Mittel werden mit einer spezifischen Weiterpotenzierungsmethode verabreicht, der sogenannten Plussing-Methode. Dabei werden 3 Globuli in elf  Teelöffel Wasser aufgelöst. Der Patient nimmt alle 15 min 1 Tl (also insgesamt ca 2 ½  Stunden) und rührt zwischendurch das Wasser um. Der letzte Teelöffel wird für den nächsten Tag aufbewahrt und dann wieder mit zehn  Tl Wasser verdünnt. Es folgen 10 Einnahmen im ¼ Stunden Takt, und wieder wird der letzte Teelöffel für den nächsten Tag aufbewahrt. Nach 7 Tagen erfolgt dann der Wechsel auf das 2. Mittel, das in der gleichen Weise 1 Woche lang eingenommen wird. Dann kommt wieder das 1. Mittel, usw..Da diese Methode sehr umständlich ist, wurde sie in den letzten Jahren etwas anwenderfreundlicher gestaltet, aber das Prinzip blieb das gleiche.
Sobald der Krebs unter Kontrolle ist, geht Ramakrishnan auf die sogenannte Teildosismethode über – dabei werden die Mittel zwar noch weiter  im Wechsel gegeben, aber nicht mehr so häufig. An einem Tag gibt es 4 verdünnte Gaben, aber das nur mehr einmal die Woche, oder einmal alle 2 Wochen, einmal  im Monat, oder einmal alle paar Monate, je nachdem, wie die Heilung voranschreitet.