Yohimbinum

Rinde des Yohimbe-Baumes, Pausinystalia yohimbe, Familie der Rubiaceae

Yohimbinum kommt in der Rinde des Yohimbe-Baumes und in einigen Schlangenwurzeln, z.B. der Rauwolfia, vor und gehört zu der Gruppe der Indolalkaloide. Yohimbine-Bäume kommen in Westafrika vor, vor allem im Kongo und in Kamerun; sie sind immergrün und werden bis zu 30 Meter hoch.
Yohimbinum gibt es noch als lose Teedroge in Apotheken; Extrakte, die früher Hauptbestandteil von Aphrodisiaka („Sexanorma“) waren, wurden von der Kommssion E (Sachverständigenkommission für pflanzliche Arzneimittel) vom Markt genommen, da das Verhältnis von Nutzen und Nebenwirkung negativ war.

Toxikologie
Die Vergiftungssymptomatik bei Überdosierung reicht von Hitzegefühlen, Unruhe, Angst, Reizbarkeit bis zu Halluzinationen und Verwirrtheit; es wird auch von flashbacks nach post-
traumatischem Belastungssyndrom berichtet.

Yohimbinum ist ein sykotisches Arzneimittel

Leitsymptome:
● Hitzegefühle
● Nervosität
● Erektionsstörungen

Allgemeinsymptome
● Erregungszustände mit Zittern und „fliegender Hitze“
● Reichlicher metallisch schmeckender Speichelfluss
● Übelkeit und Aufstoßen, fehlender Appetit
● Akute und chronische Entzündungen der Bauchorgane
● Hämorrhagie im Darm und Blutung aus dem Anus
● Harnröhrenentzündung
● Versagende Ejakulation und Erektion
● Starke und anhaltende Erektionen
● Blutandrang in den männlichen und weiblichen Genitalien
● Versiegen der Muttermilch, kann die Milchbildung stimulieren
● Schlaflos durch Gedankenandrang
● Schweiß bei geringer Anstrengung
● Neurologische Beschwerden des Zentralnervensystems

Modalitäten
> nach Schlaf
< sexuelle Erregung
< beim Stuhlgang

Caladium

Caladium seguinum

 

Bei Caladium seguinum, dem Schweigrohr, handelt es sich um ein Aronstabgewächs. Die aufrechten runden Stängel kommen aus dem dicken Wurzelstock und die dunkelgrünen länglichen Blätter bilden eine Spitze und erinnern an die Form eines Herzens. Sie werden durchzogen von weißen Punkten und können ca. 30 cm lang werden. Die Früchte sind von orangeroter Farbe und haben die Größe einer Erbse. Man findet Caladium seguinum auch in heimischen Gärten. Ursprünglich wächst es aber in Westindien, Mittelamerika und dem nördlichen Südamerika an Seen und Flüssen.

Seguinum heißt übersetzt „schierlingsartig“ und das bedeutet, dass es sich hier um eine giftige Pflanze handelt. Im Handel wird sie häufig als „Diefenbachia seguine Schott“ bezeichnet.

Allgemeines

Pruritus vulvae durch Würmer, in der Schwangerschaft und im Klimakterium

Furcht vor Verletzung ( auch beim rasieren )

Furcht vor ansteckenden Krankheiten

Große Vergesslichkeit ( durch übermäßiges Rauchen )

Geistige Anstrengung verursacht Ohnmacht

Erwacht durch das geringste Geräusch

Schwindelgefühl wie Balancieren

Gefühl wie von einem Wurm im Darm

Kribbelndes Gefühl im Gesicht

Verlangen nach warmen Getränken obwohl diese verschlechtern

Tabakentwöhnung

Sexuelle Störungen des Mannes

Die Störungen können nach Tabakmissbrauch, sexuellen Ausschweifungen, Masturbation oder nach Gonorrhoe auftreten.

Die Patienten werden depressiv und eifersüchtig. Häufig verspürt der Patient zu Beginn ein übermäßig starkes sexuelles Verlangen, dem aber ein massiver Abfall der geschlechtlichen Funktionsfähigkeiten folgt. Das bede

utet, dass der Penis bei Erregung erschlafft und somit während der sexuellen Handlung trotz Zärtlichkeiten weder ein Erguss noch ein Orgasmus möglich ist. Nächtliche Samenergüsse sind möglich im Halbschlaf bei vollkommen schlaffem Penis. Der Patient hat sexuelle Gedanken ohne Erektionsfähigkeit. Männer mit lüsternen Gedanken, die Frauen auf der Straße mit Blicken ausziehen, einen Samenerguss verspüren aber impotent sind. Die Haut des Skrotums ist dick

, die Eichel kann sehr rot sein und die Organe sind schlaff, kalt und schwitzen.

Modalitäten Verschlechterung: Bewegung, Geräusche, Tabak Besserung: kühle Luft, kurzer Schlaf, nach Schwitzen

Agnus castus

 

Der Mönchspfeffer auch Keuschbaum genannt, da er angeblich den Geschlechtstrieb vermindern soll, gehört zur Familie der Lippenblütler. Der Strauch sieht dem Hanf sehr ähnlich und steht bevorzugt an Bächen und Flüssen auf feuchtem Untergrund. Agnus Castus kann eine Größe von bis zu vier Metern erreichen. Die Zweige sind von hellbrauner Farbe und die Blätter erinnern in ihrer Anordnung an einen Stern mit fünf- bis sieben Zacken. Die kleinen Blüten können lila, rosa, weiß oder blau sein und blühen im Juli und August. Die griechische Göttin Hera – geboren unter einem Keuschbaum – traf sich einmal im Jahr mit ihrem Ehemann Zeus unter einem derartigen Baum. Um ihre Jungfräulichkeit danach zu erneuern, badete sie im Imbrasos. Im Mittelalter wurden in den Klostergärten auch Pflanzen angesetzt, die den Geschlechtstrieb verringern sollten. Deshalb nahmen die Mönche die scharf schmeckenden Samen des Mönchspfeffers zur Würzung ihres Essens und um der weltlichen Liebe besser widerstehen zu können.

Das homöopathische Mittel Agnus Castus fördert die Gelbkörperhormon-Bildung bei Frauen und senkt den Testosteron-Spiegel bei Männern. Diese Wirkung auf sexuelles Verlangen und Spermienproduktion erklärt die seit vielen Jahrhunderten plausible Wirkung als Anaphrodisiakum. Allgemeines Angst und Verzweiflung um die Gesundheit Vorahnung des bevorstehenden Todes Milch schießt nicht ein oder versiegt nach der Entbindung Erweiterte Pupillen Hysterisches Herzklopfen mit Nasenbluten Stuhl ist weich, schmierig, schlüpft zurück Ängstlicher Gesichtsausdruck Verfall des Organismus nach Exzess ( Schlafmangen, Sex, Drogen etc. ) Prämensstruelle Beschwerden Sterilität, Amenorrhoe, Hypermenorrhoe, Leukorrhoe Eingebildete Gerüche ( Hering, Moschus ) Herabhängendes Gefühl der Gedärme Hartnäckiges Jucken aller Körperteile besonders um die Augen herum Sexuelle Störungen des Mannes Trotz starker sexueller Erregung kommt es zur Impotenz, die sich in der Unfähigkeit während des Geschlechtsaktes die Erektion beizubehalten, ausdrückt. Der Penis wird kalt und schlaff und die Hoden sind kalt, hart, schmerzhaft und geschwollen. Vorzeitige Ejakulation sowie Impotenz nach chronischem Harnröhrenausfluß, vorangegangenen excessiven sexuellen Ausschweifungen oder mehrmaliger Infektion mit Genorrhoe sind weitere mögliche Indikationen für Agnus Castus. Es kann zur Pollution beim Stuhlgang und beim Gehen kommen sowie zur Spermatorrhoe. Modalitäten Verschlechterung: Bewegung, Berührung, warme Räume Besserung: in frischer Luft

Selenium

 

Selen, Se

Allgemeines

Selenium Selen ist ein metallartiges Element aus der 4.Reihe (Eisenreihe) und 16.Gruppe (wie Sauerstoff, Schwefel und Tellur) des Periodensystems mit der Ordnungszahl 34. Es kommt meist gebunden in Verbindung mit Schwefel vor, in Erzen von Metallen wie Eisen, Blei, Silber und Kupfer. In geringen Mengen kommt es in seltenen Mineralien vor wie Clausthalit oder Naumannit. Industriell gewinnt man es bei der elektrolytischen Kupfer- und Nickelherstellung aus dem Anodenschlamm. Benannt ist es nach Selene, dem Mond, die Farbe ist rot oder grauschwarz, die Form amorph, kristallin oder metallisch. Das Element kann in seiner metallischen Form Licht in Elektrizität umwandeln, was in photoelektrischen Zellen und Solarzellen genutzt wird, und es erzeugt elektrischem Strom in Generatoren und Dynamos. Auch wird es zur Rot-oder Schwarzfärbung von Glas verwendet. Selen ist ein wichtiges Spurenelement für unseren Körper, besonders in Knochen und Zähnen, es hat antioxidative und krebshemmende Eigenschaften und fördert die männliche Fortpflanzungsfähigkeit, weil es in der Produktion und Beweglichkeit des Samens eine Rolle spielt.

Homöopathisch:

Charakteristika Selen ist ein Mittel für Schwäche, die oft im Zusammenhang mit sexuellen Ausschweifungen, Flüssigkeitsverlust oder langwierigen fieberhaften Erkrankungen auftritt. Sexuelle Funktions-störungen sind dabei Begleiterscheinungen. Schwäche, Entkräftung, Konzentrationsschwierigkeiten, Vergesslichkeit, Verschlimmerung durch körperliche und geistige Anstrengung Depression und Müdigkeit, chronisches Müdigkeitssyndrom Frostig, überempfindlich sowohl gegen Zugluft als auch gegen Sonnenhitze, starker Sexualtrieb und physische Impotenz, Impotenz mit tröpfelnder Absonderung von Prostatasekret, unwillkürliche Samenabgänge, große Schwäche nach Samenverlust Tröpfeln von Samenflüssigkeit während der Stuhlentleerung Prostatitis, Prostatahypertrophie, tröpfelnde Harnentleerung Vorzeitige Ejakulation Kopfschmerzen über dem linken Auge, das Haar ist schmerzhaft bei Berührung, Haarausfall am Kopf und am ganzen Körper, fettige Gesichtshaut, Akne und Mitesser Laryngitis mit viel Schleim und Halskratzen, Heiserkeit < durch Singen Verstopfung, Verlangen nach Alkohol Rückenschwäche in Verbindung mit Koitus oder Samenerguss

Modalitäten Agg: Hitze, Sonne, Zugluft, sexuelle Ausschweifung, Schlafverlust, körperliche und geistige Anstrengung, Alkohol, Kaffee Amel: nach Sonnenuntergang, kühle frische Luft, Ruhe, kaltes Wasser in den Mund nehmen

Secale cornutum

 

Claviceps purpurea
Mutterkorn

Allgemeines

Mutterkorn ist ein parasitärer Pilz, das heißt, er greift lebende Organismen an und ernährt sich davon,  er befällt am häufigsten Roggen und Gräser (Secale heißt lateinisch Roggen). Es gibt 32 Arten von Mutterkorn, die häufigste und schädlichste Art ist Claviceps purpurea. Er dringt in die Pflanze ein und bildet ein Myzelnest anstelle der Getreidekörner. An einer Ähre können sich 1 – 6 Mutterkörner entwickeln, sie sind schwärzlich purpurn bis zu 3 cm lang und ragen aus der Pflanze hervor. Sie enthalten Ergotalkaloide, die einerseits wegen ihrer vasokonstriktiven Eigenschaften auf den Kreislauf wirken andererseits auch Halluzinationen hervorrufen. Wegen dieser psychodelischen Eigenschaften sind sie eine Quelle für die Produktion von LSD, aber sie werden auch medizinisch für die Behandlung von Migräne verwendet oder zur Blockierung von Serotoninrezeptoren.
Früher nannte man die Krankheit, die durch den Verzehr des verseuchten Getreides auftrat, Antoniusfeuer. Bei der gangranösen Form konnten die Extremitäten wegen der Vasokonstriktion schwarz und trocken werden und abbrechen, und aufgrund der starken brennenden Schmerzen glaubte manch einer, als Strafe für seine Sünden von den Flammen des heiligen Feuers verbrannt zu werden. Bei der konvulsiven Form stehen epileptiforme Krampfanfälle im Vordergrund. Es gibt Vermutungen, dass die zeitweiligen Ausbrüche von Hexenjagden vom 14. – bis zum 18. Jh. mit Lebensmittelvergiftungen aus verseuchtem Roggenbrot zusammenhingen. Roggen war damals ein Grundnahrungsmittel in Europa und Amerika. Bei den alten Griechen ist Ergot aus Mutterkorn für Einweihungsriten zu den elysischen Mysterien verwendet worden. Vielleicht hat Plato, der wie Sokrates, Aristoteles oder Cicero ein Eingeweihter war, so seine „Ideen“ gefunden.

Charakteristika

Das Ernährende wird zum tödlichen Gift, das kann sich auch im Verhältnis zur Mutter äußern

Secale ist wichtig für jede Art von Kreislaufstörung und bei hämorrhagischen Beschwerden, vor allem bei Gebärmutterblutung

Leitsymptom ist Brennen und glühende Hitze, wie Feuer, ungeheure Verschlimmerung durch Hitze und Besserung durch Kälte, frische Luft  und Abdecken, der Patient fühlt sich glühend heiß obwohl die Haut kalt ist

Große Ruhelosigkeit, anfallsartige Erregung

Destruktives Verhalten in der Familie, sarkastisch, böswillig, lehnt soziale Normen ab, Abneigung gegen Kinder

Geistig stumpf, teilnahmslos und distanziert, gleichgültig, vergesslich, verwirrt

Beschwerden durch Ablehnung, Feindseligkeit, künstliche Befruchtung, Schock, Panikstörungen

Schamlos, Furcht vor dem Zorn Gottes, vor gewaltsamem Tod, Wahnideen, sieht Teufel –  oder Götter, meint im Paradies zu sein

Oft dünn, abgemagert, trocken, faltig, alt aussehend und erschöpft

Blutungen, aus dem Uterus, der Nase, Purpura, oft dunkles Blut

Durchfall, unwillkürlicher Stuhl, blutiger Stuhl

Heißhunger, großer Durst, Bulimie

Gangrän oder beginnende Gangrän an distalen Körperstellen

Taubheit, Ameisenlaufen, brennende Schmerzen der Beine, Krämpfe beim Gehen, Hinken

Claudicatio intermittens, Raynaud Syndrom

Pustuläre Ausschläge, grüner Eiter

Verlangen nach Saurem, nach Brot,  nach kalten Getränken oder Eis,  Abneigung gegen Süßigkeiten und Schokolade

Modalitäten
Agg: Wärme, bedecken, Verlust von Körperflüssigkeiten, während der Schwangerschaft,    Menses, nach dem Essen, Kaffee, warme Getränke, Zimmer, Ofen, Bett, rechte Seite
Amel:  Kälte, Baden,  Abdecken, kalte Luft,  Glieder Ausstrecken, Wiegen, Reiben,  nach Erbrechen

Candida albicans

 

Hefepilz

Allgemeines

Candida albicans ist ein Hefepilz und wird oft auch als Monilia albicans bezeichnet. Monilia albicans kommt nur in Pflanzen vor, Candida albicans auch in Menschen und Tieren. Grundsätzlich ist Candida ein harmloser Saprobiont, das heißt, er lebt von den Überresten anderer Organismen, beim Menschen lebt er oft auf den Schleimhäuten von Mund, Rachen, Genitalbereich und Verdauungstrakt, er kommt bei 75% aller gesunden Menschen vor. Im hefeähnlichen Zustand ist er nicht invasiv und fermentiert Zucker, aber in der myzelialen Form kann er invasiv in Schleimhäute eindringen. Bei gestörter Mikroflora, die durch Medikamente wie Antibiotika oder Hormone, durch falsche Ernährung ( zu viel Zucker), Stress oder ein geschwächtes Immunsystem begünstigt wird, kann sich der Pilz stark vermehren und zu einer Candidose führen. Meist manifestiert sich diese nur auf den Schleimhäuten mit Rötung, Juckreiz und weißlichen abwischbaren Belägen, aber in sehr schweren Fällen mit stark geschwächter Abwehrlage können alle Organe befallen sein.

Charakteristika

Erschöpfung, Müdigkeit, alles ist zuviel, hat seine Grenzen erreicht, überfordert

Kopflos, verwirrt, verzweifelt,

Mangelnder Selbstwert, unterdrückte Wut, parasitäre Beziehungen, Ungleichgewicht zwischen Geben und Nehmen, kann sich nicht abgrenzen

Wut, Reizbarkeit, ungezielte Aggressivität

Chaotisch, desorientiert, ruhelos und hektisch, getrieben, in Eile,  ev. Ordnungszwang

Stimmungswechsel, empfindlich auf Kritik, Furcht vor Armut

Fühlt sich schutzlos, hilflos, machtlos, verlassen, von Feinden umgeben, verachtet, dumm und ungeliebt

Träume von Bomben, Explosionen, Blut, Mördern, Gewalt
Verlangen nach Zucker, Hypoglykämie, Verdauungsprobleme, Durchfall

Schlafprobleme, Nägel beißen

Hautjucken, Dermatosen, Urtikaria,  Haarausfall

Blasenentzündung

Infektanfälligkeit,  Allergien verschiedenster Art, Nahrungsmittelallergien

Modalitäten
Agg: Süßigkeiten, Mehlspeisen, Kaltwerden, Abkühlung, Wärme,  nasses warmes Wetter

Bovista lycoperdon

 

Bovista, Riesenbovist, Calvatia gigantea, Familie der Fungi, Lycoperdaceae, Staubschwamm
Hergestellt aus den Sporen des reifen Pilzes

Der Bovist wächst von Mai bis September vorwiegend auf Wiesen, manchmal in lichten Nadelwäldern. Wie kleine Tischtennisbälle scheinen die Pilze auf dem Untergrund zu liegen, da der Fruchtkörper keinen Stiel hat. Wenn sie frisch sind, schimmern sie weißlich, sie sind glatt und prall, später werden sie gräulich oder gelbgrau und zerschrumpelt. Wenn der Pilz reif ist, platzt er und das herauskommende olivgrüne Sporenpulver schaut aus wie Staub. Genießbar, wenn auch nicht hochwertig, ist der Pilz, wenn er noch weiss und prall ist.
Das Sporenpulver diente früher zur Wundheilung und galt als blutstillend.
Das Pulver kann bei oraler Einnahme Blutungen und Lähmungen auslösen.

Allgemeines
Entsprechend seiner Signatur – prall gefüllt, rund, dick – steht auch der Bovist für Aufgedunsenheit, Aufgetriebenheit, gedunsene Haut, Vergrößerungsgefühl, Blähungen und lauter Abgang von Winden. Das spiegelt sich im psychischen, ähnlich wie Lycopodium, in einem aufgeblasenen und angeberischen Verhalten.
Die Patienten fühlen sich eingesperrt in sich selbst, in ihrer Haut zu eng, die Energie kann nicht nach außen, sie fließt nicht, sie wollen expandieren und können nicht. Dieses enge und eingesperrte Gefühl führt dann wieder zu zwanghafter Offenheit und unendlicher Redseligkeit, ein Versuch, das innerlich gestaute zu befreien. Dominierendes Verhalten ist allerdings krankhafte Zurückgezogenheit und Frustration. Sie fühlen sich zugebunden und vom Leben abgesperrt.
Eine starke Wirkung hat Bovista auf die Haut, es heilt ekzemartige Hauausschläge und auf den Blutkreislauf. Wie bei allen Pilzen sind die Themen der Empfindungsebene Eindringen, Expandieren, Korrodieren, Zersetzen, Gefahr, Geschwüre, Penetrieren, Hineinfressen und -graben.

Charakteristika
●  berauschtes Gefühl am Morgen
●  eigenartiges Gefühl, alle Körperteile seien zu groß
●  große Reizbarkeit  und leicht beleidigt und nimmt alles übel
●  Furcht vor ansteckenden Krankheiten und Infektionen
●  Furcht vor spitzen Nadeln
●  Ungeschicklichkeit, alles fällt aus der Hand
●  Stottern bei Kindern, stammelndes Lesen
●  Gefühl der Vergrößerung, kann alle Ebenen betreffen (alle Körperteile, Seele, Geist)
●  allgemeines Gefühl der Aufgedunsenheit und Schwellungen, hinterlässt leicht Dellen
●  Mittel bei hartnäckigen Blutungen, starker Menstruation, Zwischenblutungen
●  Eierstockzysten, Gangliom, Hühneraugen, Warzen
●  wolllüstiges Gefühl in den Geschlechtsteilen, erhöhtes Sexualverlangen
●  Neigung zu Hautausschlägen, Ekzemen (trocken und feucht), Urtikaria, starker Juckreiz
●  viele Beschwerden sind von Herzklopfen begleitet, Herzzuckungen
●  Kribbeln, Missempfindungen der Füße, Zehen, Finger
●  Kreuzschmerzen, steifer Rücken und Jucken am Steißbein
●  große Schwäche der Gelenke, kraftlose Hände, Gelenködeme

Modalitäten
besser: Zusammenkrümmen, vorbeugen, warme Speisen und Essen im allgemeinen, tagsüber
schlechter: Menstruation, morgens und nachts, nach dem Abendessen, kalte Speisen, heißes Wetter, Kaffe und Wein, nach Geschlechtsverkehr

Agaricus muscarius

© Foto 2025 – Renate Krause

Agaricus muscarius

Fliegenpilz, Amanita muscaria, aus dem Reich der Fungi, Agaricaceae
Die Urtinktur wird aus dem oberirdischen Fruchtkörper hergestellt.

Der Fliegenpilz ist auf der ganzen Erde verbreitet, außer in Australien. Er kommt vom Sommer bis zum Herbst verbreitet in Nadel- und Laubwäldern vor, besonders gern steht er bei Birken und geht mit ihnen eine Symbiose ein.
Seine Hauptwirkstoff ist die Ibotensäure, die umgewandelt in Muscazon im Körper eine leicht psychotrobe Aktivität erzeugt. Außerdem finden sich geringe Mengen Muscarin, ein Pilz-Atropin. Die drogenartige Wirkung des Fliegenpilzes ist sehr von seinem Standort abhängig, In Südosteuropa mehr als im Süden. Die Vergiftungssymptome werden als Pantherina-Syndrom bezeichnet und es treten Symptome auf, die einem Alkoholrausch ähnlich sind. Wie zum Beispiel Verwirrung, motorische Unruhe, Mydirasis (Weitstellung der Pupille) und Ataxie (unregelmäßiges gehen). Die Prognose einer Fliegenpilzvergiftung ist gut, ein Tod durch Vergiftung wurde nie berichtet.
Vor der Entdeckung von chemischen Insektenmitteln, hat man kleingeschnittenen Fliegenpilz in Milch auf den Tisch gestellt, um Fliegen abzuwehren, daher auch der Name.

Allgemeines
Das Mittel hat einen deutlichen Bezug zum Nervensystem. Rucken, Zucken, Zittern und Jucken sind starke Indikationen. Das Leitsymptom  für Agaricus sind die unwillkürlichen Bewegungen, jeder einzelne Muskel, jeder Körperteil kann zucken. Es hat zerebrale Erregungsszustände, die sich in verschiedenen „Verrücktheiten“ ausdrücken: lachen, singen, pfeifen, springen und der Redefluss nimmt kein Ende. Die Kinder sind gefährdet, sogenannte „Unfaller“, sie stolpern dauernd und können Gefahren nicht einschätzen. Agaricus hat sich auch als Mittel bei körperlicher und geistiger Retardierung bewährt.
Die kleinen und auch großen  Patienten sind ruhelos, geschäftig, die Launen wechseln schnell und im allgemeinen sind sie fröhlich und optimistisch, können jedoch in einen Zustand von lähmungsartiger Schweigsamkeit fallen.
Eine hervorstechende Eigenschaft ist die Angst vor Krebs, sie beschäftigen sich sehr mit ihrem Körper und jedes Pickelchen wird genauestens beobachtet und kontrolliert. Die Krebsphobie und die Beschäftigung mit Krankheiten und ihren möglichen letalen Folgen münden in morbide Vorstellungen von Tod, Särgen, Leichen, Beerdigungen.
Agaricus ist ein gutes Arzneimittel bei ADS, ADHS, minimale cerebrale Dysfunktion (MCD), Neigung zu epileptischen Anfällen, Tics, spastische Motorik, Schielen, Faszialislähmung, Parästhesien, Phobien und Ms.

Charakteristika
●  Erregung und Ekstase
●  Schreckliche Angst vor Krebs, Angst um die Gesundheit
●  poetische Zustände in der Nacht
●  Schwindel in der Sonne
●  Zwang den Kopf hin und her zu bewegen
●  Doppeltsehen, Nystagmus, Zucken des Augenlides, mouches volantes
●  Zuckungen der Gesichtsmuskeln, Gesichtsneuralgien
●  Grimmassenartige Mundbewegungen
●  Frostbeulen
●  Kloßgefühl im Hals
●  Heuschnupfen mit Juckreiz in den Ohren und im Gaumen
●  Gefühl eines Klumpens im Magen
●  Erhöhtes sexuelles Verlangen, sexuelle Erregung mit Jucken der Genitalien
●  Extreme Kreuzschmerzen und Ischiasbeschwerden
●  Rückenschmerzen, die im Sitzen viel schlechter sind
●  Ungeschicklichkeit der Extremitäten, Zuckungen, Rucke, Tremor

Modalitäten
Schlimmer:  kalte Luft, Frost, vor Gewitter, Sonne, Alkohol, Tabak, geistige Anstrengung und Überforderung, Druck auf die Wirbelsäule, nach Geschlechtsverkehrt, während Menstruation, Berührung, morgens.
Besser:  sanfte Bewegung im Freien, langsames Gehen, nach Schlaf, nach Entleerung von Darm und Blase

 

Cola

 

Weiterlesen

Musca domestica

 

Stuben- oder Hausfliege aus der Familie der Echten Fliegen – Muscidae.
Der Ausgangsstoff ist die ganze Fliege.

Die Stubenfliege kommt in der ganzen Welt vor, immer in Assoziation mit Menschen und Tieren. Sie lebt 6 bis 42 Tage, je nach Umweltbedingungen. Durch ihre Vorliebe für Schweiß, Kot und eiternde Wunden ist sie Überträger vieler Infektionskrankheiten, wie z.B. Ruhr, Typhus, Cholera, Salmonellose. Mithilfe ihres Speichels können sie so ziemlich alle Nährstoffe zersetzen und mit einem Rüssel  aufnehmen. Das Weibchen legt ca. 10 mal jährlich um die 150 Eier; hätte sie nicht so viele natürliche Feinde wie z.B. die Spinne, wäre die Anzahl der Fliegen nicht unter Kontrolle zu halten. Es gibt Ansätze die Larven der Stubenfliege als Proteinquelle für Tierfutter zu züchten.

Charakteristika
Wie die Fliege selbst hat das Mittel eine Vorliebe für faulende Substanzen, Kot und Müll, was sich in Träumen, aber auch in der Ausdrucksweise zeigt („Mist“, „Dreck“, „vergammelt“). Kinder, die dieses Arzneimittel brauchen, sind unglaublich ruhelos, und in ihrer Ruhelosigkeit sehr ungeschickt, sie stoßen sich überall an, schmeißen Sachen um und laufen ziellos durch die Gegend. Sie sind chaotisch, unordentlich und haben auch einen Hang zum Dreckigen, sie sind gern draußen, matschen gern rum und meistens kommen sie von oben bis unten schmutzig heim. Sie haben Probleme mit der Sauberkeitserziehung, einnässen und einkoten stört sie offensichtlich nicht. Die Kinder neigen zu Unfällen, das heißt ihre Wahrnehmung für Gefahren ist schlecht ausgebildet. Zusammen mit der mangelnden Konzentration, ihrem chaotischen Seelenleben und ihrer Rastlosigkeit sind die Kinder gefährdet und man muss auf sie besonders aufpassen.
Erwachsene, die die musca domestica benötigen, haben eventuell den Hang zum schmutzigen in einen übertriebenen Putzfimmel kompensiert.
Wie bei allen Tiermitteln ist die sexuelle Energie gesteigert, bei der Stubenfliege im besonderen gibt es einen starken Hang zum masturbieren und eine Vorliebe für Pornografie. Oft ist die sexuelle Identität verwirrt, sie können sich nicht richtig zwischen Homo- und Heterosexualität entscheiden.

Allgemeines
•  Verlangen nach Bewegung und Aktivität
•  Reizbarkeit und Aggressivität
•  Neigung zu Depressionen und Verunsicherung
•  Angst vor Unfall, anderen Menschen, Homosexualität, vor sexuellen  Übergriffen
•  Beklemmung in geschlossenen Räumen
•  Träume von Müll
•  Starke Rastlosigkeit
•  Konzentrationsmangel
•  Chaotisches, auffälliges Verhalten, Schulschwierigkeiten
•  Gefühl, ausgegrenzt zu werden, verlorenes Gefühl
•  Atemnot und hohl klingender Husten
•  überempfindlicher Geruchssinn, Wahrnehmungstäuschung bzgl. des Geruchssinns
•  Schweregefühl in den Knochen, manchmal abwechselnd mit Leichtigkeit
•  Herpes (sehr häufig)
•  Verstopfung
•  Verlangen nach Schokolade, Speck, Saurem, Bier

Modalitäten
schlechter: windiges, stürmisches Wetter, Kälte, Käse
besser: feuchtwarmes Klima, Wärme, Bewegung, Aktivität