Virusnosoden-Malandrinum, Vaccininum, Variolinum

Die Virusnosoden – Triade (Malandrinum – Vaccininum – Variolinum)

Die nachfolgend beschriebenen Virusnosoden dieser Gruppe gehören zur Familie der Poxviridae. Sie korrespondieren mit den Viruserkrankungen: Mauke, Kuhpocken und Pocken. Aufgrund ihrer Ähnlichkeit bilden Sie ein Dreigespann (Triade).

Auffallend ist ihre gemeinsame Hautsymptomatik: eitrige, pustulöse Hautausschläge und Akne. Bezüglich ihrer Kausalität ähneln sie auch dem Arzneimittel Thuja, d.h. man gibt sie bei den üblen Folgen einer (Pocken-)-Impfung. Diese Impffolgen nennt man in der Homöopathie auch Vakzinose. Folgerichtig ordnet man sie dem sykotischen Miasma zu.

Lassen Sie uns mit der Nosode der Pferdemauke beginnen (Malandrinum)

Malandrinum

Malandrinum ist die homöopathische Nosode einer Erkrankung bei Pferden, die man Mauke nennt.

Historisches dazu

Laut Jenner liegt der Ursprung der Kuhpocken in einer Infektion der Euter der Kühe durch Kontakt mit dem Gras, auf dem ein Pferd gelaufen ist, das mit „Pferdemauke“ infiziert ist. Diese Behauptung wird in gewissem Grad durch die Erfahrung von Homöopathen bestätigt, die in Malandrinum ein sehr wirkungsvolles Mittel zum Schutz gegen die Infektion mit Pocken und gegen Impffolgen gefunden haben. Der englische Homöopath John Henry Clarke (1853-1931) heilte mit dieser Nosode Fälle von ungesunder, trockener, rauer Haut, die jahrelang nach einer Impfung gegen Pocken, Masern und Impetigo zurückgeblieben war.

Malandrinum wurde auf der Grundlage von Schlussfolgerungen mit großem Erfolg bei üblen Folgen von Impfungen eingesetzt.

Auf der Geistes- und Gemütsebene zeigen sich bei Malandrinum:

Geistige Benommenheit, Schwindel, Trägheit der geistigen Fähigkeiten, Grauen vor jeglicher geistigen Anstrengung, Konzentrationsmangel. Alle diese Symptome werden von Malandrinum abgedeckt, bevorzugt, wenn sie nach einer Impfung (Pocken-, Windpocken-, Masern, MMRV-Impfung) aufgetreten sind.

Weitere bewährte Indikationen von Malandrinum sind:

  • Chronisch-trockene Haut nach Impfungen

  • Anfälligkeit für Impetigo, einer hoch infektiösen Eiterflechte bei Kindern oder Neugeborenen, meist auf der Basis von Staphylococcus aureus oder durch Mischinfektionen beruhend. Dieser Eitergrind zeigt sich meist im Gesicht, um den Mund, kann jedoch auch den Kopf bedecken und sich über den ganzen Rücken zum Gesäß erstrecken. Auch an den Streckseiten der Unterarme kann man Impetigo finden.

  • Trocken-schuppiges, juckendes Ekzem, Risse an Händen und Füßen bei jedem Wetter und durch Waschen (bevorzugt nach Impfung).

  • kleine düstere, rote Flecken an den Beinen, verschwinden nicht bei Druck.

  • Kniefehlstellung (X-Beine)

  • Masern mit obiger Begleitsymptomatik

  • Rückenschmerzen, wie zerschlagen

Eine weitere homöopathische Nosode mit Bezug zu den Pockenviren ist Vaccininum:

Vaccininum – die Impfstoff-Nosode

Vaccininum ist eine homöopathische Nosode, hergestellt aus dem allopathischen Kuhpockenimpfstoff. Aus diesem Grund zählt Vaccininum zu den tautopathischen Arzneien1. Die Nosode hat wie ihre Geschwister einen starken Bezug zum sykotischen Miasma und weist verständlicherweise starke Gemeinsamkeiten zu Variolinum auf. Man konnte beobachten, dass Variolinum jedoch weitaus aggressivere Symptome aufweist als Vaccininum.

Im Arzneimittelbild von Vaccininum findet man eine Fülle von Hautsymptomen, wie Wucherungen und Muttermale (Naevi). In der heutigen Zeit findet die Nosode des Pockenimpfstoffes besonders Verwendung bei einer Akne, die stark ausgeprägte Pusteln bildet und tiefe Narben hinterlässt (ähnlich Malandrinum, Medorrhinum und Variolinum). Auch hier zeigen sich pustulöse Hautausschläge, oft gefüllt mit grüngelbem Eiter und stark jucken. Man findet sie bevorzugt an den Händen und auf der Stirn. Die Ohren verstopfen leicht und können ähnlich wie bei Medorrhinum ein Sekret absondern.

Vaccininum ist wie Variolinum eine bewährte Indikation bei den oft auftretenden Nervenschmerzen bei oder nach einer Gürtelrose (Herpes zoster-Infektion), wobei Variolinum in solchen Fällen erfahrungsgemäß eine bessere Wirkung zeigt.

Eine weitere Indikation für Vaccininum sind üble Stirnkopfschmerzen, mit dem Gefühl, als würde die Stirn von der Nasenwurzel bis zum Scheitel in zwei Teile gespalten. Die Betroffenen erwachen in der Nacht durch berstende Schmerzen in der Stirn und in den Augen. Bisweilen stechen die Schmerzen bis zu den Schläfen durch.

Dem homöopathischen Arzt Burnett zufolge, ist die Verschlimmerungszeit von Vaccininum der frühe Morgen. Die entsprechenden Symptome verschlimmern sich auch durch nasses Wetter und vor der Menstruation.

Kommen wir nun zur letzten und wichtigsten Nosode dieses Dreigespanns: der eigentlichen Pockennosode:

Variolinum – die Pockennosode

Begriffsdefinition

Das Wort „variola“ entstammt dem mittelalterlichen Latein und bedeutet „Pustel, Pocke oder Blase (Blatter). Aus diesem Grund erhielt die homöopathische Pocken-Nosode den Namen Variolinum. Sie entstammt dem Eiter einer Pockenpustel.

Historisches

Die Pocken sind bzw. waren eine Infektionskrankheit, die durch Viren der Gruppe Orthopoxvirus variolae hervorgerufen wurden. Diese Seuche existierte wohl bereits im Altertum. Ihr prominentestes Opfer war der ägyptische Pharao Ramses V, an dessen Mumie sich die charakteristischen krankhaften Veränderungen (Pockennarben) finden lassen.

Im Laufe der Geschichte machten die Pocken wohl eine Wandlung bezüglich ihrer Bedeutung durch. Aus historischen Aufzeichnungen geht hervor, dass die Pocken wohl früher eher das Erscheinungsbild einer Kinderkrankheit im heutigen Sinne hatten und zu bestimmten Zeiten harmloser als die Masern verliefen2.

Erst ca. 200 Jahre nach dem rätselhaften Verschwinden der Pest aus Europa wurde erstmalig von todbringenden Pockenepidemien berichtet. In früheren Zeiten lassen sich weitere Epidemien wegen der unklaren Symptombeschreibungen der historischen Schriftsteller nicht einwandfrei von anderen Seuchen abgrenzen. Die berühmteste klassische Beschreibung entstammt dem persischen Arzt Rhazes aus dem 10. Jahrhundert. Im 16 Jahrhundert ergab sich die Notwendigkeit, die Pocken von der Syphilis zu unterscheiden. Man nannte sie nun „kleine Pocken“ (engl. „small pox“). Ihren Höhepunkt erreichten die Pockenepidemien in Europa im 18. Jahrhundert , als der ansteckenden Seuche insgesamt etwa 60 Millionen Menschen zum Opfer fielen.

Die Pocken waren jedoch weniger ansteckend wie die Masern. Sie breiteten sich nur aus, wenn die Siedlungsdichte und der Anteil an noch nicht immunen Bewohnern, meistens Kinder, hoch waren. In städtischen Räumen waren sie beständig präsent, auf dem Lande nur phasenweise. Erst 1980 erklärte die WHO die Pocken weltweit für ausgerottet. Sie führte dies auf weltweit durchgeführte Impfkampanien zurück.

Geschichte der Pockennosode

Der englische homöopathische Arzt James Compton Burnett (1840-1901) nahm die Pockennosode Variolinum in den großen homöopathischen Arzneimittelfundus auf. Er behandelte mit ihr nicht nur manch üble Folgen von Impfungen, sondern auch zahlreiche Fälle von Gürtelrose. Er bezeichnete Variolinum als das Hauptmittel der Gürtelrose. Er schrieb hierzu: „Variolinum löscht im Allgemeinen die Krankheit und ebenso auch das Exanthem und den dazugehörigen Schmerz“.

Der Zeitgenosse und Weggefährte von Burnett, John Henry Clarke (1853.1931) hielt Variolinum für eines der Hauptmittel bei starken Rückenschmerzen, die auf nichts anzusprechen schienen. Er sprach von „unerträglichen Schmerzen in der Lenden- und Sakralregion. Er beschrieb diese Schmerzen in etwa wie „als ob die Wirbelsäule abbrechen würde“. Auch bei der Entstehung von Hodentumoren nach einer Verletzung, bzw. nach einem Schlag konnte Burnett die Wirksamkeit von Variolinum bestätigen.

Variolinum in der heutigen Zeit

Bei der derzeitigen Behandlung von Patienten mit Variolinum lässt sich sicherlich nicht mehr genau nachvollziehen, ob die Notwendigkeit ihres Einsatzes allein auf eine früher durchgemachte Pockenimpfung zurückzuführen ist. Möglicherweise haben auch viele Patienten Vorfahren, die die Pockenkrankheit überstanden haben. Namhafte miasmatisch arbeitende Homöopathen konnten und können jedoch die erfolgreiche Verwendung dieser Nosode durch zahlreich geheilte Fälle belegen.

Die Hauptindikationen von Variolinum lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Pustulöse Hautausschläge oder eine Akne, die tiefe Narben zurücklässt (vakzinotische Akne).

  • Entzündete Haarfollikel, die bisweilen erbsengroß werden

  • Chronisches Ekzem nach einer Impfung

  • Postherpetische Schmerzen bei oder nach Durchmachen einer Gürtelrose (Postzosterneuralgie).

  • Schwindel, Benommenheit und das Gefühl, als drehe sich alles im Kopf, oder ob der Kopf mit einem festen Band umwickelt sei.

Weitere klinische Indikationen sind:

  • Chronische Hauterkrankungen, häufig pustulös, der Juckreiz ist meist beißend und quälend

  • Bläschenförmige Hautausschläge mit Unruhezuständen

  • Nächtliche Unruhe, besonders bei Hautpatienten

  • Enzephalitis (Gehirnentzündung) nach Impfung

  • Depression nach Impfung mit paranoiden Vorstellungen

  • Keratitis (Hornhautentzündung) nach Impfung

  • Ptosis oder Augenmuskellähmung nach Impfung

  • Malariafieber mit starken Rückenschmerzen

  • Schwere Influenza mit hohem Fieber und schrecklichen LWS-Schmerzen

  • Windpocken mit sehr schwerem Befall, das Kind sieht wie ein Streuselkuchen aus, die Pusteln sind überall, sogar im Mund

  • Brustatrophie nach Narkose (Boger)

  • Generalisierte Muskelschmerzen, besonders in der paravertebralen Muskulatur der Lumbal- oder Sakralgegend, vor allem wenn eine allgemeine Schmerzhaftigkeit der Muskulatur besteht

  • Pustulöse Eruptionen, fieberhaft und schmerzhaft mit Schweißen oder allgemeiner Schmerzhaftigkeit der Muskulatur

  • Heftiger, unerträglicher Kopfschmerz, vor allem okzipital, oft in die paravertebralen Rückenpartien ausstrahlend (Voisin)

  • Folgen von Windpockenimpfung, wenn die entsprechende Impfnosode fehlt oder keine Wirkung zeigt

  • Alle Arten von Herpes oder schmerzhaften Aphten

  • Ruhelosigkeit, kleine Kinder können sich oft nicht auf eine Sache konzentrieren.

Beim Herpes zoster (Gürtelrose) und seinen Folgebeschwerden (Post-Zoster-Neuralgie) ist der begleitende Einsatz von Variolinum oft unverzichtbar. Bei Herpes zoster in der Vorgeschichte denke man auch an Carcinosinum oder X-Ray.

Variolinum wirkt sehr tief und sollte nicht zu häufig wiederholt werden. Am besten gibt man es in LM-Potenzen (z.B. LM6). Man achte hierbei auf das Auftreten von Ruhelosigkeit und Reizbarkeit. In solchen Fällen sollte die Einnahme eingestellt, bzw. reduziert werden.

Quellenangaben:

Murphy, Klinische Materia Medica

Tabrett, Dion: Burnett wiederentdeckt

Eigene Seminarmitschriften

1 Als Tautopathie bezeichnet man die die potenzierte Anwendung von allopathischen Medikamenten.

2 Mary Dobson: „Seuchen, die die Welt veränderten“, Verlag National Geographic 2007.

 

Aids Nosode

HIV Virus

Allgemeines

Aids steht für Aquired Immun Deficiency Syndrom (erworbenes Immunschwäche-Syndrom), dh. für einen Krankheitskomplex, bei dem es durch eine Schwächung des Immunsystems zu vermehrten infektiösen Erkrankungen mit Pilzen, opportunistischen Keimen und anderen Erregern kommt, außerdem zu bösartigen Neubildungen und anderen schwerwiegenden Krankheitszuständen. Seit 1.Dezember 1981 ist AIDS von den amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention als eigenständige Krankheit definiert, jährlich sterben ca 1,5 Millionen Menschen daran. Von AIDS spricht man erst, wenn Krankheitssymptome vorhanden sind, ein positives Testergebnis auf HIV alleine reicht nicht aus.

Hervorgerufen wird AIDS durch HIV (Human Immunodeficiency Virus, deutsch: menschliches Immunschwäche- Virus), ein Retrovirus , das die Fähigkeit zum Einbau seines Genoms in das Genom der Wirtszelle besitzt . Es wird durch Blut, Sperma, Vaginalsekret, Muttermilch und Liquor übertragen, nicht durch Tröpfcheninfektion, Tränenflüssigkeit, Speichel, Schweiß oder Insektenstich.

Heutzutage gibt es antiretrovirale Medikamente gegen die Verbreitung des Virus in den Immunzellen von infizierten Menschen, sodass diese bei lebenslänglicher Einnahme ein relativ normales Leben führen können. Im Moment gibt es ca. 37 Millionen Infizierte, davon 25 Millionen in Afrika. Als Nachweis der Infektion gilt ein bestätigter positiver HIV-Test.

Es gibt alternative wissenschaftliche Meinungen ( zB: Dr. Heinrich Kremer), die besagen, dass nicht der HIV- Virus die Ursache für Aids ist, sondern dass das Immunsystem aus anderen Gründen zusammengebrochen ist. Das Virus konnte nämlich bis heute noch nicht isoliert nachgewiesen werden , so wie es den wissenschaftlichen Standardnachweisverfahren entsprechen würde. Aber das spielt für die homöopathische Wirksamkeit der Aids-Nosode keine Rolle, da sie nicht aus einem Virus, sondern aus dem Blut eines Mannes, der an Aids verstorben ist, hergestellt wurde.

Grundsätzliches

Die Prüfung wurde von Misha Norland gemacht (siehe das Buch Signatures, Miasms, Aids). Das zentrale Thema ist das völlige Versagen der persönlichen Grenzen. Die natürlichen Verteidigungslinien von Haut und Schleimhaut sind überschritten, das Immunsystem kann sich nicht mehr effizient gegen Erreger oder bösartige Neubildungen verteidigen, sondern ist in der Tiefe geschwächt und zusammengebrochen. Miasmatisch gesehen gibt es meist im Leben der Erkrankten eine psorische Komponente ( körperlich: verminderte Funktionstüchtigkeit, Schwäche, psychisch: sich getrennt fühlen von der Quelle der Liebe, Verlassenheitsgefühl, Verlust- und andere Ängste ) und eine syphilitische Komponente ( körperlich: Zerstörung, psychisch: sich ausgestoßen und am Rande der Gesellschaft stehend fühlen, Negativität, kriminelles Potential und Neigung zur Trunksucht).

Charakteristika

Verminderte geistige Funktionstüchtigkeit, geistig langsam, vergesslich, Gedächtnisschwäche, Konzentrationsschwierigkeiten

Abneigung gegen Gesellschaft, aber Furcht vor dem Alleinsein, oder

Verlangen nach Einsamkeit, abwechselnd mit Verlangen nach Gesellschaft

Reizbarkeit, Gleichgültigkeit gegenüber geliebten Menschen, Mangel an Empfindlichkeit, aber auch mitfühlend, traurig, einsam, grüblerisch

Ruhelos, hastig, zittrige Schwäche, Beben

Angst vor Autorität, Infektion, Tod, Versagen, Armut, hochgelegenen Orten, geschlossenen Räumen

Wahnidee, Hülle und Schutz verloren zu haben

Verminderte körperliche Funktionstüchtigkeit, Kälte der erkrankten Teile, Mangel an Lebenswärme, Hitzegefühle in den Extremitäten, Bindegewebsschwäche, rheumatische Schmerzen, Schwäche mit Übelkeit, Abmagerung

Kopfschmerzen, berstend, schneidend, stechend, in Stirn, Hinterkopf, Nacken, hinter dem linken Auge, bis zu den linken oberen Zähnen, Kieferschmerzen, <morgens, Kopfschmerzen mit Übelkeit

Schnupfen durch Temperaturänderung, Nasenbluten, Krusten und Schorfe, schmerzhaftes Niesen, Jucken der Nase

Drückender Schmerz im Ohr, stinkende Otorrhoe, Ohrgeräusche, Summern, Klingeln

Trockener Hals, Kloßgefühl, Schmerz wie wund, roh, Halsentzündung

<nachts, links, >warme Getränke

Herzklopfen nachts, Herzklopfen mit Angst, erschwerte Atmung nach Anstrengung

Durst auf kleine Mengen und oft, gesteigerter Appetit, Verlangen nach bitteren Getränken, Eiscreme, Schokolade, Süßigkeiten, Milch, Pfirsichen und Fisch

Schmerz in den Ovarien, vermindertes Sexualverlangen

Unerfrischender, unruhiger Schlaf

Schwindel begleitet von Schwere der Augen, Schweben, wie betrunken, Schwindel beim Aufstehen

Verwandtschaft: ars a, carc, syph, echi, nit-ac, bapt, bry, gels, hyos, lach

Referenzen: Norland, Murphy

Modalitäten

Amel: nach Stuhlgang, nach Urinieren, im Liegen

Agg: morgens beim Erwachen, nach Schlaf, nachmittags, während der Menses, alkoholische Getränke, Bier, Kaffee, Brot

Gunpowder

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Coccinella septumpunctata

siebenpunktiger Marienkäfer

Familie: Coccinellidae (Marienkäfer

Ordnung: Coleoptera (Käfer)

Klasse: Insecta (Insekten)

Stamm: Arthropoda (Gliederfüßler)

Es gibt weltweit über 5000 Arten Marienkäfer – davon rund 80 in Deutschland. Der typische Marienkäfer mit den schwarzen Punkten auf dem roten Körper ist der „Europäische Marienkäfer“ oder C-7. Um ihn ranken sich seit Jahrhunderten zahlreiche Legenden und er gilt allgemein als Glückssymbol.

Marienkäfer überwintern an geschützten Orten und jedes Weibchen legt im Frühjahr und Frühsommer bis zu 1000 Eier. Beim siebenpunktigen Marienkäfer sind sowohl die Larven als auch die erwachsenen Tiere Räuber. Sie werden allgemein als nützlich angesehen, da sie sich vor allem von Blatt-, Woll- oder Schildläusen ernähren. Der Marienkäfer selber ist für seine Feinde kein Leckerbissen: Er sondert bei Gefahr eine gelbliche, übelriechende Flüssigkeit ab, die giftige Alkaloide enthält, und stellt sich dabei tot. Wird er doch verschlungen er schmeckt unangenehm bitter. Marienkäfer paaren sich pro Tag 4-6 mal, Männchen und Weibchen bleiben aber nur zur Paarung zusammen. Außer, dass das Weibchen die Eier an einem sicheren und nährstoffreichen Platz ablegt, betreibt es keinerlei Brutpflege.

Ausgangsstoff für die Herstellung homöopathischer Mittel ist der lebende, im Frühsommer gesammelte, siebenpunktige Marienkäfer Coccinella septempunctata.

Coccinella septempunctata wird vor allem bei Zahnschmerzen, Kopfschmerzen und Gesichtsneuralgien eingesetzt.

Allgemein:

  • Furcht vor Wasser/Hydrophobie

  • Verschlechterung beim Anblick heller, glänzender Gegenstände

Kopf:

  • leichter Schwindel, nachdem die Zahnschmerzen aufgehört haben/ Schwindel abwechselnd mit Zahnschmerzen

  • dumpfer Kopfschmerz, als wenn sich Gehirn zu Schläfen und Hinterkopf ausdehnt

  • halbseitiges, stechendes reißen im Vorderkopf

  • > Schließen der Augen, > Schlafen

Augen:

  • Druck und Schwere, v.a. Rechts, empfindlich gegen jede Berührung

  • Lider nur schwer zu öffnen, < Licht

Gesicht:

  • Blutandrang zum Gesicht, Röte/Hitze der Wangen, v.a. rechts

  • reißender Schmerz im Pulsrythmus, erstreckt sich vom rechten Unterkiefer zu Ohrläppchen

  • Neuralgien in der Stirn, beginnend mit Druck/Schwere in der Stirn, va. über rechtem Auge, empfindlich gegen jede Berührung, Anfall über 6-12 Stunden, endet in generalisierter Hitze und Schlaf, Anfälle kehren alle 8, 12, 14 oder 21 Tage wieder

Mund/Zähne:

  • Kältegefühl in allen Zähnen, in gesamter Mundhöhle

  • chronischer Schmerz von Backenzähnen zu Stirn

  • heftiges, taktmäßiges Ziehen in allen Zähnen

  • Essen < den Zahnschmerz

  • geschwollenes Zahnfleisch

  • Pulsieren und Pochen in den Zähnen

  • Zucken, Ziehen, Reißen in Zähnen als würden sie herausgerissen

  • Tabak beißt heftig in der Zunge

Innerer Hals:

  • erwacht durch reichlich Speichelansammlung, erbricht und klagt über Halsschmerzen

  • Empfindung als sei Zäpfchen verlängert

Kehlkopf/Atmung:

  • Empfindung von Kälte im Kehlkopf bei Atmung

  • Kälte des Atems

Extremitäten:

  • eiskalte Extremitäten

  • Speisen/Getränke:

  • Verlangen nach Milch, Milchprodukten, Schokolade, Süßigkeiten

Coccinella septempunctata wird auch zur Behandlung von Pflanzen bei Befall mit Blattläusen eingesetzt. Hierbei soll das Mittel in Wasser aufgelöst werden und die Pflanze damit übergossen werden.

Cimex lectularius

die Bettwanze

Die Bettwanze ist ein kleines Insekt, das oft in der Bettwäsche lebt und Blut saugt, während der Mensch schläft. Sie ist etwa 5mm lang und 3mm breit, braun gefärbt und mit feinem kurzem Haar bedeckt. Kurz nach ihrer Blutmahlzeit ist sie jedoch rötlich oder dunkelrot bis violett. Vor einer Mahlzeit ist sie dünn wie Papier, nachher viel dicker, ev. sogar kugelrund, da sie etwa das Sechsfache ihres eigenen Gewichtes konsumiert. Während sie But saugt, pumpt sie Speichel in die Wunde, damit das Blut des Wirtes nicht gerinnt. Dieser Speichel bewirkt eine hochgradige Reizung der Bisswunde, was beim Menschen dann Juckreiz, Blasen, Pusteln, Quaddeln und Schlaflosigkeit verursacht. Bettwanzen bevorzugen geheizte Räume und werden durch die Wärme und den Geruch des Wirtes angezogen – ebenso angezogen werden sie durch den durchdringenden Geruch der Drüsen und Ausscheidungen ihrer Artgenossen. Wenn sie keine geeignete Nahrung finden, können sie bis zu einem Jahr fasten. Schon bei den alten Griechen und Römern wurden den Bettwanzen, eingenommen in einem Glas Wasser oder Wein, Heilkräfte zugeschrieben – Wirkungsbereiche sind Gelenke, Leber, Rektum und Haut.

Charakteristika

-Angst nach Fieberfrost

-Gefühl als ob er selbst in sich hineinkriechen könne, zerstörerische Gewalttätigkeit gegenüber der Umwelt und sich selbst, reizbar, ungeduldig, selbstsüchtig

-Ekel gegen den eigenen Schweiß

-Fieber, intermittierendes Fieber, Fiebertertiana und –quartana

-Frost mit vorausgehender Raserei (möchte alles in Stücke reißen) und nachträglichem Durst

-Mattigkeit, unwiderstehliche Schläfrigkeit

-Beschwerden der Sehnen, Schmerz in allen Gelenken, als ob die Sehnen kontrahiert oder zu kurz wären, besonders die rechte Seite

-Knie gebeugt, Schmerz im Oberschenkel beim Versuch das Knie zu strecken

-Muskelkontraktionen

-Schmerz in der Leber, Koliken, gefolgt von Blähungen und Diarrhöe

-trockener Stuhl, Obstipation, Hämorrhoiden

-Kopfschmerz wie Nadelstiche im Scheitel und rechter Stirn, Kopfschmerz durch Trinken

-stechende Schmerzen im Kiefer, brennende Schmerzen im Zahnfleisch

-trockener Hals mit Durst, trockener Husten mit Würgen, quälende Trockenheit der Nase mit Fließschnupfen

-urtikarieller Hautausschlag

– Durstlos und Bedürfnis zu trinken, oder Durst bei Apyrexie, kann aber nicht trinken, da es den Kopfschmerz unerträglich macht

-Mattigkeit und Neigung sich zu strecken, Bedürfnis sich zu strecken

-lang anhaltende muffige Nachtschweiße

Modalitäten

Schlechter morgens, Bewegung, Streckung der Knie, Trinken

Sitzen verschlechtert Schmerz im unteren Rücken

Frost besser durch äußere Wärme, besser im Bett

Blatta orientalis

Indische Kakerlake oder Küchenschabe

Die Kakerlaken oder Schaben sind eine sehr alte Insektengruppe, es gab sie bereits im Paläozoikum vor ca 300 Millionen Jahren, und sie haben sich seitdem kaum verändert und sind sehr zählebig. Sie überleben Strahlendosen, die 100x höher sind als die für den Menschen tödliche Strahlendosis. Sie können 1 Monat ohne Nahrung und 2 Wochen ohne Wasser auskommen. Es gibt ca 3500 Arten, die meisten leben in den Tropen, bei uns sind sie meist an künstlich gewärmten Orten wie zB in Bäckereien. Viele Arten haben Flügel, fliegen aber selten, außer wenn es sehr warm ist. Sie können jedoch sehr schnell rennen.

Blatta orientalis ist flügellos, dunkelbraun und bis zu 24mm lang. Sie enthält ähnliche Allergene wie Schalentiere, ihre Körperteile und ihr Kot können Asthma auslösen. Sie bringt Nahrungsmittel zum Faulen und verbreitet durch ein Sekret aus Drüsen am Bauch und am Rücken einen widerlichen Geruch.

Homöopathisch wurde das Mittel 1995 von Dr.Munjal Thakar in Mumbai geprüft. Den Hauptwirkungsbereich hat es in den Atemwegen. Früher wurde es in den Endstadien von Tuberkuloseepidemien verwendet. Der Arzt musste sein Ohr dicht an den Mund des Patienten halten, um die Atmung noch zu hören, und die Lunge war zu geschwächt um den dicken gelben Schleim auszuwerfen. Im akuten Anfall wirken niedrige Potenzen besser, die höheren werden eher in den chron. Stadien gegeben (Clarke)

Charakteristika

-Gleichgültigkeit, Taubheit, Empfindungslosigkeit gegenüber Freunden und Familienmitgliedern

-Reizbarkeit mit dem Wunsch alleine zu sein

-Angst um die Gesundheit

-ehrgeizig in Arbeit und Beruf, Verlangen nach Respekt und Anerkennung

-Gefühl böse und schmutzig zu sein, sie täuschen, betrügen und tricksen um ihre berufliche Stellung zu verbessern

-erschwerte asthmatische Atmung, Asthma mit viel Schleim und Rasselgeräuschen,

-reichlich grünlicher, gelber eitriger und zäher Auswurf

-krampfartiger, erschöpfender Husten, in kurzen Interwallen mit geringem Auswurf

-Bronchitis mit Atemnot, chron. Bronchitis, Furcht vor dem Ersticken, Mangel an Lebenswillen mit großer Mattigkeit und klammem kaltem Schweiß

-Erstickungsgefühl durch starke Schleimansammlung

-Allergie gegen Schimmelpilze

-Hitzegefühl am ganzen Körper, als ob Hitze aus Ohren, Augen, Nase, Scheitel, Handflächen und Fußsohlen ausstrahlt (Dr.Ray)

-korpulent, kann leicht mit Calc.carb verwechselt werden

-Kiefersperre

-unbestimmte Schmerzen am rechten Rücken

-Schwäche der Kniekehlen

-allgemeine Schwellung des Körpers, Wassereinlagerungen im Gewebe

-Blasenentzündung

-Schläfrigkeit tagsüber, Schlaflosigkeit nachts

-sie vertragen Sonnenlicht schlecht

Modalitäten

Agg durch Feuchtigkeit, Kälte, Regenwetter, besonders durch den Modergeruch des Herbstes, durch Staub

Agg in geschlossenen Räumen, durch Anstrengung, bei Voll-und Neumond

Amel durch Hochlagerung beim Husten, durch nach vorn gebeugten Kopf, durch Auswurf, durch Kniebruststellung

Amel im Freien

Apis Regina

copyright: Jofef Rosner

die Bienenkönigin

soziale Insekten wie Bienen, Ameisen, Wespen oder Termiten haben immer eine Königin, die lange lebt, sie ist sehr fruchtbar und ist das einzige geschlechtsreife Weibchen in einem Stock, Sie gründet das Volk und bringt neue Generationen hervor. Ihre vornehmste Arbeit ist das Legen von Eiern. Die Arbeiterinnen im Stock sind Weibchen, die sich nicht fortpflanzen können, sie bringen der Königin die Nahrung, bringen die Eier zur Eiablage und sorgen für Sauberkeit. Ohne die Arbeiterinnen gäbe es kein Weiterleben für den Bienenstock. Die Königin entwickelt sich in einer speziellen Wabe, die nur für sie da und etwas abseits ist, sie wird häufiger gefüttert und ihr Nahrung ist das berühmte „Gelee Royale“, eine Mischung aus Pollen, Honig und Nektar.

Frisch geschlüpfte Königinnen werden Jungfrauköniginnen genannt, unter Umständen führen sie einen erbitterten Kampf gegen andere geschlüpfte Jungfrauen und auch gegen die Königin, bis sie die einzige ist, die überlebt. Diese führt nun ihr Volk an.

Nach dem Sieg über ihre Rivalinnen begibt sie sich auf den „Hochzeitsflug“, dabei paart sie sich mit bis zu 20 Drohnen (diese existieren einzig zur Paarung, danach sterben sie). Nun ist sie eine begattete Königin und kann Eier produzieren und ablegen, bis zu 2000 Eier an einem Tag.

Die Bienenkönigin unterscheidet sich auch äußerlich von Drohnen und Arbeiterinnen. Sie ist etwas größer, ihre Beine besitzen keine Vorrichtung zum Sammeln von Pollen, sie hat einen speziellen Stachel, der nur gegen andere rivalisierende Königinnen eingesetzt wird.

Die Königinnen sondern ein spezielles Drüsensekret ab, das sogenannte „Dominanzpheromon“, das ihre Vormachstellung garantiert.

Allgemeines

für die Homöopathie ergibt sich schon aus der Phänomenologie der Bienenkönigin ein interessantes Arzneimittelbild. Da ist vor allem die Fruchtbarkeit, die enorme Kapazität an Eiern, die sie legen kann, eine gewisse Promiskuität, sie lässt sich von bis zu 20 verschiedenen Drohnen begatten. Sie hat eine absolute Vormachtstellung, sie ist die Königin, die keine anderen neben sich duldet, dafür hat sie einen Stachel, um die Rivalinnen auszuschalten. Sie lässt sich von ihren Untergebenen, den Arbeiterinnen bedienen und mit feinstem Futter versorgen. Auf der anderen Seite hält sie das Volk zusammen, sie ist eine Matriarchin, eine Matrone, die Mutter von allen, die ihr Volk zusammenhält und für Nachwuchs sorgt. Wie die meisten der Insekten ist sie reizbar, zappelig und nervös, immer in Bewegung, multitasking und empfindlich auf äußere Einflüsse. Das Tierreich steht außerdem für Eifersucht, Aggressivität und Konkurrenzverhalten.

Die unten stehenden Symptome sind größenteils aus der „Synoptische Referenz – Homöopathische Arzneien aus dem Tierreich“ von Frans Vermeulen entnommen. Sonst war nichts zu finden, weder in der Literatur noch im Internet. Die Firma Wala bietet ein Kombipräparat an „Aurum/Apis Regina“, zwei Chefs in einem Mittel mit folgenden Indikationen;

Wirken stimmungsaufhellend und beruhigend

Stärken die Nerven und lindern Erschöpfung

Helfen auch bei Stimmungsschwankungen in den Wechseljahren

Wirken seelisch bedingten Organstörungen entgegen, die sich z. B. in Kopfschmerzen, Magenbeschwerden, Schwindelgefühlen oder Kreuzschmerzen äußern können

Empfehlenswert bei Gedächtnis- und Konzentrationsschwächen

Es besteht eine Affinität zu Rücken und Gliedmaßen, Sinneseindrücke, weibliche Geschlechsorgane und auch zum Magen.

Symptome

Gemüt:

Angst um die Gesundheit

sehr geschäftig und Besserung durch Beschäftigung

Abneigung gegen Dunkelheit

Verlangen nach Ordnung und auch nach Veränderung

Eifersucht, Zorn, Verlangen zu töten

Konzentrationsstörungen, zu hektisch, immer in Eile

Ungeschickt, Abstände werden falsch eingeschätzt

Herrscherin, Wegbereiterin

Gefühl von Gefahr, aufwachen mit Schrecken

Körperliche Symptome

ausgeprägter Geruchsinn, scharfes Seh- und Hörvermögen

die Akkommodation ist beim sehen fehlerhaft, die Augen sind lichtempfindlich

die Zumge schmerzt wie verbrannt, vergrößertes Gefühl

Steifheit morgens, besser durch Bewegung

Hitze und Brennen in Händen und Füßen, Stauungsgefühl und Pulsieren der Hände

feine scharfe wie mit einem Messer stechende Schmerzen

leichtes und etwas schwindeliges Gefühl, die Gegenstände bewegen sich, hinlegen>

Extreme Übelkeit, schnelle Bewegung >

sehr starke und klumpige Menstruation

Schmerzen in den Ovarien, < im rechten

Träume

Angriffe von wilden Tieren, Ermordet werden, Feinde, Grausamkeit, Kidnapper, Menschen und Menschenmengen, Parties

Essen und Trinken

Verlangen: bittere Getränke, bittere Schokolade, Kaffee, kalte Getränke, Saures und Süßes

Modalitäten:

Besser durch: warme Speisen, gehen, beim essen, trockenes Wetter, kaltes Wetter

Schlechter durch: erhitzt werden, Ermüdung

Vespa vulgaris

copyright: Magne Flaten

die gemeine Wespe ist eine Wespenart aus der Gattung der Kurzkopfwespen und ist eine echte Wespe (Vespinae). Sie unterscheiden sich in Königinnen, Arbeiterinnen und Drohnen. Wie bei den Bienen leben die Tiere in symbiotischen Kolonien, die Königinnen sind einzig zum Eierlegen bestimmt, die Arbeiterinnen versorgen sie mit Nahrung. Ihr gesamter Staat (also die Koloniengröße) erreicht etwa 500 bis 5000 Arbeiterinnen. Der Staat ist arbeitsteilig organisiert, die einzelnen Wespen sind – je nachdem ob sie Arbeiterinnen, Drohnen oder Königinnen sind – mit Nestbau, Zellensäuberung, Larvenfütterung, Versorgung der Königin, Brutpflege (Aufgabe der Königin), Begattung (Drohnen) mit Nahrungsbeschaffung beschäftigt.

Im Spätherbst stirbt die alte Königin und ihr Wespenstaat löst sich auf, auch die Arbeiterinnen sterben und nur die begatteten Wespen (die Jungköniginnen) überleben in morschem Holz, auf Rinden und im Moos und gründen nach ihrem Winterschlaf einen neuen Wespenstaat.

Die Wespe gehört zu den sozialen Insekten, sie besitzt eine Taille und ihr Rumpf ist gelb-schwarz gestreift, Arbeiterinnnen messen ca. 12 bis 17 mm während die Königin etwa 20 mm lang ist. Im Gegensatz zu den behaarten Bienen hat die Wespe und auch die Hornisse einen glatten glänzenden Körper. Anders als die vegetarischen Bienen fressen die Wespen auch Fleisch; für die Fütterung ihrer Brut sammeln sie Insekten, Fliegen, Raupen und Ameisen. Wespen sind angriffslustig, bei geringer Provokation stechen sie zu und spritzen ein Stechgift mit ihrem dafür bestimmten Stachel.

Der Stich

„die lebende Wespe erzeugt mit ihrem Stich brennende Schmerzen, als würde die gestochene Stelle mit glühenden Nadeln durchbohrt. Krämpfe, die in allen Muskeln gespürt werden können; verliert die Besinnung beim Gehen, kommt erst einige Häuserblock später zu sich, antwortet nicht (…), schaut ins Leere, kann sich nicht an den Anfall erinnern“ (William Rowbotham – Beschreibung eines Stiches der gemeinen Wespe).

Vespa vulgaris in der Homöopathie

Allgemeines

Das homöopathische Arzneimittelbild der Vespa vulgaris (nicht zu verwechseln mit der Hornisse – der vespa crabro) hat eine Affinität zur Neurologie, zum Herz-Kreislaufsystem und zur Sexualität. Anzunehmen aber nicht geprüft ist durch das Leben in Kolonien ein soziales Verhalten, das bestimmten Regeln unterliegt, je nach ihrem sozialen Stand (Arbeiterin, Drohne, Königin). Allgemein ist den Tiermitteln aggressives und rivalisierendes Verhalten (Stich bei geringster Provokation) und den Insekten speziell die Ruhelosigkeit und Nervosität.

Symptome

sie lieben bunte Farben und glitzernde Dinge

Gefühl des Verstecktseins, der Tarnung, des Unsichtbarseins

empfindlich auf Gerüche und Geräusche

harte und produktive Arbeiter

Aggression, Eifersucht

Nervös, kribbeliges Gefühl an Händen und Füßen

rote Hände und Füße und Brust

extrem heiße Hände und Füße

Prickeln am Kopf, Hinterkopf und Nacken

Laryngismus stridulus

geschwollene Zunge und entzündete Mandeln

Hitze und Enge in der Brust

Atmung und Schlucken behindert

erhöhte Herzfrequenz

Verdauungsstörung

Schmerzen in den Ovarien und Geschwüre im Uterus

Hitzewallungen

Ohnmacht

Ödeme äußerlich

Verschlimmerung:

Ofenwärme, geschlossene Räume (Ohnmacht und Erbrechen), scharf Gewürztes

Verbesserung:

kaltes Waschen von Händen und Gesicht

Verlangen:

Milchprodukte, Käse, Salz, Süßigkeiten

es gibt sehr wenige Informationen über das homöopathische Arzneimittelbild der Vespa vulgaris, die meisten Beschreibungen finden wir über die Vespa crabro (Hornisse), die auch vorwiegend in der Homöopathie verwendet wird.

Die Symptome der Vespa vulgaris haben wir größenteils der „Synoptischen Referenz“ von Frans Vermeulen und der Homöopathie-Plattform „www.system-sat“ entnommen.

Cantharis

Die Spanische Fliege wirkt besonders auf die Schleimhäute und das Gewebe im Urogenitalbereich (Harnröhre, Blase, Niere und Sexualorgane) sowie die Haut. Es ruft einen plötzlichen, entzündlichen Prozess hervor, der gekennzeichnet ist durch brennende Schmerzen. Die Beschwerden sind heftig und intensiv, was auch in der Erregung des Gemüts zum Ausdruck kommt.

Charakteristika

Oft angezeigt bei Blasenentzündung, Harnröhrenentzündung oder Nierenbeckenentzündung mit heftigen Beschwerden beim Wasserlassen

Blasenentzündungen mit enormen brennenden Schmerz vor, nach und insbesondere beim Urinieren. Urin kommt nur tröpfchenweise mit brennenden, schneidenden, schießenden Schmerzen. Harndrang. Die brennenden Schmerzen und der unwiderstehliche Harndrang sind die Merkmale bei diesen entzündlichen Prozessen.

Urin oft mit Blutbeimengungen

Brennen in jedem Körperteil

Verbrühungen und Verbrennungen der Haut, die zu Blasenbildung führen. Lindert den starken Schmerz, der nach einer Verbrennung auftritt. Fördert die Abheilung von Verbrennungen.

Zustand mit enormen Schmerzen und Erregung

Sexualtrieb ist übermäßig gesteigert. Erektion. Ständiges sexuelles Verlangen. Findet teilweise keine sexuelle Befriedigung auch nicht nach Selbstbefriedigung oder Geschlechtsverkehr.

Erektionen oder sexuelle Erregung mit blutigen Absonderungen aus der Harnröhre

Ruhelosigkeit, Unzufriedenheit, wild bis zu fast manischem Erregungszustand

Bei Sonnenbrand, mit heftigen brennenden Schmerzen, im Zustand vor Blasenbildung

Brennender Durst, aber Abneigung gegen Getränke

Modalitäten

Verschlechterung:   urinieren (vor, während und danach), Annäherung, Berührung Geräusch von Wasser, kaltes Wasser, helle, glitzernde Gegenstände

Besserung:   Wärme, Ruhe, Reiben

Limenitis bredowii

Limenitis Bredowii Californica- Kalifornien Schwester

Schmetterlinge allg.

Schmetterlinge machen in ihrer Entwicklung wahrscheinlich die erstaunlichste Metarmorphose durch. Von einer unscheinbaren Raupe zu einem der schönsten und grazilsten Insekten unseres Planeten. In der Homöopathie stehen die Insekten für die Freude an der Verwandlung, aber auch für eine Unsicherheit bezüglich ihrer Identität. Schaut man sich die LGBT (Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender) Szene an, mit ihren lebensbejahenden Umzügen, ihrer Lust an der Verwandlung aber auch die tiefe Verunsicherung vor dem Coming out , so kann man viele Aspekte der Schmetterlinge hier wieder finden.

Bei Schmetterlings Patienten ist die weibliche Seite überbetont. Weiblich und männlich gehen ineinander über. Männer träumen, sie seien Frauen oder sie gebären Kinder. Schöne Dinge wie Kleidung, Düfte, Kunst oder Schmuck werden geliebt und ohne Reue konsumiert. Kindliches Vergnügen und tiefe Gefühle gehen bei Schmetterlingen Hand in Hand. Beziehungen zu anderen stehen für sie im Mittelpunkt. Sie haben viel Mitgefühl, sind sehr fragil, sensibel und schutzbedürftig. Das Leben besteht für sie aus Träumereien und spielerischen Veränderungen. Sie gehen mit jedem Trend und haben das Talent stets up to date zu sein. Ihnen wird schnell langweilig und ihre Stimmungen können sich schnell ändern. Das Gefühl herrscht über den Verstand und sie orientieren sich an ihren Mitmenschen. Daher sehnen sie sich nach dem Schutz ihrer Familie oder der Freunde, nach jemanden der stärker ist als sie, sie führt und leitet. Sie fühlen sich schnell einsam und im Stich gelassen.

Limentis bredowii

ist ein homöopathisches Mittel, welches man wahrscheinlich nicht aufgrund der körperlichen Symptome verschreibt, sondern eher anhand der Persönlichkeit oder Situationen die dieses Mittel erfordern. Deswegen konzentriere ich mich im folgenden auf die Gemütssymptome.

Limentis bredowii Menschen fühlen sich wie ein Kind oder haben die Sehnsucht wieder klein zu sein. Sie fühlen sich zerbrechlich und ungeschützt und sehnen sich nach jemanden der sie führt und beschützt. Kinder sehnen sich nach der Mutter, suchen sich etwas, dass nach der Mutter riecht um sich ihr nah zu fühlen.

Sie sind sehr gefühlsbetont und lieben alles Schöne. Sind andere Schmetterlinge sehr wechselhaft und experimentierfreundig, so sehnt sich Limentis nach Stabilität und Schutz in der Familie. Die Werte der Familie werden sehr ernst genommen und es besteht eine starke Loyalität zu Mutter und Vater. Daher kann es kommen, dass sie in ihrer Sexualität sehr befangen sind je nachdem wie restriktiv die Sexualmoral zuhause ist.

Als Gedankenexperiment kann man sich den Konflikt eines Limentis- Jugendlichen mit uneindeutiger sexueller Orientierung aus einem konservativen strengen Elternhaus vorstellen. Auf der eine Seite die Unsicherheit über die eigene Identität, voller Sehnsucht aber auch Scham. Auf der anderen Seite der unbedingte Wille an den Traditionen der Eltern festzuhalten um ihren Schutz und ihre Liebe nicht zu verlieren. Dieser innere Konflikt ist eigentlich unmöglich zu lösen. Deswegen verwundert es nicht, dass Limentis Konstitutionen sich nach einem traumähnlichen Zustand sehnen, wo sie an nichts mehr denken müssen. Was passiert nach einem coming out? Sie werden verstoßen, nicht akzeptiert, die Eltern sind enttäuscht oder über das Thema wird nicht mehr geredet. In allen Fällen wird dem Jugendlichen der Schutz und die Liebe der Famile entzogen.

Limentis hat das Gefühl, die Erwachsenen hätten sie verlassen und würden sie den Raubtieren zum Frass vorwerfen. Denken an die Beschwerden verschlechtert ihren Zustand.