Calcium sulfuricum

c: H. Zell/wikipedia

(Gips = wasserhaltiges Calciumsulfat)

Kalziumsulfat, Gips, Selenit

Pharmakologisches / Arzneilich genutzte Teile / Vorkommen

Gips oder Kalziumsulfat ist eines der Gewebemittel SCHÜSSLERS und wird in Verreibungen gebraucht. Es findet sich unter anderen in Asa foetida und Phytolacca.

Calcium sulfuricum wirkt tiefer als Hepar sulf. Diese wird gewöhnlich vorher gegeben, um die Eiterung zu verhindern. Silicea folgt dann gut auf Calc.sulf. bei ganz chronischen Eiterungen und Fistelbildungen.

 

Organaffinität / Seitenbeziehungen

Calc-sulf., ein unreines Sulphid von Calcium, besitzt ein breites Wirkspektrum und wirkt tief bei allen Eiterungsprozessen. Es affiziert Drüsen, Schleimhäute, Knochen und die Haut.

 

Miasmatische Zuordnungen

Psorisch, Syphilitisch, Sykotisch

 

Klinische Indikationen

Abszesse, Bubonen, Drüsenschwellungen, Dysenterie, Ekzem, Fistel, Frostbeulen, Furunkel, Gehirnerschütterung, Geschwüre, Gonorrhoe, Hämorrhagien, Hauterkrankungen, Hornhautgeschwür, Husten, Karbunkel, Konjunktivitis, Kopfschmerzen, Lupus vulgaris, Milchschorf, Pickel, Pneumonie, Polypen, Pusteln, Scharlach, Spermatorrhoe, Syphilis, Taubheit, Tonsillitis, Tumore, Verbrennung, Verletzungen, Wassersucht, Zysten.

 

Leitsymptome

 

  • Eifersucht, sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern
  • Mittelohrentzündung mit chronischer Otorrhoe
  • Verlangen nach grünem, unreifem oder saurem Obst (Med.)
  • Krupphusten, der sich am Morgen verschlimmert
  • Furunkel, die sich öffnen und Tage, Wochen, ja sogar monatelang einen gelblichen Eier absondern
  • Furunkel in ganzen Gruppen; Abszesse an beliebigen Körperstellen

 

Gemütssymptome

Wechselnde Launen; Schüchternheit; Angst abends, im Bett, nachts > im Freien; Furcht vor Vögeln; Schnell Zornig, Eifersucht; Reizbarkeit abends; Beklagt sich, weil er sich nicht geschätzt fühlt;

 

Körperliche Beschwerden

 

Kopf und Schwindel:

Chronischer und periodischer Kopfschmerz < Sehen nach oben; Heftiger Stirnkopfschmerz < nach dem Mittagessen; Kopfschmerz durch Gehirnerschütterung; Harte, empfindliche Schwellungen an der Kopfhaut, am Haaransatz, bluten beim kratzen; Kopfgrind bei Kindern.

Schwindel mit tödlicher Übelkeit; Schwindel > im Freien, aber < schnelles Gehen.

 

Augen:

Konjunktivitis mit Absonderung eines dicken, gelben Sekrets; Tiefe Hornhautgeschwüre;

 

Nase:

Erkältung im Kopf mit dicker, gelblicher, eitriger Sekretion; Gelbliche Absonderung aus den Choanen; Blutiger Schnupfen bei Kleinkindern;

 

Gesicht:

Pickel und Pusteln im Gesicht; Herpes; Furunkel.

 

Ohren:

Taubheit mit Absonderung einer Masse aus dem Mittelohr; Chronische Otorrhoe;

 

Verdauungstrakt:

Zahnfleischfurunkel; Geschwollene Wange mit Zahnschmerz, wenn Eiterung droht; saurer, seifiger Geschmack; Innenseite der Lippen wund; Endstadium bei geschwüriger Halsentzündung mit Absonderung einer gelben Substanz; Verdauungsstörung bei der geringsten Ursache; Kolik mit Rumoren; Kolik mit Diarrhoe; Schmerzhafte Abszesse um den Anus; Obstipation mit Schweratmigkeit; Diarrhoe bei Kindern mit Absonderung von Eiter oder blutigem Eiter; Weiß belegte Stühle; Feuchtigkeit um den Anus verursacht Jucken und Beißen.

 

Urogenitaltrakt:

Pyelitis, chronische Nephritis; Heftiger Schmerz, gefolgt von Eiter im Urin, der schnell schwächt; Roter Urin mit hektischem Fieber;

Gonorrhoe im Eiterungsstadium; chronische Syphilis; Spermatorrhoe mit Impotenz;

Menses spät, lang andauernd mit Kopfschmerzen; Dicke, weiße Leukorrhoe; Jucken, weit oben in der Vagina; Mastitis, zu Beginn einer Eiterbildung oder um Eiterung zu verhindern.

 

Atemorgane und Brust:

Abszess in der Achselhöhle; Schmerzen in der Brust bei Kopfschmerz; Empyem, Eiter bildet sich in der Lunge oder in den Pleurahöhlen; Würgender Krupp; Katarrh mit dickem, klumpigem, weißgelbem oder eiterartigem Sekret.

 

Haut und Schweiß:

Ungesunde Haut; Schnitte, Wunden, entwickeln Eiter, heilen nicht leicht; Furunkel und Abszesse; Akne mit eitergefüllten Pickeln; Rissige Haut im Winter, besonders der Hände nach dem waschen; Scharlachexanthem; Scharlach mit übermäßiger Schwellung am weichen Gaumen; Gelbe, eitrige Krusten oder Absonderung; Fauliger, kalter Fußschweiß.

 

Rücken und Extremitäten:

Schwäche der Beine; Brennen, Jucken der Fußsohlen; Panaritium, wenn die Eiterung beginnt; Entzündung des Hüftgelenks; Eiterungsstadium von Hüfterkrankungen. Schwellung der Fingerglieder.

 

Unverträglichkeiten, Abneigungen, Verlangen

Diarrhoe nach Ahornzucker; Verlangen nach Stimulanzien, um die Schwäche zu überwinden; Verlangen nach Rotwein, Süßigkeiten; Sauren und salzigen Dingen; nach saurem, unreifem und grünem Obst;

Abneigung gegen Fleisch.

 

Schlaf

Hochfahren aus dem Schlaf, wie durch Luftmangel; Schläfrig tagsüber, nachts wach; Kopfschmerzen vor dem Zubettgehen; Innerliche Trägheit nach Mittagsschlaf.

 

Modalitäten

AMEL: im Freien, durch Baden, Essen; lokale Wärme, Entblößen;

AGG: durch Zugluft, Kälte, Nässe, Berührung, Zimmerwärme, Stehen, schnelles gehen.

 

Arzneibeziehungen / DD zu ähnlichen Arzneien

Ähnliche Mittel: Silicea, Hepar sulf.,

Folgt gut auf: Kali-m., Nat-s., Sil.,

 

Literaturquellen

Murphy, Mezger, Stauffer, Seideneder, Morrison, Leeser, Phatak, Voisin, Vermeulen.

 

Cactus grandiflorus

Königin der Nacht; Cereus grandiflorus; Familie: Cactaceae, Tinktur der im Sommer gesammelten, jüngsten zarten Stängel und Blüten.

Vorkommen: Mexiko und Westindien

Verwendung: Tinktur und alle Potenzen

Pharmakologisches / Arzneilich genutzte Teile / Vorkommen

Als Herztonikum lindert das Mittel zahlreiche Fälle von Herzschwäche und Schmerzen am Herzen.

 

Causae

Folgen von Alkohol-, Tabakmissbrauch (Hornhauttrübung), Koitus; Körperliche Anstrengung (Ermüdung), Verstauchung (Kontraktur der Finger).

 

Organaffinität/Seitenbeziehungen

Herz; Kreislauf, rechte Kopfseite, Brust, Ringmuskeln (Herz, Uterus)

 

Miasmatische Zuordnung/en

Akut/subakut. Kein sehr tief wirkendes Mittel.

 

Leitsymptome

· Unwiderstehliche Neigung zum Weinen, < durch Trost

· Hysterie; während Menses

· Kummer: Liebeskummer mit Herzbeschwerden, seufzt

· Blutandrang; heftiges Pulsieren (Kopf, Brust, Abdomen, überall im Körper)

· Kopfschmerz, als würde der Kopf platzen

· Kopfschmerz, wie zusammengepresst oder eingedrückt

· Blutung; durch Blutandrang verursacht (Uterus)

· Herzbeschwerden: durch unterdrücktes Rheuma

· Empfindung von Zusammenschnürung; Periodizität, krampfhafte Schmerzen

· Angina pectoris; Zusammenschnürung, wie durch Draht oder eisernes Band

· Drohende Apoplexie, durch Blutandrang; Gefühl wie ein enger Kragen.

 

Gemütssymptome

Hypochondrie, hält seine Krankheit für unheilbar; schreit vor Schmerzen; oder vollständiger Verlust des Bewußtseins. Hysterie.

 

Körperliche Beschwerden

Gesicht

Gedunsen und rot, mit Pulsieren im Kopf, Blässe, blau-rot gescheckte Lippen, bei Herzschwäche.

Kopf

Heißer Kopf; Blutandrang; hochrotes Gesicht; benommen und träge (kalte Extremitäten), erweiterete Schläfenvenen; Empfindung: als würde sich der Kopf ausdehnen; drängendes Gefühl zu den Ohren heraus. Kopfschmerzen: schwer drückender Schmerz, wie ein Gewicht auf dem Scheitel; > durch Gegendruck; < durch Geräusch, wenn jemand spricht, helles Licht, Pulsierender Schmerz, als würde der Kopf platzen; > reichliches Nasenbluten.

Drohende Apoplexie: Heftigeste Kongestion; Gesicht rot oder purpurfarben, Gefühl, der Kopf dehnt sich aus; Pulsieren im Gehirn; Pulsschlag im gesamten Körper spürbar; Würgen, wie durch zu engen Kragen.

Augen

Periodisch auftretende Sehschwäche, kann Entferntes nicht deutlich sehen; Gegenstände erscheinen dunkler.

Ohren

Otitis mit Pulsieren in den Ohren, nach unterdrücktem Schweiß, rheumatisch; Hören vermindert, durch Ohrensausen; Rauschen wie fließendes Wasser, nachts, < rechtsseitig.

Nase

Trocken, bei Kopfschmerz; Nasenbluten: reichlich, aber hört schnell wieder auf; durch Blutandrang, bei organischer Herzkrankheit.

Hals

Globus hystericus mit dauerndem krampfhaftem Würgen und Schlucken; volle, klopfende Karotiden und erstickendes Zusammenschnüren am Hals (Angina pectoris); Zusammenschnüren der Speiseröhre, kann nicht schlucken, führt zu ständigem Schlucken von Speichel.

Schwindel

Durch Blutandrang zum Kopf

Verdauungstrakt

Obstipation; erfolgloser Stuhldrang und Gefühl wie ein großes Gewicht im Anus. Stuhl hart und schwarz; Blutende Hämorrhoiden; Diarrhoe: wässrig, schleimig-gallig (Vormittags) bei Herzerkrankung. Zusammenschnürung am Anus.

Urogenitaltrakt

Häufiger Harndrang; nachts; jedesmal reichlicher Abgang; Reizung der Harnröhre, als würde ständig Urin abgehen. Harnverhaltung; Zusammenschnürung am Blasenhals.

Atemorgane und Brust

Blutandrang in der Brust, als ob die Brust mit heißen Blutgüssen durchströmt wird; Blutansammlung in der Brust, macht Liegen unmöglich; Herzklopfen; Zusammeschnüren wie von einem straffen Seil um die kurzen Rippen; Verlangen tief zu atmen; erschwertes Atmen, anhaltende Beklemmung, als könne sich die Brust nicht ausdehnen.

Herz

Angina pectoris; Zusammenschnürung, wie durch Draht oder eisernes Band; wird enger und enger, wie von eiserner Hand gepackt und wieder losgelassen. < Bewegung. Stiche, lanzierende Schmerzen am Herzen, in der Herzspitze, schießt den linken Arm hinab, in die Fingerspitzen. Anhaltender Schmerz in der Herzregion; Gefühl, als sei das Herz festgebunden; als hätte es nicht genug Platz, um zu schlagen; als würde es von Bolzen gehalten.

Rücken und Extremitäten

Ameisenlaufen und Schwere in den Armen; Taubheit des linken Armes mit kurzzeitigem Stechen im kleinen Finger (Herzbeschwerden; Rheuma, Hysterie). Ödem der Hände, < links; Ödem der Füße, erstreckt sich zu den Knien; glänzende Haut; Druck der Finger hinterlässt Vertiefungen; Ruhelosigkeit der Beine, kann sie nicht stillhalten.

Rheumatismus mit Herzbeschwerden.

Haut

Trockener, schuppiger Herpes ohne Jucken; Knöchel, Ellbogen.

Fieber

Frösteln durch Zudecken nicht gebessert; kehrt jeden Tag zur selben Stunde wieder; regelmäßige Anfälle um 11 Uhr und 23 Uhr.

Schlaf

Schlaflos, mit Pulsieren der Arterien (Magengrube, Ohr), Sehnenhüpfen, Rucken, Alpträume, beim Einschlafen; kann kaum schlafen und wenn, dann nur mit offenen Augen; Atem setzt beim Einschlafen aus, erwacht mit Erstickungsanfall; Stöhnen, Ächzen, Wehklagen im Schlaf; Aufschrecken im Schlaf; Gefühl zu fallen (bei Herzvergrößerung)

 

Allgemeines

Allgemeine Schwäche und Erschöpfung der Kräfte; Zerzerkrankungen: Mit Empfindung von Zusammenschnürung, sowie Schwäche und Kälte der Extremitäten. Blutandrang und Pulsieren in einzelnen Teilen oder im gesamten Körper. Empfindung: „wie in einem Schraubstock“.

 

Modalitäten

Besser: frische Luft; im Freien; Druck auf dem Scheitel, fortgesetzte Bewegung (Rheuma).

Schlechter: periodisch (zur selben Stunde), 10-11 Uhr, 23 Uhr, Mittags, nachts, Liegen auf der linken Seite; Bewegung, Gehen. Anstrengung, Treppensteigen, Ruhe (Rheuma), Trost.

 

Arzneibeziehungen/DD zu ähnlichen Arzneien

Vergleiche Herzbeschwerden: Conv, Dig, Kalm, Naja, Spig.

Herzbeschwerden durch Kummer: Dig, Lach

Blutandrang zum Kopf: Bell, Glon

Ergänzend: Eup-per, Lach, Nux-v.

 

Literaturquellen

Murphy, Boericke, Didaktische Materia Medica von Alexsandar Stefanovic

Borax

c: Rock Currier/wikipedia

Natrium boracicum; Natrium tetraborat

Pharmakologisches / Arzneilich genutzte Teile / Vorkommen

Das chemische Element Bor hat eine Wirkung auf den Wasserstoffwechsel (Trockenheit der Schleimhäute und Anregung der Diurese).

Die Ausscheidung von Borax aus dem Organismus geschieht über Speichel, Muttermilch, Harn und Kot (schreibt Lewin).

In der Allopathie ist Borax im Einsatz als Alkalisierungsmittel, Adstringens und Stomachicum. Es gibt eine Lokalanwendung bei Soor und Aphten. Umschläge mit 3-4%iger Boraxlösung sind sehr wirksam beim Abstillen junger Mütter, wenn die Milchsekretion nicht aufhören will. Borax wurde auch als Abortivmittel benutzt. Bei Epilepsie empfiehlt Stauffer 2 bis 3mal täglich 0,5g-Dosen oder als D1 bis D4.

 

Toxikologie

Es gibt Vergiftungsfälle sowohl von der Borsäure als auch von dem Gesamtstoff Borax (also der Verbindung von Natrium mit Borsäure). Hier seien nur die reinen Borax-Vergiftungen genannt.

Lewin:

Bei einer Menge von 2 bis 6g kommt es zu Übelkeit, Erbrechen, breiigen Stuhlentleerungen und hartnäckigen Hautausschlägen. Lewin schreibt, es sei „wohl möglich“, dass hohe Dosen (20g und mehr) Enteritis und Entzündungen des Fruchthalters auslösen können und damit zur Abtreibung führen.

Voisin:

Bei längerem Gebrauch können Durchfall, ein schwärzlicher Gingivalsaum und Exantheme auftreten“.

 

Miasmatische Zuordnung/en

Antisykotikum (hat Gonorrhoe geheilt).

Causae

Fv Quecksilberabusus.

 

Leitsymptome

  • Angst vor Abwärtsbewegungen; Kinder werfen die Hände nach oben, als ob sie Angst vor dem Fallen hätten; beim Treppen-nach-unten-Gehen, beim Schaukeln und ins-Bett-legen
  • Angst und Schreck bei plötzlich einsetzenden Geräuschen (Donner, Pistolenschuss, Husten)
  • Angstzustände bis 23.00 Uhr, dann plötzlich aufhörend
  • Wunder und heißer Mund der Kinder, voller aphtöser Geschwüre; das Kind schreit, wenn es gestillt wird; oft mit Durchfällen
  • Bauchkolik, gefolgt von lockeren, breiigen, stinkenden Stühlen bei Kindern
  • Schmerzen beim Stillen in der Brust, an der das Kind nicht trinkt
  • Heißer, brennender Schmerz in der Harnröhrenmündung; Kinder schreien vor und während Urinieren
  • Schmerzhafte membranöse Dysmenorrhoe; Menses zu früh, zu stark, zu lang
  • Reicher, eiweißartiger Fluor zwischen den Perioden; „als ob warmes Wasser die Oberschenkel hinunter liefe“
  • Gefühl von Spinnweben in Gesicht und Händen (Bar-carb, Alum)
  • Husten mit bitterem, schimmeligem Auswurf
  • (Pleuritische) Schmerzen in der rechten, oberen Brust; beim Husten, beim Einatmen

 

Gemütssymptome

Angst bei Abwärtsbewegungen, Schaukeln, Treppen-Hinuntersteigen, Angst um 23.00 plötzlich vergehend. Empfindlich gegen plötzliche selbst leise Geräusche. Sehr nervös, äußerst schreckhaft.

 

Körperliche Beschwerden

 

Kopf und Schwindel:

Schwindel mit Ohnmachtsneigung, mit Vollheit im Kopf. Schwindel und Übelkeit beim Nachdenken und Sprechen.

Kopfschmerz mit Übelkeit und Zittern am ganzen Körper, um 10.00 Uhr. Weichselzopf, verfilzte Haare können nicht voneinander getrennt werden (Vinc.). Hitze im Kopf bei vielen Beschwerden.

 

Augen:

Entropium; Einwärtskehrung der Wimpern und Lidränder in das Auge, das sich entzündet, v.a. im äußeren Augenwinkel. Granulöse oder verdickte Lider; weiße Körnchen zwischen den Wimpern. Augenflimmern morgens, wie helle, sich bewegende Wellen.

 

Ohren:

Sehr empfindlich gegen das leiseste Geräusch. Schwerhörigkeit, Verstopfungsgefühl, Ohrensausen < im linken Ohr. Ohrensausen vor und während der Periode. (Chronische) Otorrhoe.

 

Nase:

Chronische Entzündung der Nasenschleimhaut mit reichlichen Absonderungen und trockenen Krusten. Geschwür im linken Nasenloch. Rote Nase bei jungen Frauen (Nat-carb); plötzliche Rötung. Schwellung und Ulzeration der Nase. Besserung durch Nasenbluten (Schwindel, Kopf).

 

Gesicht:

Spinnwebengefühl in der rechten Gesichtsseite. Erysipel in Schwangerschaft und Stillzeit. Herpes labialis.

 

Hals:

Viel zäher, weißer, (auch grüner) Schleim im Hals; muss ihn ausräuspern.Trockenheit, Rauheit, Brennen im Hals. Kitzel reizt zum Husten.

 

Verdauungstrakt:

Aphten; leicht blutend bei Berührung und beim Essen; Mund sehr heiß, trocken und empfindlich. Aphten bei Säuglingen; sich schnell bildend. Aphten von Mund bis zum Magen. Soor. Schmerzhafte Zahnfleischabszesse. Bitterer, schimmeliger Geschmack.

Auftreibung (und Magendruck) nach jedem Essen. Übelkeit um 10.00 Uhr, mit Kopfschmerz und Zittern am ganzen Körper. Erbrechen beim Ausräuspern von Schleim, nach Menses. Magenschmerz bei Uterusbeschwerden. Bauchweh wie kurz vor dem Durchfall.

Lockere, breiige, stinkende Diarrhoe; bei Kindern; beim Zahnen; durch schlechte Muttermilch; durch plötzliche Geräusche und Gemütsbewegungen; bei Aphten im Mund. Grüne, schleimige Stühle; Tag und Nacht anhaltend. Blut- und Schleimabgang vom After. Aphten, rund um den After.

 

Urogenitaltrakt:

Erfolgloser Harndrang oder sehr heftiger, eiliger Drang, dass er den Urin fast nicht aufhalten konnte. Beißender Geruch des Urins; heiß, brennt wie Feuer. Brennen beim Urinieren. Das ind schreit vor dem Urinieren (Sars). Kleine, rote Partikel in der Windel. Gonorrhoe.

Kein Verlangen nach Sex, trotz wollüstiger Stimmung. Ejakulation zu früh oder zu spät.

Menses zu früh, zu reichlich; mit Übelkeit und Magenschmerzen, die bis zum Kreuz ausstrahlen. Membranöse Dysmenorrhoe mit heftigen, wehenartigen Schmerzen vor und während Menses. Stechende Schmerzen wie Messer, in Ovarien und Uterus vor den Menses. Leukorrhoe wie Eiweiß mit dem Gefühl, als ob heißes Wasser liefe. Sterilität durch Fluor. Pruritus vulvae und Ekzeme. Aphten.

 

Atemorgane und Brust:

Kurzatmig nach Treppensteigen. Husten mit schimmeligem Atem, Auswurf und Geschmack. Stiche in der Brust, beim Einatmen und Husten. Pleuritis, Pleurodynie < in der rechten, oberen Brust.

Galaktorrhoe; reichliche, schnell käsig werdende Milch; das Kind verweigert die Milch, schmeckt schlecht, und bekommt Durchfall. Zusammenziehende Schmerzen in der linken Brust, wenn das Kind an der rechten trinkt.

 

Rücken und Extremitäten:

Zittern am ganzen Körper während des Nachdenkens mit Übelkeit und Schwäche in den Knien. Warzen in den Handflächen. Gefühl von Spinnweben auf den Händen. Jucken auf den Gelenken der Fingerrücken. Ulzera an den Fingergelenken. Ekzem von Fingern und Zehen mit Verlust der Nägel. Panaritium. Fersenschmerz. Stiche in der Fußsohle. Entzündung der Fußballen.

 

 

Haut:

Unheilsamkeit der Haut; kleine Verletzungen eitern. Erysipelartige Entzündung mit Schwellung, Spannung, Fieber; im Gesicht. Psoriasis. Frostbeulen > im Freien. Herpes labialis; zoster. Berufsbedingte Ekzeme an Fingern und Händen.

 

Fieber:

Schaudern, Schüttelfrost, Kälte mit Zittern, Schwere und Schwäche. Hitze mit Schaudern und Kälte beim geringsten Abdecken, z.B. wenn die Hände unter der Decke hervorgestreckt werden. Hitzewallungen morgens und abends.

 

Unverträglichkeiten, Abneigungen, Verlangen

Verlangen: Milch, Saures.

Abneigung: Muttermilch, die gewohnte Zigarre.

Unverträglich: Essig, Saures, Wein und Alkohol, Obst, Äpfel, Birnen.

 

Schlaf

Pavor nocturnus mit Schreien. Erwachen wie durch einen Schreck. Schlaflos durch Hitze im Körper, v.a. im Kopf; schlaflos während Hitzestadium im Fieber. Schreckliche, erotische und wollüstige Träume.

 

Allgemeines

Überreizte Nerven (Nat-carb, Nat-mur). Blässe; weiße Farbe gewöhnlich roter Teile. Stechende Schmerzen (Bry). Spinnwebgefühl (Gesicht, Hände). Viel Hitze an Beschwerdestellen: Heißer Mund bei Aphten, heißer Kopf bei Kopfschmerz, usw.

 

Modalitäten

AMEL: Im Freien; nach Stuhlgang; nach Nasenbluten; am Meer; durch Rückwärtsdehnen, nach 23.00 Uhr.

AGG: während und nach Essen, Abwärtsbewegung, plötzliche Geräusche, warmes Wetter, nach Menses, 10.00 Uhr.

 

Arzneibeziehungen/DD zu ähnlichen Arzneien

Furcht vor Abwärtsbewegungen: Borx, Sanic, Gels.

 

Calcium carbonicum: Leicht blutende Aphten bei Säuglingen; stinkende Diarrhoe bei Kindern; aber: weniger gereiztes Nervensystem, keine Furcht vor Abwärtsbewegung und plötzlichen Geräuschen, reichliches Schwitzen…

 

Sulfuricum acidum: Aphten und leicht blutendes Zahnfleisch, Zahnfleischabszesse; aber: allgemeine Blutungsneigung von schwarzem Blut, Zittern und Eile, mehr Magensymptome (Sodbrennen, saures Aufstoßen usw).

 

Bryonia: Stechende Schmerzen; pleuritische Schmerzen < auf der rechten Seite, beim Einatmen, Husten usw.; Menses mit Magenschmerzen; sehr fettige Haare; aber: kein Bezug zu Aphten

 

Literaturquellen

Böricke, Charette, Mezger, Voisin, Stauffer, Kent, Clarke, Morrison, Seideneder, Leeser, Lippe, Lewin, Blackwood

 

Barium carbonicum

c: Ondrej Mangl/wikipedia

Bariumcarbonat, Schwererde

 

Pharmakologisches

Barium scheint zum Aufbau des menschlichen Körpers nach bisherigen Feststellungen  in messbaren Mengen nicht erforderlich zu sein, deshalb wird es eher als Fremdstoff, ja sogar giftig empfunden. Wegen der großen Reaktionsfähigkeit des Bariums ist es schwierig, reines Barium herzustellen Barium reiche Böden sind oft unfruchtbar, Pflanzen, die Barium aufnehmen sind giftig. Barium Karbonat kommt in der Natur in faserig kompakten, weiß-gelblichen Massen oder in farblosen Kristallen vor.

 

Toxikologie

Gefährlich sind die in Wasser oder in verdünnten Säuren ( Magensäure ) löslichen Barium Verbindungen wie Barium Chlorid und Barium Karbonat. Die tödliche Vergiftungsdosis liegt zwischen 2 und 4 Gramm.

Anfangsstadium:

Krankheitserscheinungen des Magen – Darm – Kanals; dann wirkt es als Gift für die Muskelzellen der Skelett- und Herzmuskulatur und verursacht schlaffe Paresen und eine ausgesprochene Bradykardie, zwischen 40 bis 50 Pulsschlägen in der Minute.

Das zweite Stadium:

das Lähmungsstadium, beginnt 2 – 3 Stunden nach der Vergiftung und hält je nach Schweregrad 24 – 30 Stunden an. Es tritt eine schlaffe Lähmung vor allem der oberen Extremitäten und der Halsmuskulatur in Erscheinung, wobei die Sehnenreflexe abgeschwächt bis aufgehoben sein können. Durchfälle und Bradykardie können in diesem zweiten Stadium anhalten, wobei nicht selten Vorhofflimmern beobachtet werden kann. Die leichteren Vergiftungsfälle heilen nach 24 – 36 Stunden ab. Bei einzelnen schweren Fällen kann es zu Auftreten eines

dritten Stadiums:

mit völliger Paralyse der Extremitäten Muskulatur kommen. In der Literatur wird nur ein tödlich verlaufender Fall durch Herzlähmung beschrieben, alle anderen Fälle heilten aus. ( Leeser´s Lehrbuch der Homöopathie : Mineralische Arzneistoffe )

 

Organaffinität/Seitenbeziehungen

Bar-c. beeinflusst die allgemeine Entwicklung des Menschen, es scheint den harmonischen Entwicklungsgang aufzuhalten. Es wirkt auf die Drüsen, speziell das Lymphsystem und die Tonsillen, auf das Gewebe, besonders das der Arterienwände, es wirkt auf das ganze Gefäßsystem und den Magen-Darm-Kanal.

Oben rechts und unten links.

 

Miasmatische Zuordnung

Psorisch, Sykotisch

Zählt lt. Bönninghausen zur 5. Klasse  derjenigen Mittel, die eine lange Wirkungsdauer haben. Braucht mit am längsten, bis es Wirkung zeigt.

 

Causae

Entwicklungsstörung nach akuten Krankheiten; unterdrückter Fußschweiß; Impfungen.

 

Leitsymptome

  • Zurückgebliebene geistige oder körperliche Entwicklung
  • Abneigung gegen neue Bekanntschaften, große Furcht vor Fremden
  • Kindisches Verhalten, Langsam, Unbeholfen
  • Große Schwierigkeiten Entscheidungen zu treffen, sehr beeinflussbar
  • Mangel an Reife oder Atrophie von Körperteilen oder Organen, „zwergenhaft“
  • Schwellung aller Lymphdrüsen und Katarrh der Schleimhäute
  • Chronische Entzündung der Tonsillen mit starker Schwellung
  • Aufgetriebener, vergrößerter Bauch, vor allem bei Kindern
  • Schwache und langsame Verdauung, Schwäche nach dem Essen
  • Abneigung Obst und Süßigkeiten
  • Neigen zu Lipomen und Atheromen, besonders im Nackenbereich
  • Sehr frostig und empfindlich gegen Kälte, große Erkältungsneigung

 

Gemütssymptome

Verzögerte geistige Entwicklung; Senile Demenz und Verwirrung; Langsames Begriffsvermögen; Gedächtnisverlust; Große Schüchternheit, schnell verlegen;  außerordentliche Scheu bei Kindern, verstecken sich hinter der Mutter;  Unentschlossenheit, sehr beeinflussbar;  Kindisches Benehmen; Verlust des Selbstvertrauens; Aufgebracht und zornig über Kleinigkeiten; Langsam, unbeholfen und zurückgeblieben; Abneigung gegen Fremde, Furcht vor allem Fremden; sehr argwöhnisch, dass Leute über sie reden; bildet sich ein ausgelacht zu werden; großes Heimweh; Patient fühlt sich nur zu Hause sicher und geborgen; kann oft nicht alleine aus dem Haus gehen;  Traurigkeit wegen Kleinigkeiten; Nervöses Kauen an den Fingernägeln; Geschwätzigkeit vor der Menses;

 

Körperliche Beschwerden

Kopf:

Sehr empfindlich gegen kalte Luft; Neigung zur Erkältung nach dem Haare waschen; schwerer Druck über den Augen; stechender Schmerz beim Stehen in der Sonne; Schulkopfschmerz; drückende Kopfschmerzen, Schwindel, alles dreht sich; Gefühl, als ob das Gehirn locker wäre und bei Bewegung hin und her fiele; Atherome auf der Kopfhaut, trockene Hautausschläge oder feuchte Krusten auf der Kopfhaut; vorzeitiger Haarausfall, vorzeitige Kahlheit schon bei ganz jungen Männern, geschwollene Lymphknoten am Hinterkopf.

Augen:

Geschwollene Augen am Morgen; Exophthalmus; Verkleben der Augenlider; Gerstenkorn im inneren linken Augenwinkel; Jucken in den Augen; Photophobie; Augenlider verdickt und granuliert; Pupillen weiten und verengen sich schnell; Katarakt; Hornhauttrübung.

Ohren:

Schwerhörigkeit, knackende und rauschende Ohrgeräusche; Lymphknoten um die Ohren schmerzhaft geschwollen; Hautausschläge auf und hinter den Ohren;

Nase:

Schnupfen mit Schwellung von Oberlippe und Nase; Schnupfen, schlechter morgens; Gefühl von Rauch in der Nase; Absonderung von dickem, gelben Schleim; Absonderung mit unangenehmen Geruch;  häufiges Nasenbluten, v.a. vor der Menses; schmerzhaftes Trockenheit der Nase; Schorfe an den Nasenflügeln.

Gesicht:

Stupider Gesichtsausdruck; Gefühl, als ob Eiweiß im Gesicht getrocknet wäre; dunkelrotes Gesicht mit purpurnen Lippen und starker Blutwallung; Trockene und rissige Lippen; blasses, gedunsenes Gesicht; Barthaare fallen aus; Unterkieferdrüsen stark geschwollen, verhärtet.

Mund:

Mund wie taub; saurer, bitterer Geschmack; der ganze Mund voller Bläschen, besonders die Innenseite der Wangen; brennende Risse in der Zunge; Zungenlähmung; während des  Schlafens starker Speichelfluss, starker Mundgeruch; plötzliche Ansammlung von Wasser im Mund. Gaumen und Mandeln so stark geschwollen, dass der Mund nicht geöffnet werden kann; Mund steht häufig offen; Zahnfleisch blutend und zurückgezogen; rascher Verfall der Zähne; unwillkürliches Zähneklappern; Zahnfistel, Abszesse an den Zahnwurzeln.

Hals:

Tonsillitis bei jeder leichten Erkältung; chronische Entzündung der Tonsillen, mit so riesiger Schwellung, dass die Mandeln den Hals beinahe vollständig verschließen; harte Schwellung der Lymphknoten; Angina mit stechenden Schmerzen, < Leerschlucken; Kloßgefühl im Rachen; Ösophagus Spasmen beim Schlucken, dadurch Erstickungsgefühl; ständiges Gefühl im Kehlkopf, als ob Rauch oder Pech, Schwefeldampf oder Staub eingeatmet würde. Lipome im Halsbereich; chronischer Torticollis.

Verdauungsorgane:

Schwache und langsame Verdauung; Schwäche nach dem Essen; Magenschwäche bei alten Menschen mit Verdacht auf Bösartigkeit; aufgetriebener Bauch bei Abmagerung; Leeregefühl im Magen, Gefühl, als ob der Magen herunterhinge; Abdomen hart und gespannt; Neigung zu Koliken; Verstopfung mit harten, knotigen Stühlen; Diarrhoe mit Schmerz in der Lumbalregion, mit blutigem Schleim;  Hämorrhoiden treten hervor beim Wasserlassen. Kribbeln im Rektum; Anus wund und feucht;

Urogenitaltrakt:

Häufiges Wasserlassen; Enuresis;  vergrößerte Prostata, schlaffe Genitalien; verhärteter Hoden, Atrophie oder geringe Größe der Genitalien, Hoden, Ovarien, des Uterus; Hodenhochstand;  verminderter Geschlechtstrieb oder Abneigung gegen Geschlechtsverkehr; Feuchtigkeit und Wundheit zwischen Skrotum und Oberschenkel, Amenorrhoe, spärliche Menses, vor der Menses Schmerzen im Magen und Lumbalregion; Leukorrhoe unmittelbar vor den Menses; Zahnschmerzen während den Menses.

Atmungsorgane / Brust:

Trockener, erstickender Husten besonders bei alten Menschen, viel Schleim, aber mangelnde Kraft zum Abhusten; schlechter bei jedem Wetterwechsel; Asthma bei alten Leuten; Arteriosklerose mit Hypertonie; Aneurysmen der großen Arterien; Herzsymptome nach unterdrücktem Fußschweiß oder Masturbation; starkes Herzklopfen in Linkslage; Tumor in der Achselhöhle; Akne auf der Brust.

Rücken / Extremitäten:

Rückenschmerzen, schlimmer im Sitzen als bei Bewegung; Prellschmerz zwischen den Schulterblättern; Schwäche der Wirbelsäule; Ängstliches Gefühl mit Unruhe und Unbehaglichkeit in der Lendengegend; Armgeschwulst mit schmerzhaften, geschwollenen Achsellymphknoten; Haut der Hände so trocken wie Pergament; kalte, feuchte Füße, übel riechender Fußschweiß, wundmachend zwischen den Zehen.

Haut:

Wundheit und Nässen an einzelnen Stellen, schlechte Wundheilung, Akne, Lipome, Atherome, Warzen, Panaritium. Schweiß auf der linken Seite; Angstschweiß.

 

Unverträglichkeiten, Abneigungen, Verlangen

Brot macht Magendrücken und Übelkeit; warmes Essen verursacht Husten.

Verlangen nach kaltem Essen;

Abneigung gegen Obst, vor allem Pflaumen, Süßigkeiten.

 

Schlaf

Schläfrig und kann nicht schlafen; Schläfrigkeit bei der geringsten Anstrengung; redet im Schlaf, erwacht häufig; ängstliche Träume.

 

Allgemeines

Zwergwuchs, Unreife im Verhältnis zum bestehenden Alter; Alte Menschen, seniler Zustand mit kindischem Benehmen; Morbus Alzheimer; Fettleibigkeit bei Kindern und Alten; Marasmus bei Kindern mit vergrößerten Drüsen; Geistige, Körperliche und Nervliche Schwäche; Große Angegriffenheit und Empfindlichkeit aller Sinne;

 

Modalitäten / Allgemein und Lokal

AMEL: durch Gehen im Freien ( die Kopfschmerzen ), durch kalte Speisen, warmes Einhüllen, warmes Wetter, beim Alleinsein.

AGG: beim Denken an Symptome; Gesellschaft, geistige Anstrengung, Gemütsbewegungen, Heben der Arme, liegen auf der schmerzhaften Seite, linke Seite, kalte Luft, feuchte Kälte, Wetterwechsel, Waschen, Gerüche, warme Speisen und nach dem Essen.

 

Arzneibeziehungen / DD zu ähnlichen Mitteln

Calcarea carbonica: Störungen des Metabolismus; Erkältungsneigung; geistige Langsamkeit; Angst um die Gesundheit oder um die Zukunft; übel riechender Fußschweiß; Drüsenschwellungen.

Pulsatilla: Unentschlossen und leicht beeinflussbar; rezidivierende Infektionen bei Kindern.

Lycopodium: Aufgetriebenes Abdomen, Verdauungsschwäche, Impotenz.

Barium jod.: Hat eine noch stärkere Induration der Mandeln; das Kind ist nervöser, weniger frostig und hat mehr Appetit.

Medorrhinum: Das Kind ist zurückgeblieben und hat vergrößerte Drüsen, der Körper hat jedoch oft einen schlechten Geruch.

Komplementär: Dulc., Sil., Psor., Unverträglich: Calc.carb.

Folgt gut nach: Scilla, Ars., vor und nach Sulph.

gut folgend: Ant-t., Chin., Con., Lyc., Merc., Nit-ac., Phos., Puls., Rhus-t., Sep., Sil., Sulph.

 

Literaturquellen

Boericke, Seideneder, Clarke, Mezger, Voisin, Lathoud, Morrison, Murphy, Kent, Leeser, Bönninghausen, Lewin.

 

Barium Aceticum – Bariumazetat :

Klinisch : Paralyse, Rheumatischer Schmerz, Vergesslichkeit.

Hauptsymptome : Lähmung der Extremitäten; Haut mit viel Schweiß bedeckt; Dumpfe, tiefe Herzgeräusche; Sehr unangenehmes Ameisenlaufen und feine Stiche unter der Kopfhaut und im Gesicht; Gefühl wie von einer Kugel in der Leber; Übelkeit gefolgt von plötzlichem und sehr reichlichem Erbrechen von Galle; Heftige Anfälle von reichlichem Erbrechen; Erbrechen fast regelmäßig jede Stunde, 24 Stunden lang; Unwillkürliche Stuhlentleerung, halbflüssiger Stuhl, gefolgt von Obstipation; Kalte Zunge, etwas schwarz.

 

Barium Iodatum – Bariumjodid :

Klinisch : Brustkrebs, verhärtete Drüsen, Leukozytose, Ophthalmie, Peritonsillarabszeß, Tumore.

Hauptsymptome : Brustkrebs nach Trauma; gesteigerte Leukozytose; Skrofulöse Ophthalmie mit Schwellung der zervikalen Lymphknoten und kümmerliches Wachstum; Tumore und Krebs infolge von Prellungen, Schnittverletzungen, Punktionswunden.

 

Barium Muriaticum – Bariumchlorid:

Klinisch : Aneurysma; Arteriosklerose; Bronchialbeschwerden; Drüsenschwellungen; Fisteln, Gonorrhoe; postgonorrhoische Harnröhrenabsonderung; Erkrankungen der Hoden; Hypertonie, Idiotie; Infertilität; Konvulsionen, Kopfschmerz; Leukorrhoe; Manie; Multiple Sklerose; Verhärtung des Pankreas; Pankreatitis; Paralyse; Taubheit; Tinnitus, Tonsillitis; Tumore;

Hauptsymptome : Geistige Benommenheit; Sexuelle Manie jeglicher Form, wenn das Sexualverlangen erhöht ist;  Verhärtung des Pankreas; Abdominales Aneurysma; Blenorrhoe der Augen, Nase und der Ohren; sehr lichtscheu, das Kind liegt die ganze Zeit über auf dem Gesicht; Vergrößerte und infizierte Tonsillen; Varizen im Hals; Asthma bei alten Leuten, Beschwerden der Bronchien bei älteren Leuten, erleichtert die Expektoration; Flauheitsgefühl im Oberbauch; starke Zunahme von Harnsäure; häufiges, unwillkürliches und schmerzhaftes Wasserlassen; Bubonen nach Gonorrhoe; Hodenschwellung; Verhärtung der Eierstöcke; Tumor oder Atrophie der Ovarien; Periodische Anfälle von Konvulsionen mit übermäßiger Erregung der Extremitäten; Starker Speichelfluss und Mundgeruch wie nach Quecksilberbehandlung.

 

Barium Sulphuricum – Bariumsulphat:

Klinisch : Abmagerung, Arteriosklerose, Demenz, Drüsenschwellung, Hämorrhoiden, Kopfschmerzen, Krebs, Leukorrhoe, Schwäche, Tonsillitis, Varizen, Wachstumsstörungen;

Hauptsymptome : Demenz; Idiotie; Verzögerte Entwicklung; Sehr ängstlich, besonders im Fieber; Immer in Eile; Ausgeprägte Reizbarkeit; Drücken im Magen nach dem Essen; Dröhnen in den Ohren,; Äußerliche Hämorrhoiden; ständige Feuchtigkeit am Anus; Schlaf sehr unruhig; Erträgt keinen Hunger, muss sofort  etwas essen; Verlangen nach Salz, Schokolade, Süßem, Saurem, Pickels;

 

Allium Cepa

Rote Zwiebel

Pharmakologisches / Arzneilich genutzte Teile / Vorkommen

Zur Herstellung der Essenz wird die ganze, frische, rote Zwiebel verwendet.

Die Zwiebel wurde schon immer eingesetzt als Diuretikum bei Harnverhalt (Zwiebelscheiben auf Blase und Damm), bei Stumpfneuralgien, bei Gärungen der Verdauungsorgane, bei Eingeweidewürmern und Bronchialkatarrhen, bei Ohrenschmerz und –entzündung. Es gibt eine äußerliche Anwendung als Salbe bei Altersgangrän sowie als Riechmittel bei hysterischer Ohnmacht und gegen Nasenbluten. Rohe Zwiebeln vor dem Einschlafen gegessen fördern den Schlaf bei Schlaflosigkeit.

 

Toxikologie

Das Einatmen der Zwiebel ruft eine spastische und sekretorische Reizung der Nasen- und Augenschleimhäute hervor mit Brennen, Schnupfen und Tränenfluss. Außerdem wirkt die Zwiebel stark aufblähend. Das Auftreten von inkarzerierten Hernien nach übermäßigem Genuss gekochter Zwiebeln wurde beobachtet.

 

Organaffinität/Seitenbeziehungen

Schleimhäute von Nase, Augen, Kehlkopf und Darm; Ohren; Nerven.

Linke Seite (Auge, Gesichtslähmung, Nasenkatarrh, Daumeneiterung); von links nach rechts.

 

Miasmatische Zuordnung/en

Akut/subakut. Kein sehr tief wirkendes Mittel.

 

Causae

Amputation, Operation, Trauma, Erkältung, Kälte- und Nässeeinwirkung, feucht-kaltem Wind, Durchnässung der Füße, Chininabusus (Obstipation), Genuss wasserreicher Nahrungsmittel (Blähungskoliken, Durchfälle), Genuss von verdorbenem Fisch.

Heuschnupfen im August. Epidemischer Krampfhusten im Herbst. Erkältungen von Sängern.

 

Leitsymptome

Allgemeine Verschlimmerung in Wärme, warmen Räumen und am späten Nachmittag oder Abend

Allgemeine Besserung durch Kälte und im Freien

Schnupfen mit scharfem Sekret, das Nase und Oberlippe wundmachen kann und die kleinen Härchen der Oberlippe wegätzt; dabei Konjunktivitis mit viel Brennen, aber reichlichem, mildem Tränenfluss (Gegenteil: Euphrasia)

Schnupfen oder Heuschnupfen mit dünner, wässriger Absonderung wie aus dem Wasserhahn; der Patient stopft sich Tücher in die Nase, um den Fluss zu stoppen

Katarrhalische Kopfschmerzen bei Fließschnupfen, besonders in der Stirn; < in warmen Räumen, abends > im Freien

Kopfschmerzen < beim Schließen der Augen, beim Blinzeln, > im Freien, > während Menses (Lach, Zinc)

Kitzelhusten mit so heftigem Schmerz im Kehlkopf, als ob er zerreißen würde; Kinder halten den Kehlkopf beim Husten. Heiserkeit

Fadenförmige Schmerzen

Amputationsneuralgie; Phantomschmerzen; sehr heftig und erschöpfend (Am-m, Hyper, Asaf, Staph, Symph)

Beschwerden häufig begleitet von stinkendem Flatus und Polyurie

Lymphangitis bei Verletzung, Panaritium oder Bienenstich mit rotem Strich die Extremität nach oben laufend, v.a. an den Armen

Kindermittel: heftige Blähungskolik bei Kindern, v.a. um den Nabel herum; muss sich zusammenkrümmen (Coloc); wunder, blutender, rissiger, schmerzender After bei Kindern

 

Gemütssymptome

Schläfrigkeit mit Gleichgültigkeit; kümmert sich um nichts, achtet nicht darauf, was um ihn herum geschieht. Geistige Stumpfheit. Verwirrung der Sinne und Gemütsverstimmung. Ängstlich, ärgerlich, melancholisch. Furcht, dass die Schmerzen unerträglich werden. Närrische Grimassen, albernes Verhalten.

 

Körperliche Beschwerden

 

Kopf und Schwindel

Katarrhalischer Kopfschmerz < abends, im warmen Zimmer, < Blinzeln, Schließen der Augen > im Freien; v.a. in der Stirn, breitet sich zu Schläfen oder zu Augen und Gesicht aus; kongestiv mit Lichtscheu bei Grippe. Kopfschmerzen hören auf während Menses (Lach, Zinc) und kehren danach zurück. Benommenheit.

 

Augen

Konjunktivitis; rote Augen, viel Brennen wie von Rauch und schmerzhafte Tränen. Konjunktivitis mit übermäßigem Tränenfluss. Lichtscheu. Reichliche, milde Tränen > im Freien; mit wundmachendem Schnupfen.

 

Ohren

Heftige Ohrenschmerzen, auch eitrige Otitis media bei Kindern; stechend, reißend. Ohrenschmerz einschießend in die Eustachische Röhre. Ohrenschmerz mit bellendem Husten, Schnupfen und Kehlkopfentzündung.

 

Nase

Schnupfen, beginnt mit viel Niesen < beim Eintreten in ein warmes Zimmer, abends, durch Blumen, Rosen, durch Feuchtigkeit, v.a. Durchnässung der Füße. Schnupfen mit Benommenheit, Stumpfheit, Denkschwierigkeiten und großer Schläfrigkeit; mit Kopfschmerz, Husten und Heiserkeit. Reichliche, wässrige, äußerst scharfe Absonderung; Röte und Hautreizung auf der Oberlippe; frisst geradezu die Härchen auf der Oberlippe weg. Heuschnupfen im August. Nasenpolypen (vor Calcium und Silicea). Klumpen- oder Fremdkörpergefühl an der Nasenwurzel.

 

Gesicht

Fadenförmige Schmerzen im Gesicht; in Stirn- und Augenhöhle, in Unterkiefer; bei Schnupfen. Linksseitige Gesichtslähmung mit Polyurie.

 

Verdauungstrakt

Schlechter Geruch aus Mund oder Hals. Schmerzen vom Hals zur Eustachischen Röhre.

Heißhunger. Durst. Schmerzen im Pylorusgebiet. Saures Aufstoßen, Übelkeit, Erbrechen.

Auftreibung und rumpelnde, riechende Flatulenz. Schmerzen im linken Unterbauch, linke Leistengegend mit Polyurie; sich anbahnende oder inkarzerierte Hernie. Kolik bei Kindern; heftige, schneidende, zerreißende Schmerzen < beim Sitzen; muss sich krümmen; > Windabgang.

Übelriechende Blähungen. Durchfall mit stinkendem Flatus; besonders nach Salat und Gurken. Stiche, Jucken, Rhagaden mit Blutungen am After; Afterschmerzen bei Kindern. Glühende Hitze im Rektum.

 

Urogenitaltrakt

Polyurie bei Schnupfen. Urin rot, mit viel Drck und Brennen in der Harnröhre; schillerndes Häutchen auf der Oberfläche. Schwäche- oder Wärmegefühl, sowie Schmerzen, in Blase und Harnröhre.

Schmerzen der Blase und Prostata nach Koitus.

 

Atemorgane und Brust

Heftige, schnell entstehende Laryngitis mit Husten und Reißen im Kehlkopf, als reiße oder ziehe jemand mit einem Haken im Hals, als sei etwas zerrissen. Schmerzen zum Ohr ausstrahlend. Akute, katarrhalische Heiserkeit; reichlicher Schleimauswurf aus dem Kehlkopf. Zusammenschnürungsgefühl an der Epiglottis.

Husten; bellend, reißend, quälend, hart, heiser wie Krupphusten; Kitzelhusten durch Kitzeln im Kehlkopf oder Luftröhre; muss beim Husten den Kehlkopf halten, weil er denkt, dieser zerreißt. Husten ausgelöst durch Einatmen kalter Luft, < durch warmes Trinken. Atembeklemmung und Druck in der Mitte der Brust.

 

Rücken und Extremitäten

Heftiger Schmerz im Nacken. Wundes, müdes Gefühl in allen Gliedern, v.a. in den Armen. Entzündung der Lymphbahnen, v.a. an den Armen. Schmerzhafte Beschwerden an den Fingern um die Nägel herum; Panaritium mit Lymphangitis den Arm hinauf. Stumpfneuralgien; unerträgliche, erschöpfende Phantomschmerzen nach Amputation. Ulzera an den Fersen. Wundreiben der Füße durch die Schuhe, v.a. an den Fersen.

 

Haut

Altersgangrän. Wunden heilen nicht. Röte, Nesselsucht, Masern, Scharlach, wenn die typischen katarrhalischen Symptome vorhanden sind.

 

Fieber

Kälte abwechselnd mit fliegender Hitze. Gefühl von glühender Hitze in verschiedenen Körperteilen.

 

Unverträglichkeiten, Abneigungen, Verlangen

Verlangen: Rohe Zwiebeln, Gemüse.

Abneigung: Speisen allgemein.

Unverträglichkeit: verdorbener Fisch, verdorbenes Fleisch, Gurken, Salat, wasserreiche Nahrungsmittel, Pfirsichgeruch, Kaffee, warme Speisen.

 

Schlaf

Ständiges Gähnen mit Kopfschmerz und Benommenheit. Schlaflos ab 2.00 Uhr nachts bis zum Morgen. Schwerer, unruhiger Schlaf; Träume. Weit offener Mund im Schlaf.

 

Allgemeines

Besonders passend für phlegmatische Patienten. Erkältungen bei feuchtem, kaltem Wetter. Brennen in Nase, Mund, Rachen, Blase und Haut. Gefühl von glühender Hitze in verschiedenen Körperteilen. Lymphangitis. Schwach und müde, muss sich hinlegen.

 

Modalitäten

AMEL: Aufenthalt im Freien und im kalten Zimmer, kaltes Wasser, durch Bewegung.

AGG: Wärme, warmes Zimmer, Ruhe und Liegen, nachmittags und abends, v.a. beim Zubettgehen; kalte, feuchte durchdringende Winde.

 

Arzneibeziehungen/DD zu ähnlichen Arzneien

Kein sehr tiefwirkendes Mittel; muss gefolgt werden von einem tiefer wirkendem, z.B. von Calcium oder Silicea bei Nasenpolypen.

Bei Schnupfen mit Entzündung der Augen: Allium cepa, Euphrasia, Kalium jodatum.

 

Gelsemium: Katarrhalische Stirnkopfschmerzen; wässriger, wundmachender Schnupfen, auch v.a. linksseitig; Müdigkeit und Teilnahmslosigkeit; Völlegefühl an der Nasenwurzel. Besserung an frischer Luft. ABER: keine Verschlechterung abends und im warmen Zimmer; Kopfschmerzen kommen meist vom Hinterkopf und ziehen nach vorne; meistens Sehstörungen bei den Kopfschmerzen; viel mehr Zittern und < durch Denken an die Beschwerden

Euphrasia: deutlich stärker betroffen sind die Augen und das Augensekret ist scharf und macht die Wange wund, während der Schnupfen mild ist; hat im Gegensatz zu Allium cepa auch Eiter in den Augenwinkeln

Kalium jodatum: reichlicher, wässriger, scharfer Schnupfen in Verbindung mit Schmerzen in der Stirnhöhle; aber der Schnupfen wird bald schleimig-eitrig. Kali-jod hat nur eine allgemeine Verschlimmerung durch Zimmerwärme, der Schnupfen ist hingegen < Kälte, > Wärme

Aconitum napellus: Kruppöser Husten; das Kind greift sich bei jedem Hustenstoß an den Kehlkopf

 

 

Literaturquellen

Boericke, Hering, Kent, Mezger, Stauffer, Clarke, Seideneder, Lippe, Blackwood, Voisin, Morrison.

 

Anmerkungen

Bei unvorsichtigem Gebrauch von Allium cepa bei einfachen Nasenkatarrhen mit Unterdrückung der Beschwerden sind häufig folgende Mittel angezeigt:

1) Wenn starke Halsschmerzen mit ständigem Verlangen zu schlucken entstehen ist Mercurius corrosivus das Antidot

2) Wenn sich eine schwere Bronchitis oder Asthmaanfälle als Folge der Unterdrückung der Coryza entwickelt, reagieren diese oft gut auf Phosphorus

 

Abrotanum

c: André Karwath/pexels

Eberraute, Abrotanum artemisia, Zitronenkraut

Familie: Compositae

 

Pharmakologisches / Arzneilich genutzte Teile / Vorkommen

Tinktur der frischen Blätter und Stängel.

Anwendung: Alle Potenzen

Vorkommen: Südeuropa

 

Inhaltsstoffe

Die Eberraute enthält ätherisches Öl, Abrotanin sowie Bitterstoffe. Je nach chemischer Rasse und Standort ist der Hauptbestandteil entweder 1,8-Cineol (bis zu 60 %) oder Thujon (bis zu 70 %). Weitere Inhaltsstoffe sind Fenchene, Sabinen, Borneol, p-Cumen, α- und β-Caryophyllene. Eberrautenöl enthält die heterocyclischen Sesquiterpene Davanol, Davanon und Hydroxydavanon. Nichtflüchtige Inhaltsstoffe sind das Alkaloid Abrotin, Cumarine (Isofraxidin, Umbelliferon), Flavonglycoside (Rutin) und freie Flavonolether (verschiedene Dimethylether des Quercetins). Den bitteren Geschmack verursachen Sesquiterpenlactone (Absinthin) und das Glycosid Rutin (Wikipedia).

 

Organaffinität/Seitenbeziehungen/Charakteristika

Magen-Darm-Trakt, Mangelernährung, Marasmus (Aethusa). Wechsel von Obstipation zu Diarrhoe. Typisch ist die Metastasierung der Beschwerden (Wechsel von Gemütsbeschwerden und körperlichen Symptomen, d.h. auch Unterdrückung durch äußere Eingriffe oder wechselde Zustände, Beispiel: rheumatische Beschwerden nach Unterdrückung einer Diarrhoe).

 

Miasmatische Zuordnung

Tuberkulinisch/gichtig, passend für Störungen bei Neugeborenen, Kinder mit Abmagerung, v.a. der Beine, Verdauungsstörungen bei alten Leuten.

 

Klinische Indikationen

Unterdrückungssyndrom, Rheuma nach u. Durchfall. Sichtbare Stirnvenen. Angiome des Gesichts; F. v. schlechte Ernährung, Unterernährung bei alten Leuten, Armut, Obdachlose. Gichtunterdrückung, nachfolgend Herzkrankheit. Exsudative Pleuritis; nach Punktion von Hydrothorax, oder Abszess der Lunge, seither ständiger Druckschmerz im Thorax. Große Schwäche nach Grippe, Morbus Boeck, Colitis ulcerosa, M. Crohn, Dekubitus, Akne rosacea, Hämangiom. Reizdarmsyndrom.

 

Causae

 

  • Folgen von Unterdrückung
  • Folgen von schlechter Ernährung oder Unterernährung bei alten Leuten
  • Folgen von Armut, Obdachlosigkeit
  • Folgen von Grippe (große Schwäche)

 

Leitsymptome

 

  • Auftreibung des Bauches
  • Gefühl im Magen, als ob er in Wasser schwämme
  • Verdauungsbeschwerden mit Erbrechen von großen Mengen übelriechender Flüssigkeit
  • Schwäche, kann den Kopf nicht halten
  • Schmerz in den Schultern, Armen, Handgelenken und Enkeln – Gelenke steif und lahm
  • Starke Abmagerung der Beine

 

 

Gemütssymptome

Geistige Schwäche und Trägheit, leicht erschöpft durch Gespräche oder geistige Anstrengungen, kann nicht denken, als ob sämtliche Kraft von Körper und Geist verschwunden wäre; meint, das Gehirn würde erweichen; Faulheit; Abneigung gegen Leibesübungen; trübsinnig, verzweifelt. Verdrießlich und reizbar, ärgerlich, ängstlich bis hin zu gewalttätig.

 

Körperliche Beschwerden

Kopf

Kann den Kopf wegen Schwäche der Halsmuskeln nicht halten. Müdigkeitsgefühl des Gehirns nach Gesprächen oder geistiger Anstrengung; Blutgefäße an der Stirn erweitert; Kopfhaut wund schmerzend, besonders auf der linken Seite; juckend.

 

Augen:

Blaue Ringe um trübe, hohle Augen; insgesamt eingefallenes Aussehen.

 

Nase:

Nasenbluten, Trockenheit der Nase.

 

Gesicht:

Trockene, kalte schrumpelige Haut, wie alt, bei Marasmus; Angiom im Gesicht, Akne, Mitesser, mit Abmagerung; Blässe; Augen sehen eingefallen aus.

 

Hals:

Kann den Kopf nicht halten wegen Schwäche der Halsmuskulatur.

 

Verdauungstrakt:

Schwaches, flaues Gefühl im Darm. Harte Klumpen werden in verschiedenen Teilen des Abdomens verspürt; aufgebläht und erweitert; tuberkulöse Peritonitiws; Blut und Feuchtigkeit sickert aus dem Nabel des Neugeborenen.

 

Atemorgane und Brust:

Schmerz quer über die Brust, stechend und heftig in der Herzgegend, Rheuma, Pleuritis, wenn auf der erkrankten Seite eine drückende Empfindung zurückbleibt; die das freie Atmen behindert.

 

Rücken und Extremitäten:

Lahm und wund schmerzend überall; kann die Glieder nicht bewegen aufgrund von Rheuma; Schmerz in Schultern, Armen, Handgelenken und Fußgelenken; steife und lahme Gelenke, Abmagerung der Beine; schmerzhafte Kontraktion der Glieder, Gicht in Handgelenken und Fußgelenken.

 

Haut:

Trockenheit, schrumpelig, schlaffe und lockere Haut, Furunkel, Haarausfall, die Haut wird purpurn nach unterdrückten Hautausschlägen, juckende Frostbeulen.

 

Schlaf

Unruhig mit schrecklichen Träumen.

 

Speisen

Nagender Hunger und Wimmern, Verlangen nach in Milch gekochtem Brot, großer Appetit, Heißhunger bei gleichzeitigem Abmagern; Abmagerung schreitet bei gutem Appetit voran, Marasmus, Appetitlosigkeit, Speisen gehen unverdaut durch ihn durch.

 

Temperatur

Hohes Fieber, bei Rheuma, hektisches Fieber mit Frösteln, sehr schwächend, mit Marasmus.

 

Literaturquellen

Wikipedia, Murphy, Boericke.

Methylenblau

c: wikipedia/Doyale

Eine homöopathische Studie
Pharmazeutisch – Bei Methylenblau handelt es sich um eine Diphenylamin-
Verbindung, die auch als Anilinfarbstoff eingestuft wird. Es ist Bestandteil vieler
Medikamente, ähnlich wie Formaldehyd. In der Homöopathie verwendet man alle
Potenzen.

Toxikologie – nach den 4g-Gaben traten Vergiftungssymptome auf, mit
Bewusstlosigkeit, röchelnder Atmung, schwachem Puls, der gesamte Körper wurde
dunkelblau. Künstliche Beatmung und Stimulanzien brachten den Patienten in den
nächsten vier Stunden über die Runden. Danach wurden kleinere Gaben verwendet.
Die Farbstoffe sind karzinogen – d.h. krebserregend. Sie können u.a. auch eine
Paranoia auslösen (Beobachtung bei Verwendung von Methylenblau als
Grippemittel).

Organaffinität – Die Nieren und der ganze Urogenitaltrakt sind ein besonderer
Angriffspunkt für Methylenblau, als es innerhalb von einer Stunde nach der
Einnahme im Urin erscheint und, bei normaler Permeabilität der Nieren, innerhalb
von 36 Stunden vollständig ausgeschieden ist. Eine Verzögerung hierbei ist ein
Hinweis dafür, dass Harnstoff nicht vollständig eliminiert wird und dass eine Neigung
zu Urämie besteht. Die Anilinprodukte wurden als Mittel für maligne Wucherungen
eingesetzt.

Klinisch – Albuminurie, Arthritis, Chorea, Eiterungen, Epilepsie, Epithelium,
Gonorrhoe, Koma, Krebs, Malaria, Migräne, Nephritis, Neuralgien, Neurasthenie,
Nierenbeschwerden, Pleuritis, Rheuma, Spasmen, Spinalreizung, Tremor, Typhus,
Zystitis.

Homöopathisch – Methylenblau besteht aus kleinen, indigofarbenen,
schuppenförmigen Kristallen mit bronzenem Farbton, wenn man es durchbricht, ist
es dunkelgrün. Es ist schwach löslich in Wasser und bildet eine tiefblaue Lösung. In
der alten Schule verwendete man Gaben von ungefähr 190 mg in Kapseln oder
Pillen für Gelenk- und Muskelrheuma sowie bei rheomatoider Arthritis.
Die deutlicheste homöopathische Erfahrung stammt von Halbert. Um die Affinität von
Methylenum zum Nervengewebe und den Nervenzellen zu nutzen, gab er es als
Trituration D3 mit Erfolg bei Neuralgien bei Neurasthenie, Tremor bei Neurasthenie,
Spasmen bei hysterischer Kontraktion, trophischen Störungen, den Folgen von
nervöser Erschöpfung und Spinalreizung. Halbert bestätigte seine Kräfte auch gegen
Malaria und empfahl es bei Typhus als intestinales Antiseptikum.
Methylenum ist angezeigt, sobald eine eitrige Infektion vorliegt und hat bei
Gonorrhoe und Zystitis einen „Rekord“ aufgestellt.

Gemüt – Neurasthenie, Bewusstlosigkeit.
Blase – Blasenreizung, Zystitis, grünlicher Urin, Gonorrhoe.
Extremitäten – Tremor, Spastische, hysterische Kontraktionen.
Haut – Blaufärbung, eitrige Entzündung, kanzeröse Ulzerationen an Haut und
Schleimhaut
Kopf – Hemikranie, Habitueller Kopfschmerz
Lunge – Röchelnde Atmung
Rücken – Rückenschmerzen mit Ischialgie
Temperatur – Typhus, Malaria, Fieber durch Eiterabsorption.

Klinische Indikationen des homöopathisch potenzierten Methylenblaus:
 Eitrige Zustände (z.B. Nephritis) nach unterdrückter Malaria.
 Nierenentzündung nach Scharlach (eines der besten Mittel, neben Calc-s und
Siegesbeckia)
 Eitrige Blasenentzündung
 Harnblasen-Karzinom (siehe auch Anilinum)
 Fieber durch Resorption von Eiter
 Morbus Alzheimer
 Impetigo (auch lokale Anwendung möglich)

Miasmmatische Zuordnung – kanzerinisch.
Ähnliche Arznei – Chinin-s.
Vergleichsmittel – Anilinum, Pyrogenium.
Aus der homöopathischen Literatur:
Grimmer schreibt: „Die Farbstoffe sind alle krebserregend. Injektionen von rohem
Methylenblau haben einen Fall von Krebs des Oberschenkelhalsknochens bei einem
fünfzigjährigen Mann geheilt. Soweit ich weiß, ist dieses Arzneimittel noch nicht
homöopathische aufbereitet angewandt worden“ (Anmerkung: inzwischen schon).
Weiter: „Krebsgeschwüre auf der Haut und den Schleimhäuten innerer Organe wie
Uterus, Lunge und Magen-Darm-Trakt wurden mit diesem Arzneimittel gelindert und
geheilt; die Hämorrhagien sind meist hellrot mit einigen Klümpchen, Husten mit
blutdurchsetztem Auswurf und erschwerter Atmung kann mit diesem Arzneimittel
geheilt werden“.

Quellen:
Murphy, Klinische Materia Medica
Ahmed N. Currim – Arthur Hill Grimmer, Das Lebenswerk eines der bedeutendsten
Homöopathen

Sticta pulmonaria

Lobaria pulmonaria

Lungenflechte, Lungenmoos

Familie Fungi

Die Pflanze ist eine stark gefährdete Blattflechte – Moos – mit olivbraunen Lappen. Sie gilt wegen ihrer hohen Empfindlichkeit auf Luftschadstoffe als Indikator für intakte Ökosysteme.

Sticta pulmonaria bevorzugt feuchte Wälder mit viel Niederschlag, wo sie auf den Rinden von Ahorn und Eiche, seltener auf Felsen, wuchert. Früher wuchs sie auf dem Flachland, aber in unserer Zeit gedeiht sie erst ab 900 Meter Höhe. Außer in Rheinland-Pfalz, da sind zwei Standorte bekannt sind, die nieder gelegen sind – die Luft ist da sehr rein.

In der Homöopathie ist Sticta pulmonaria vor allem indiziert bei:

Allgemeines

Erkältung, Husten

Trockene Bronchitis

Heuschnupfen

Asthma

Krampfhafte Stadien des Keuchhustens

Rheumathische Beschwerden

Causa: plötzlicher Temperaturwechsel

Husten nach Operation und nach Masern

Psychische Symptome:

Dumpfheit, Verwirrung

Nervosität, Redseligkeit

Tanzt und springt

Schwere Konzentration

Hat das Gefühl, in der Luft zu schweben

Gefühl, als ob man eine Erkältung bekäme

Körperliche Symptome

Kopfschmerzen, Völlegefühl, wenn noch keine Absonderung da ist

Als ob die Kopfhaut zu eng wäre

Migräne mit Übelkeit und Erbrechen bis zu Ohnmacht

> liegen

< Geräusche

Brennen und jucken von Augen, Nase und Augenlider

Brennender Tränenfluss

Trockenheit der Nase mit Krustenbildung

Nase verstopft, Völlegefühl in der Nasenwurzel

Bedürfnis die Nase zu schnäuzen ohne Erfolg

Viel Niesen

Geruchverlust

Chronische Sinusitis

Bohrt und zupft an der Nase

Trockener Reizhusten < abends bei Müdigkeit, nachts und beim einatmen

> aufsitzen

Husten lockerer am Morgen

Blutige, dunkle, scharfe Absonderung

Hals- und Rachenentzündung

Schluckbeschwerden, Hals trocken wie Leder

Zunge gelb

Pulsieren in Sternum verbreitet sich bis zur Bauch

Schmerz in der Luftröhre wie von einem Fremdkörper

Gelenkentzündung

Knieschleimbeutelentzündung mit schießenden Schmerzen

Gefühl, als ob man eine Erkältung bekäme: schwerer Druck in der Stirn

Modalitäten

< Müdigkeit, Abend, Nacht, liegen, Geräusche, Konzentration, nasses Wetter

 

Tabacum

Foto: c: 3268 Zauber/wikipedia

Tabacum

 

Dieses Mittel sollte man bei allen Beschwerden in Betracht ziehen, die durch Tabakmißbrauch hervorgerufen werden. Auch bei der Raucherentwöhnung kann dieses Mittel eine gute Stütze sein, um Entzugerscheinungen zu lindern.

 

Dieses homöopathische Mittel ist angezeigt bei Patienten, die an heftiger Übelkeit, Schwindel oder Durchblutungsstörrungen leiden.

 

Key-notes:

 

Übelkeit in Verbindung mit kaltem Schweiß, leichenhafter Blässe

Schwindel und Durchblutungsstörrungen mit Kälte und Kollaps

 

Körperliche Symtome:

Übelkeit, Seekrankheit, morgendliche Übekeit während der Schwangerschaft, kalter Schweiss, Blässe, Ohnmachtsneigung. Übelkeit macht handlungsunfähig

Schwindel mit starkem kalten Schweiss agg Bewegung, Augenöffnen, Aufstehen, aufwärts sehen. Steigert sich zu Bewusstlosigkeit, amel: frische Luft, Erbrechen

Kopf: Migräne mit starker elender Übelkeit schlechter durch Licht und Lärm, steigert sich mit Sonnenaufgang und lässt mit Sonnenuntergang nach, periodisch ein oder zwei Tage

Magen-Darm Trackt: schreckliches flaues Schwächegefühl im Magen, herabsinkendes Gefühl im Magen, Seekrankheit, ständige Übelkeit schlechter durch Tabakgeruch und besser durch frische Luft, Kältegefühl im magen und Übelkeit, Erbrechen bei geringster Bewegung, Koterbrechen, Schwangerschaftsübelkeit besser durch Bauch abdecken und schlechter morgens

Kreislauf: Durchblutungsstörrungen mit kalten Extremitäten und Kollaps, Frost mit kaltem Schweiss und eiskalter Haut

Gemütssymptome:

Während der körperlichen Symptome erscheinen die Patienten apathisch, emotional distanziert

fühlt sich extrem elend, niedergeschlagen, gleichgültig

plötzliche Angst nachts

Modalitäten:

Verschlechterung: Bewegung, warme Räume, auf einem Schiff oder fahren im Auto

Besserung: im Freien, frische Luft, Kälte, Abdomen abdecken, in der Dämmerung, weinen, Erbrechen

 

cannabis indica

Foto: flickr upload/wikipedia

 

Cannabis indica gehört zur Familie der Cannabaceae, die in den gemäßigten

Regionen Zentralasiens heimisch ist, aber heute beinahe weltweit vorkommt.

Die Pflanze wird bis 2 m hoch und hat dunkelgrüne, breit gefingerte Blätter. Sie

enthält verschiedenste Cannabinoide, isomerische Tetrahydrocannabiole (THC)

Cannabinol und Cannabidiol und ist die traditionelle Quelle für Marihuana

(Blätter und Blüten) und Haschisch (Harz).

Sie gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschen, in China wurde sie

bereits vor 8500 Jahren genutzt, neben der Verwendung als Rauschmittel auch

für medizinische Zwecke. In Indien wurde sie schon sehr früh für religiöse

Zwecke genutzt, als Hilfe zur Meditation und zur Überwindung von Hunger und

Durst. Im alten Griechenland wurde sie als Heilmittel für Ohrenschmerzen,

Ödeme und Entzündungen verwendet, afrikanische Stämme nutzen sie als

Antiseptikum und zur Schmerzlinderung, und in der ayurvedischen und

mohammedanischen Medizin wurde und wird sie als blutstillendes und

krampflösendes Mittel, als Analgetikum, Hypnotikum und Sedativum

eingesetzt. Bei uns durfte Cannabis von Ärzten seit März 2017 bei

schwerwiegenden Erkrankungen (z.B MS, chron. Schmerzen) mit einem

Betäubungsmittelrezept verordnet werden, seit 1.April 2024, dem Inkrafttreten

des neuen Cannabis-Gesetzes, geht es mit einem einfachen elektronischen

Rezept.

Aufgrund des weltweiten Cannabis-Konsums ist es als homöopathisches Mittel

oft hilfreich, nicht nur bei Konsumenten, sondern auch bei Kindern, deren

Eltern viel Haschisch oder Marihuana zu sich genommen haben. Cannabis

erzeugt einen Zustand von Exaltiertheit mit vielen Einbildungen, Wahnideen

und Halluzinationen, sowohl auditiv als auch visuell, es hat einen

besänftigenden Einfluss bei vielen nervösen Störungen.

Gemüt

– Sehr liebenswürdig oder verschlossen, argwöhnisch, misstraurisch und voller

Ängste

– übermäßige Geschwätzigkeit, maßloses Lachen, voller Spaß und Unfug, oder

extrem glücklich und zufrieden, nichts stört

– Angst und Panikattacken, auch bei Flashbacks nach Drogenkonsum

– Furcht, den Verstand zu verlieren, Furcht, die Kontrolle zu verlieren, Angst

vor der Dunkelheit, vor dem Tod, Angst sein homöopathisches Mittel zu anti-

dotieren

– geistig verwirrt, vernebelt, desorientiert, weither geholte

Gedankenverbindungen mit vielen Erklärungen und Theoretisieren, fixe Ideen, z.B. vergeht die Zeit zu langsam, Sekunden scheinen wie Jahre oder wenige Kilometererscheinen wie eine riesige Ausdehnung

– plötzlicher Gedächtnisverlust, vergisst, was er zu schreiben oder sagen

beabsichtigte, beginnt einen Satz, aber kann ihn nicht beenden. Die Gedanken

drängen aufeinander ein, kann seine Gedanken nicht auf ein Thema

konzentrieren, verliert den Faden beim Erzählen

– steht zwischen zwei Welten, Gefühl der Dualität, extrakorporale Erlebnisse,

Hellsichtigkeit, Wahrträume über die Zukunft, Mangel an Verbindung zu sich

selbst oder anderen

– Symptome setzen ein bei Reisen oder beim Umzug an einen neuen Ort

Kopf

– Empfindung, als ob sich der Scheitel öffnet und schließt, < Lärm, heftige

Kopfschmerzen, dumpf, schwer, klopfend, wie von einem Schlag, berstend, als

würde das Schädeldach angehoben, > Kaffee

– Einschnürung der Hinterkopfes, wie von einem Band

– unwillkürliches Schütteln des Kopfes

– Schwindel, als ob sie vom Boden abhebt, < Aufstehen

– Gefühl, als ob kalte Wassertropfen auf den Kopf fallen

Augen

– Empfindung der Vergrößerung, als würden sie aus den Augenhöhlen

hervortreten

Mund

– Zähneknirschen im Schlaf

– Trockenheit von Mund und Lippen, schaumiger und klebriger Speichel, Zunge

haftet am Gaumendach

Herz

– Herzklopfen, weckt aus dem Schlaf, durchbohrender Schmerz mit

Beklemmung, sehr langsamer Puls

Abdomen

-krampfhafte Schmerzen im Epigastrium, wund, Gefühl, als ob kaltes Wasser

durchs Abdomen läuft, pulsieren, Empfindung als seinen die Eingeweide

locker, Diarrhö, gelb und schmerzlos

Männl. Genitalien

– gesteigerter Sexualtrieb, Priapismus, heftige schmerzhafte Erektionen,

Rückenschmerzen nach Koitus,scharfes Stechen in der Harnröhr

– Prostatitis

Weibl.Genitalien

– starke sexuelle Erregung mit Unfruchtbarkeit

– reichliche Menstruation, Rückenschmerzen während der Menses,

krampfartige Schmerzen im Uterus

– drohender Abort

– Brennen beim Wasserlassen mit eitriger Absonderung

Harnwege

– brennender, fein stechender Schmerz in der Harnröhre, vor, während,

nach dem Wasserlassen

– chronische Harnwegsentzündung

– muss warten, bis der Urin zu fließen beginnt, der Urin tröpfelt heraus,

nachdem der Strom nachlässt

Rücken

-Schmerzen, < beim Lachen, hindert am Sprechen, gezwungen, gebeugt zu

gehen, aufgrund von Schmerzen quer über Schulter und Wirbelsäule

– Gefühl im Anus, als ob er auf einem Ball sitzt

Extremitäten

– Schmerzen in den Fußsohlen, als trete man auf Stacheln, Taubheitsgefühl

in den Fußsohlen, breitet sich aufwärts aus

– einzeln Gliedmaße fühlen sich leicht an, als würden sie schweben, was als

beängstigend erlebt wird

Schlaf

– Alpträume beim Einschlafen, prophetische Träume, erotische Träume

– schläfrig, aber kann nicht schlafen, chronische Schlaflosigkeit

– übermäßige Schläfrigkeit

Temperatur

– Mangel an Lebenswärme, frösteln, reichlicher klebriger Schweiß, steht in

Tropfen auf der Stirn

Speisen

– großer Durst auf kalte Getränke

– Verlangen nach Süßigkeiten

– Abneigung gegen Wasser

– schlimmer durch Alkohol, Kaffee, Tabak

– besser durch Limonade, Kaffee (bei Kopfschmerz und Schwindel)

Modalitäten

Besser: durch Umhergehen im Freien, frische Luft, kaltes Wasser, in der Ruhe,

durch Lockern der Kleidung

Schlechter: durch Kaffee, Likör, Tabak, Liegen auf der rechten Seite, morgens