Tarantula hispanica

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Tarantula hispanica – von der Tarantel gestochen?

Das homöopathische Mittel Tarantula hispanica wird die aus der spanischen Wolfspinne hergestellt. Zu den Leitsymptomen gehören vor allem ein übergroßer Bewegungsdrang und extreme Unruh. Der Patient ist permanent in Bewegung, getrieben und unruhig. Das Mittel wirkt hauptsächlich auf das zentrale Nervensystem und das Herz-Kreislauf-System

Verbesserung durch jede Art von Bewegung, vor allem Tanzen, Musik (laut, wild), Sonne, Reiben oder Massieren der betroffenen Körperteile, frische Luft
Verschlechterung durch Berührung, Kälte, laute Geräusche, Wetterwechsel, am Abend

Gemüt:
große Nervosität und Ruhelosigkeit , Bewegungsdrang
extreme emotionale Schwankungen, wechselnde Stimmungen
Überreizung, große Empfänglichkeit für äußere Sinneseinflüsse (Licht, Geräusche, Berührung)
Impulsivität
Eile, Ungeduld
Zwangshandlungen
unberechenbare Handlungen, plötzlich Wut, destruktives Verhalten
raffiniert, hinterlistig, betrügerisch
Widerspruch wird schlecht ertragen
Widerspenstige, ungehorsame Kinder
Aktivitäten werden exzessiv bis zur Erschöpfung oder Heiserkeit betrieben

Symptome:
Nervensystem, Herz, Haut, Genitalien besonders krankheitsanfällig
Allgemein stechende brennende Schmerzen
Kopfschmerzen, wie von tausend Nadeln
Nervenschmerzen im Bereich des Kopfes
Unwillkürliche Muskelbewegungen, Zuckungen
Restless legs (im Bett)
Herz-Kreislaufbeschwerden, Herzklopfen, Angina pectoris
Herzbeschwerden verschlimmern sich, wenn die Hände in kaltem Wasser nass geworden sind
Trockenheitsgefühl an Mund und Zähnen
Brennende Schmerzen im Unterleib
Abszesse, Furunkel und Nagelbetteiterungen, eitrige Hautentzündungen mit blauroter Verfärbung und fürchterlich brennenden Schmerzen
Juckreiz (Gefühl als würden Insekten auf ihm krabbeln, Ameisenlaufen, Kribbeln)
Wechsel von Frost und Hitze
Schlafstörungen, unruhiger Schlaf
Häufig gesteigerte sexuelle Erregbarkeit
Durst auf kaltes Wasser
Mangel an Lebenswärme

Scorpio europaeus

Bildquelle: https://www.pexels.com

Fotograf: Rafael Minguet Delgado 

Skorpion-Arzneimittel in der Homöopathie umfassen verschiedene Arten, darunter ist der Scorpio europaeus (Europäischer Skorpion). Skorpione, wissenschaftlich Scorpiones, gehören zur Ordnung der Spinnentiere (Arachnida). Das homöopathische Mittel Scorpio europaeus wird aus dem Gift des in Europa heimischen Skorpions hergestellt. Es wird stark verdünnt, so dass keine toxische Wirkung mehr davon ausgeht, aber eine energetische Informationsebene erhalten bleibt.
Generell kann dieses homöopathische Skorpionmittel hilfreich sein bei Zuständen wie Hyperaktivität, starker Unruhe, Impulsivität und Konzentrationsstörungen – besonders, wenn plötzliche emotionale Ausbrüche, Reizbarkeit und extreme Verhaltensweisen auftreten, die sich aber mit Ruhephasen und konzentriertem Fokus auf eine Sache abwechseln können. Auch eine Angstsymptomatik in unterschiedlicher Ausprägung ist häufig feststellbar.
Ebenso ambivalent kann das Verhältnis von Kindern und Jugendlichen, die dieses Arzneimittel brauchen könnten, zu den Eltern sein: In einem Moment beschimpfen sie ein Elternteil, im nächsten Moment wollen sie Nähe und Halt.
Ein auffallend durchdringender Blick spricht für die Gabe dieses Mittels.

Anwendung Scorpio europaeus
⦁ kann bei ADHS-Symptomen zum Einsatz kommen, etwa bei starker innerer Unruhe, impulsivem Verhalten und Konzentrationsschwierigkeiten
⦁ Eine Prüfung des Europäisches Skorpions wurde 1995 von Hans Eberle und Friedrich Ritzer durchgeführt und in ihrer ‚Arzneimittellehre – Neue homöopathische Arzneien I’ veröffentlicht. Als Leitsymptome auf psychischer Ebene werden unter anderem angegeben:
⦁ ausgeprägte Aggressivität, die sich mit Rücksicht und Fürsorge abwechseln kann.
⦁ Eigensinn und Bösartigkeit
⦁ Einzelgängertum
⦁ Starkes Streben nach Unabhängigkeit
⦁ Provokatives, selbstzerstörerisches und leidbetontes Verhalten

⦁ Das Mittel Scorpio europaeus (scor.) ist im Repertorium beispielsweise in folgenden Rubriken zu finden:

Körperlich:
Auge – Pupillen – erweitert
Nase – Niesen – häufig (auch ein wichtiges Heuschnupfenmittel)
Gesicht – Kiefersperre
Mund – Speichelfluß – reichlich
Innerer Hals – Haares; Gefühl eines
Haut – Insektenstiche
Allgemeines – Wunden- Schwellung der
Allgemeines – Ruhelosigkeit
Allgemeines – Tetanus
Allgemeines – Tetanus – Prophylaxe gegen
Allgemeines – Konvulsionen
Allgemeines – Konvulsionen – tetanische Starre; Starrkrampf
Allgemeines – Speisen und Getränke – Milch amel. (verbessert) – warme
Allgemeines – Speisen und Getränke – Orangen agg. (verschlechtern)
Psychisch:
Gemüt – Angst – andere, um
Gemüt – Angst – andere, um – geliebte Personen, um
Gemüt – Angst – Familie, um seine
Gemüt – Gesellschaft – Verlangen nach – Familie, der
Gemüt – anklammern – Mutter, an die
Gemüt – Eifersucht – Kindern, bei
Gemüt – Reizbarkeit – Mutter, gegenüber der
Gemüt – Streitsucht, Zanken – Familie, gegen seine
Gemüt – Zorn, Ärger – Familie, gegen die – Eltern
Gemüt – Raserei, rasende Wut – plötzlich, anfallsweise
Gemüt – Familienmitglieder, Abneigung gegen – Eltern, Abneigung gegen die
Gemüt – Hass – Familie, für
Gemüt – Fröhlichkeit, Heiterkeit, Ausgelassenheit, Lustigkeit – Abneigung gegen
Gemüt – Zorn, Ärger – Ungeduld, mit
Gemüt – Zorn, Ärger – plötzlich, anfallsweise
Gemüt – Zorn, Ärger – abwechselnd mit – Heiterkeit
Gemüt – boshaft, rachsüchtig, heimtückisch – abwechselnd mit Sanftmut
Gemüt – Zerbrechen; Drang, Dinge zu
Gemüt – Zerstörungssucht, zerstört Dinge
Gemüt – hinterlistig, verschlagen
Gemüt – Tanzen, Verlangen nach
Gemüt – Ruhelosigkeit, Nervosität – Kindern, bei
Gemüt – Ideen, Einfälle – Reichtum an Ideen, kreative Gedanken, zuviel
Gemüt – chaotisch
Gemüt – Drohen, droht
Gemüt – Antworten, antwortet – schroff, kurz angebunden
Gemüt – Furcht – Spinnen, vor
Gemüt – Furcht – Panikanfälle, überwältigende
Gemüt – Farben – Verlangen nach – schwarz – Kleidung
Gemüt – verlassen zu sein, Gefühl – Isolation, Vereinsamung, Gefühl von

Anhalonium

c: OhWeh 2007/wikipedia: Blüte des Peyotl

Anhalónium lewinii Henn. (= Ariocarpus lewinii), Peyotl. Englisch: Mescal buttons, devil’s root, dumpling cactus. Familie der Cactaceaen, beheimatet in Mexiko, Südtexas und Nordafrika

Der botanische Namen ist Lophophora williamsii

Der Name Peyotl ist aus pi = zart und yautli zusammengesetzt und weist auf die betäubende Wirkung der Pflanze hin. Der Begriff Anhalonium kommt aus dem griechischen und bedeutet anhalos = ungesalzen, der Beiname „lewinii“ ehrt Louis Lewin, der die Heilwirkung des Kaktus ersmals 1888 untersuchte.

Der Hauptwirkstoff ist das Alkaloid Mescalin neben anderen Alkaloiden wie Anhilin und Lophophorin.

Der Peytotl-Kaktus ist in Europa schon seit der Eroberung Mexikos im 16. Jahrhundert bekannt. Die spanischen Ordensleute dort hatten von den Azteken und Chichimeken (indigene Völker in Mexiko) den Gebrauch der Droge gelernt und den durch sie verursachten Rauschzustand wie folgt beschrieben: „…wer es isst oder trinkt, hat beängstigende und belustigende Visionen. Der Rauschzustand dauert zwei oder drei Tage… Peyotl ist ein verbreitetes Nahrungsmittel der Chichimeken, das sie nährt und ihnen Mut einflößt, furchtlos zu kämpfen und weder Hunger noch Durst zu verspüren…“.

 

Anhalonium in der Volksmedizin

Der Peyotl galt bei den indianischen Stämmen als „heilig“, die Droge ist für sie ein göttlicher Bote, über den sie direkt mit Gott kommunizieren können.

Die Vergiftung mit dem Pilz läuft so ab: Erst treten Kopfschmerzen, Übelkeit und Lichtscheu auf, dann Abgeschlagenheit und nach ca. 2 Stunden kommt der eigentliche Rauschzustand. In dem Buch „Magische Gifte“ beschreibt der Autor Reko das so: „man sieht alles… in prachtvollen Farben, kristallklar und unwahrscheinlich plastisch… bunte Feuerräder, fließende Ströme farbigen Lichtes…mitunter hört man Musik, bald treten Visionen auf, es kommt zu Erscheinungen und Gestalten… Nur selten treten unangenehme Empfindungen oder gar Angstgefühle auf.“

Die halluzinogene, schmerzstillende und betäubende Wirkung wurden in der Volksmedizin für Neuralgien, Zahnschmerzen, Rheuma, Fieber und Herzbeschwerden eingesetzt, aber vor allem gilt es immer noch als narkotisches Betäubungsmittel bei religiösen Zeremonien.

 

Anhalonium in der Homöopathie

Bei Anhalonium-Fällen scheint das Gehirn in bestimmten Bereichen gereizt bzw. stimuliert zu werden, das Unbewusste übernimmt und der Patient verliert mehr oder weniger die Kontrolle über sich. Ein auffallendes Merkmal ist, wenn Wahrnehmungsvermögen eingeschränkt oder verändert ist, wenn Raum und Zeit verschmelzen oder auch wenn die Persönlichkeit des Patienten schizoide Züge hat. Sankaran schreibt: „Diese Menschen haben sich vollkommen aus der Realität zurückgezogen und sind gedankenverloren in ihrer eigenen Welt von phantasievollen Täuschen, in denen sie Farben, Gestalten, formen und Geräusche sehen oder hören, die völlig verzerrt sind und mit der Wirklichkeit nichts zu tun haben…“.

Emotionen und Wahrnehmungen können sich wie gelähmt anfühlen, die Willenskraft ist eingeschränkt, die Denk- und Orientierungsfähigkeit sind vermindert und es kann zu seltsamen Visionen bis zu Wahnvorstellungen kommen.

Demenstprechend ist die Medizin indiziert bei Wahrnehmungsstörungen, bei schizophrenen Erkrankungen, bei seelischer Zerrissenheit, bei Verlust der Selbstkontrolle, bei dissoziierten Zuständen und last but not least bei Drogenabusus. Zu den pathologischen Zuständen dieses Mittels gehören auch Basedow, Bluthochdruck, Paralyse und Paraplegie. Die eindrücklichste Wirkung laut William Börike hat Peyotl auf die Gehörnerven, denn es verursache aus einfachsten Tönen ein wunderbares Konzert.

Die wichtigsten Indikationen neben den psychischen Erkrankungen sind Herzbeschwerden, Pulsbeschleunigung, Brustbeklemmung, Herzangst, Schilddrüsenüberfunktionen, Neuralgien und besonders bei neuralgischen Schmerzen der Augen und des Sehnervs.

Allgemeine Symptome

Kältegefühle, kalter Schweiß, manchmal auch Hitzegefühl

Hämmern und Klopfen im ganzen Körper

Mattigkeit

Kopf: Schmerzen am Hinterkopf und Sehstörungen, Schwindel, linksseitige Kopfschmerzen mit Zickzacklinien

Augen: Flimmern, Blitze, Flecken, plastisches Sehen, Verkleinerung oder Vergrößerung der Gegenstände, Steigerung der Farbintensität, Visionen von Farben, Erweiterung der Pupillen

Ohren: Verfeinerung des Hörens, überempfindlich auf Geräusche

Nase: Illusionen von Düften oder Abstumpfung des Geruchssinnes

Gesicht: linksseitige Trigeminusneuralgie, Zungenlähmung

Magen: Übelkeit, besser durch hinlegen, Widerwille gegen essen

Genitalien: vermindertes oder gesteigertes sexuelles Verlangen

Schlaf: visionelle Träume, Schlaflosigkeit durch Phantasien oder hochgradige Erregung

Modalitäten: besser durch liegen und Dunkelheit, schlechter durch Licht, Bewegung, Augenschließen und Wetterveränderung