26. Newsletter des Homöopathischen Bereitschaftsdienstes- Sportverletzungen

Liebe Patienten, Freunde und Kollegen des homöopathischen Bereitschaftsdienstes,

zunächst einmal in eigener Sache: Wir haben zur Verstärkung unseres Teams zwei neue Mitarbeiterinnen: Susanne Berndl und Katrin Hilgenfeld, beide kompetent, engagiert und leidenschaftliche Homöopathinnen.

Im ersten Teil unseres neuen Newsletters beschäftigen wir uns mit Sportverletzungen, die vorwiegend im Sommer passieren. Im zweiten Teil, der im nächsten Newsletter erscheinen wird, geht es dann um Ski- und Schlittenverletzungen, Glatteis und Kälte.

Verletzungen im Sommer

Gespannt sitzen wir vor den Fußballspielen der zur Zeit laufenden WM der Frauen. Fassungslos sehen wir zu, wie die Spielerinnen oft bei sengender Hitze, Kälte oder Regen ineinander rumpeln, aufeinander liegen, Kopfbälle schmettern, stürzen, bluten, schimpfen –  die Gesichter schmerzverzerrt. Spätestens seit dem Bayern-Doc Müller-Wohlfahrt, dem Mann mit den magischen Händen, hat die Homöopathie auch in die harte Welt des Fußballsports Einzug gehalten. Dr. M.W. behandelt seine Sportlerinnen und Sportler fast ausschließlich mit homöopathischen oder pflanzlichen Mitteln. Und offensichtlich äußerst erfolgreich.
Was in der allgemeinen Anti-Homöopathie-Stimmung allerdings kaum Eingang in die Medien findet, ist, dass er damit bei weitem nicht alleine ist. Unter dem Titel „EM-Profis stehen auf sanfte Medizin“  gab es  im Spiegel vor einigen Jahren eine interessante Umfrage des Sportmediziners Peter Billigmann. Demnach gaben 24 von 26 Mannschaftsärzten (in der Ersten und Zweiten Liga) an, ihre Fußballerinnen und Fußballer mit Homöopathie zu behandeln. Dazu Peter Billigmann: „…. Homöopathika haben praktisch keine Nebenwirkungen und auch beim Thema Doping sind wir auf der sicheren Seite“. Dr. Müller-Wohlfahrt drückt es in einem Interview  etwas sympathischer aus: „.. ich will dem Patienten nicht schaden, wenn ich ihn behandle, also bin ich bei der Homöopathie gelandet.“.

Bei Leistungssportlern, aber auch im Freizeitsport kommt es immer wieder zu teils schwerwiegenden Verletzungen, womöglich mit Langzeitfolgen. Für die Patienten bedeutet das häufig lange Ausfallzeiten, Muskelabbau, eventuell sogar das Ende der Sportkarriere und damit auch eine psychische Belastung, da Sport eine effektive Möglichkeit ist, Leistungsdruck und Stress abzubauen.

Im folgenden stellen wir 5 Verletzungsmittel vor, die weniger bekannt sind, daran anschließend eine Aufzählung der häufigsten Verletzungen mit den wichtigsten Mitteln.

Boletus laricis
Conchiolinum – eine Knochenarznei per excellence

Synonym: Mater perlatum, Perlmutt.
Perlmutter ist eine Ausscheidung der Auster, aber auch anderer Salz- und
Süßwassermuscheln, die an der Innenseite der Schale abgelagert wird. weiterlesen…

Foto, Copyright Renate Krause
 

 

Strontium carbonicum

Das homöopathische Mittel Strontium carbonicum – Strontiumcarbonat, SrCO3, früher auch kohlensaures Strontium genannt – ist eins der Mittel, die bei Sportverletzungen infrage kommen können. Es ist ein Mineral mit ähnlichen Eigenschaften wir Caliciumcarbonat. weiterlesen…

 

 

Camphora

Camphora beeinflusst tiefgreifend die lebenswichtigen Prozesse des Körpers. Es gilt als Antidot gegen homöopathische Arzneimittel. Camphora verhindert, dass das Blut die Peripherie erreicht: den Kopf, die Extremitäten weiterlesen…

Sol britannicum

Die Sonne besteht zu 75 % aus Wasserstoff und zu 25 % aus Helium. Das Homöopathikum Sol wird hergestellt, indem man Milchzucker konzentrierten Sonnenstrahlen aussetzt und immer wieder mit einem Glasstab verrührt. weiterlesen…

Foto: 2020 Jutta Fritton

 

 

Carbolicum acidum

Karbolsäure ist der alte Namen des Phenols, ein Derivat des Benzols und gehört zu den organischen Kohlenstoffverbindungen. Es entsteht bei der trockenen Destillation aus Steinkohle. Reines Phenol bildet bei Zimmertemperatur farblose Kristallnadeln weiterlesen…

Foto: Bartlomiej Bulicz, wikipedia
Die häufigsten Verletzungen:

Prellungen
Schlag auf Weichteile, auf Muskulatur, Bindegewebe, Knochen, Drüsen, Polytraumata, Blutergüsse
Arnika, Bellis perennis, Conium, Ruta, Hypericum

Zerrungen
auch Verstauchungen, Verrenkungen, Sehnenanrisse und -risse
Rhus tox, Rhododendron, Ruta, Anacardium, Strontium carbonicum, Bryonia, Phytolacca

Frakturen
bei Verdacht auf Frakturen, bei offenen Frakturen und zur besseren Heilung nach Frakturen:
Arnika, Ruta, Symphytum, Calcium phosphoricum

Traumatische Blutungen
Blutergüsse, Verdacht auf innere Blutungen, Blutung durch Verletzungen
Arnika, Ledum, Calendula, Ficus religiosa, Hamamelis, Millefolium, Phosphorus, Secale, Acidum sulfuricum

Stich- und Schnittverletzungen
traumatische und tiefe Wunden durch spitze Gegenstände, Messer, auch nach chirurgischen Eingriffen
Hypericum, Staphysagria, Calendula, Phosphoricum acidum, Ledum, Apis, Nitricum acidum

Verletzungen der Wirbelsäule (striktes Bewegungsverbot)
stumpfe Traumata, Stauchungsfraktur der WS, Prellungen, Rückenmarkssyndrom
Arnika, Hypericum, Natrium sulfuricum, Rhus tox, Ruta

Überanstrengung
Muskelkater, Muskelkrämpfe, Ermüdung, Schwäche, Verletzungsneigung
Arnika, Cuprum, Sulfur, Anacardium, Magnesium phosphoricum, Rhus tox, Calcium carbonicum

Traumatische Schockzustände
Blässe, Schüttelfrost, Zittern, Kollaps, Schock mit eiskalter Haut, Benommenheit, Schwäche
China, Carbo vegetabilis, Camphora, Veratrum album, Aconitum, Opium, Aceticum acidum

Sonnenstich
Schwäche, Kopfschmerzen, Benommenheit, Übelkeit und Erbrechen
Natrium carbonicum, Glonoinum, Sol, Amylenum nitrosum, Gelsemium

Die Auswahl der Mittel ist selbstverständlich nicht vollständig. Oft ist es auch das Konstitutionsmittel, das die schnellste Erleichterung bringt.

Bei akuten Verletzungen bewährt es sich das Mittel fraktioniert einzunehmen. Das bedeutet erstmal 2 bis 3 Globuli trocken einzunehmen, danach das Mittel in Wasser aufzulösen und schluckweise zu trinken. Die Häufigkeit der Wiederholungen richtet sich nach dem Schweregrad der Verletzung. Bei sehr akuten und schmerzhaften Zuständen kann man das Mittel alle 10 Minuten wiederholen.

Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen, schöne Sommertage und erholsame Ferien.

Natürlich sind wir

Carduus marianus

© Foto 2025 – Renate Krause

Carduus marianus

Mariendistel, Frauendistel, Silybum marianus, Familie: Compositae
(Korbblütler, Asteriaceae).

Pharmakologisches / Arzneilich genutzte Teile / Vorkommen
Tinktur oder Trituration der Samen, Klassische Dosierung: Tinktur und alle Potenzen.
Silimarin, ein Wirkstoffkomplex wirkt antagonistisch gegenüber zahlreichen Lebergiften. Es
verändert die Struktur der äußeren Zellmembran der Leberzellen, dass Lebergifte nicht ins
innere eindringen können. Außerdem stimuliert es die Regenerationsfähigkeit der Leber und
die Neubildung von Leberzellen. (Quelle: Ceres).

Essentielle Merkmale
Die Mariendistel ist ein sehr altes Mittel, das von Rademacher, einem Vertreter der „Organopathie“
wiederentdeckt wurde. Diese Arznei hat eine starke Affinität zu einem Bauchorgan, nämlich der Leber
– es ist ein Lebermittel par excellence.
Kent schreibt: „Dies ist eines der wichtigsten Lebermittel, wenn man einem homöopathischen Autor
diesen Begriff nachsehen kann.“
Organaffinität/Seitenbeziehungen
Leber, Milz, die Leber ist vergrößert und geschwollen, vor allem in horizontaler Richtung (Chelidonium
in vertikaler Richtung). Burnett hat dieses Phänomen als „Wirkrichtung“ einer Arznei bezeichnet.
Miasmatische Zuordnung
Organotrop
Klinische Indikationen
Alkoholmissbrauch
Gallensteine, Gallenkolik, Galligkeit
Hepatitis
Lebererkrankungen, Leberzirrhose, besonders mit Aszites
Leberkopfschmerzen
Milzbeschwerden
Ödeme
Pfortaderstau
Variköse Geschwüre, Varizen
Causae
Alkoholmissbrauch, Toxische Leberschäden, Drainagemittel (Ausleitung über die Leber), akute und
chronische Hepatitiden, Verdauungsstörungen aufgrund einer Lebererkrankung.

Leitsymptome
 Stiche in der Leber durch Liegen auf der linken Seite
 Stiche in der Milz, schlimmer durch Einatmen und Zusammenkrümmen
 Lebererkrankungen, die auf die Lunge übergehen und Hämoptyse verursachen
 Hautausschlag auf dem Sternum (Brustbein) als Schlüsselsymptom
 Herzklopfen oder ein systolisches Geräusch aufgrund Vergrößerung des linken Leberlappens.
 Leberbedingte Kopfschmerzen, ähnlich wie bei Chelidonium und Sanguinaria (Stirn rechts).
 Ischialgie
 Variköse Geschwüre, Varizen
 Gelbsucht
 Blutungen, Epistaxis
Gemütssymptome
 Empfindlichkeit
 Verschlimmerung durch Berührung der schmerzhaften Stellen
 Neigung zu zorniger Aufregung
 Wunsch, Streit zu vermeiden (ggs. Lachesis)
 Leichte Reizbarkeit, besonders wenn sie sich mißverstanden glauben
 Empfindliches Nervenkostüm, das nicht viel Störung verträgt

Körperliche Beschwerden
Kopf und Schwindel:
Leberkopfschmerz, Kopfschmerz besser nach Essen, dumpfer Stirnkopfschmerz mit fauler Zunge,
Brennen und Druck im Kopf, Einschnürung, zusammenziehendes Gefühl im Schädel über den
Augenbrauen, Schmerz im linken Schläfenknochen.
Augen:
Druck, als ob die Augäpfel gegen die Seite der Augenhöhlen gedrückt werden. Brennen und Druck in
den Augäpfeln und Lidern.
Nase:
Brennen im rechten Nasenloch, Kitzeln, zuerst im rechten, dann im linken Nasenloch mit wässriger
Absonderung. Habituelles Nasenbluten. Plötzliches, reichliches Nasenbluten, lindert Schwindel.

Zunge:
Zunge belegt, Zunge weiß, weißes Zentrum, rote Spitze und Ränder. Zunge an der Seite weiß belegt,
und schwach.

Hals:
Reizung im hinteren Teil des Kehlkopfes, verursacht Husten. Rachen wie rau und trocken, mit
Kratzen, verursacht Husten. Schlucken schmerzhaft, Kehlkopf wie trocken, drückender Schmerz beim
Reden und Schlucken.

Verdauungstrakt:
Magen – bitterer Geschmack, saures Aufstoßen, wiederholtes Luftaufstoßen mit Brennen im
Ösophagus, Brennen wie Übersäuerung, Leeregefühl, Druck im Magen, kneifender Schmerz.
Kolikartiger Schmerz mit Wasserauafstoßen. Stiche in der linken Seite des Magens, in der Nähe der
Milz. Saurer Inhalt von Magen und Darm. Übelkeit, Würgen und Erbrechen einer grünen scharfen
Flüssigkeit oder Blut. Übelkeit mit Speichelfluss, Hämatemesis, Neigung zu anfallsartigem galligem
Erbrechen, andauernde Übelkeit mit Brechreiz, Schwangerschaftserbrechen.
Rektum – Brennender Schmerz in Rektum und Anus, behindert das Sitzen, Jucken, teigige,
lehmartige Stühle, hellgelbe Stühle, Obstipation, Stühle hart, schwierig, Knotig, abwechselnd mit
Diarrhoe, Rektumkarzinom mit reichlicher Diarrhoe, Stühle entweder acholisch oder schwarz.

Weiblich
Menses zu reichlich oder unterdrückt, Metrorrhagie, chronische Gebärmutterblutung mit
Pfortaderstörung.

Atemorgane und Brust:
Asthmatische Atmung, Asthma bei Bergarbeitern, Husten mit Stichen in den Seiten der Brust, mit
blutigem Sputum, Auswurf von reinem Blut, Schleim gemischt mit Blut, Milz- oder Leberhusten.
Rücken und Extremitäten:
Empfindlichkeit in Brust- und Halswirbeln, ziehende Rückenschmerzen, Ziehen, Reißen, Brennen im
linken Schulterblatt.
Haut:
Varizen und Geschwüre, geborstene oder harte, thrombotische Venen, Jungen beim Hinlegen nachts,
Ausschlag am unteren Teil des Brustbeins.
Unverträglichkeiten, Abneigungen, Verlangen
Besser durch Blutung, Schlechter durch Liegen auf der linken Seite, Bewegung, Berührung, Essen,
Bier und Kellergewölbe.
Schlaf
Unruhiger Schlaf mit häufigem Erwachen und vielen Träumen. Alpträume durch Liegen auf dem
Rücken, Ermüdung mit Gähnen, unkontrollierbares Gähnen.
Leber
Leber gestaut, seitlich geschwollen, druckschmerzhaft, Hyperämie der Leber, Schmerzen in der
Lebergegend mit Schwindel, schlechtem Mundgeschmackund ikterischer Haut, Leberzirrhose mit
generalisiertem Ödem, Gelbsucht mit dumpfem Kopfschmerz. Linker Leberlappen sehr empfindlich,
Gallensteine mit vergrößerter Leber, fürchterliche Anfälle von Gallensteinkolik, Schwellung der
Gallenblase mit schmerzhafter Empfindlichkeit. Stiche in der Leber, schlechter durch Liegen auf der
linken Seite. Leberbeschwerden verursachen Lungenkrankheiten, verursachen Hämoptyse. Spannung
in der Leber beim Liegen auf der rechten Seite, < Druck, krabbelndes Gefühl.

Quellen:
Murphy, Ceres: Pflanzliche Urtinkturen, Krause: Pflanzliche Urtinkturen, Vithoulkas: Materia Medica,
Band VIII.
Anwendung
Alle Potenzen nach Verordnung durch einen ausgebildeten Homöopathen.
Urtinktur: 2x täglich 5-10 Tropfen der Urtinktur in Wasser. Erhältlich sind auch nicht alkoholische
Tinkturen (auf Glycerinbasis), diese müssen höher dosiert werden.
Nahrungsergänzungsmittel: Die pulverisierten Samen der Mariendistel können als
Nahrungsergänzung verwendet werden bzw. sind Bestandteil diverser „Lebermittel“.

 

Urtica urens

© Foto 2025 – Renate Krause

Urtica urens

Kleine Brennnessel, Familie: Urticaceae, die große
Brennnessel (Urtica dioica) hat
eine ähnliche Wirkung.

Pharmakologisches / Arzneilich genutzte Teile / Vorkommen
Tinktur der frischen Pflanze in der Blütezeit
Organaffinität/Seitenbeziehungen
Nieren und ableitende Harnwege, Stoffwechsel, Milz

Klinisch

  • Anämie
  • Akute Gicht, harnsaure Diathese
  • Rheumatische Gelenkbeschwerden
  • Antidotiert Bienenstiche
  • Lokal bei Verbrennungen
  • Antidotiert üble Folgen von Genuss von Meeresfrüchten (Muschelverzehr)
  • Allergische Reaktionen, wie Urtikaria usw.
  • Lithiasis – Steinbildung
  • Agalaktie (verminderte Milchbildung)
  • Enuresis

 

Pflanzliche Wirkung

Man kann behaupten, dass Burnett, ein großer Homöopath, die Brennnessel als Heilmittel wiederentdeckt hat. Er benutzte Urtica urens bei Milzleiden und beobachtete, dass oft Patienten unter diesem Mittel eine große Menge Harngrieß ausschieden. Er verschrieb 5 Tropfen der Urtinktur in einem Weinglas warmen Wassers, alle zwei bis drei Stunden. Unter seiner Wirkung wurde der Urin
reichlicher, dunkel und enthielt viel Harnsäure.

Ein auf die Zunge gelegtes und gegen das Gaumendach gedrücktes Blatt der Nessel stoppt
Nasenbluten!
Äußerliche Anwendung der Urtinktur bei Bienenstichen, selbst an den empfindlichsten Stellen von
Gesicht oder Augenlid bringt sofortige Linderung.

In Schweden gilt die Brennnessel als Arznei für Anämie, frische Brennnesseln werden zu diesem zweck gekocht und wie Spinat gegessen, oder es wird ein Brennnesseltee zubereitet.

Der Saft der Brennnesseln mit Zucker ist beliebt bei allen Arten von Hämorrhagien. Er wird bei Harngrieß und Harnwegsbeschwerden verwendet. Cooper beschreibt: „Die Anwendung von einem Büschel Brennnesseln auf ein rheumatisches Gelenk
oder Körperteil ist seit langem ein beliebtes Volksheilmittel“.
Ausleitung über die Nieren als Teedroge bei rheumatisch-gichtigen Beschwerden (1-mehrmals täglich
eine Tasse).
Bei Anämie 5 Tropfen der Urtinktur zweimal täglich in warmem Wasser.
Bestandteil einer Frühjahrskur / jeweils 1 Woche Frischpflanzensäfte aus: Löwenzahn, Artischocke,
Brennnessel, Schwarzrettich.

Homöopathische Wirkung

Causae: Verbrennungen ersten Grades, Bienenstiche (Apis), Antidotiert üble Folgen von Genuss von Meeresfrüchten, Urtikaria, Windpocken.
Typische Empfindungen: Brennen, Sticheln, Jucken und Wundheitsgefühl sind die vorwiegenden Schmerzen. Wie durch einen
Schlag in den Augäpfeln, wie Sand in den Augen, die Muskeln des rechten Armes sind wie
zerschlagen.
Kopf: Kopfschmerzen und Schwindel mit Milzschmerzen.
Abdomen: Durchfall, chronische Erkrankung des Dickdarmes, charakterisiert durch starke Schleimabsonderung.
Brustdrüsen: Verminderte Milchsekretion nach der Entbindung, stoppt den Milchfluss nach dem Abstillen, extreme
Schwellung der Brüste.
Extremitäten: Schmerz bei akuter Gicht im Deltoideus, Schmerz in Knöcheln und Handgelenken.
Haut: Juckende Flecke, Nesselsucht, brennende Hitze mit Ameisenlaufen, heftiges Jucken, Folgen von
unterdrücktem Nesselfieber, Rheumatismus wechselt ab mit Nesselfieber, Brennen auf die Haut
beschränkt, Urtikaria nodosa, Verbrennungen und Verbrühungen, angioneurotisches Ödem, Herpes
labialis mit Hitze und Juckgefühl, Jucken und Stechen im Skrotum.

Männlich: Jucken des Skrotum hält Patienten wach, Skrotum geschwollen.

Weiblich:  Uterusblutung, Scharfer und wundmachender Weißfluß, Pruritus vulvae mit Stechen, Jucken und
Ödem.

Modalitäten: Besser durch Hinlegen. Schlechter durch Wasser, kühles Baden, kühle, feuchte Luft, Schneeluft,
durch Berührung, Liegen auf dem Arm, jährlich, Hämoptyse < heftige Anstrengung, Brennen in der
Haut < nach Schlaf.
Vergleiche:
Medusa – Das ganze Gesicht ist gedunsen und ödematös, Augen, Nase, Ohren, Lippen. Taubheit,
brennende stechende Hitze, Ausschlag mit Blasen, besonders auf Gesicht, Armen, Schultern, Brust,
Nesselausschlag (Apis, Dulc).
Natrium muriaticum – Urtikaria, Jucken und Brennen, Ausschläge mit Borken in den Gliederbeugen,
am Rande der behaarten Kopfhaut, hinter den Ohren (Caust). Nesselsucht mit Jucken nach
Anstrengung.
Dulcamara – Urtikaria, schlechter durch Kälte und Feuchtigkeit.
Bomb-pr – Prozessionsspinner, große harte Tuberkel mit rotem Hof, heftigster Juckreiz, brennende
Hitze der Haut, Gefühl wie von einem Fremdkörper unter der Haut, Delirium, Fieber, Urtikaria.
Astac – Flusskrebs, Jucken in verschiedenen Körperteilen, Nesselsucht am ganzen Körper, Crusta
lactea mit vergrößerten LK, Erysipel und Leberinfektion mit Nesselsucht.
Lac-c – trockene heiße Haut, sehr kleine Flecken, wie Flohbisse.
Rhus-t – Haut trocken, heiß, brennend, rot, geschwollen, heftig juckend, Zellulitis, Dermatitis,
brennende ekzematöse Hautausschläge mit Neigung zu Schuppenbildung, Giftsumach, Gürtelrose,
Herpes zoster. Urtikaria durch Nasswerden mit Rheumatismus, Urtikaria bei Frost und Fieber,
Juckreiz besser durch heißes Wasser, Gefühl wie mit heißen Nadeln durchbohrt, Jucken < durch
Schwitzen, Brennen nach Kratzen, Hautausschläge abwechselnd mit Dysenterie.
Apis – Bienenstiche, Insektenstiche, Schwellungen nach Stich- oder Bissverletzungen, ödematöse
Schwellungen, allergische Dermatitis, plötzliche Gedunsenheit am ganzen Körper, Nesselsucht,
brennend, stechend und juckend, rosarote, empfindliche, wunde haut, fein stechende Schmerzen,
Urtikaria wie durch Bienenstich oder Stich anderer Insekten, mit unerträglichem Jucken nachts,
großflächige Urtikaria.
Formica rufa – die Haut ist rot, juckend und brennend, Nesselsucht, Nesselausschlag in flachen
Flecken, Knoten um die Gelenke.

Zeckenalarm

Die homöopathische und naturheilkundliche Begleitung von Insektenstichen

Das Thema Zecken ist wieder einmal brandaktuell. Auch andere giftige Stechmücken sind auf dem Vormarsch. Was können wir/Sie als Betroffene tun und welche Möglichkeiten haben wir überhaupt?

Foto:
© 2025- Pixabay.com: Wildlife and nature photographer. Exclusive photos : https://karits.eu/

 

 

Dies und einiges mehr wollen wir in diesem Brennpunkt beleuchten. Es geht um Prävention, Erste Hilfe und eine gute Ausstattung der Hausapotheke.

Fangen wir mit den Zeckenstichen an. Am wichtigsten ist, die schnellstmöglichste Entfernung der Zecke. Zeckenstiche können zwei unterschiedliche Krankheitsbilder auslösen:

· FSME = Frühsommermeningitis-Enzephalitis (dagegen gibt es eine Impfung, die besonders in zeckenreichen Gegenden empfohlen wird). Die schulmedizinische Behandlung richtet sich auf die Linderung der Symptome, meist in Form von Schmerzmitteln und fiebersenkenden Arzneien. Bei neurologischen Symptomen kann eine intensivmedizinische Behandlung erforderlich sein. Eine ursächliche Behandlung ist hier nicht möglich.

· Borreliose = die Lyme-Borreliose ist eine Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Borrelia burgdorferi ausgelöst wird. Menschen können durch einen Stich einer Zecke, die man auch landläufig Holzbock nennt, infiziert werden. Man erkennt eine Borreliose durch das Auftreten einer ringförmigen Hautrötung, die sogenannte Wanderröte (Erythema migrans), an der Einstichstelle eines Zeckenstiches. Sie ist meist mindestens 5 cm groß, blasser in der Mitte und breitet sich langsam nach außen aus. Die Wanderröte kann Tage bis Wochen nach dem Stich sichtbar werden und ist nicht unbedingt immer an der Stichstelle selbst zu finden. Die schulmedizinische Behandlung erfolgt in der Regel mit Antibiotika. Je nach Stadium und Ausprägung können verschiedene Antibiotika und Verabreichungswege (oral oder intravenös) zum Einsatz kommen. Eine frühzeitige Behandlung ist wichtig um schwerwiegende Verläufe zu vermeiden. Der Nachweis einer vorliegenden Borreliose erfolgt über eine Antikörperbestimmung, diese zeigt, ob es sich um eine alte oder frische Infektion handelt. Diese können im Blut durch verschiedene Labortests, wie ELISA oder Immunoblot, nachgewiesen werden.

 

In den ersten Wochen nach einer Infektion werden IgM-Antikörper detektiert (frühes Stadium), während IgG-Antikörper länger im Blut nachweisbar sind.

IgG-Antikörper entwickeln sich etwas später als IgM und sind länger im Blut nachweisbar. Ein positiver IgG-Nachweis kann sowohl auf eine aktuelle als auch auf eine vergangene Infektion

hinweisen. Ein positiver IgG-Nachweis kann sowohl auf eine aktuelle, wie auch auf eine abgelaufene Infektion hinweisen.

 

An dieser Stelle möchten wir auf die naturheilkundliche bzw. homöopathische Hilfe bei frischen Zeckenstichen eingehen. Diese Hinweise ersetzen keinen Besuch beim Arzt oder Heilpraktiker:

· Entfernen Sie die Zecke möglichst bald mit einer Zeckenzange, Zeckenkarte usw.

· In Apotheken erhalten Sie ein Testkit zur Einsendung und Untersuchung der Zecke auf Vorliegen einer Borreliose

· Desinfizieren Sie die Einstichstelle oder verwenden Sie unverdünnte Calendula-Tinktur = Ringelblumentinktur (generell bei Vorliegen von allen Insektenstichen) oder Echinacea-Essenz.

 

Folgende homöopathische Arzneien wie Tinkturen sollten vorrätig sein:

Ledum palustre C30 Globuli Link zur Seite: https://www.homoeopathischer-notdienst.de/2009/07/28/ledum-palustre/ Anwendungsgebiete von Ledum sind: Stichwunden, Schusswunden, Tierbisse und Stacheln. Bei tiefen Stichverletzungen, wenn ein spitzer Gegenstand tief ins Gewebe eingedrungen ist: Nadeln, Nägel, Dornen, Holzsplitter, Injektionsnadeln und bei Verletzung durch tief eindringende Tierbisse und Stachel, z.B. Katzenbiss, Rattenbiss, Insektenstiche, Stachelfisch, Seeigel. Auch bei Verletzung mit großem, prall gefülltem Bluterguss, oft dunkel bis schwarz.

Die Verfärbung nach einer Verletzung, Injektion oder Impfung kann bisweilen lange anhalten.

Modalitäten: besser durch kalte Anwendungen.

 

Gunpowder D8 Globuli: Link zur Seite: https://www.homoeopathischer-notdienst.de/2020/03/24/gunpowder/

Anwendungsgebiete von Gunpowder sind: Wunden und Wundinfektion durch Tierbisse, Katzenbisse, Insektenstiche oder sonstige Wundverletzungen, insbesondere bei Wunden mit rotem Rand, rotem Hof um die Wunde. Oder wenn Ledum keine ausreichende Besserung brachte. Im Falle einer bereits beginnenden oder bestehenden Wanderröte sollte Gunpowder in der niedrigsten Potenz (in Deutschland aktuell D8, Altstadtapotheke Amberg) über einen Zeitraum von 3 Wochen eingenommen werden. Hier gibt man 3×5 Globuli pro Tag.

 

Borrelia-Nosode (C30, C200, Barlach-Apotheke, Altstadtapotheke Amberg, Remedia.at usw): Ein Borreliose-Nosode ist eine homöopathische Zubereitung, die aus dem Erreger der Borreliose, dem Bakterium Borrelia burgdorferi, hergestellt wird. Es wird in der Homöopathie zur Behandlung der Borreliose eingesetzt, oft in Kombination mit anderen Mitteln. Die Anwendung sollte nach Absprache mit dem behandelten Homöopathen erfolgen.

 

Als lokale Anwendungen kommen in Frage:

Calendula Tinktur/Essenz

Die Ringelblume ist eine Pflanze, die sich zur Desinfektion von Wunden oder offenen Verletzungen auszeichnet. Calendula fördert die Wundheilung ohne entstellende Narbenbildung. Auch bei aufgerissener Haut oder zerfetztem Gewebe, auch bei alten Wunden, die nicht heilen wollen und eitern. Auch bei oberflächlichen Brandwunden als Umschläge zu verwenden. Bewährt haben sich hier auch lauwarme Umschläge (15 Minuten) mit verdünnter Tinktur.

Verdünnung bei offenen Wunden: 1-2 Teelöffel der Tinktur auf 250 ml abgekochtes Wasser. Bei Insektenstichen verwendet man Calendula-Tinktur unverdünnt. Der Juckreiz lässt schnell nach. Vorsicht ist angezeigt bei Vorliegen einer bekannten Allergie gegen Korbblütler.

 

Echinacea Tinktur/Essenz

Echinacea ist eine Pflanze aus der Gattung der Korbblütler, wie z.B. Arnika, Bellis und Calendula. Es ist ein sehr altes Wundheilmittel der nordamerikanischen Indianer.

Indikation: Zur Reinigung und Desinfektion von offenen Wunden, Tierbissen, Bissen giftiger Tiere, Spinnen, Schlangen, Skorpione. Echinacea beugt einer Wundinfektion vor.

Als Urtinktur zur Desinfektion von Wunden – durch rostigen Nagel oder Tierbisse

Echinacea kann innerlich, wie äußerlich angewandt werden.

Hinweis: Nicht verwenden bei Vorliegen einer Allergie gegen Korbblütler.

 

Eine weitere homöopathische Arznei muss noch Erwähnung finden, besonders, wenn es sich um üble Folgen von giftigen Insekten handelt:

 

Carbolicum acidum – Karbolsäure, ein wichtiges Mittel bei allergischen Reaktionen auf Insektenstiche bis hin zu anaphylaktischem Schock, besonders, wenn sich Schwellungen oder Quaddeln ausbreiten, verbunden mit einer plötzlich eintretenden Schwäche. Karbolsäure ist unter anderem auch bekannt als kraftvolles Antiseptikum. Auf dem nächsten Foto sehen Sie eine allergische Reaktion nach Stichen einer Sandfliege. Man sieht, blutig unterlaufende Bläschen oder Pusteln, die stark jucken und brennen. Eine solche Reaktion auf Insektenstiche ist beispielsweise eine Indikation für das homöopathische Mittel Carbolicum acidum.

Man verwendet sowohl niedrige D-Potenzen, wie auch Potenzen bis C30.

© 2025- Renate Krause

Differentialdiagnostisch sollten wir uns noch abschließend mit weiteren Insektengiften befassen, gerade wenn es sich um anaphylaktische Reaktionen handelt. Beide Mittel sollten in einer gut sortierten Hausapotheke nicht fehlen:

Apis melifica – Bienengift

Bei größerflächigem Ödem (Schwellung) um die Einstichstelle, mit stechenden-brennenden Schmerzen und Hitze des betroffenen Körperteiles; bei allergischer Reaktion nach Bienen/Wespenstich, Quincke-Ödem (starkes Anschwellen des Rachens, Gesichts und der Lippen), anaphylaktischer Schock.

 

Bei drohendem Schock, Quincke-Ödem oder Anzeichen von Anaphylaxie bzw. schweren allergischen Reaktionen immer sofort den NOTARZT rufen!

Vespa – Wespengift

Wenn sich hellrote, erhabene, harte Schwellungen ausbreiten, einhergehend mit Kältegefühl, wie Wellen über den Körper. Heftige Schmerzen durch den Stich, als würden schneidende Instrumente eindringen oder Haken herausgezogen, auch wie elektrische Schläge.

 

Urtica urens – Brennnessel (Tinktur und tiefe Potenzen)

Bei allergischer Reaktion mit Quaddelbildung auf Bienenstiche oder andere Insekten.

 

Lachesis mutus – Buschmeisterschlange

Zellulitis mit Brennen und bläulich-schwarz verfärbter Schwellung. Sektionswunden.