Rhus Toxicodendron

Rhus toxicodendron (Giftsumach, Giftefeu)

 

Allgemeines

Rhus tox. gehört zur Pflanzenfamilie der Anacardiaceae, einer Pflanzenfamilie mit 76 Gattungen von Bäumen, Sträuchern und Lianen im (sub)tropischen, aber auch im gemäßigtem Raum. Die Gattung Rhus oder Sumach umfasst 200 Arten von Bäumen, Sträuchern und Lianen, die teils giftig und teils ungiftig sind und für die Gewinnung von Farbstoffen, Lacken, Gerbstoffen und als Zierpflanzen verwendet werden. Der Giftsumach wächst entweder als Strauch bis zu einer Wuchshöhe von 1m oder als Kletterpflanze mit Luftwurzeln bis zu 30m Höhe. Er enthält die allergene Substanz Urushiol, die bei direktem und sogar bei indirektem Kontakt (über Kleidung oder Werkzeug) eine juckende Dermatitis auslöst.

Rhus tox ist ein wichtiges Polychrest für beinahe alle Organsysteme, einen besonders starken Einfluss hat es auf Gelenke, Muskeln und Sehnen, sowie auf Nerven und auf die Haut.

 

Charakteristika

Ruhelosigkeit, geistig und körperlich

Reizbarkeit, Ungeduld

Lebhaft, fröhlich und witzig

Abergläubisch, fixe Ideen, zwanghaftes Verhalten

Besserung durch Bewegung, kann nicht stillsitzen

Verschlimmerung durch Ruhe, durch Überanstrengung, abends nach den Anstrengungen des Tages, morgens beim Aufstehen

Periodische Beschwerden, eher linksseitige Beschwerden, friert leicht

Verschlimmerung durch nasses, nasskaltes Wetter, durch bewölktes, bedecktes, nebeliges Wetter, durch Zugluft

Besser durch Wärme und warmes oder heißes Baden

 

Steifheit, Morbus Parkinson, Hemiplegie, Schwindel

 

Rückenschmerzen, schlimmer nach Muskelzerrungen, schlimmer in Ruhe, mit Steifigkeit, besser durch Hitze, durch Bewegung, durch harten Druck und Massage,

 

Arthritis, Rheumatismus, schlimmer nachts, morgens, bei feuchtem und kaltem Wetter, vor einem Sturm, nach Anstrengung, besser durch Hitze und Trockenheit, Bursitis, Tendinitis, Zerrungen

 

Hautausschläge an der Nasenspitze, Fieberbläschen an den Lippen, Entzündung der Augenlider, Herpes genitalis, Herpes zoster, Ekzem mit kleinen Blasen, Juckreiz, der durch heißes Wasser besser wird

 

Rote Zungenspitze oder rotes Dreieck auf der Zunge, Pharyngitis, Laryngitis

 

Asthma in Verbindung mit einem Ekzem oder durch Unterdrückung eines Ekzems, Husten, Bronchitis

 

Angina pectoris, schlimmer durch Anstrengung, breitet sich zum linken Arm aus

 

Ruheloser Schlaf, muss sich fortwährend drehen, kann keine bequeme Lage finden

 

Verlangen nach kalter Milch, kalten Getränken, durstig, trinkt in kleinen Schlucken, Verlangen nach Käse und Süßigkeiten

 

Modalitäten

 

Besser: Bewegung, fortgesetzte Bewegung, Strecken der Glieder, Lagewechsel, Gehen, Hitze, heißes Bad, warmes Einhüllen, warme Umschläge, warmes Wetter

Schlechter: Kälte, Feuchtigkeit, nasses, regnerisches Wetter, vor einem Unwetter, nach Regen, nach Einwirkung von Nässe, Kälte, Zugluft, Frieren bei Erhitzung oder Schweiß, Beginn der Bewegung, Überanstrengung , Ruhe, Heben einer Last, langes Sitzen, Aufstehen aus dem Bett oder aus einem Stuhl, nachts, im Schlaf. Schlechter auf der Seite, auf der man liegt.

 

 

Banerji-Protokolle

 

Die Banerji-Protokolle

Vor etwa 20 Jahren wurde in den USA eine Krebsberatungsstelle für komplementäre Medizin (CAP-CAM) gegründet, die dem Nationalen Cancer Institute (NCI) angegliedert ist. Die Aufgabe der CAP-CAM ist vor allem unerklärliche Krebsheilungen zu erforschen. Dabei wurde dieses Institut auf Vater und Sohn Dr.Prasanta und Dr. Pratip Banerji aufmerksam und eingeladen, ihre Krebsheilungen dem Team von Krebsforschern und führenden Onkologen der USA zu unterbreiten. Untersucht wurden eine Menge von ausgewerteten und lange beobachteten Krebsfällen. Die Überprüfung dauerte 18 Monate lang und danach kamen die Experten zu dem Schluss, dass eine ausschließlich homöopathische Behandlung Krebs tatsächlich heilen könne. Inzwischen gibt es eine Datenbank, die von ca. 15 000 Forschern genutzt und ergänzt wird und es waren im Jahre 2016 schon über 40 000 Fälle gelistet. Es ist wohl dieser erfolgreichen Krebstherapie zu verdanken, dass in den USA inzwischen in vielen onkologischen Abteilungen integrative Medizin eine Bestandteil der Behandlung ist.

Die Familie

Die Familie Banerji ist eine indische Apotheker- und Mediziner-Dynastie, die seit 1863 Homöopathie praktiziert. In ihren Praxen werden im Schnitt 1000 bis 1200 Patienten täglich behandelt. Um dieser riesigen Zahl von Patienten gerecht zu werden, ist es fast unausweichlich, ein standardisiertes Behandlungsschema anzuwenden. 1993 gründeten sie die PBHRF, die Prasanta Banerji Homeopathic Research Foundation mit dem Ziel, die Homöopathie als eine wesentlich wichtige wissenschaftliche und effektive Medizin zu etablieren. Mit riesigen Datenbanken, diversen Studien erforschen sie Trends, Heilungen, Effekte und Verlauf von verschiedenen Krankheiten. Erwähnenswert ist, dass die Banerjis schon immer an die Armen kostenlos Medizin verteilten und Pratip Banerji (der inzwischen leider verstorben ist) gründete eine „charitable clinic“ in Kalkutta, wo Patienten umsonst behandelt werden.

Die Methode

Die Früchte und Erfahrungen und eine Menge an Fallzahlen werden in den Banerji Protokollen immer wieder ausgewertet nach erfolgreichen Heilungen und welches Mittel in welcher Potenz bei welcher Krankheit am effektivsten hilft. Das komplexe System der individuellen Homöopathie, wie wir es wohl alle anwenden, wurde standardisiert und vereinfacht, bei gleicher Erkrankung gibt es das gleiche Mittel in festgelegter Potenz. Die Behandlung setzt sich aus mindestens drei Elementen (in den Protokollen Linien genannt) zusammen, 1. einem Wirkstoff auf der Ebene der Beschwerden, also den speziellen Symptomen, 2. einem krankheitsspezifischen Mittel, einem „basic set of medicine“ für jede Krebsart oder Erkrankung (Diagnose) und 3. einer übergeordneten oder palliativen Medizin, alle ausgesucht nach Erfahrungswerten. Beispiele dazu weiter unten. Das heißt also, die Patienten bekommen mindestens zwei, wenn nicht drei oder mehr Mittel, oft auch zusammengemischt.

Dazu typische Schemata aus den Protokollen:

Struktur D 3/C3 Funktion C 30 Wesensart C 200

(Linie 1) (Linie 2) (Linie 3)

Calcium fluoratum Belladonna Symphytum

Natrium muriaticum Berberis Antimonium

Kalium muriaticum Thuja Phytolacca

Ferrum phosphoricum Carcinosinum Conium

Tumortyp 1. Hauptmittel 2. Hauptmittel Begleitmittel

Magen CA Ars. album C 3 Hydrastis MT Psorinum C 1000

Colon CA Nitricum ac. C 3 Hydrastis MZ Hamamelis oder Carb.veg.

Die Mittel

Bekannt wurden die Banerjis vor allem durch die erfolgreiche Behandlung von Hirntumoren mit Ruta C 6 und Calcium phosphoricum D 3 . In-vitro Studien haben ergeben, dass v.a. Ruta C 6 bei Hirntumorzellen einen Zelltod induziert.

Beispiele:

Wir als Notdienst weisen darauf hin, dass es in keinster Weise ratsam ist, diese Protokolle ohne Begleitung eines homöopathischen Therapeuten nachzumachen! Wir weisen auch darauf hin, dass dies nur eine Beschreibung einer der vielen kursierenden Methoden in der Homöopathie ist und somit keine Behandlungsempfehlung, wenngleich wir beeindruckt sind von den Erfolgen.

Hypertonie:

Rhus tox C 30

+ Aconitum C 200 in einer Flasche gemischt 2 bis 3 x täglich

Arthrose

Symphytum C 200

+ Calc. phos. D 3 in einer Flasche gemischt morgens und abends

zusätzlich bei Schmerzen Hypericum C 200 2 bis 3 x täglich

Arrhytmien

Lachesis C 200 jeden 2. Tag

+ Crataegus Urtinkur 2 x täglich

 

Behandlungsempfehlungen bei Corona

  1. Prophylaxe: Thuja C 30 2 x täglich für 7 Tagedann 2 x wöchentlich
  2. Asymptomatische Fälle:Camphora C 200 täglichThuja C 30 2 x täglichEupatorium perf. Urtinktur 2 x täglich 5 Tropfen
  3. Symptomatik mit Atemnot/requiring ventilatory supportCamphora C 200 täglichKalium carb. + Carbo veg. C 200 usammen einnehmenBromium C 6 alle 2 Stunden im akuten Fall

Quelle: https://www.pbhrfindia.org/