Tabacum

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Tabacum

 

Dieses Mittel sollte man bei allen Beschwerden in Betracht ziehen, die durch Tabakmißbrauch hervorgerufen werden. Auch bei der Raucherentwöhnung kann dieses Mittel eine gute Stütze sein, um Entzugerscheinungen zu lindern.

 

Dieses homöopathische Mittel ist angezeigt bei Patienten, die an heftiger Übelkeit, Schwindel oder Durchblutungsstörrungen leiden.

 

Key-notes:

 

Übelkeit in Verbindung mit kaltem Schweiß, leichenhafter Blässe

Schwindel und Durchblutungsstörrungen mit Kälte und Kollaps

 

Körperliche Symtome:

Übelkeit, Seekrankheit, morgendliche Übekeit während der Schwangerschaft, kalter Schweiss, Blässe, Ohnmachtsneigung. Übelkeit macht handlungsunfähig

Schwindel mit starkem kalten Schweiss agg Bewegung, Augenöffnen, Aufstehen, aufwärts sehen. Steigert sich zu Bewusstlosigkeit, amel: frische Luft, Erbrechen

Kopf: Migräne mit starker elender Übelkeit schlechter durch Licht und Lärm, steigert sich mit Sonnenaufgang und lässt mit Sonnenuntergang nach, periodisch ein oder zwei Tage

Magen-Darm Trackt: schreckliches flaues Schwächegefühl im Magen, herabsinkendes Gefühl im Magen, Seekrankheit, ständige Übelkeit schlechter durch Tabakgeruch und besser durch frische Luft, Kältegefühl im magen und Übelkeit, Erbrechen bei geringster Bewegung, Koterbrechen, Schwangerschaftsübelkeit besser durch Bauch abdecken und schlechter morgens

Kreislauf: Durchblutungsstörrungen mit kalten Extremitäten und Kollaps, Frost mit kaltem Schweiss und eiskalter Haut

Gemütssymptome:

Während der körperlichen Symptome erscheinen die Patienten apathisch, emotional distanziert

fühlt sich extrem elend, niedergeschlagen, gleichgültig

plötzliche Angst nachts

Modalitäten:

Verschlechterung: Bewegung, warme Räume, auf einem Schiff oder fahren im Auto

Besserung: im Freien, frische Luft, Kälte, Abdomen abdecken, in der Dämmerung, weinen, Erbrechen

 

cannabis indica

Foto: flickr upload/wikipedia

 

Cannabis indica gehört zur Familie der Cannabaceae, die in den gemäßigten

Regionen Zentralasiens heimisch ist, aber heute beinahe weltweit vorkommt.

Die Pflanze wird bis 2 m hoch und hat dunkelgrüne, breit gefingerte Blätter. Sie

enthält verschiedenste Cannabinoide, isomerische Tetrahydrocannabiole (THC)

Cannabinol und Cannabidiol und ist die traditionelle Quelle für Marihuana

(Blätter und Blüten) und Haschisch (Harz).

Sie gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschen, in China wurde sie

bereits vor 8500 Jahren genutzt, neben der Verwendung als Rauschmittel auch

für medizinische Zwecke. In Indien wurde sie schon sehr früh für religiöse

Zwecke genutzt, als Hilfe zur Meditation und zur Überwindung von Hunger und

Durst. Im alten Griechenland wurde sie als Heilmittel für Ohrenschmerzen,

Ödeme und Entzündungen verwendet, afrikanische Stämme nutzen sie als

Antiseptikum und zur Schmerzlinderung, und in der ayurvedischen und

mohammedanischen Medizin wurde und wird sie als blutstillendes und

krampflösendes Mittel, als Analgetikum, Hypnotikum und Sedativum

eingesetzt. Bei uns durfte Cannabis von Ärzten seit März 2017 bei

schwerwiegenden Erkrankungen (z.B MS, chron. Schmerzen) mit einem

Betäubungsmittelrezept verordnet werden, seit 1.April 2024, dem Inkrafttreten

des neuen Cannabis-Gesetzes, geht es mit einem einfachen elektronischen

Rezept.

Aufgrund des weltweiten Cannabis-Konsums ist es als homöopathisches Mittel

oft hilfreich, nicht nur bei Konsumenten, sondern auch bei Kindern, deren

Eltern viel Haschisch oder Marihuana zu sich genommen haben. Cannabis

erzeugt einen Zustand von Exaltiertheit mit vielen Einbildungen, Wahnideen

und Halluzinationen, sowohl auditiv als auch visuell, es hat einen

besänftigenden Einfluss bei vielen nervösen Störungen.

Gemüt

– Sehr liebenswürdig oder verschlossen, argwöhnisch, misstraurisch und voller

Ängste

– übermäßige Geschwätzigkeit, maßloses Lachen, voller Spaß und Unfug, oder

extrem glücklich und zufrieden, nichts stört

– Angst und Panikattacken, auch bei Flashbacks nach Drogenkonsum

– Furcht, den Verstand zu verlieren, Furcht, die Kontrolle zu verlieren, Angst

vor der Dunkelheit, vor dem Tod, Angst sein homöopathisches Mittel zu anti-

dotieren

– geistig verwirrt, vernebelt, desorientiert, weither geholte

Gedankenverbindungen mit vielen Erklärungen und Theoretisieren, fixe Ideen, z.B. vergeht die Zeit zu langsam, Sekunden scheinen wie Jahre oder wenige Kilometererscheinen wie eine riesige Ausdehnung

– plötzlicher Gedächtnisverlust, vergisst, was er zu schreiben oder sagen

beabsichtigte, beginnt einen Satz, aber kann ihn nicht beenden. Die Gedanken

drängen aufeinander ein, kann seine Gedanken nicht auf ein Thema

konzentrieren, verliert den Faden beim Erzählen

– steht zwischen zwei Welten, Gefühl der Dualität, extrakorporale Erlebnisse,

Hellsichtigkeit, Wahrträume über die Zukunft, Mangel an Verbindung zu sich

selbst oder anderen

– Symptome setzen ein bei Reisen oder beim Umzug an einen neuen Ort

Kopf

– Empfindung, als ob sich der Scheitel öffnet und schließt, < Lärm, heftige

Kopfschmerzen, dumpf, schwer, klopfend, wie von einem Schlag, berstend, als

würde das Schädeldach angehoben, > Kaffee

– Einschnürung der Hinterkopfes, wie von einem Band

– unwillkürliches Schütteln des Kopfes

– Schwindel, als ob sie vom Boden abhebt, < Aufstehen

– Gefühl, als ob kalte Wassertropfen auf den Kopf fallen

Augen

– Empfindung der Vergrößerung, als würden sie aus den Augenhöhlen

hervortreten

Mund

– Zähneknirschen im Schlaf

– Trockenheit von Mund und Lippen, schaumiger und klebriger Speichel, Zunge

haftet am Gaumendach

Herz

– Herzklopfen, weckt aus dem Schlaf, durchbohrender Schmerz mit

Beklemmung, sehr langsamer Puls

Abdomen

-krampfhafte Schmerzen im Epigastrium, wund, Gefühl, als ob kaltes Wasser

durchs Abdomen läuft, pulsieren, Empfindung als seinen die Eingeweide

locker, Diarrhö, gelb und schmerzlos

Männl. Genitalien

– gesteigerter Sexualtrieb, Priapismus, heftige schmerzhafte Erektionen,

Rückenschmerzen nach Koitus,scharfes Stechen in der Harnröhr

– Prostatitis

Weibl.Genitalien

– starke sexuelle Erregung mit Unfruchtbarkeit

– reichliche Menstruation, Rückenschmerzen während der Menses,

krampfartige Schmerzen im Uterus

– drohender Abort

– Brennen beim Wasserlassen mit eitriger Absonderung

Harnwege

– brennender, fein stechender Schmerz in der Harnröhre, vor, während,

nach dem Wasserlassen

– chronische Harnwegsentzündung

– muss warten, bis der Urin zu fließen beginnt, der Urin tröpfelt heraus,

nachdem der Strom nachlässt

Rücken

-Schmerzen, < beim Lachen, hindert am Sprechen, gezwungen, gebeugt zu

gehen, aufgrund von Schmerzen quer über Schulter und Wirbelsäule

– Gefühl im Anus, als ob er auf einem Ball sitzt

Extremitäten

– Schmerzen in den Fußsohlen, als trete man auf Stacheln, Taubheitsgefühl

in den Fußsohlen, breitet sich aufwärts aus

– einzeln Gliedmaße fühlen sich leicht an, als würden sie schweben, was als

beängstigend erlebt wird

Schlaf

– Alpträume beim Einschlafen, prophetische Träume, erotische Träume

– schläfrig, aber kann nicht schlafen, chronische Schlaflosigkeit

– übermäßige Schläfrigkeit

Temperatur

– Mangel an Lebenswärme, frösteln, reichlicher klebriger Schweiß, steht in

Tropfen auf der Stirn

Speisen

– großer Durst auf kalte Getränke

– Verlangen nach Süßigkeiten

– Abneigung gegen Wasser

– schlimmer durch Alkohol, Kaffee, Tabak

– besser durch Limonade, Kaffee (bei Kopfschmerz und Schwindel)

Modalitäten

Besser: durch Umhergehen im Freien, frische Luft, kaltes Wasser, in der Ruhe,

durch Lockern der Kleidung

Schlechter: durch Kaffee, Likör, Tabak, Liegen auf der rechten Seite, morgens

Cannabis sativa

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Der Hanf, Cannabis sativa, ist in der Homöopathie ein bewährtes Arzneimittel. Die Einsatzgebiete sind vielfältig, ganz besonders scheint es den Urogenitaltrakt und die Atemwege anzusprechen. Häufig berichten Menschen, die von Cann-s. profitieren können, von einer großen Müdigkeit, vor allem nach dem Essen, wie nach einer großen Anstrengung.

Ein charakteristisches Symptom von Cann-s. ist das Gefühl von fallenden Wassertropfen, auf den Kopf zum Beispiel, oder vom Herz, Magen, Anus.

 

Wenn Sprachstörungen im Krankheitsbild auftauchen, stottern, Wortverwechslungen (etwas anderes sagen als man meint), Verschreiben, Verwirrtheit, Hast oder Zusammenhanglosigkeit im Bezug auf die Sprache, kann man an Cann-s. denken. Auch, wenn die Stimme zittrig ist.

 

Schlucken kann ein Thema sein: ein Erstickungsgefühl beim Schlucken wird oft beschrieben, oder dass man sich verschluckt und das Geschluckte in die Luftröhre gelangt.

 

Geist & Gemütsebene: Constantin Hering spricht von Traurigkeit, morgens verzweifelt, nachmittags aber lebhaft. Weiterhin beschreibt er eine Ängstlichkeit, Besorgnis, besonders in der Magengrube empfunden, zusammen mit Atembeklemmung und Herzklopfen.

 

Kopf: Gefühl von Wassertropfen, die auf den Kopf fallen; ein Kribbeln der Kopfhaut; Druck an der Nasenwurzel; Schwindel

 

Augen: Hornhauttrübung; nebelhaftes Sehen; Druck von innen nach außen

 

Atemwege: Beklemmung mit Herzklopfen; Atemnot, „kann nur atmen, wenn er aufsteht“; Erstickungsanfälle; Asthma

 

Herz: als würde etwas vom Herzen heruntertropfen; Spannung im Herzen; Herzklopfen; Perikarditis

 

Harnwege: geteilter Urinstrahl; Harnverhalt mit Verstopfung; brennender Schmerz beim Urinieren; Zick-Zack-Schmerz entlang der Harnröhre; Empfindlichkeit der Harnröhre; Harnröhrenentzündung; gehen mit gespreizten Beinen; heißer Urin; Berührung oder Druck schmerzhaft

 

Männliche Geschlechtsorgane: sexuelle Übererregbarkeit; gesteigerter Geschlechtstrieb; Phimose; Schmerzhafte Erektionen (spannender Schmerz); Ziehen im Hoden

 

Weibliche Geschlechtsorgane: gesteigerter Geschlechtstrieb; Amenorrhoe (Ausbleiben der Menstruation) nach Überanstrengung

 

Extremitäten: Verstauchung der Finger; Luxation (lat. luxare „verrenken“) der Kniescheibe beim Treppensteigen; Gefühl von schweren Füßen beim Treppensteigen; ziehender Schmerz in den Füßen

 

Schlaf: nicht erholsam; furchtbare Träume, durch die ein Erwachen mit Desorientierung erfolgen kann; Schläfrigkeit tagsüber

 

Zustand verschlechtert durch: Treppensteigen, Hinlegen

 

Antidot: Als Antidot (kann einen Wirkstoff inaktivieren oder dessen Wirkung herabsetzen bis aufheben) bei großen Dosen: Zitronensaft; bei kleinen Dosen: Camphora

 

 

Quellen:

Kurzgefasste Arzneimittellehre von Constantin Hering, Boericke Materia Medica, Allen Leitsymptome

 

Alcoholus

Homöopathische Abkürzung: Alco
Wissenschaftlicher Name: Ethylalkohol, Ethanol
Chemische Formel C2H5OH
Verwendeter Alkohol nach Clarke: Weingeist (vinum sublimatum), reines Ethanol
Gewöhnlicher Alkohol entsteht durch Gärung. Bei der alkoholischen Gärung reagiert meist
Glucose und Fructose zu Ethanol und Kohlendioxid. Durch Destillation kann der Alkohol
extrahiert werden & es wird ein reiner, geschmacksneutraler Alkohol gewonnen. Alkohol
ist das älteste bekannte Desinfektionsmittel. Industriealkohol erhält man durch technische
Synthese, dieser wird als Lösungsmittel, Reinigungsmittel oder auch Zwischenprodukt zur
Herstellung von Kosmetika, Arzneimittel und Farben verwendet.
Alkohol ist farblos und leicht entzündlich. Er hat einen charakteristischen Geschmack und
Geruch.
Wird Alkohol konsumiert, verteilt er sich schnell im ganzen Körper. Über die Blutbahn
erreicht er alle Organe, einschließlich Gehirn. Er hat Einfluß auf das zentrale
Nervensystem und kann damit Stimmung, Verhalten und kognitive Funktionen verändern.
Alkohol ist ein Zellgift. Ein hoher Konsum über viele Jahre kann die Hirnstruktur & die
Persönlichkeit verändern.
Ein kleiner Teil des Alkohols wird über Schweiß und Atem ausgeschieden. Der größte Teil
jedoch wird von der Leber abgebaut, dass kann mehrere Stunden dauern.
Genussdrogen des Alltags wie Kaffee, Tee, Schokolade oder Alkohol sind uns modernen
Menschen so zur Gewohnheit geworden, dass ihr Unheilpotenzial und die Abhängigkeit
von diesen Substanzen oft nicht mehr als Gefahr betrachtet wird – doch gerade in dieser
Form einschleichender Verführung und Abstumpfung liegt ein Teil ihrer Gefahr.
Chronischer Alkoholismus ist ein weltweites Problem, welches nicht nur Alkoholiker
selbst, sondern auch die Menschen um ihn herum betrifft.

Alkohol= der Enthemmer, Verführer, Verharmloser, Beziehungs-Verhinderer, Isolator,
Zerstörer, aber auch der Lustige, Mutmacher, Tröster, Überlebenshelfer, Wärmende.
Extreme Enthemmung steht extremer Hemmung gegenüber. Diese beiden Auffälligkeiten
können sich miteinander abwechseln. Auch eine Art kindische Angeberei oder vorgespielte
Tapferkeit, mit Angst vor Entlarvung, die sich in Aggressivität äußern kann, kann sich
zeigen. Verzweifeltes Bedürfnis nach Anerkennung & Wertschätzung.

Gemüt

• gesteigerte Freude, großes Freiheitsverlangen
• kreativ, voller Tatendrang, Vergnügungsdrang
• gesellig, kontaktfreudig, witzig, geschwätzig
• Hemmungsverlust, zu viel reden, lautstarkes Übertönen anderer, lautes Lachen,
albernes, kindisches Benehmen
• Lügen, aus Spaß oder um etwas zu bekommen
• Mangel an moralischem Empfinden, keine Reue oder Scham, wenn bei Verfehlungen
ertappt
• gesteigerte Leistungsfähigkeit oder auch nur das Gefühl Kraft zu haben bis hin zur
völligen Erschöpfung
• Gefühl – Seele verlässt den Körper, Schwebezustand
• arglos bei Enthüllung von Geheimnissen
• aufgeblasene Vorstellung von sich selbst, Prahlerei, unrealistische Projekte
• Wutanfälle, wenn man versucht ihnen Grenzen zu setzten
• geschärfte Sinne, Überempfindlichkeit der Sinne, geraten leicht in Verzückung durch
Stimulation der Sinne, vertragen diese Überladung allerdings nicht
• gesteigerter Sexualtrieb
• Unruhe, körperlich & geistig
• überwältigende Schläfrigkeit, lebhafte Träume mit starken Emotionen
• Koordinationsstörungen
• Verwirrung, Vergesslichkeit, Delirien
• spürt sich selbst nicht, will nicht erkannt werden
• Verlangen nach Stimulanzien & stimulierendem, stark gewürztem Essen

Körperliche Merkmale

• fettige Ablagerungen in tieferliegenden Organen, daraus folgend organische Erkrankung
von Herz, Nieren, Leber und Pankreas
• Krankheiten der Blutgefäße
• Beschwerden der Nebenhöhlen, agg durch Bücken, amel durch gewürzte Speisen, gelbe,
blutige Absonderungen,
• Schwindel
• Tremor, schlimmer durch Anstrengung
• Infektionsneigung
• Korsakow- Syndrom
• Pneumonien

26. Newsletter des Homöopathischen Bereitschaftsdienstes- Sportverletzungen

 

 

Liebe Patienten, Freunde und Kollegen des homöopathischen Bereitschaftsdienstes,

Zunächst einmal in eigener Sache: Wir haben zur Verstärkung unseres Teams zwei neue Mitarbeiterinnen: Susanne Berndl und Katrin Hilgenfeld, beide kompetent, engagiert und leidenschaftliche Homöopathinnen.

Im ersten Teil unsere neuen Newsletters beschäftigen wir uns mit Sportverletzungen, die vorwiegend im Sommer passieren, im zweiten Teil geht es um Ski- und Schlitten-verletzungen, Glatteis und Kälte.

Verletzungen im Sommer

Gespannt sitzen wir vor den Fußballspielen der zur Zeit laufenden WM der Frauen. Fassungslos sehen wir zu, wie die Spielerinnen oft bei sengender Hitze, Kälte oder Regen ineinander rumpeln, aufeinander liegen, Kopfbälle schmettern, stürzen, bluten, schimpfen, die Gesichter schmerzverzerrt. Spätestens seit dem Bayern-Doc Müller-Wohlfahrt, dem Mann mit den magischen Händen, hat die Homöopathie auch in die harte Welt des Fußballsports Einzug gehalten. Dr. M.W. behandelt seine Sportlerinnen und Sportler fast ausschließlich mit homöopathischen oder pflanzlichen Mitteln. Und offensichtlich äußerst erfolgreich.

Was in der allgemeinen Anti-Homöopathie-Stimmung allerdings kaum Eingang in die Medien findet, ist, dass er damit bei weitem nicht alleine ist. Unter dem Titel „EM-Profis stehen auf sanfte Medizin“ gab es im Spiegel vor einigen Jahren eine interessante Umfrage des Sportmediziners Peter Billigmann. Demnach gaben 24 von 26 Mannschaftsärzten (in der Ersten und Zweiten Liga) an, ihre Fußballerinnen und Fußballer mit Homöopathie zu behandeln. Dazu Peter Billigmann: „…. Homöopathika haben praktisch keine Nebenwirkungen und auch beim Thema Doping sind wir auf der sicheren Seite“. Dr.Müller-Wohlfahrt drückt es in einem Interview etwas sympathischer aus: „.. ich will dem Patienten nicht schaden, wenn ich ihn behandle, also bin ich bei der Homöopathie gelandet.“.

Bei Leistungssportlern, aber auch im Freizeitsport kommt es immer wieder zu teils schwerwiegenden Verletzungen, womöglich mit Langzeitfolgen. Für die Patienten bedeutet das häufig lange Ausfallzeiten, Muskelabbau, eventuell sogar das Ende der Sportkarriere und damit auch eine psychische Belastung, da Sport eine effektive Möglichkeit ist, Leistungsdruck und Stress abzubauen.

Im folgenden stellen wir 5 Verletzungsmittel vor, die weniger bekannt sind, daran anschließend eine Aufzählung der häufigsten Verletzungen mit den wichtigsten Mitteln.

Conchiolinum, strontium, camphora, sol, carbolicum acidum

Die häufigsten Verletzungen:

Prellungen

Schlag auf Weichteile, auf Muskulatur, Bindegewebe, Knochen, Drüsen, Polytraumata, Blutergüsse:

Arnika, Bellis perennis, Conium, Ruta, Hypericum

Zerrungen

auch Verstauchungen, Verrenkungen, Sehnenanrisse und -risse:

Rhus tox, Rhododendron, Ruta, Anacardium, Strontium carbonicum, Bryonia, Phytolacca

Frakturen

bei Verdacht auf Frakturen, bei offenen Frakturen und zur besseren Heilung nach Frakturen:

Arnika, Ruta, Symphytum, Calcium phosphoricum

Traumatische Blutungen

Blutergüsse, Verdacht auf innere Blutungen, Blutung durch Verletzungen:

Arnika, Ledum, Calendula, Ficus religiosa, Hamamelis, Millefolium, Phosphorus, Secale, Acidum sulfuricum

Stich- und Schnittverletzungen

traumatische und tiefe Wunden durch spitze Gegenstände, Messer, auch nach chirurgischen Eingriffen:

Hypericum, Staphysagria, Calendula, Phosphoricum acidum, Ledum, Apis, Nitricum acidum

Verletzungen der Wirbelsäule (striktes Bewegungsverbot)

stumpfe Traumata, Stauchungsfraktur der WS, Prellungen, Rückenmarkssyndrom

Arnika, Hypericum, Natrium sulfuricum, Rhus tox, Ruta

Überanstrengung

Muskelkater, Muskelkrämpfe, Ermüdung, Schwäche, Verletzungsneigung:

Arnika, Cuprum, Sulfur, Anacardium, Magnesium phosphoricum, Rhus tox, Calcium carbonicum

Traumatische Schockzustände

Blässe, Schüttelfrost, Zittern, Kollaps, Schock mit eiskalter Haut, Benommenheit, Schwäche:

China, Carbo vegetabilis, Camphora, Veratrum album, Aconitum, Opium, Aceticum acidum

Sonnenstich

Schwäche, Kopfschmerzen, Benommenheit, Übelkeit und Erbrechen:

Natrium carbonicum, Glonoinum, Sol, Amylenum nitrosum, Gelsemium

Die Auswahl der Mittel ist selbstverständlich nicht vollständig, oft ist es auch das Konstitutionsmittel, das die schnellste Erleichterung bringt.

Bei akuten Verletzungen bewährt es sich, das Mittel fraktioniert einzunehmen. Das bedeutet, erstmal 2 bis 3 Globuli trocken einnehmen, danach das Mittel in Wasser auflösen und schluckweise trinken. Die Häufigkeit der Wiederholungen richtet sich nach dem Schweregrad der Verletzung. Bei sehr akuten und schmerzhaften Zuständen, kann man das Mittel alle 10 Minuten wiederholen.

kostenloser Homöopathie Online- Kongress

1. Internationale Dimensions Homöopathie Online Kongress 
Heute startet der 1. Internationale Dimensions Homöopathie Online Kongress mit über 50 hochkarätigen Referentinnen und Referenten aus der Homöopathie – nicht nur Therapeut*innen, auch Homöopathie-Fans und Laien können hier bis zum 17. Juni viele interessante Vorträge kostenlos mitnehmen.
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Veranstaltet wird der Kongress von der engagierten Homöopathin Gabi Schörk zusammen mit den Online-Kongress-Experten Björn Fischer und Lisa Sons. 
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Wir wünschen viel Freude und tolle Erkenntnisse mit dem Kongress-Angebot –
das Team von Homöopathischen Bereitschaftsdienst 

Echinacea

Foto und Text: Renate Krause

Sonnenhut, Echinacea rudbeckia, Schmalblättrige Kegelblume, USA,

Familie: Compositae

Echinacea angustifolia ist die westliche Gattung und darf nicht mit Echinacea purpurea oder Purpursonnenhut verwechselt werden.

Tinktur der ganzen frischen Pflanze

Phytotherapeutisch
Wie Arnika, Bellis perennis und Calendula ist Echinacea eine Pflanze aus der Gattung der Korbblütler Die Indianer Nordamerikas verwendeten Echinacea bereits als Wundheilmittel. Echinacea ist das Tonikum für Immunsystem und Blut. Es wurde auch bekannt als „Meyers Blutreiniger“. Echinacea wurde von Kräuterheilkundigen lange Zeit bei typhösen Zuständen, Diphterie, malignem Scharlach, Karbunkel und Furunkel eingesetzt. Ebenso auch als septisches Mittel bei Tier- und Schlangenbissen und bei Insektenstichen.Homöopathisch
Blutvergiftung oder schwaches Blut; Septikämie durch Schnittverletzung oder Wunde, oder durch Operation (Pyrogenium). Akute Autoinfektion, septische Zustände, Bisse von giftigen Tieren (Schlangen, Skorpionen, Spinnen, Feuerameisen) Lymphangitis, Neigung zu bösartigen Beschwerden bei akuten und subakuten Störungen, Gangrän (Rhus-t, Ars).Miasmatische Zuordnung/en
Akut/subakut. Kein sehr tief wirkendes Mittel.

Klinische Indikationen

Appendizitis
Autoinfektion
Bissverletzungen
Störungen im Blut
Blutvergiftung (DD Gunpowder)
Furunkel
Gangrän
Offene Krebserkrankungen
Bisswunden tollwütiger Tiere
Schlangen- oder Skorpionbisse
Immunstörungen
Impetigo
Üble Folgen von Impfungen
Influenza
Septikämie
Septische Wunden
Lymphangitis
Wunden

Causae
Folgen von Verletzungen (Wunden), Bissen, Impfungen
Mögliche Symptome bei Sepsis

Symptome

Purpurne oder schwarze Verfärbung
Große Berührungsempfindlichkeit
Starke Schwellungen im Bereich der Wunde
Lymphknotenschwellungen
Stirnkopfschmerzen, Fieber
Brennende, lanzierende Schmerzen
Große Erschöpfung
Sepsis nach der Entbindung, Wochenbettfieber (mit Frostschauder)

Symptome beim Fieber

Wundfieber mit Kälteschaudern über den Rücken
Rotes Gesicht und Völle des Kopfes
Erhöhter und voller Puls
Erschöpfung und Schwäche (obwohl die Wundentzündung erst kurz besteht)

Vergleiche Wundmittel, Sepsis:

Arsenicum album (schmutzige oder schwarze Verfärbung der Teile, große Schwäche, Angst, Ruhelosigkeit, Brennschmerz).

Anthracinum (Wunden mit schwarzen Pusteln und heftigem Brennschmerz, heftiger als bei Ars.)
Lachesis (Bisswunden, die sich blau verfärben).

Gunpowder (Wunden, Verletzungen mit Eiterung, Abszessbildung, drohende Sepsis oder bei rotem Entzündungsring um die Wunde, wenn keine klare Indikation für ein anderes Arzneimittel vorliegt.

Lachesis (wenn sich Bisswunden blauf verfärben, Wunden, Bisswunden giftiger Tiere, Schlangen, die schnell anschwellen und leicht bluten; erträgt nicht die geringste Berührung der Region, Verschlimmerung durch Schlaf, Wunden werden gangränös.

Vipera (Tierbisse durch Schlangen oder Hunde, Infektionen, wenn sich als erstes Symptom die Haut entzündet – Styphylokokken und Streptokokken Infektionen der Haut, fleckige, dunkle Haut, blutend, berstende Schmerzen).

Pyrogenium (Septisches Fieber, Wundinfektionen, Eiterung, übelriechende Geschwüre, aashafter Geruch, Puls im Missverhältnis zur Körpertemperatur).

Baptisia (sehr schnell einsetzende Sepsis mit großer Entkräftung und schläfriger Benommenheit, Gesichtsausdruck wie betrunken, dunkelrot, Empfindung „Körperteile sind im Bett verstreut“).

Echinacea purpurea (ähnlich wie Echinacea angustifolia, hat eine schwarze Wurzel, wenn bei schleichenden Fiebern eine schwarze Zunge zu beobachten ist).

Carbolicum acidum (nach Insektenstichen, brennende und juckende Blasen, blutige Bläschen, Erysipel).

Crotalus horridus (Purpurfarbene Wunden, erysipelatöse Entzündung, F. v. Insektenstichen, entzündete Tierbisse, Wunden werden blau-lila, mit bläulicher Verfärbung der Umgebung, dunkle schwarze Blutung, die aus allen Körperöffnungen fließen könnte.

Plantago major
Pflanzliches Antibiotikum, wirkt ähnlich wie Echinacea. Altes Heilmittel bei Schnitt- und Stichwunden, Tierbisse, Entzündung der Wunden mit schmerzhafter Schwellung, bisweilen Schwellung dick wie ein Hühnerei, Neigung zu Gangrän, F. von Verbrennungen.

Anwendung
Lokal als Echinacea-Tinktur (Umschläge die mit der Tinktur befeuchtet wurden 1:1 verdünnt mit Wasser). Als Urtinktur bei Immunstörungen, ansonsten D- und C-Potenzen.

Literaturquellen
Murphy, Notfallglobuli (Stefanovic)