Camphora

Camphora beeinflusst tiefgreifend die lebenswichtigen Prozesse des Körpers.

Es gilt als Antidot gegen homöopathische Arzneimittel.

Kampfer wirkt kühlend wenn auf die Haut augetragen.

Camphora verhindert, dass das Blut die Peripherie erreicht: den Kopf, die Extremitäten oder den Penis.

Es verursacht Kollaps (aufgrund des Mangels an Blut zum Gehirn),

Deswegen wirkt das homöopathische Mittel gut bei z.B.

Raynaud-Phänomen (Ischämie der Hände und Füße, die durch Gefäßkrämpfe daran gehindert wird, die Peripherie zu erreichen)

oder Impotenz (aufgrund der Unterbrechung der Blutversorgung) in der Form, dass der Koitus für eine Weile normal verläuft, aber die Erektion plötzlich verloren geht.

Das Mittelbild Camphora lässt sich in diesen drei Symptomen zusammenfassen:

extreme Kälte,

Kollaps

und Krämpfe (insbesondere tonische Krämpfe).

Ein typischer Camphora-Fall ist eine Person, die an der äußeren Oberfläche ihres Körpers, Gesicht und Nase kalt ist. Das Gesicht ist blass oder kollabiert und möglicherweise bläulich (zyanotisch). Die Zunge und der Mund sind kalt und der Atem ist so kalt, dass er aus einem Keller zu kommen scheint. Trotz dieser Kälte besteht ein Verlangen nach eiskaltem Wasser. Der Durst kann so gewaltig sein, dass er nahezu unstillbar ist.

Das eigentümliche Symptom ist ein Zustand des plötzlichen Zusammenbruchs, in dem der Körper eiskalt wird und der Patient trotzdem nicht bedeckt sein will. Ist er trotzdem bedeckt, leidet er oft unter Hitze und schwitzt ausgiebig.

Typisch für diesen wiedersprüchlichen Zustand sind z.B. Nächtliche menopausale Hitzewellen.

Andererseits kann es einen Zustand innerer brennender Hitze mit großer Angst und Schweiß geben, und dann ist der Patient abgeneigt, aufgedeckt zu werden. Er fühlt sich entweder zu warm oder zu kalt: drinnen will der Patient die Fenster offen haben, will etwas Kaltes spüren; draußen fühlt er sich zu kalt.

Die Zirkulation scheint außer Kontrolle geraten zu sein. Es ist, als ob die natürliche Kontraktion und Entspannung der Arterien bei Temperaturänderungen nicht stattfinden kann.

Wir können uns vorstellen, dass Camphora es den Arteriolen ermöglicht, sich plötzlich zu entspannen, so dass überschüssiges Blut die Peripherie erreicht, und dann ziehen sie sich plötzlich zusammen und unterbrechen die Blutversorgung fast vollständig, was Kollaps und Kälte verursacht.

Der Camphora-Zustand ist einer der Gegensätze, nicht nur auf dem Gebiet der Wärmeregulierung.

Bei der geringsten Provokation oder Schmerz entsteht eine extreme Erregbarkeit, dann Reizbarkeit, die bald in eine Art Raserei übergeht. Die Patienten können sich nicht kontrollieren, wissen nicht, was sie wollen. Patienten können in einem Moment Rasereizustände oder sogar gewalttätiges Verhalten zeigen. Nach dieser Phase geht der Patient in das entgegengesetzte Extrem über: Er ist völlig erschöpft, am Rand des Zusammenbruchs. Er zeigt keinerlei Reaktion und scheint nichts zu fühlen.Die Haut ist kalt und unempfindlich wie Marmor.

Krampfanfälle sind auch eine wichtiges keynote dieses Mittels. Sie können von hysterischer Aufregung und Geschrei begleitet werden. Es kann zu Erbrechen, häufigem Harndrang und konvulsiven Kontraktionen der Gliedmaßen und Bewusstlosigkeit kommen. Zu tonischen, sogar Tetanus-ähnlichen und epileptischen Anfällen.

Zur Vervollständigung dieses Bildes der seltsamen und eigenartigen Symptome und Modalitäten muss noch eine weiteres Symptom von Camphora erwähnt werden. Das Nachdenken über bestehende Beschwerden hat einen großen Einfluss auf den Zustand des Patienten. Bei den meisten Heilmitteln verschlimmert dies die Beschwerden des Patienten, während sich der Patient bei Camphora meist besser fühlt, wenn er über seine Beschwerden nachdenkt.

Bei den meisten akuten Beschwerden gibt es einen Zustand extremer nervöser Erregung, fast Raserei, mit ungeheurer Angst und Unruhe, Krämpfen, Blähungen gefolgt von einem raschen und plötzlichen Kraftabfall und völliger Erschöpfung.

Gemüt

Alle äußeren Objekte können bei der betroffenen Person Angst hervorrufen. Die Gedanken können nicht kontrolliert werden.


Während des Anfangsstadiums gibt es eine ungeheure Unruhe. Jedes Geräusch, das im Raum zu hören ist, erschreckt ihn. Seine Phantasie füllt die Dunkelheit mit Geistern und Gespenstern. Die unbelebten Dinge des Raumes werden lebendig und erschrecken ihn.

Diese Zustände treten meist auf, wenn man allein in der Dunkelheit ist, deswegen hat der Patient eine übermässige Angst allein zu sein und vor der Dunkelheit.


Aber all diese Ängste und Wahnvorstellungen müssen zusammen mit dem ganzen Bild von Angst, Raserei, Kälte und Krämpfen verstanden werden. Wenn diese Phase der Erregung vorüber ist, wird er unempfindlich, erschöpft, kollabiert und friert.

In seinem chronischen Zustand ist Camphora reizbar und diktatorisch innerhalb der Familie. Diese Menschen sind leicht beleidigt. Sie sind streitsüchtig und zeigen eine dogmatische, alles wissende Haltung, mit der Neigung, jedem zu widersprechen.

Wenn die gereizte Stimmung vorübergeht, können sie selbszerstörerisches Verhalten an den Tag legen, depressiv, traurig und verzweifelt werden. Es gibt ein Gefühl von unbeschreiblichem Elend, Unbehagen und Abscheu, sowohl körperlich als auch emotional. Die Depression kann auch mit einem Gefühl von ungewöhnlicher Müdigkeit und mit häufigem Gähnen und Dehnen verbunden sein.
Gedächtnisverlust und Verwirrtheit

Gedächtnisverlust ist ein wichtiges Merkmal. Nach psychischen oder sensorischen Störungen ist die Erinnerung an alles, was er während dieser Zeit getan hat, oft völlig verloren. Er kann sich nicht mehr daran erinnern, was er getan hat.

Wenn es Alzheimer und gleichzeitig Raynaud-Phänomen in einem Fall gibt, sollte dies an dieses Heilmittel erinnern.

Allgemeines

Es ist eine so tiefe Kälte, dass der Körper blau und kalt wird. Eine seltsame Empfindung ist, als ob ein kalter Wind über den Körper oder Teile davon wehen würde oder als ob eine kalte Flüssigkeit über ihn lief. Das Gefühl deskalten Windes“ ist sogar auf den bedeckten Stellen spürbar, gleichzeitig schwitzt der Patient aber stark, wenn er bedeckt ist.

Der ganze Körper wird trocken und dann unempfindlich wie Marmor. Lebenswärme ist nicht mehr spürbar. Nicht nur der Tastsinn verschwindet, sondern auch der Unterschied zwischen heiß und kalt. Kochender heißer Tee scheint kalt, und es kann auch objektive Empfindung von Kälte der Zunge, des Mundes und des Rachens selbst beim Schlucken heißer Flüssigkeiten geben.

Abscheu vor Tabak.

Schock durch oder nach Verletzungen oder Infektionen, Verärgerung, Sonnenstich oder Exposition gegenüber extremer Kälte angezeigt sein.

Es gibt eine große Empfindlichkeit und eine Verschlimmerung durch kalte Luft und Zugluft. Aber Kälte kann auch besser werden durch Kälte und schlechter durch Abdeckung!

 

Kopf:

pulsierende Kopfschmerzen im Hinterkopf

Gesicht kalt und/oder blau

kalter Atem

Mund ist zu einem Grinsen verzogen

 

Verdauung:

Cholera

 

Urogenitaltrakt:

Grüner Harn

Blasenentzündung mit brennenden Schmerzen

 

Brust:

Infekt mit Kollaps

Innere Kälte

 

Extremitäten:

Arthritis kalt und schmerzhaft

kalte Hände und Füße

kalte Flecken

Krämpfe im Fußrücken

 

Haut:

Ekzem durch Sonnenlicht

 

Agg: Unterdrückung von Schweiss und Absonderungen, Alleinsein, Dunkelheit

Amel: Nachdenken über Beschwerden

Strontium carbonicum

Strontium carbonicum

Das homöopathische Mittel Strontium carbonicum – Strontiumcarbonat, SrCO3, früher auch kohlensaures Strontium genannt – ist eins der Mittel, die bei Sportverletzungen infrage kommen können. Es ist ein Mineral mit ähnlichen Eigenschaften wir Caliciumcarbonat. Außerhalb der Homöopathie findet es Verwendung als Absorber von Röntgenstrahlung.

Laufbegeisterte mit einer Tendenz zum Umknicken sollten dieses Mittel am besten in ihrer Hausapotheke ergänzen, sofern es nicht ohnehin vorhanden ist. Es hat sich bei Beschwerden der Knochen bewährt, besonders der Oberschenkelknochen, aber auch Verstauchungen deckt es ab, vor allem, wenn die Sprunggelenke betroffen sind und sich Ödeme gebildet haben. Die Schmerzen können einen einer Ohnmacht nahebringen und sorgen für Unbehagen im ganzen Körper.

Nach Operationen spielt Strontium carbonicum ebenfalls eine wichtige Rolle, besonders wenn der Blutverlust groß war. Bei Schock durch Operationen, die beispielsweise durch einen Unfall nötig wurden, ist es eins unserer wichtigsten Mittel. Eine der Modalitäten ist extreme Kälteempfindlichkeit. Auch wichtig zu wissen: Krämpfe in Waden und Fußsohlen gehören ins Arzneimittelbild. Die Füße können eiskalt sein. Außerdem können Menschen, die dieses Mittel brauchen, über Missempfindungen und Taubheitsgefühle klagen, das bekannte Ameisenlaufen wird häufig beschrieben.

Clemens von Bönninghausen, einer von Hahnemanns Schülern und später enger Vertrauter, ebenfalls Wegbereiter der homöopathischen Praxis, beschreibt den Schmerzcharakter in den Extremitäten reißend, besonders die Gelenke sind betroffen, am heftigsten zeigt sich der Schmerz abends und nachts im Bett. Aber auch flüchtige Schmerzen, die gar nicht richtig lokalisiert werden können, sind nicht untypisch.

Generell wirkt das Mittel auch auf den Blutkreislauf, es sorgt durch Blutandrang für Spannungsempfindungen. Nicht überraschend kommt es auch bei Hypertonie und Arteriosklerose, pochenden Arterien und drohendem Schlaganfall häufig zum Einsatz.

Es hat einen Bezug zur rechten Körperhälfte.

Kommt es zu einer Abmagerung, auch infolge postoperativer Erschöpfung, und die Kleidung schlackert nur so um den Körper, kann man auch an Strontium carbonicum denken.

Geist und Gemüt: es können Niedergeschlagenheit, Reizbarkeit, Vergesslichkeit, Ängstlichkeit auftreten, plötzliche Wutausbrüche wurden beobachtet

Kopf: der Schmerz zieht vom Scheitel bis in den Oberkiefer, es können Übelkeit und Schwindel auftreten; wenn der Schmerz vom Nacken nach oben zieht und das Einhüllen des Kopfes verbessert

Nase: beim Naseputzen häufig blutige Krusten, die aus der Nase kommen

Gesicht: Hitze, Erröten, Flush-Neigung (anfallsweise auftretende Rötung)

Extremitäten: Krämpfe, besonders in Waden und Fußsohlen; verstauchte Knöchel; Ödeme an den Knöcheln; wenn eine einseitige Einschränkung der Gliedmaßen vorliegt; Knochenschmerzen (werden häufig im Knochenmark empfunden); Rheumatismus; Ischias mit Ödemen an den Knöcheln

Herz/ Kreislauf: das Herz fühlt sich an als würde es eingedrückt, erstickt

Haut: heftige Ausschläge, juckend, nässend, brennend, die in der Sonne besser werden

Schlimmer: Kälte; Entblößen eines Körperteils; abends; bei Wetterwechsel; Berührung; Bücken

Besser: Wärme, Sonne, Licht; ein heißes Bad; wenn man sich warm einhüllt, v. a. den Kopf

 

Conchiolinum

Conchiolinum – eine Knochenarznei per excellence
Synonym: Mater perlatum, Perlmutt.
Perlmutter ist eine Ausscheidung der Auster, aber auch anderer Salz- und
Süßwassermuscheln, die an der Innenseite der Schale abgelagert wird. Sie bildet
somit die innerste Schicht der Austernschale, benachbart der mittleren Schicht, aus
der Calcium carbonicum Hahnemanni gewonnen wird. Wie dieses besteht es
hauptsächlich aus Calciumcarbonat (92%) aber auch zu 6% aus Conchiolinum, einer
organischen Substanz und zu 2% aus Wasser. Durch eine schichtenförmige
Ablagerung der beiden Substanzen entsteht das bunte, schillernde Aussehen.
Das komplette Wissen über das homöopathische Arzneimittel Conchiolinum stammt
aus der Toxikologie bei Perlmuttarbeitern. Das permanente Einatmen der Stäube
bewirkt zunächst Katarrh der Atemwege und später dann Entzündungen an den
Knochenenden, beginnend in den Diaphysen bis hin zu den Epiphysen.
Eine Arzneimittelprüfung wurde von Flick R. und Klun C, durchgeführt.
Hinsichtlich der Miasmatik ist festzustellen, dass Conchiolinum zu den 4-5 wertigen
Knochenmitteln zählt und deshalb den Homöosyphilitika zuzuordnen ist.
Die nächsten analogen Arzneimittel sind Calcium phosphoricum und Calcium
carbonicum.
Klinisch setzt man Conchiolinum bei vielfältigen Knochenerkrankungen ein,
besonders wenn die Wachstumsfugen betroffen sind. Ferner bei Fieber,
Lungenbeschwerden und Osteitis (Knochenentzündung).
Weitere klinische Indikationen sind:
nächtliche Wachstumsschmerzen bei syphilitischen oder tuberkulinischen
Kindern
Morbus Schlatter
Knochenzysten
Knochentumore
Osteomyelitis, Osteosarkom
Knochennekrose der Hüfte
Ostitis fibrosa cystica Recklinghausen
Osteochondrose dissecans
Exostosen
Frozen shoulder
Schreckliche chronische Mittelohrentzündungen, ggf. mit Absonderung von
altem, schwarzem Blut
Zwergwuchs (niedrige Potenzen)
Riesenwuchs (höhere Potenzen)
Pyämie/Sepsis
Die Affinität dieser Arznei erstreckt sich zu den Knochen von: Unterkiefer,
Schlüsselbein, Schulterblatt, Tibia, Fibula und Füßen.
Die Symptomatik wird wie folgt beschrieben: anfangs besteht ein mehr oder weniger
heftiger Schmerz im Knochen, der Plötzlich einsetzt, anfangs anhaltend, später
intermittierend. Bald nach Erscheinen des Schmerzes kommt es zu Fieber, Durst,
Appetitverlust, Schlaflosigkeit, dunklem Urin mit Sediment. Dann tritt eine Schwellung
auf, die sich um einen oder anderen Ende einer Diaphyse entwickelt, niemals in der
Mitte davon oder in der Epiphyse. Die Schwellung hat einen klaren scharfen Rand.
Sie ist sehr schmerzhaft bei der geringsten Berührung, zuerst weich und elastisch.
Sie kann aber knochenhaft werden. Bisweilen kann eine Eiterung auftreten.
Clarke, ein bekannter Homöopath heilte mit Conchiolinum C3 einen zarten,
schwächlichen Knaben, der zu den unterschiedlichen Zeiten Schmerzen in seinem
linken Knie hatte. Der linke mediane Femurcondylus war geschwollen und
empfindlich. Die Heilung verlief rasch und die allgemeine Gesundheit war
gleichermaßen stark gebessert.
Quellen:
Robin Murphy, klinische Materia Medica, Narayana Verlag
Der Neue Clarke, Band 2, Stefanovic-Verlag.
Mitschrift der Miasmatischen Fortbildung bei Yves Laborde
Siehe Foto, Copyright Renate Krause